Interview mit SARKOM - Die ganze schmutzige Arbeit selber machen


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Nicht nur das Norwegische Fernsehen hatte anlässlich des Inferno Festivals in Oslo die Gelegenheit, mit Unsgaard, seines Zeichens Bandgründer und Vocalist der Norwegischen Black Metal Band SARKOM ein Interview zu führen, sondern auch Earshot konnte sich mit dem Musiker unterhalten und für euch einige Fragen stellen.


Hallo! Schön dich in Oslo zu treffen!
Wie war euer Gig bei Inferno Festival für dich?



Hey, das gleiche für dich!
Das Spielen am Club-Tag mit einigen anderen Bands und in Locations zur gleichen Zeit kann ein bisschen schwierig sein, aber es schien, dass eine ordentliche Menge an Menschen kam, um SARKOM zu sehen. Leider mussten wir das letzte Lied wegen zeitlicher Einschränkungen auslassen, aber das Konzert selbst war ziemlich gut.





Ihr seid in den Nachrichten für norwegisches Fernsehen gewesen! Wie war dieses Interview für dich?


Hehe ... Sie riefen mich um 10 Uhr morgens an und fragten, ob wir dieses Interview zwei Stunden später machen könnten ... Sicher, warum nicht? Eine etwas peinliche Situation, das Tragen von Corpsepaint und alles, und die nicht relevanten Fragen, aber hey! Es waren die TV-Nachrichten, was kann man da erwarten? Das heißt, ich dachte, es würde viel schlimmer bearbeitet werden, als es geschah, also keine Reue von unserer Seite, dieses Interview gemacht zu haben. Natürlich, manche Leute denken, du bist ein "Sell-out" wenn du ein Interview für die TV-News machst, aber deren Meinung bedeutet nichts für uns. Wir tun was wir wollen, und wenn die Leute es nicht mögen, ist es ihr Problem, nicht unseres.


War es eine besondere Sache für euch, beim Inferno Festival zu spielen?


Es ist cool, ein Teil des Line-Ups dieses Festivals zu sein. Ich habe es seit dem Beginn, vor 17 Jahren, besucht. Natürlich ist dieses Festival für mich etwas ganz Besonderes. Wir spielten auch 2010 bei Inferno, auf der John Dee Bühne. Dieses Mal im Blå am Clubtag. Lasst uns das nächste Mal im Rockefeller spielen!


Was denkst du, wie wichtig ist dieses Festival für die Metal-Szene?


Es ist kein Zweifel, dass dieses Festival für die Metal-Szene wichtig ist. Wie alle wissen, gehen Norwegen und Black Metal Hand in Hand, und obwohl Norwegen ist ein sehr teures Land ist, um es zu besuchen, kommen doch Menschen aus der ganzen Welt zum Inferno.


Ich machte Fotos bei deinem Auftritt im Club Blâ, wo die Bühne sehr niedrig ist. Ich hatte ein bisschen Angst vor den langen Nägeln an deinen Armen. Wie oft hast du dich mit diesen Nägeln verletzt?


Niemals, denke ich.


In diesem Jahr ist SARKOMs 15-jähriges Jubiläum. Gibt es irgendwelche besonderen Pläne, dies zu feiern?


Wir haben 2003 angefangen, Songs zu schreiben und im Jahr 2004 eine Demo zu veröffentlichen. Ich denke, man kann sagen, dass wir im nächsten Jahr ein 15-jähriges Jubiläum haben, aber dazu keine Sonderpläne ... Vielleicht werden wir uns für das 20-jährige Jubiläum etwas einfallen lassen...




Wie seid ihr im Jahr 2002 zusammengekommen und was hat sich seitdem geändert?


Renton, der ehemalige Schlagzeuger, und ich kannten uns von einer vorherigen Band. Diese Band wurde zu scheiße und war sowieso nie sehr ernst gemeint, also begannen wir mit leeren Blättern und schufen SARKOM. Allerdings hat sich seither vieles geändert, vor allem die Line-Up-Wechsel. Ich glaube, wir hatten mehr als 20 Personen die bei SARKOM dazukamen und wieder weg gingen. Dennoch sind sowohl Renton als auch Sagstad (die SARKOM beigetreten sind, kurz bevor wir unsere Demo aufgenommen haben) gute Freunde von mir, und beide haben zu SARKOMs letztem Album etwas beigetragen. Renton setzte einige Synthesizer / Effekte auf ein paar Songs, während Sagstad uns das Gitarrensolo auf "Ruiners Of Our Family Tree" beisteuerte. Neben den Line-Up-Änderungen haben sich natürlich sowohl Sound als auch Texte seit dem Anfang verändert, aber ich denke immer noch, dass wir den SARKOM-Geist beibehalten haben, sowohl auf Band als auch live.


