GUANO APES  
04.04.2003 @ Gasometer

Und so pilgerten sie in Scharen zur BA-Halle bei den alten-neuen Gasometern, all die Teenager die sich auf eine interessante Rockshow made in Germany gefreut hatten. Nachdem sich "Walking on a thin line" besser als erwartet (auch hierzulande) verkauft hat, war auch vor Ort an keine Tickets mehr zu kommen und so waren im Prinzip die Weichen gestellt für einen leiwanden Abend. Jedoch:

Mit UNDERWATER CIRCUS, der Band von MTV-Moderator Markus Schulz, wurde nicht gerade die innovativste Band mit auf Tour genommen. Das Auge schlief ein, die Zeit verging nicht...einigen hats gefallen, aber so richtig Stimmung kam noch nicht auf. Einzig und alleine die MISERABLE! PA fiel auf, der Sound gedämpft, die Lautstärke im Keller...wenn ein GTI an meiner Wohnung vorbeifährt und SCOOTER rausbläst isses in der Küche lauter.

Aus schrecklicher Vorahnung wurde nach den ersten angespielten Takten der GUANO APES ernüchternde Gewissheit. Der Band an sich kann man keinen Vorwurf machen, ganz im Gegenteil...Schlagzeuger Dennis war alles andere als arbeitsfaul, auch der Bassist warf sich in die Saiten, doch soundmäßig bliebs zum Heulen. Und gab ich Minuten zuvor noch der PA die ganze Schuld, so bin ich inzwischen der Meinung, daß jeder, der in der BA-Halle (die als Mehrzweckhalle konzipiert wurde und im Grunde genommen ein Betonkuppelbau ist) ein Konzert organisiert, ein Wahnsinniger ist.

Dazu kam, daß Sandra Nasic schwerst angeschlagen mit einem dicken Schal und einem Becher heißen Tee backstage durch die Gegend krebste und auch auf der Bühne einen matten Eindruck machte, jedoch tapfer performte und eine ganz gute Bühnenshow ablieferte. Neben den Klassikern wie "Open your eyes", "Big in Japan" und "Lords of the Boards" wurden auch viele neuen Sachen gespielt, allen voran der aktuelle MTV Track "Pretty in Scarlet". Nach einer kurzen Pause gings mit einem fast viertelstündigen Instrumentalmedley weiter, bevor noch die letzten 2 Songs abgespielt wurden und der Schlagzeuger mit einem Rückwärtssalto von seiner Bassdrum den absoluten Höhepunkt des Konzertes setzte.

Die Frage des Abends jedoch war, warum Promoter nicht Rock-Locations, die auch als solche konzipiert wurden, für ihre Acts buchen können. Die 2500 Leute bekomm ich auch in die Spark7 Hall und obwohl die auch nicht das Gelbe vom Ei ist, ist sie immer noch ein Traum verglichen mit der Kuppel neben den Gasometern.
www.guanoapes.com

Paul
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Beitrag vom 09.04.2003
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