Interview mit GYZE - Drache und Drachenmeister in einer Person


GYZE ist einer der seltenen, aber immer häufiger in Europa erfolgreichen Bands aus Japan. Das sympathische Trio traf sich mit uns zum Gespräch über Drachen, Street Fighter, KISS und vieles mehr. Wie es die drei Japaner nach Europa geschafft haben und was uns in Zukunft noch erwarten wird, erfuhren wir von Bandleader Ryoji im Beisein seiner Kollegen Shuji und Aruta.


Hey Jungs, coole Show! Wie oft wart ihr eigentlich schon in Europa?


Das war jetzt das vierte Mal hier in Deutschland, und sogar schon das zweite Mal am Summer Breeze! Wir spielten vor drei Jahren schon hier. Hast du uns da gesehen?


Leider nein, aber bei über 100 Bands jedes Jahr, ist es extrem schwer alle Bands anzuchecken.


Verständlich, also hast du zum ersten Mal eine Band aus Japan live gesehen.




Nein, ich durfte bereits LOUDNESS live erleben.


Ja, die sind legendär in Japan.


Ihr habt kürzlich eine Single in zwei Versionen veröffentlich. Wie kam es dazu?


Wir haben eine japanische Version gemacht. Marc Hudson von DRAGONFORCE hat bei einem Song von uns mitgesungen, also wollten wir einen wirklich schnellen Song versuchen, was etwas anders geworden ist als unser bisheriges Material, und das wollten wir einfach veröffentlichen.


Wie seit ihr zu Marc gekommen, kanntet ihr euch zuvor schon?


Ja, er ist ein guter Freund und wir haben vor drei Jahren mit DRAGONFORCE in Taiwan getourt. Sie waren da so nett zu uns und da haben wir eine sehr gute Freundschaft aufgebaut. So bin ich mit Marc und auch Herman Li immer in Kontakt geblieben. Und als wir ihn eingeladen haben, auf dem Song mitzusingen, hat er sofort OK gesagt.




Also würdet ihr gerne wieder mit ihnen auf Tour gehen?


Auf jeden Fall, die Kombination ist großartig. Außerdem ist es die Lieblingsband von Shuji. Aber eigentlich eh auch meine. (lacht)
Und die von meiner Mutter auch. (alle lachen).



DRAGONFORCE scheinen ja schon ein guter Einfluss zu sein. Was inspiriert euch noch?


Eigentlich sehr viele Bands. Neben Metal inspiriert mich aber auch viel traditionelle Musik aus Japan und China. Ich mag eigentlich auch Deutsche Musik. Und wir sind sowieso große Musik und Metalfans und so inspiriert uns eigentlich so ziemlich jede Band, die wir gerne hören.


Viele Leute vergleichen euch auch mit CHILDREN OF BODOM.


Ja, das sagen wirklich viele Leute. Wir haben auch mit ihnen in Japan bereits schon gespielt. Auch im Loudpark, dem größten Japanischen Metal Festival. Alexi war auch immer einer meiner Helden als Gitarrist. Aber ich finde, dass wir grundsätzlich von der Musik her recht unterschiedlich sind. Wir haben einfach unseren großen japanischen Einfluss in der Musik.




Als ich euch live gesehen habe, fand ich das fast schon verrückt, wie du diese schnellen, wahnsinnigen Riffs spielst und gleichzeitig singen kannst...wie machst du das?


Das war zunächst eigentlich ganz lustig. Als ich mit meiner ersten Band startete, war ich einfach nur Gitarrist. Ich hatte anfangs einen Sänger an meiner Seite, doch der verschwand irgendwann einfach. Als wir dann als GYZE loslegten, dachte ich mir, ich kann den Gesang auch irgendwie übernehmen. Es ist schon wirklich schwer, doch es macht mir auch Spaß, diese Herausforderung zu meistern. Ich habe da schon meinen eigenen Stil entwickelt.


Wo siehst du eigentlich die Unterschiede im Vergleich wenn ihr in Japan oder irgendwo in Europa spielt?


Meiner Meinung nach hat jedes Land eine gewisse Energie und egal wo du auf der Welt bist, Metalfans sind immer irgendwie verrückt. Und gerade hier in Deutschland, wird der Metal für mein Gefühl sehr gut akzeptiert, was uns freut.


Wie kam die Idee zu euren Stage-Outfits? Ich meine es erinnert mich auch etwas an J-Pop und es fällt auf...


Haha, ich meine, ich bin nackt auf der Bühne! (lacht)
Nein, es gibt da schon einen Grund. Erinnerst du dich an Vega aus Street Fighter? Er hatte auch diesen Stil. Oben rum nackt, enge Hosen und irgendwie ausgefallen. Das war als Kind einer meiner Helden. Außerdem war meine erste Lieblings-Hard Rock Band KISS. Ich liebe Paul Stanley, der hat mich auch inspiriert.





Ihr nennt euren Stil selbst Northern Nostalgic Matal. Warum?


Meine Heimatstadt ist ganz im Norden Japans. Es ist auch verdammt kalt dort und schneit im Winter extrem viel. Und ich finde einfach, dass unsere Melodien oft sehr nstoalgisch sind, was natürlich an den traditionellen Einflüssen liegt.


Eure Single heißt ja „The Rising Dragon“ und nicht der erste Song der von diesem Wesen handelt. Der Drache ist ja ein wichtiges Symbol in Japan und dessen Geschichte. Was sind so deine Einflüsse für die Texte?


Mein Name hat viele Bedeutungen denn Ryo bedeutet Drache und Ryoji Drachenmeister. Außerdem gibt es viele Drachengeschichte in Japan. Es gibt da auch Unterschiede zwischen den westlichen und östlichen Drachen. Der aus dem Osten ist ein Symbol für Frieden. Der Drache ist bei uns auch Heilig.


Plant ihr bald zurück zu kommen nach Euorpa?


Es ist noch nichts konkret geplant, aber vielleicht kommen wir schon 2019 wieder. Und wir nehmen ja gerade ein neues Album auf, das können wir dann präsentieren. Wir müssen eigentlich nur mehr auswählen, welche Songs wir dann final für das Album aufnehmen, denn ich habe wirklich schon viel geschrieben.


Ich danke euch vielmals für das nette Interview!






gyze.jp

Autor: maxomer

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Beitrag vom 31.12.2018
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