Es gibt so viele Black Metal Bands in Norwegen. Wie ist es möglich, eine Band so viele Jahre am Leben zu erhalten?


Es war nicht einfach mit all den Line-Up-Änderungen, deshalb musste ich das meiste unter meine Kontrolle bringen. Hoffentlich wird das aktuelle Line-up für eine Weile bestehen, und wir können als Band wieder funktionieren.


Gibt es mehr Freundschaft zwischen den Bands oder mehr Konkurrenz?


Ich fühle dass es mehr Freundschaft ist, aber ich bin sicher, dass es auch irgendeine Art von Konkurrenz untereinander gibt.


Ende 2016 habt ihr ein neues Album namens "Anti-Cosmic Art" veröffentlicht. Was ist die Grundidee hinter diesem Titel, und willst du mir etwas über dieses Album erzählen?


"Anti-Cosmic Art" ist ein Album, das aus Liedern besteht, die noch nie aufgenommen wurden, aber meiner Meinung nach zu gut waren, um sie wegzuwerfen, und einigen anderen "nicht so typischen SARKOM Songs". Alle Songs sind was die Texte betrifft unabhängig voneinander, unterscheiden sich stark, also musste ich mir einen Titel ausdenken, der alle Songs definieren und ihnen einen Sinn geben könnte, und nicht nur einigen davon. Das gleiche gilt für das Cover-Art. Hier sind alle Lieder mit einem Bild vertreten, aber gemeinsam ergeben sie eine einzige Illustration.




Was ist eure Art, neue Musik zu kreieren? Macht das nur ein Bandmitglied oder ist es Teamarbeit?


Die Songs auf unserer Demo und dem ersten Album wurden von Renton und mir selbst in Teamarbeit geschrieben. Im zweiten und dritten Album wurden die meisten Songs einzeln von den Mitgliedern geschrieben. Auf dem Album "Anti-Cosmic Art" habe ich die ganze Musik geschrieben. Durch all diese Line-Up-Änderungen muss man eben die schmutzige Arbeit selbst machen, um Fortschritte zu machen ...


Was willst du mit deiner Musik ausdrücken?


So lange ich mich erinnere, war ich schon immer seit frühester Jugend an Musik und vor allem Black Metal interessiert. Der Drang, etwas zu schaffen, das das für mich wirklich authentisch ist, ist mir wichtiger als mein Bedürfnis, etwas auszudrücken, denke ich. Allerdings basieren die Texte sowohl auf meinen Gefühlen als auch meinen Standpunkten usw. Wenn also ich jemals ein "Bedürfnis" haben sollte, mich in irgendeiner Weise auszudrücken, schätze ich, dass es durch die Texte kommen würde.


Welches war der beste Gig überhaupt für euch?


Weiß nicht. Einfacher zu beantworten wäre, was die schlimmsten waren.


Gibt es einen besonderen Ort, wo ihr ein Konzert spielen möchtet?


Nein, aber hoffentlich werden wir bald weitere Festivals in ganz Europa besuchen können.


Du wohnst in Oslo. Wie ist das Leben in dieser Stadt?


Es kommt darauf an.




Ich bin aus Österreich. Hast du jemals hier gespielt oder warst du hier um Urlaub zu machen?


Wir haben ein paar Mal in Wien gespielt und ich erinnere mich auch, dass wir beim Kaltenbach Open Air gespielt haben ... 2007? Abgesehen davon, dass wir dort ein paar Gigs spielten, habe ich noch nie Österreich besucht.


Was sind eure Pläne für die Zukunft?


Wir werden nach dem Sommer einige Songs für ein paar 7" EPs aufnehmen und hoffentlich einige Gigs in Europa machen. Ich habe auch 4-5 Songs für unser nächstes Album geschrieben, aber ich erwarte keinen Release bis 2019-2020 ... Im nächsten Jahr werde ich mich auf mein anderes Projekt konzentrieren, SO MUCH FOR NOTHING, und hoffentlich das zweite Album aufnehmen. Die meisten Songs sind schon seit Jahren fertig, aber ich hatte noch nicht die Zeit, das Album aufzunehmen. Im nächsten Jahr hoffe ich, dass es endlich passiert ...


Und abschließend einige letzte Worte an eure Fans und unsere Leser?


Nein, nichts anderes als das übliche ... Schaut auf unsere Facebook-Seite für die neuesten Nachrichten etc..



Vielen Dank, und ich wünsche dir alles Gute!


Ditto!







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[ENGLISH VERSION]



Hello! Nice to meet you in Oslo!
How was your gig at Inferno Festival for you?



Hey, same to you!
Playing at the club day with several other bands and venues at the same time can be a bit tricky, but it seemed, like it was a rather decent amount of people, who came to see SARKOM. And besides, we had to skip the last song due to time restrictions, the concert itself went pretty well too.



You have been in the News for Norwegian Television! How was this interview for you?


