BIOHAZARD   CALIBAN   TERROR   DO OR DIE  
14.05.2003 @ Arena

Als ich um fünf nach Acht in die Gehöfe der altehrwürdigen Arena trat, waren an diesem Mittwochabend noch nicht allzuviele Leute zu gegen. Nachdem eigentlich auch recht wenig Plakatwerbung für den Gig zu sehen war, dachte ich schon an ein Desaster, aber es kam - wie so oft- anders als man denkt.

Die erste Band an diesem Abend war DO OR DIE, eine dem flotten Old School-Hardcore fröhnende Truppe, die es zu verstehen wußte, die ersten Fans in Extase zu versetzen. Der Fünfer mir leider unbekannter Herkunft agierte teilweise auch recht groovig, sodaß es bereits nach den ersten Minuten das obligatorische Kopfnicken im noch recht spärlichen Publikum zu sehen gab. Der Shouter versuchte auch durch permanente Anfeuerungen richtig Stimmung zu machen. Die beiden Gitarristen taten sich in erster Linie nur durch "in-die-Luft-Spucken-und-nicht-getroffen-werden" hervor. Bester Song war für mich der Song "Darkened Sky" oder die ebenfalls recht unterhaltsame SEPULTURA-Coverversion von "Roots". Man konnte bei DO OR DIE aber definitiv feststellen, dass es den Burschen verdammten Spaß macht auf der Bühne zu stehen. Nach nur 30 Minuten war es dann auch schon Zeit für die erste Bierpause.

Die nächste Band, die versuchte, die Gunst des Publikums auf ihre Seite zu ziehen, war TERROR aus Los Angeles. Man bemerkte sofort, dass diese Band nicht erst seit gestern auf der Bühne steht und dass sie von einigen Die Hard Fans supportet wurde, die jede Textzeile mitsingen konnten. Dazu gab es von Frontman Scott auch reichlich Gelegenheit. Musikalisch bewegen sich TERROR überaus tight und brutal im superschnellen Hardcore. Manchmal fielen mir auch kleine Parallelen zu SICK OF IT ALL auf, die sich aber nur auf die Songstrukturen bezogen. Ich glaube nicht, dass es irgendjemand geschafft hat, bei dieser Show ruhig sitzen oder stehen zu bleiben. Der Shouter war auch nicht wirklich auf's Mundwerk gefallen und redete nach der zweiten Nummer auch schon auf das Publikum ein, damit der Raum vor der Bühne nicht nur voll sondern zu einem Moshpit verwandelt werden sollte. On Stage ist es ungefähr ähnlich zugegangen wie im Publikum. Alle Musiker rannten hin und her und es war verwunderlich, dass es keine Kollisionen gab. Für TERROR war es die erste Tour in Europa überhaupt. Dennoch schafften es die jungen Kalifornier die Arena zum Ende ihres Gigs zum Brodeln zu bringen. Kleine technische Problem mit der Gitarre oder den ersten Stagedivern konnten der guten Stimmung nicht schaden. Mir persönlich war aber der Sound ein wenig zu laut bzw. Mitten- und Höhenlastig. Anyway, TERROR sollte man aber sicher im Auge behalten, dieses Konzert machte absolut Gusto auf mehr. www.terrorhc.com

Die dritte Band des Abends waren dann die deutschen Herren von CALIBAN. Abgesehen von dem etwas stupiden Bandnamen hatten die fünf Jungs an diesem Abend aber nicht wirklich viel zu bieten. Obwohl aufgrund diverser Samplerbeiträge der aktuellen Musikmagazine doch schon etwas bekannt, konnte mich die Band nicht überzeugen. Die melodischen Riffs, der oft cleane Gesang und die ab und zu flotteren Moshparts waren irgendwie total Fehl am Platz. Nebenbei gesagt tat sich auch auf der Bühne nicht annähernd soviel wie vorhin bei TERROR. Auch der Sound war etwas dumpf und untransparent, sodaß viele der an sich gut ausgedachten zweistimmigen Songs ein wenig untergingen. Peinlichkeit am Rande war dann noch Sänger Andy, der sich für die Konzertabsagen in Graz und Wien (!) entschuldigte. Warscheinlich wieder einmal eine Band, die im Tourstreß vergessen hat, in welcher Stadt sie gerade ist... Nunja, für mich waren CALIBAN auf jeden Fall unverdienter Co-Headliner. Dem Publikum hat es aber trotzdem gefallen und auch die Songs am Ende des Sets waren schließlich um einiges besser dargeboten. Nach etwa 50 Minuten war es dann aber Zeit vom Metalcore Abschied zu nehmen. www.calibanmetal.com

Was soll ich an dieser Stelle noch groß über BIOHAZARD schreiben? Die Jungs kamen, sahen und... siegten gegen eine nicht enden wollende Flut an Stagedivern. Aber alles der Reihe nach. Pünktlich um 22:38 erklang das Intro von "State Of The World Adress". Gleich anschließend zeigte Basser/Sänger Evan seinen Unmut über den zu leisen Bass, um nach Ausbesserung des Problems mit "Shades Of Grey" gleich voll loszulegen. Die mittlerweile volle Halle bebte und verwandelte sich in ein riesiges Pit. Weitere Hits wie "Wrong Sige Of The Tracks", "What Makes Us Tick", "Beaten Senseless", "Tales From The Hard Side" oder "Punishment" folgten. Die vier aus Brookyln, NY machten mächtig Stimmung und gaben Vollgas. Weitere Tracks waren dann "Kill Or Be Killed" oder "Heads Kicked In" vom neuen Album. Bei "Down For Life" wurde Evan dann von einem der Stagediver gestoßen und verabschiedete diesen mit einem Kick ins Publikum. Unglücklicherweise schien der Bursche so blöd zu stürzen, dass Evan sofort abbrach, sich nach dem Wohlbefinden des Divers erkundigte und entschuldigte. Nach einiger Verwirrung bei den anderen BIObrothers gab es schließlich den Song nochmal in voller Länge, was ihnen viel Applaus und meinen persönlichen Respekt einbrachte. "We're Only Gonna Die" und "Never Forgive, Never Forget" waren dann weitere Nummern am Ende der Show. In echter Hardcore-Manier kamen zum Abschied auch noch alle Bandmembers der anderen Bands auf die Bühne. Evan gab dann noch gut 15 Minuten Autogramme und sprach persönlich mit dem getretenen Stagediver.

Ein grandioses Konzert in der Arena war schließlich kurz vor Mitternacht zu Ende und ich möchte echt nicht wissen wie lange der Schweiß der Menge noch in der Luft lag...
www.biohazard.com

Peter
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Beitrag vom 19.05.2003
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