FEEDER  
18.11.2003 @ Planet Music

"Come back around" war der erste Song, den FEEDER an diesem Abend in die Halle bretterten – und das war nicht selbstverständlich. Das Lied ist auf dem 2002 erschienenen Album "Comfort In Sound", FEEDERS letztem Longplayer, zu finden – und dass es dieses Album – das mittlerweile vierte in der Bandgeschichte – auf die Ladentische geschafft hat, war ebenso ein kleines Wunder. Denn nur wenige Monate vor dem Erscheinen dieser Platte wählte Jon Lee, Gründungsmitglied und Drummer des zehn Jahre zuvor gegründeten walisisch-japanischen Trios den Freitod als Ultima ratio. Die verbliebenen Mitglieder, Sänger und Songschreiber Grant Nicholas und Bassist Taka Hirose betrachteten das tragische Ereignis allerdings nicht als Ende der Band, sondern lediglich als Ende eines Kapitels.

Zu dieser Zeit waren FEEDER mit ihrem 2001 veröffentlichten Album „Echo Park“ und der Hit-Single „Buck Rogers“ einer der rising stars am britischen Brit-Pop/Rock-Himmel. Das nahezu untrügliche Gespür für melodiöse Rocksongs mit äußerst eindringlichen Refrains ging Songschreiber Nicholas trotzdem nicht verloren – und so wurde die Bandgeschichte offiziell als Duo fortgesetzt. Die Platte „Comfort In Sound“ darf ruhig als Bestätigung dieses Konzeptes angesehen werden – weniger poppig als der Vorgänger hat FEEDER auch in der Form nichts an Qualität eingebüßt.

Im Studio und auf der Bühne werden die beiden seitdem von Ex-SKUNK ANANSIE-Drummer Mark Richardson unterstützt. Dessen wuchtiges Spiel bildete gemeinsam mit Hiroses forsch in den Vordergrund gemischten Bass das Fundament, auf dem Nicholas einen Querschnitt seiner meist klassischen Rock-Hymnen gab. Zur Seite stand ein zweiter Gitarrist, der die am Beginn des Konzerts präsentierte Zurückhaltung (die Schultern hochgezogen bis zum Haaransatz) schon bald gegen Spaß an der Arbeit eintauschte. Angetrieben von Chefanimator Hirose sorgte das Ganze auch im Publikum für gute Laune. Bis, ja bis dann die Sanftmut in Form eines Balladen- und Midtempo-Teils Einzug hielt. Der Spannungsabfall war beträchtlich, der Brit-Pop-Abschnitt vermochte nicht ganz zu überzeugen (Ausnahme das großartige „Just The Way I’m Feeling“ von der letzten Platte).

Mit „Godzilla“ und „Descend“ kam man gegen Ende des regulären Programms dann aber wieder auf den rechten Weg, um im Zugabenteil erst richtig in Fahrt zu kommen. Vier Stück wurden noch draufgelegt – und eigentlich hatte man das Gefühl, noch gut einige mehr der trockenen Kracher vertragen zu können. Aber dann war’s auch schon wieder aus – schade, eigentlich.

www.feederweb.com

Gassner

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Beitrag vom 27.11.2003
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