Hehe… They called me 10 in the morning and asked, if we could do this interview two hours later… Sure, why not? A kind of awkward setting, wearing paint and all, and not that relevant questions, but hey! It’s the TV news, what can you expect? That being said, I thought it was going to be edited a lot worse than it did, so no regrets from our side doing that interview. Of course, some people think you are “sell-out” doing an interview on the TV news, but their opinion mean nothing to us. We do what we want, and if people don’t like it, it’s their problem, not ours.


Was it a special thing for you, to play at Inferno Festival?


It’s cool to be a part of the line-up of the festival. I’ve attended since the beginning, 17 years ago. So of course, this festival is rather special to me, kind of growing up with it. We played at Inferno in 2010 as well, at the John Dee stage. This time at Blå at the club day. Let’s head for Rockefeller next time!


What do you think, how important is this festival for the Metal-Scene?


It’s no doubt that this festival is important for the metal-scene. As all know, Norway and black metal go hand in hand, and even though Norway is a very expensive country to visit, people from all over the world are still coming for Inferno.


I was making photos at your gig in Club Blâ, where the stage is very low. I was a little bit afraid of the long nails at your arms. How often did you hurt yourself with this nails?


Non, I think.


This year is SARKOMs 15th anniversary. Are there any special plans to celebrate this?


We started to write songs in 2003, and “released” a demo in 2004. I guess you can say we have a 15th anniversary next year then, but no special plans… Maybe we’ll figure out something for the 20th anniversary…


How did you find together in 2002 and what changed for you since then?


Renton, the former drummer, and I knew each other from a previous band. That band went to shit, and was never very serious anyway, so we started with blank sheets and formed SARKOM. However, lots have changed since back then, and especially the line-up changes. I think we have had more than 20 people in and out of SARKOM. Still, both Renton and Sagstad (who joined SARKOM just before we recorded our demo) are good friends of mine, and both of them have contributed on SARKOM’s last album. Renton put some synth/effects to a couple of the songs, while Sagstad provided us the guitar solo on “Ruiners Of Our Family Tree. Beside the line-up changes, both sound and lyrics have naturally changed since the beginning, but I still think we have kept the SARKOM spirit, both on tape and live.


There are so many Black Metal Bands in Norway. How is it possible, to keep a band alive for so many years?


It hasn’t been easy with all the line-up changes, so that’s why I had to take most of the control myself. Hopefully the present line-up will last for a while and we can function as a band again.


Is there more friendship between the bands or more competition?


I feel it’s more friendship, but I’m sure there’s some kind of competition to some as well.


At the end of 2016 you released a new album named “Anti-Cosmic Art”. What is the basic idea behind this title, and do you want to tell me something about this album?


”Anti-Cosmic Art” is an album consisting of songs which never were recorded, but, in my opinion, too good to throw away, and some other “not so typical SARKOM songs”. All songs are independent with lyrics very different from each other, so I had to come up with a title that could define and give a meaning to all songs, and not only some of them. The same goes for the cover art. Here are all songs represented with one picture, but together they make a whole illustration.


What is your way of creating music? Is there only one band-member working or is this teamwork?


The songs on our demo and first album were written by Renton and myself in a team work kind of thing. On the second and third album, most of the songs were written individually by the members. On the “Anti-Cosmic Art” album, I have written all the music. Again, with all these line-up changes, you have to do the dirty work yourself in order to progress…


What do you want to express with your music?


As far as I remember I’ve always been interested in music, and especially black metal since early teenagers. The urge to create something I have a genuine interest in is more important to me, rather than my need to express something, I think. However, the lyrics are based on both my feelings, point of views etc., so if I ever have a “need” to express myself in any way, I guess it comes out through the lyrics.


Which one was the best gig ever for you?


Don’t know. Easier to answer which were the worst ones.


Is there a special place, where you want to play a concert?


No, but hopefully we will be able to visit more festivals around Europe soon.


You live in Oslo. How is the life in this city?


It depends.


I am from Austria. Have you ever played there or have you been there for holidays?


We’ve played in Vienna a couple of times, and I also remember we played at Kaltenbach Open Air in… 2007? Besides playing a few gigs there, I have never visited Austria.


What are your plans for the future?


We will record some songs for a couple of 7” Eps after summer, and hopefully be doing some gigs around Europe. I have also written 4-5 songs for our next album, but don’t expect any release until 2019-2020… Next year I’m going to focus on my other project, SO MUCH FOR NOTHING, and hopefully record the second album. Most of the songs have been finished for years now, but I haven’t had the time to record the album yet. Next year I hope it finally will happen…


And finally some last words to your fans and our readers?


No, nothing other than the obvious… Check us out on facebook for the latest news etc.



Thank you very much, and I wish you all the best!


Ditto!









www.facebook.com/sarkom

Autor: Metalmama

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Beitrag vom 22.06.2017
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