Interview mit PAIN IS - Gentlemen and Women of the Austrian Metal Scene


Seit gut zwei Jahren sind PAIN IS gern gesehene Gäste auf vielen Bühnen. Das bisherige Highlight war der Auftritt am Wacken Open Air, wovon viele Bands meist nur träumen können. Earshot hatte die Gelegenheit, mit der Band ein ausführliches Gespräch zu führen.


Hallo! Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, euch ein paar Fragen zu stellen!
Zuerst einmal, möchtet ihr euch den Lesern ein bisschen vorstellen?



Wir sind PAIN IS aus der Steiermark, und sind mittlerweile seit gut 15 Jahren auf den Bühnen in Österreich und auch im Ausland vertreten.
PAIN IS stellt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Jerome Jaw (Vocals), Mac (Bass); Tom Steam (Gitarre und Backing Vocals) und Steve T (Drums).
Unseren Musikstil habe wir selbst als „Pain Core“ bezeichnet, weil wir uns selbst nirgendwo auf Genre festlegen lassen wollten.





Wie habt ihr damals zusammengefunden?


Ich habe die Band damals gegründet, weil ich nicht mehr länger als Drummer tätig sein wollte, sondern mich neu ausrichten und auf Vocals konzentrieren wollte. Dann ging es eigentlich Zug um Zug, und ein um das andere Bandmitglied fand den Weg in unsere Family.


Die Band wurde ja bereits vor 15 Jahren gegründet. Wie könnt ihr es euch erklären, dass ihr ausgerechnet in den beiden letzten Jahren so durchgestartet seid?


Ich glaube das begann mit dem Donauinselfest, und in Folge vor allem mit dem Wacken Open Air 2016, aber auch durch die Steigerung der Frequenz an Gigs pro Jahr. Dies alles war nur möglich, weil die Band zu hundert Prozent hinter dem steht was sie tut, und alles bereit ist dafür zu geben, um international erfolgreich zu sein. Aber auf jeden Fall ist es so, dass wir begannen noch härter als je zuvor an uns und unserer Musik zu arbeiten. Der Auftritt bei Wacken Open Air setzte dem ganzen natürlich die Krone auf.


Ein Auftritt am Wacken Open Air ist ja auch den Traum aller Bands. Wie seid ihr dort hin gekommen, und wie war dieser Gig für euch?


Wir haben uns beim Wacken Metal Battle für Österreich angemeldet und haben uns dort im Finale durchgesetzt. Der Auftritt selbst in Wacken war das Geilste was wir je erlebt hatten.
In der Umbauphase waren wir extrem angespannt, scheuten aber bewusst den Blick hinter den Vorhang heraus ins Publikum, wir wussten also nicht was uns erwartet. Nach dem Intro drehten wir uns um, und eine Welle der Begeisterung des Publikums fegte uns fast um. Wacken war der Hammer. Aber die Krönung des Wacken Konzertes sollte noch folgen…



Ihr wurdet dort ja auch als Band ausgezeichnet. Welchen Preis habt ihr bekommen und wo wird der aufbewahrt?


Ja wir konnten uns im internationalen Finale in Wacken durchsetzen, und erlangten einen der begehrten fünf Siegerplätze. Der Preis bestand aus 1000 Euro, einer Gitarre und einem Bodeneffektpedal. Die Gitarre steht in unserem Proberaum sauber verwahrt in einer Vitrine aus Glas. Dazu gab es auch noch die Riesenurkunde über das Preisgeld und den Gewinnerplatz, welche jeder von uns bei sich zu Hause an der Wand hängen hat.


Welcher war außer dem Wacken-Gig bisher der großartigste für euch?


Jeder Gig ist für uns etwas Besonderes, aber wenn wir uns die Perlen rauspicken dürfen:
Allen voran Wacken, Donauinselfest, Full Metal Mountain, Kaltenbach Open Air, Rock den See, Heavy Mölltal, Eargazmic Festival, Rise up Festival, Rocky Mountain Festival, usw.
Zukunftsweisend dann Metaldays Slowenien und Metal on the Hill.





Und gibt es einen speziellen Ort, wo ihr gerne einmal ein Konzert spielen möchtet?


Erster Wunsch nochmals in Wacken, und zweiter Wunsch wäre doch auf jeden Fall auf den großen anderen internationalen Festivals wie Summer Breeze, Nova Rock oder dem Hellfest zu spielen. Die Liste ist eigentlich unendlich lang.


Ihr werdet dieses Jahr auch am Kaltenbach Open Air spielen. Für mich ist es das wichtigste Festival für die Österreichische Metalszene. Wie seht ihr das?


Kaltenbach ist eines der Schwermetallfestivals schlechthin in Österreich und einzigartig. Ein großes Lob an die Veranstalter dieses Events. Grundsätzlich hat Österreich extrem viele gute Festivals, die auch ihren Teil beitragen zur Metalszene in Österreich, und die Zahl dieser Festivals ist wieder am wachsen, weil es da draußen noch Leute gibt, Veranstalter die sich nicht beirren lassen und ebenfalls aufzeigen, auch mit Metal kann man Festivals finanzieren und durchführen.


Wie seht ihr die Chancen, als Österreichische Band auch über unsere Grenzen hinaus erfolgreich zu sein?


