PARADISE LOST   WITHIN TEMPTATION   TAPPING THE VEIN  
08.03.2003 @ Planet Music

Den Konzertabend eröffnen TAPPING THE VEIN aus Philadelphia. Sie sind schon seit Beginn der PARADISE LOST - Europatour als Opening- Act dabei. TAPPING THE VEIN präsentierten damit ihr Debütalbum "The Damage". Mit ihrer Stilrichtung, melodischer Rock bis Goth- Metal mit Frauengesang, boten sie die ideale Einstimmung zur nachfolgenden Vorgruppe WITHIN TEMPTATION und natürlich dem Headliner PARADISE LOST. Die Bühnenshow von TAPPING THE VEIN war aber ganz ansehnlich. Die Frontfrau und Sängerin, Heather Tompson, konnte mit ihrer facettenreichen Stimme doch einiges an Gefühlen rüberbringen, manchmal wirkten ihre Bewegungen aber etwas verkrampft. Insgesamt war es eine gelungene Show und TAPPING THE VEIN wurden von der Menge bejubelt, nicht zuletzt wegen dem weiblichen Part der Band.
-tinE-

WITHIN TEMPTATION hatten nun die Aufgabe das zahlreiche Publikum ordentlich auf PARADISE LOST einzustimmen.
Auf der Bühne stand ein Podest und ich vermisste im ersten Augenblick das Drumset, das ich nach einigen Sekunden ganz am Rand der Bühne entdeckt habe. Die Holländer um Frontfrau Sharon den Adel legten sich von Anfang an voll ins Zeug. Ganz in weiß gekleidet, war sie der absolute Blickfang. Der Sound war meiner Meinung nach außerordentlich gut und man hörte jedes einzelne Instrument klar und deutlich. Sharon bewies, was ich schon in den Live Videos von WITHIN TEMPTATION gesehen habe: sie ist eine tolle Sängerin, die live nichts anbrennen läßt. Jeder Ton hat exakt gepasst - und diese Stimme... ein Wahnsinn, ich kann es noch immer kaum fassen wie hoch sie singen kann.
Nicht nur der Gesang zählt zu ihren Stärken, sondern auch das Stageacting: sie bewegte sich viel, headbangte hin und wieder und stieg gelegentlich auf ihr Podest hinauf. Songs wie „Mother Earth“ oder „Caged“ vom letzen Album „Mother Earth“ waren ein wahrer Genuss und fanden großen Gefallen beim Publikum, das nicht nur wegen PARADISE LOST gekommen war.
Die ca. 40 Minuten Spielzeit von WITHIN TEMPTATION vergingen leider viel zu schnell und so kam es zum Finale mit „Ice Queen“. Der Song kommt live auch mächtig rüber, die Menge war restlos begeistert und fraß den Holländern sprichwörtlich aus der Hand. Die kurzen Klatsch- Aufforderungen von Gitarrist Robert Westerholt wurden sofort in die Tat umgesetzt und die Stimmung knisterte plötzlich im ganzen Planet Music.
Wow, da haben sie PARADISE LOST aber einiges vorgelegt. Nach dieser Vorstellung haben sie definitiv einige neue Fans dazugewonnen. Die Zeit ist reif, WITHIN TEMPTATION: ihr müsst bald als Headliner nach Wien kommen, wir warten alle gespannt auf euch.

Es folgte eine kurze Umbaupause und schon standen die Herren Holmes Mackintosh & co. auf der Bühne. Mit „Isolate“, dem Opener vom neuen Album „Symbol of life“ ging es gleich zur Sache. Schon von den ersten Sekunden an, waren alle Fans voll dabei. „Mouth“ von „Believe in nothing“ und schlussendlich „Remembrance“ vom etwas älteren Album „Icon“ versetzten die Meute endgültig in Extase. Ab jetzt gabs kein Zurück mehr. Es folgte Hit auf Hit. PARADISE LOST haben im Laufe ihrer 15-jährige Karriere jede Menge davon produziert, und nun war es an der Zeit für sie die Früchte ihrer musikalischen Kreativität in Form von Begeisterungsstürmen ihrer Fans zu ernten. Es folgten einige Highlights wie „Enchantment“ vom bisher erfolgreichsten PARADISE LOST Album „Draconian Times“, „Erased“ und „Mystify“ von der aktuellen CD, bis mir „As i die“ endgültig den Rest gab. DANKE! Dieser Song ist nach so vielen Jahren noch immer ein Hammer und ist einfach nur genial. Dann gings weiter mit „Mercy“ und „Small town boy“ ehe Nick Holmes „The Last Time“ als letzten Song ankündigte. Mastermind Greg Mackintosh bewies mit dem Solopart des Songs, daß er sein Können am 6-Saiter durch diverse Ausflüge in die Landschaft der elektronischen Musik nicht verlernt hat.
Aber so leicht kommen uns die Herren aus England nicht davon, eine Zugabe ist Pflicht und diese Pflicht erfüllten die 5 Musiker auch mit „Say just words“ und „One second“. Die Stimmung war auf ihrem Höhepunkt. Kann man das noch toppen? Vielleicht mit „Embers fire“, „True Belief“ oder „Forever Failure“, aber diese PARADISE LOST Hymnen blieben uns leider vorenthalten.
Zum Glück wurde aber auch auf Songs von „Host“- bis auf „So much is lost“ - verzichtet. Dieses Album kann mich auch heute noch nicht begeistern. Die neuen Songs kommen live sehr kompakt und rockig rüber. Nicks Gesangsleistung, die ja öfters kritisiert wird, war sehr gut, oftmals hörte man einige Fans, die laut mitsangen - an dieser Stelle wieder ein Danke an PARADISE LOST, daß ich auch nach diesem Konzert von ihnen wieder keine Stimme mehr habe :-).
Eines der besten Konzerte des noch jungen Jahres 2003 war somit vorbei. Ausverkaufte Location, zum Glück nicht so überfüllt wie bei APOCALYPTICA, und hochkarätige Bands, die einfach nur gute Stimmung verbreiteten und ihren Fans die letzten Kraftreserven in Form von Mitsingen, Tanzen und Crowdsurfen entlockten.
Danke an TAPPING THE VEIN, WITHIN TEMPTATION und PARADISE LOST für diesen perfekten Konzertabend.


FOTOS + E-CARDS von:
[ PARADISE LOST PART 1 ]
[ PARADISE LOST PART 2 ]
[ WITHIN TEMPTATION ]
[ TAPPING THE VEIN ]
[ PUBLIKUM ]
www.paradiselost.co.uk

Marin
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Beitrag vom 09.03.2003
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