Interview mit UZZIEL - Live aufzutreten ist wie eine starke Droge


An den Thrashern UZZIEL kommt gerade aktuell kein Metalhead vorbei. Zahlreiche Liveauftritte säumen seit 2010 ihren Weg und ein neues Album wird nun auch nicht lange auf sich warten lassen. Darum baten wir Sänger Mex zum Gespräch und kitzelten einiges an Hintergrundgeschichten zur Band, nicht vorhandenen Ritualen, dem neuen Video, sowie Zukunftsvisionen aus dem Fronter.


Zu eurem Bandnamen UZZIEL findet sich auf eurer FB-Page eine interessante Beschreibung, möchtet ihr das bitte nochmal für unsere Leser erläutern?


Nun ja, wie mache wissen, ist UZZIEL ein Erzengel. Er repräsentiert die Herrlichkeit des Kosmos in all seinen Facetten, wozu auch Zerstörung, Neubeginn und Leben gehört.
Was natürlich die Frage aufwirft, in welchen Zyklus wir uns gerade befinden?
Und natürlich ist es reizvoll etwas absolut Gutes wie einen Erzengel mit so einer bösen Musik zu verbinden.





Auf eurer Homepage ist zu lesen: „UZZIEL drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“ - Worum drehen sich eure Lyrics hauptsächlich, was sind eure Inspirationen, gibt’s einen Roten Faden?


Es geht um den Tod, das Ende, das Leben, die Liebe. Traurigkeit, Dummheit, Traurigkeit über die Dummheit und solche Sachen eben. Ich schätze mal 90% aller Leute die solche Musik machen, machen das nicht deswegen, weil alles in ihrem Leben optimal verlaufen ist. Bei den meisten reden wir hier ja nicht von Musik, sondern von einer Lebenseinstellung. Witzigerweise entwickeln sich die Texte fast immer zu unserer Musik hin und es dreht sich dann um die obigen Themen. Wenn man sich die Texte dann durchliest kommt man, denke ich, rasch dahinter um was es sich dabei dreht. Vieles verrät ja auch schon der Titel,wie z.B. "Captured By Emptiness", "Why", "Frozen", "Lies", "War Within",...


Was bedeutet es für euch mit Thrash Metal auf der Bühne zu stehen? Welches Gefühl möchtet ihr transportieren?


Ich denke, dass wir bei unseren Konzerten musikalisch und bühnentechnisch einen sehr harten und extremen Eindruck vermitteln. Das hat mich dazu veranlasst witzige Einlagen und Ansagen zu bringen. Das soll das Ganze etwas aufzulockern. Nach gefühlten 1000 Konzerten haben wir auch mittlerweile den Dreh raus und können bei den Live Gigs so richtig die Sau rauslassen.

Dann ein paar Späßchen mit dem Publikum und schon geht die Post ab. Letzten Endes soll es allen Spaß machen. Und das ist auch das Gefühl das wir vermitteln wollen. Auch wenn der geneigte Metal-Head sich am nächsten Tag nicht mehr an alle Bands erinnern kann, dann vielleicht doch daran, dass es ein Mörder Spaß war.





Seit Dez 2010 hat sich viel getan bei euch, zuerst ein Demo, dann ein komplettes Album und nun plant ihr für nächstes Jahr eine Neuerscheinung, zwischendurch eine Menge Konzerte, uA am Donauinselfest, was treibt euch an, was gibt euch Energie?


Oh Mann! Live auftreten! Das gibt uns die Energie. Das muss man mal selber erlebt haben. Das ist wie eine starke Droge. Einmal versucht und du bist hoffnungslos verloren.
Es ist ein einfach unvergleichliches Erlebnis wenn du vor einer Meute von Metal-Heads stehst und die abgehen wie Schmidt´s Katze. Diese Energie die da frei wird ist sagenhaft und reißt dich total mit. Und natürlich muss man sagen, je mehr Energie vom Publikum kommt, umso mehr geht dann auch wieder von uns zum Publikum.
Da du gerade das Donauinselfest ansprichst, da ist mir was Witziges passiert.
Wir waren gerade voll dabei und es war dieser Spirit extrem da. Das hat sich so hochgeputscht, das ich direkt schon in einer Art Trance war. Jedenfalls hat mir der Chrir, ein Freund von mir von der Band MORTAL STRIKE, der hinter der Bühne stand, drei Finger hochgestreckt, was üblicherweise heißt, dass wir noch drei Minuten Spielzeit haben. Leider habe ich das, weil ich total in einer anderen Welt war, überhaupt nicht gecheckt und dachte mir, na super, noch drei Songs die wir spielen können, da geht sich unser Set locker aus.

