PIEBALD  
13.05.2003 @ Flex

Sonderlich viele hatten sich ja nicht gerade eingefunden als es im Flex um neun Uhr losging. Schuld war da sicher auch das Wetter, denn wenn es einige Stunden davor nicht das Gewitter des Jahrzehnts gegeben hätte, wären sicher genug Leute vor dem Flex gesessen und einige davon hätten dann auch reingeschaut.
So waren circa so viele Zuschauer anwesend wie im durchschnittlichen Proseminar am Politikwissenschaftlichen Institut, also schon ziemlich viel für irgendein Kammerl am NIG aber doch recht wenig für's Flex. Im Laufe des Konzertes kamen dann noch einige, mehr als bei einer kleinen Vorlesung wurden es aber nie.
Auf der Bühne war immer die gleiche Anzahl an Leuten zu sehen, nämlich vier. Die nannten sich im Kollektiv PIEBALD und kamen aus den USA und waren hier um ihr neues Album, “We Are The Only Friends We Have”, live vorzustellen.
Gleich von Anfang wurde bei anständigem Sound kompetent gerockt, man stelle sich vor, WEEZER würden weniger poppig und etwas kantiger sein, mehr Spass am Experimentieren haben.
Eine “string changing situation”-bedingte Pause führte dazu, dass sich die Band nett mit den ersten Reihen unterhielt, was dann immer wieder zwischen den Songs vorkam. Studenten unter sich plauderten in Wohnzimmer-/Proberaumatmosphäre...
Was auch immer wieder zwischen den Stücken vorkam aber nicht so nervte wie die ständigen “You gotta study hard tonight”-Meldungen, waren die von Sänger/Gitarrist Travis ohne Unterstützung seiner Mitstreiter vorgetragenen kurzen Strophen. Dank der prägnanten Stimme und des schönen, klassisch-garagigen Gitarrensounds zählten diese ruhigen Versatzstücke zu den Highlights des Abends.
Ansonsten bot die Band einen recht rockig gehaltenen Auftritt, bei dem sie mit der Zeit ein wenig auftaute und sich immer mehr bewegte, was man vom Publikum nicht sagen kann.
Was mich, der ich nur einige Songs von PIEBALD kannte, positiv überraschte, war, dass die vier Amerikaner nicht nur ihre Aufgaben aus den Fächern Garagenrock und Punk gemacht hatten, sondern auch das eine oder andere THIN LIZZY-Zitat einflochten. Das stellt sie neben der vorhin bereits erwähnten größeren Experimentierfreudigkeit und den etwas kantigeren Songs über WEEZER, mit denen sie ja gerne verglichen werden.
Wenn ich das richtig mitbekommen habe, waren einige Songs auf der Setlist “The King Of The Road”, “Long Nights”, “American Hearts” und “Rock revolution”.
Als Zugabe gab’s zwei Songs, alles in allem dauerte das Konzert ziemlich genau eine Stunde.
Ob es nachher im Flex noch die Technoparty gab, von der Travis redete, weiß ich nicht, weil ich gleich nach dem Auftritt gegangen bin, hab’ ja schließlich und endlich am nächsten Tag auf die Uni müssen.
Der Aufforderung nach dem Konzert noch in dem Fluss da draußen (Donaukanal) schwimmen zu gehen, kam ich dann aus anderen Gründen auch nicht nach.

www.piebald.com

Kronos
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Beitrag vom 14.05.2003
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