YAMAHA BAND CONTEST  
21.12.2001 @ Alter Schl8hof

1. Tag

Wie bereits in den Jahren zuvor, ging auch 2001 wieder eine Vorrunde des allseits bekannten Yahama Band Contests im Welser Schl8hof über die Bühne. Einem mittlerweile längst etablierten Bandwettbewerb, wobei neben der fachkundigen Jury auch das werte Publikum mittels Stimmzetteln die Möglichkeit zur Mitbestimmung hatte. Da sich diesmal besonders viele hoffnungsvolle Bands zur Vorrunde anmeldeten, wurde die Veranstaltung auf ganze 3 Tage ausgedehnt, wobei ich allerdings nur an 2 Tagen das Geschehen mitverfolgen konnte.

Daher begann das Unternehmen YBC 2001 für meine Person erst am Freitag mit dem Gig der Band NEPTUNE aus Puchenau bei Linz, die mir ob eines Gigs zwei Wochen zuvor in der Stahlstadt schon geläufig waren. Ohne Zweifel gehörten die Jungs zu den besten und professionellst agierenden Gruppen beider Tage, denn die Show konnte sich definitiv sehen lassen, und auch die vorgetragenen Songs, die allesamt stilistisch als Alternative Rock festgemacht werden können, haben zweifellos Klasse. Weiter ging`s im Programm mit BLURRED VISION, die ebenfalls aufgrund einer sauberen Performance durchaus positiv auffielen, und musikalisch als Alternative Rock/Metal-act durchgehen können. Es folgten POP-CORNER, die wohl bei einem Zelt- oder Firmenfest jeglicher Art besser aufgehoben gewesen wären, als bei dieser Veranstaltung, denn (wenn auch gut intonierte) Coversongs von Künstlern wie MELISSA ETHERIDGE, JOAN OSBORNE usw. im Pop-Gewand reißen bei einem Bandwettbewerb bei Gott weder die Jury, die übrigens aus szenebekannten Musikern, Fanzinemitarbeitern etc. bestand, noch das Publikum vom Hocker. Zudem hatte diese Formation mit massivsten Soundproblemen zu kämpfen, was die Länge ihres Gigs noch ziemlich reduzierte. Die folgende Band hörte auf den Namen LOXODROME, und trat einmal mehr den Beweis an, dass es in Pettenbach neben INFERNAL und CLEAREOL noch weitere fähige Bands gibt. Auf alle Fälle bot die vierköpfige Band eine recht ansehnliche Show, wobei natürlich vorwiegend Stücke von deren neuen CD "willed" ("dictatorshit"; "c.i.") dem Publikum observiert wurden, und muss schon bekennen, dass der Alternative Metal der Jungs durchaus sein Reize hat, was auch die Stimmung vor der Bühne wiederspiegelte. ONE WAY aus Ried im Innkreis betraten als nächster Act die Bühne, und hatten (wie sollte es auch anders sein) eine riesengroße Schar an Fans nach Wels gekarrt. Somit konnte man sich schon ausmalen, wer den Titel des Publikumssiegers an diesem Tag davontragen würde. ONE WAY sind (wie eigentlich im Prinzip alle Bands dieses Abends)in alternativen Musikgefilden heimisch, wenngleich auch rein rhythmisch gesehen Anleihen aus dem New Metal/Crossover-Bereich nicht wegzudiskutieren sind. Die Tatsache, dass die Gitarristin zeitweise sehr gekonnt die Leadvocals übernahm, lies den bandtypischen Sound noch eine ganze Menge an eigenständiges Flair dazugewinnen, und die Resonanz war ob des Riesenmobs an Fans natürlich äußerst überschwänglich. Anschließend durften noch die Gesamtsieger des Vorjahres einen Gig auf die Bretter legen, auch um das Publikum bei Laune zu halten während die Verantwortlichen mit der Auszählung der Stimmen beschäftigt waren. Nach schier endlosen Soundcheck bewies die Wiener Formation CAY-OS, die kurze Zeit zuvor in ihrer Heimatstadt im Vorprogramm von MACHINE HEAD, dass sie letzten Jahr den Sieg nicht ganz zu Unrecht errungen hatten. Die Reaktion der ausgepowert wirkenden Audienz lies leider zu wünschen übrig, was aber garantiert nicht an der energischen Darbietung der New Metaller lag, welche die Anwesenden motiviert mit ihren gnadenlos groovenden und kraftvoll rockenden Songmaterial konfrontierten. Als Unterstützung wurden sogar die Kollegen von KONTRUST auf die Bühne geholt, um das Hörerlebnis noch um ein paar Nuancen brachialer erscheinen zu lassen. Direkt im Anschluss wurde das Ergebnis publik gemacht, das wie folgt aussah. (Die ersten beiden Bands fixierten somit endgültigen den Aufstieg ins Semifinale).

