TAISH    ASPHYXIA    EYE OF BETRAYER    FIRESTORM   
28.06.2003 @ Planet Music

Am Samstag, den 28. Juni ging im Wiener Planet Music das Terrasound Festival in die zweite Runde. Mit von der Partie waren diesmal die Wiener Melodic Deather TAISH, die Wiener Melodic Black Metal Newcomer ASPHYXIA, EYE OF BETRAYER aus Oberösterreich. sowie die Niederösterreicher Melodic Metaller FIRESTORM. Mit diesen vier Bands hat der Veranstalter ein abwechslungsreiches und durchaus interessantes Billing zusammengestellt und damit geschätzte 100 Leute (genau Zahlen liegen mir leider nicht vor) ins Planet Music bewegen können.

Wider Erwarten machten TAISH den Anfang, was mich doch wunderte, da die Band neben dem Headliner FIRESTORM die bekannteste und vor allem dienstälteste Band des Abends war. Wie auch immer, nachdem die sechs Wiener bereits in bestes Scheinwerferlicht und Nebel gehüllt auf der Bühne noch letzte Änderungen an der Backline vornahmen, konnte es losgehen. Die Band gab sich wie gewohnt routiniert und konnte bereits ab den ersten Tönen überzeugen. Nach diversen Problemen mit dem Zweitgitarristen haben sich die Burschen einen topfiten, neuen Gitarristen geangelt, der auf den Namen Christopher Hromek hört. Der gute Mann bewegte sich vom Aspekt der Darbietung und dem technischen Niveau auf der Ebene namhafter Guitarheros und kann also absolute Bereicherungen für die Band betrachtet werden. Otisch ein bunter Haufen, wie immer, war jedoch das klangliche Gesamtbild absolut stimmig. Unter anderen gab die Band ihre „Hits“ „The End Of The Trail“, „2000 Years“ und das IN FLAMES Cover „Artefacts Of The Black Rain” zum Besten, das bereits als fixer Teil des TAISH Repertoires zu sehen ist und wie gewohnt die Zugabe bildete. Als die Burschen nach der Zugabe abzogen, stellte nicht nur ich fest, dass das Konzert wieder Mal viel zu schnell vorbei war, da TAISH absolut zu überzeugen wussten!

Nach einer kurzen Umbaupause ging es mit den Wienern ASPHYXIA weiter, die bereits im Jänner dieses Jahres vor ROTTING CHRIST und ENTHRONED live zu sehen waren. Leider waren die Burschen anfänglich nicht mit dem besten Sound gesegnet, was nach der (nicht nur) vom Sound sehr guten Show von TAISH leider negativ auffiel. Die Tatsache, dass das Songmaterial von ASPHYXIA relativ komplex aufgebaut ist, vertrug sich klarerweise ebenso nicht allzu gut mit dem schlechten Sound. Dieser schlug sich sichtlich auf die Spielfreude nieder. Bedenkt man, dass die Band noch recht wenige Konzerte gemeinsam gespielt hat, so ist es auch klar, dass dies mit ein wenig Routine besser werden wird. Nach ein paar Songs hat es aber nicht nur der Mischer geschafft den Sound ein wenig unter Kontrolle zu kriegen, sondern ist auch die Band ein wenig aufgetaut. Nach diversen Songs vom kommenden Demo, bat man schlussendlich Carlos, den Fronthühnen der Gothic Metaller SUNTERRA auf die Bühne um gemeinsam das Stück „Satansbraut“ zu intonieren. Dieses Duett, welches auch auf CD zu hören sein wird, versprach auf jeden Fall einiges. Wenn sich die Band von der optischen Bühnenpräsenz des SUNTERRA Frontman noch ein Stück abschneidet, bin ich auf weitere Auftritte von ASPHYXIA gespannt.

An dritter Stelle standen die Oberösterreicher EYE OF BETRAYER. Was auf den ersten Blick auffiel, war, dass die Sechs mehr live Routine zu haben schienen als die Vorhergehenden. Die Musik wies einige Parallelen zu der der Engländer CRADLE OF FILTH auf. Nachdem ich mich nicht gerade als deren Fan bezeichnen kann, tat ich mir mit der Musik von EYE OF BETRAYER auch etwas schwer. Objektiv betrachtet muss ich feststellen, dass die Show wie erwähnt routiniert gewirkt hat und die Darbeitung tight und sauber war. Wäre die für meinen Geschmack unaushaltbare Sängerin nicht gewesen, hätte ich mir das Konzert vielleicht länger angesehen, so zog ich es jedoch vor meine Ohren zu schonen und mich auf ein kühles Blondes ins Freie zu verziehen, weswegen ich nicht weiter auf die Band eingehen kann.

Zum Abschluss gaben sich wieder mal die Niederösterreicher FIRESTORM die Ehre. Viel braucht über die fünf nicht gesagt werden, was nicht bekannt wäre. Die Band bietet für die Ohren Ansprechendes und liefert aber auch eine Show bei der man etwas zu sehen bekommt. Leider wurde die nette Dame am Keyboard gegen einen jungen Herrn ausgetauscht, wodurch für mich ein nettes Detail verloren ging… Nichtsdestotrotz gab es wieder mal eine erstklassige Show, weswegen ich mich in keinster Weise beklagen kann. Der Sound war gut und brachte besonders den mehrstimmigen Gesang gut zur Geltung, die Show war powervoll und routiniert – also eigentlich genau das, was man haben möchte. Was meiner Meinung nach besonders für die Band spricht, ist die Tatsache, dass ich, ohne eine CD der Band zu kennen (was ich endlich mal ändern sollte), bereits von den paar Malen, die ich FIRESTORM zuvor live gesehen hatte, Lieder (wieder)erkannte. Die Songs rocken von Anfang bis Ende und strahlen auf eine gewisse Art und Weise äußerst positive Vibes aus. Musikalisch gesehen erinnern mich die Niederösterreicher immer wieder an KISS, besonders was den Gesang betrifft. Leider waren gegen Ende nicht mehr alle Zuseher da, wenngleich die Band ein größeres Publikum verdient hätte. Die Anwesenden wurden für ihre Anwesenheit auf jeden Fall in vollem Maße entlohnt. Wer FIRESTORM noch nicht live gesehen hat und auf melodischen Rock/Metal steht, sollte dies bei nächster Gelegenheit nachholen – anzunehmender Weise wird sich gleichermaßen wie bei mir Begeisterung einstellen. Ich habe gesprochen.

Summa summarum ein abwechslungsreicher Abend, der auf Wiederholung hoffen lässt. Wenn sich der Name der Veranstaltung etabliert und die nächsten Male noch mehr Zuseher kommen, steht einem Fixpunkt im Wiener Konzertleben nichts entgegen.
www.planet.tt

Gore
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Beitrag vom 06.07.2003
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