Jeden Tag erhältst du zig Chancen als Band dich zu etablieren, aber nicht ohne dafür etwas zu tun. Mittlerweile haben wir eine extrem gute Booking Agentur die uns dabei unterstützt „Eargazmic Booking“, und wir sind jeden Tag am promoten unserer Band – was sich im Endeffekt so auswirkt, dass nach den normalen Jobs 10-12 Stunden dann ca. pro Tag 2-4 Stunden für die Band investiert werden.


Spezielle Fragen an MaC: Wie ist es mit drei Jungs herumzureisen und auf der Bühne zu stehen?


Wie ist es mit drei Jungs herumzureisen und auf der Bühne zu stehen?
Die Burschen sind für mich nach all den Jahren schon fast wie eine zweite Familie... Es macht verdammt viel Spaß, mit den Jungs zu touren, trotz der manchmal etwas rauheren (aber dafür umso ehrlicheren) Umgangsformen „meiner Männer“ ;-)



Und wann hast du begonnen Bass zu spielen, und war es ein schwerer Kampf in eine Band aufgenommen zu werden?


Meine Liebe zum Bass entdeckte ich bereits mit 15, und seitdem hat’s mich nicht mehr los gelassen, und ich war von da an ständig in einer Band tätig. Kampf war die Aufnahme zum Glück nie, im Gegenteil: Die Harmonie sollte da sein, sowohl musikalisch als auch persönlich unter den Bandmitgliedern - dann groovt es perfekt...


Spezielle Frage an Jerome: Warum machst du deine Ansagen auch bei Österreichischen Konzerten in Englisch?


Das mache ich eigentlich seit einem Konzert in Deutschland so, wo sehr viele englischsprachige Konzertbesucher ratlos vor der Bühne standen, wenn ich meine Ansagen auf Deutsch brachte. Seitdem versuchen wir auf jeden Fall international zu bleiben, egal wo wir gerade auftreten, um so viele Leute wie möglich zu erreichen mit unserer Musik, unseren Texten und schlussendlich auch mit den Ansagen on Stage. Und seien wir uns ehrlich, ein gediegenes „Put your fucking fists in the Air“ würde auf Deutsch einfach scheiße klingen :D.


Nun wieder an alle: Ihr tragt sehr schicke Bühnenklamotten! Wolltet ihr damit ein bisschen Eleganz in die Metalszene bringen?


Wir hatten schon immer das Gefühl mehr als eine Band zu sein, mehr als Freunde die zusammen Musik machen. PAIN IS ist keine Band – PAIN IS ist ein Zusammenspiel aus allen vier Einzelpersonen, der Band, ein Gefüge das keiner trennen kann – eine Familie. Deshalb bezeichnen wir uns vier auch selbst immer als „Core of the Four“. Ergo wollten wir das auch in unser Image mit einfließen lassen, dass dabei dann dieses Outfit zustande kam, war eigentlich nicht absehbar. Also gewollte Eleganz nein – eher die „Gentlemen and Women of the Austrian Metal Scene“. Fazit - wir wollten unsere Beziehung zueinander in unseren Bühnenoutfits vereinen. PAIN IS gibt es nur im Viererpack!


Euer letztes Album liegt bereits fünf Jahre zurück. Ist da etwas Neues in Aussicht?


Wir arbeiten seit dem letzten Album sehr hart daran einen Nachfolger zu produzieren, und haben etliche Songs geschrieben. Daraus resultierend entstand die 2016 releaste Single „Dont Let Us Down“, als quasi Best of the Best der vielen Songs. Dieses Konzept wollen wir nun weiterverfolgen, und auch nächstes Jahr wieder 1-3 Songs releasen, die genau das darstellen, was unseren hohen Qualitätsanspruch an uns selbst wiederspiegelt. Für unsere Fans und Zuhörer ist uns das Beste gerade gut genug. Wir wollen kein Gesamtalbum machen, nur der Anzahl von Songs wegen – für uns gibt es nur mehr eine Direktive und das heißt, wir werden die Zeit im Studio, die sonst für ein gesamtes Album gedacht war in der Vergangenheit, zukünftig nur mehr auf einzelne Songs verwenden.
Perfect song and energy in – Best case song out.

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Welche Pläne habt ihr für die Zukunft?


Noch mehr Konzerte international zu spielen. Eine England-, USA- und Italien-Tournee in 2018 oder 2019, daran arbeiten wir gerade. 2018 eine neue EP oder Single rauszubringen. Und noch mehr Fans erreichen. Dazu wird es weiterhin Videos zu diesen Songs geben. Auch einige Festivals sind bereits in Planung für 2018 … also von Stillstand halten wir nichts.


Und was möchtet ihr abschließend noch unseren Lesern und euren Fans mitteilen?


An unsere Fans da draußen möchten wir eigentlich nur eines sagen: Danke für alles was ihr für uns getan habt – ihr seid einer der Gründe warum es uns gibt. Danke aus tiefstem Herzen.


Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen und ich freue mich auf ein Wiedersehen am Kaltenbach Open Air!

de-de.facebook.com/PainIs1

Autor: Metalmama

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Beitrag vom 14.06.2017
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