1. ONE WAY
2. NEPTUNE
3. LOXODROME
4. BLURRED VISION
5. POP-CORNER


2. Tag

Der Samstag begann mit RAUSCHFREI aus Perg, die sich als routiniert aufspielende Coverband bereits einen Namen gemacht hat. Ein einwandfreies Stageacting und Versiertheit an ihren Instrumenten kann den Herren nicht abgesprochen werden, nur leider stammen solch tolle Song wie "Rock 'n' Roll" (STATUS QUO) oder "Whiskey in the jar" (THIN LIZZY) nicht aus der eigenen Feder, was eben dazu führte, dass die Jungs eben nicht die Gunst der Jury für sich gewinnen konnten. Wären an diesen Abend nicht RAUSCHFREI, sondern die Zweitcombo der Jungs, WHO CARES?, die sich eben nicht ausschließlich auf das Nachspielen von Rockklassikern beschränkt, auf der Bühne des Schl8hofes gestanden, hätte man sich höchstwahrscheinlich über einen wesentlich höheren Rang im Endklassement freuen können. Es folgten SPRINGFLASH, die äußerlich eher an eine New Metal-Band erinnerten, allerdings nichtsdestotrotz auf der Bühne eine Soundgebräu zurechtzimmerten, das wohl am ehesten als Punkrock zu bezeichnen ist, und mit einer recht schwungvollen Show alles andere als einen schlechten Eindruck hinterließen. Als nächste Formation waren dann SPAIX an der Reihe , die sich an diesem Tag mit einem Handicap abfinden mussten, da ihr Sänger/Gitarrist mit einer gehörigen Verkühlung zu kämpfen hatte, was sicher allerdings nicht wirklich negativ auf deren Performance auswirkte. Jedenfalls kann der SPAIX`sche Sound als Alternative Rock/Grunge der anspruchsvollen Sorte tituliert werden, der durchwegs Klasse besitzt. Als nächste Band waren SHOTGUN WEDDING aus Traun am Spielplan vermerkt worden, die wenige Monate zuvor die Musikwelt mit einer CD namens "Cross your way" beglückt hatten. Über mangelnde Publikumsreaktionen konnte sich das Quartett nicht beschweren, da die Bühne gar von so manchem enthusiastischen Jungfan kurzfristig bevölkert wurde und während des Gig ein Transparent mit dem Bandnamen in die Höhe gehalten wurde. Musikalisch gesehen kann man den Stil der Jungs als variantenreichen New Metal beschreiben, der aber nicht selten (v.a. bei den Vocals ) an neuere METALLICA-Songs erinnert. Als vorletzte Band traten TRIGGAZ in Erscheinung, welche äußerst gut beim Publikum ankamen, und einen Sound auffuhren, der stilistisch wohl nicht ganz so leicht zu kategorisieren ist. Ich würde deren Musik ganz salopp als Vermischung von New Metal- bzw. Hardcore/Crossover-Klängen darstellen. Teils weckte die Songs auch stellenweise Erinnerungen an ältere BIOHAZARD-Aufnahmen. Eine Überraschung der ganz besonderen Art stellte die letzte Band dieses Abends dar: ON WINGS TO KASHMIR nämlich. Dieser Name steht für einen äußerst versiert in Szene gesetzte Verkreuzung von Sound mit Rockelementen, wobei auf nicht weniger als 3 Sängerinnen zurückgegriffen werden konnte, und auch eine Violine das Klangerlebnis zusätzlich verschönerte. Die Stimmung war jedenfalls als schon exzellent zu beschreiben und einige Wunderkerzen im Publikum ließen eine ganz besondere Atmosphäre aufkommen. Auch die Jury selbst war vom Können dieser Gruppe sehr angetan, wie sich später herausstellen sollte. Bevor allerdings das Endresultat bekannt geben werden sollte, durfte noch KONTRUST (Ex-SUICIDE MISSION) die Besucher im Schl8hof mit einem Gig erfreuen. Auf musikalischer Ebene sind die Jungs aber zweifellos die Alten geblieben, d.h. New Metal bis zum Abwinken lautet die Parole für die nächsten Minuten, und die Rieder Band wussten einmal mehr die Anhängerschar von ihrem Talent und ihrer Spielfreude zu überzeugen. Im Anschluss gaben die Organisatoren das Ergebnis des Samstags bekannt. (Auch an diesem Tag durften sich die ersten beiden Gruppen über den Aufstieg in das Semifinale freuen. Die drittplatzierte Gruppe dieses Tages , TRIGGAZ, durfte noch einmal im Rahmen der „Second Chance“-Reihe versuchen, die Chance zu wahren, auch ins Semifinale aufzusteigen, was der drittplatzierten Band des Vortages, LOXODROME, aufgrund des Ausfalls einer anderen Band verwährt blieb.).

1. ON WINGS TO KASHMIR
2. SHOTGUN WEDDING
3. TRIGGAZ
4. SPAIX
5. SPRINGFLASH
6. RAUSCHFREI

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Hutti
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Beitrag vom 25.02.2002
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