THE WARLOCKS   FLASHBAX  
28.10.2003 @ Szene

Am Dienstagabend, den 28. Oktober, wurde die "Szene Wien" wohl mal wieder seinem Namen vollauf gerecht. Mehrfach in den Medien angekündigt spielen THE WARLOCKS vor einem Publikum, das wohl aus gerade mal 50 Personen bestand.
Bevor allerdings die Headliner die recht geniale Konzertlocation erobern sollten, tritt zuvor eine junge burgenländische Band mit dem Namen FLASHBAX auf. FLASHBAX sind eine fünfköpfige Truppe, die zum zweiten Mal in Wien die Songs ihres selbstbetitelten Debuts zu Besten gab.
FLASHBAX singen deutsch, dementsprechend werden sie wohl auch oberfächlich betrachtet gleich in die Schublade der "(Möchtegern)-Hamburgerschule" gesteckt. Es drängen sich auch Vergleiche mit Bands wie HEINZ oder TOCOTRONIC auf, dennoch können FLASHBAX mehr. Je länger sie auf der Bühne stehen, desto mehr kommt ihr gutes Songwriting zur Geltung. Auch wenn die Songs zum Teil etwas lustlos vorgetragen werden (oder gehört das doch zum Image des Emo-Rockers?), überraschen sie mit Kompositionen, die von BLUR stammen könnten und genauso abwechslungsreich sind, und mit Texten, die an den Stil von ELEMENT OF CRIME erinnern, genauso tiefsinnig.
Insgesamt ein wirklich überzeugender Auftritt dieser Band, die sich selbst wohl am liebsten als "Rock'n'Roll" definiert.
THE WARLOCKS gehen ihr Konzert sehr ruhig an. Soundteppiche werden gelegt, es wird darübergeschwebt und sphärisch improvisiert. Nach mehreren Songs merkt man, dass dies nicht nur das Konzept des Beginns des Konzertes ist, sondern, dass THE WARLOCKS genau diese Stilmittel zu ihrem Programm machen.
Die stoischen frühen 70er Kompositionen werden von der charismatischen Stimme des Robert Smith-look-a-like Bobby Hecksher unterstrichen. Manchmal erinnert das ganze Auftreten von THE WARLOCKS sehr stark an Bands wie VELVET UNDERGROUND oder die frühen STONES, manchmal sogar an die Stimmung von Instrumentals von KYUSS, natürlich mit viel weniger Gitarrenlinie.
Sich selber übertrumpften THE WARLOCKS mit einem 15-minütigen Schlussstück, das wohl hauptsächlich live-improvisiert wurde, und als sie ohne Zugabe (naja, waren auch nicht gerade viele Leute da) und ohne ihren Hit gespielt zu haben die Bühne nach und nach verlassen.
Zurück bleibt noch der schwingende Delay-Sound und die offene Frage: warum braucht diese Band zwei Schlagzeuger, wenn diese eh "nur" auf den Beat genau synchron spielen?
www.thewarlocks.com

Flusssaeure
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Beitrag vom 29.10.2003
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