Als sich dann nach dem Song Hati verabschiedet hat, hab ich total protestiert und ihm gesagt, dass wir noch drei Songs zu spielen hätten. Ich habs dann erst überrissen, als auch die Anderen gesagt haben, dass der Gig nun vorbei ist.
Chrir und ich haben dann noch die ganze Nacht darüber gelacht.



Was könnt ihr uns aktuell schon über das neue Album erzählen? Gibt es bereits einen Titel? Wie weit sind die Aufnahmen?


Yeah, es tut sich Einiges bei uns. Und da sind wir auch echt froh darüber und ja, wir arbeiten gerade sehr straight am zweiten Album. Leider haben wir mit den Aufnahmen noch gar nicht angefangen, dass ist aber der Punkt der uns am wenigsten aufhalten wird, da mein Tonstudio bei mir zu Hause ist und ich das Recording, Mixing und Mastering selber übernehmen werde.

Wir mussten vorher alle anderen Baustellen beseitigen und können uns jetzt auf´s Album konzentrieren. Auch haben wir beschlossen, dass Album dieses Mal nach einen Song zu benennen, und so wird es den Namen „This Fear“ tragen.
Auch das Cover-Artwork ist beinahe abgeschlossen. Fehlen nur noch die Songs.



Ihr plant ein Musikvideo? Zu welchem Song? Wann wird es erscheinen? Wie war der Dreh?


Unser neues Musikvideo ist fertig!
(Hier geht´s zum Video: youtu.be/RI54A3jACWo
Ist unser Aufreißer-Song „Like A God“ von unserem ersten Album „Torn Apart“.
„Einen“ Dreh gab es in dem Fall nicht. Wir wollten mal was Neues machen uns nicht so ein bierernstes Metal- Video, wie man es zu 1000den auf Youtube findet.
Wird auch noch kommen, aber für dieses Mal haben wir uns was besonderes einfallen lassen und ein „Roadmovie“ gedreht. Da haben wir tatsächlich über die Jahre hinweg immer eine Kamera mitlaufen lassen und haben einen Zusammenschnitt aus mehreren Jahren Bandleben zusammengestellt. Verschiedene Bühnen, verschiedene Konzerte und witzige Gegebenheiten.



Wie geht es euch vor einem Live-Auftritt? Was passiert bei euch die letzten zehn Minuten hinter der Bühne?


Also ich scheiße mir immer die Hosen voll. Also mache ich das Naheliegendste. Ich gehe Backstage und hole mir ein Bier. Aber ein eigenes Ritual in diesem Sinne haben wir nicht.




Habt ihr ein Ziel vor Augen? Auf welchen Bühnenbrettern möchtet ihr in spätestens fünf Jahren stehen?


Ja, ich habe ein klar definiertes Ziel vor Augen. Ich möchte einmal auf Wacken spielen und dann, beim Auftritt meinen Ausspruch an alle Leute auf Wacken richten: „Leute, ich war gerade echt gut bei Wacken kacken!“ Ja, das wäre der Traum. Wird zwar dann der erste und letzte Auftritt gewesen sein, aber das ist´s wert!


Und die obligatorische Schlussfrage: Willst du noch was loswerden?


Wir freuen uns jetzt erst mal auf einen heißen Metal- Herbst mit vielen Highlights! Unter Anderem haben wir Auftritte mit EISREGEN, DEBAUCHERY, INFECTED RAIN, THE UNGUIDED, DARKFALL und vielen mehr. Und natürlich würden wir uns freuen euch da haufenweise begrüßen zu können. Da wird mit Sicherheit wieder eine Menge an oben beschriebener Energie frei. Rock on!! Euer Mex

de-de.facebook.com/Uzzielmetal

Autor: Catrine

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Beitrag vom 21.09.2017
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