DAVID POE   THE SOFTCORE   ANGIE REED  
20.05.2003 @ Chelsea

Nach dreimonatiger Wartezeit war es endlich soweit: Nachdem mich DAVID POE mit seiner Einmann-Show als Vorband von VANESSA CARLTON im WUK restlos überzeugt hatte, kam er nun im Rahmen seiner eigenen Tour mit Band nach Wien.

Den Abend eröffnete eine gewisse ANGIE REED alias BARBARA BROCKHAUS mit ihrem sogenannten „secretary rap“. Hierbei handelte es sich um ein großteils englischsprachiges, sehr ungewöhnliches Kabarett, bei dem sich die Protagonistin die meiste Zeit hart an der Grenze zwischen „doch noch witzig“ und „doch schon peinlich“ bewegte. Als Sekretärin gestylt erzählte sie uns mit Dias die Geschichte von BARBARA BROCKHAUS, die sie mit furchtbaren musikalischen Einlagen unterstrich. Alles in allem kann man sagen, dass ANGIE REED`s Konzept sehr interessant und innovativ ist, aber nicht so ganz mein Fall.

Zur Einstimmung auf DAVID POE präsentierten uns dann noch der Keyboarder und Bassist von DAVID POE`s Band ihr gemeinsames Projekt THE SOFTCORE. Nachdem sie ein paar melancholische, sehr melodische Songs gespielt hatten, betrat endlich DAVID POE die Bühne.
Er und seine Band taten das in einer ganz unvergleichlichen Art und Weise. Sofort wurde Kontakt zum Publikum hergestellt, man bekam als Zuseher das Gefühl, in das Geschehen auf der Bühne involviert zu sein. Immer wieder wurde mit dem Publikum angestoßen, Konversation geführt und einfach die Distanz abgebaut, sodass ein unglaubliches Flair des Miteinanders entstand.
Doch nicht nur das, die wunderbaren Songs von DAVID POE wurden dermaßen enthusiastisch und mit soviel Spielfreude performt, dass man gar nicht anders konnte, als mitzugehen. Man bekam einfach das Gefühl, dass jeder in dieser Band sich keinen besseren Platz vorstellen konnte, als in diesem Moment im Chelsea zu stehen und mit den Leuten dort Musik zu machen.
Bei Songs wie „Apartment“ bekam man eine Gänsehaut, die durch diese unheimliche Dynamik auf der Bühne und vor allem auch durch DAVID POE`s emotionalen Gesang in Verbindung mit dem irrsinnig harmonischen Backgroundgesang entstand.
Mit seiner natürlichen Art und seinem trockenen Humor, mit dem er das Publikum damals im WUK gewonnen hatte, konnte DAVID POE auch im Chelsea restlos überzeugen.
Nach dem regulären Set ging er von der Bühne, um gleich darauf einen Zuhörer zu fragen, ob das Konzert denn ok gewesen wäre und Spaß gemacht hätte. Die Rufe nach Zugabe haben ihm dann wohl bewusst gemacht, wie das Publikum über das Konzert dachte. Und nach einer fulminanten Zugabe mit einem geilen instrumentalen Teil blieb man mit der Erinnerung an ein ganz wunderbares Konzert zurück.
DAVID POE ist ein Musiker, den man sowohl live als auch auf CD unbedingt erleben sollte, ansonsten verbaut man sich selbst eine ganz einmalige Erfahrung...


FOTOS + E-CARDS
www.davidpoe.com

Kati

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Beitrag vom 28.05.2003
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