YAMAHA BAND CONTEST 2003: DUSTY CIRCLE   OK OB   :[AKRÉSHN]   BLIND TRUST    PAIN BARRIER   REEK    PANGÄA   RIBISLS  
20.09.2002 @ Planet Music

Der YAMAHA BAND CONTEST ist seit Jahren ein wichtiger Fixpunkt in der österreichischen Musikszene mit etlichen jungen Bands. Am 20. September war die 7. Vorausscheidung für 2003 mit einigen interessanten Bands.

Eröffnet wurde der Abend von der Punkband DUSTY CIRCLE. Sie spielten ganz guten, schnellen Punk mit einigen netten instrumentalen Zwischenstücken, aber ohne allzu auffällige Besonderheiten. Viel Publikum war um diese Zeit leider noch nicht da.

Wenn sich eine Band mal OK OB (Originale kreuzfidele oaschwoame Briada) nennt, an der Gitarre ein Religionslehrer steht und auf den Bass gleich ganz verzichtet wird, darf es einen auch nicht wundern, wenn in Mundart gesungen wird und statt Plektrons, Wasserflaschen oder Stagedivern Textblätter ins Publikum fliegen. Das hört sich ganz gut an und einige Lieder – vor allem ihr letztes – gefielen mir wirklich gut. In den drei Bandmitgliedern steckt aber sicher weit mehr Potential als sie beim YBC geboten haben; all zu sehr begeistern konnten sie diesmal leider niemanden.

:[akréshn] hatten dann eindeutig weniger Probleme mit dem Publikum, einerseits haben sie selbst welches mitgebracht, andererseits wussten sie auch den Rest des Saals zu begeistern. Mir ihrem Alternative Stil schufen sie erstmals wirklich gute Stimmung und wussten auch die Jury zu beeindrucken, was mit dem zweite Platz in der Gesamtwertung und damit dem Aufstieg ins Semifinale belohnt wurde.

BLIND TRUST traten danach mit Hardrock/Nu-Metal an, der mir persönlich sehr gut gefallen hat. Auch dem Publikum scheint's gefallen zu haben, die Stimmung war allerdings nicht ganz so gut wie bei :[akréshn]. Zum Aufstieg ins Semifinale hat's leider nicht ganz gereicht.

PAIN BARRIER sind eine junge Punkband – alle so zwischen 14 und 17 – und brachten auch gleich ihren eigenen Fanclub inklusive Familienanhang mit, der für gehörige Stimmung sorgte. Die Musik war gut und schnell, nur der Gesang war leider kaum zu verstehen. Am Ende hat's dann immerhin zum dritten Platz und damit zum Aufstieg in die Lucky Loser Runde gereicht.

REEK waren in punkto Fanclub überhaupt am aktivsten und schleppten einen ganzen Haufen Fans inklusive Kriegsbemalung und kreischender-Mädchen-Abteilung an. Die REEK-Fans sorgten eindeutig für die beste Stimmung des Abends; auch die Anfeuerungsduelle vor der Siegerehrung gingen meist zu ihren Gunsten aus. Mit so vielen Anhängern ist es kein Wunder, dass REEK die Publikumswertung und damit auch die Gesamtwertung und den Aufstieg ins Semifinale gewonnen haben. Das ist aber auch in Ordnung so, denn REEK spielten lupenreinen Crossover und boten den besten Auftritt des Abends; meiner Meinung nach haben sie verdient gewonnen.

PANGÄA beschränkten sich wie OK OB auf Sänger, Gitarrist und Schlagwerker und lieferten auf jeden Fall eine der interessanteren Performances des Abends: Ihr Sound klingt ziemlich experimentell und kombiniert langsame gefühlvolle Passagen mit brachialen, fast metallischen Teilen. Auch der Sänger trug mit seinen irgendwo zwischen JOE COCKER und ELVIS PRESLEY liegenden spastischen Zuckungen das seine zum schrägen Auftritt bei. Leider sind die PAIN BARRIER- und REEK-Fans nach dem Auftritt ihrer Bands unfairerweise verschwunden und ließen PANGÄA damit wieder vor einem fast leeren Saal stehen. Das übrige Publikum schwankte irgendwo zwischen Begeisterung und Ratlosigkeit; zum Aufstieg ins Semifinale reichte ihr Auftritt aber leider nicht.

Den Abschluss bildeten dann die St. Pöltner RIBISLS; ebenfalls mit Familienanhang im Fanclub. Die Ansätze mit Mundartrock und Keyboard waren ganz interessant; allerdings gelang es den RIBISLS nicht das vor der Siegerehrung wieder anwachsende Publikum allzu sehr zu begeistern.

Das Endergebnis – REEK und :[akréshn] als Aufsteiger, PAIN BARRIER als Lucky Loser – passt im Großen und Ganzen zu den Leistungen der einzelnen Bands; wir dürfen jetzt gespannt sein wie der YBC weitergeht.
www.planet.tt

Rooster
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Beitrag vom 22.09.2002
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