Interview mit DISBELIEF - Abbild der derzeitigen weltpolitischen Lage


Nach sieben langen Jahren melden sich die Death Metaller DISBELIEF rund um Frontmann Karsten Jagger Jäger zurück und liefern mit "The Symbol Of Death" ein Highlight, dass man so von der Band wahrscheinlich nicht erwartet hätte. Was in der langen Zeit passiert ist, erzählte uns der Frontmann persönlich.


Hi Karsten, wie geht es dir nun, wo endlich das neue Album auf dem Markt ist?


Erstmal sehr erleichtert mit der Erkenntnis, ein starkes Album veröffentlicht zu haben. Der Prozess erstreckte sich jetzt über sieben Jahre, eine lange Zeit, in der man sich viele Gedanken über das neue Album machen konnte. Die wahre Stärke der Songs erkannte ich aber erst, nachdem ich das Mastering bekommen habe und die Chance hatte, alle fertigen Songs am Stück anzuhören. Es macht mich innerlich zufrieden, es gepackt zu haben, THE SYMBOL OF DEATH mit einer kompletten, funktionierenden Band aufgenommen zu haben. Ich denke, das hört man der Platte auch an, sehr präzise.




DISBELIEF hat eine bewegte Geschichte voller Hochs und Tiefs – zum Glück sehen wir euch gerade wieder auf einem enormen Hoch, doch was waren deine persönlichen Highlights und Lowlights mit der Band?


Es gab so viele Highlights, alleine das Erlebnis auf meinem absoluten Lieblingsfestival gespielt zu haben. Das ehrwürdige Dynamo Festival, das war 1998, einfach nur legendär. Unsere erste Tour mit SIX FEET UNDER 1997. die Tourneen mit BOLT THROWER, DEATH ANGEL, die No Mercy Festivals. Die Auftritte mit SLAYER, OVERKILL, VOI VOD, ANTHRAX, CROWBAR etc. waren echt coole Erlebnisse. Die Situation 2010, wo Joe und ich kurzweilig alleine da standen, sehe ich als nicht so tolles Erlebnis an, aber vielleicht war das auch der Anfang und Auslöser zu diesem starken Comeback.


Nachdem es nach einigen Umbesetzungen relativ ruhig um DISBELIEF war und du bei MORGOTH eingestiegen bist, war die Angst, dass sich die Band auflösen könnte natürlich groß. Hast du jemals mit dem Gedanken gespielt?


Der Gedanke DISBELIEF aufzulösen war nie vorhanden. Der Reiz und die Reise von DISBELIEF ist viel zu spannend, um damit aufzuhören. Ich bin jetzt schon gespannt darauf, wie unser nächstes Album klingen wird.


Zurück zum neuen Album. Inwiefern haben sich die sieben bzw. acht Jahre seit dem letzten regulären Album auf „The Symbol Of Death“ niedergeschlagen?


Wir sind erfahrener geworden, haben das in die Waagschale gelegt und sind auch souveräner geworden. Die innere Stärke war da, auch speziell bei mir durch die Erfahrungen, die ich mit MORGOTH gemacht habe, das hat mich als Person sehr geprägt und gestärkt.


Was willst du uns mit dem Titel sagen und wie passt das schicke Artwork dazu?


Das Artwork ist aus den Federn von Eliran Kantor (SOULFLY, TESTAMENT) entstanden. Ich hatte ihm als Inspiration zwei Songs ("The Symbol Of Death", "Full Of Terrors") samt Lyrics zukommen lassen, woraufhin sich Eliran inspirieren ließ. Speziell die Zeilen "I´m blessing you, You´re blessing me, it is hypocrisy!" waren ausschlaggebend für die Entstehung des Covers. Zwei Statuen, die sich gegenseitig segnen und gleichzeitig mit dem Messer in den Rücken stechen. Ein Abbild der derzeitigen weltpolitischen Lage, oder wie es schon immer war. Gier und Neid, zwei Wesenszüge des Menschen, die nicht die besten sind.


Wo holst du deine Inspiration für die Texte?


Aus Dokumentationen, Filmen, Serien, dem Weltgeschehen, von vielen Dingen. Meistens dann aus meinem ethischen Gerechtigkeitssinn her gesehen. Dies versuche ich dann in Worte zu fassen, die sämtliche Stimmungen einfangen, die jeder einzelne Song für sich ausstrahlt.




Wie steht es um das aktuelle LineUp bzw. wie ist die Chemie in der Band? Die vielen Umbesetzungen und die lange Pause ist auf dem Album absolut nicht zu spüren.


Leider kam es nicht mehr dazu, dass die neuen Mitmusiker sich aktiv in das Songwriting mit einbeziehen konnten. Joe war wieder hauptverantwortlich für das komplette Songwriting, indem er alle Songs in Strukturen vorbereitete und wir zusammen im Proberaum alle Songs dann arrangiert haben. Die Chemie stimmt, was man der neuen Platte auch anhört, da war eine funktionierende Band am Start, professionelle Musiker und so klingt es dann auch.


Wie und wann sind die Songs entstanden, bzw. gab es eine Art Plan beim Songwriting? Das Album klingt wieder intensiver und emotionaler – und erinnert mich somit wieder an die „Spreading The Rage“ Zeiten.


Die Intention war von Anfang an die Härte in den Vordergrund zu stellen, gepaart mit den typischen Trademarks der Band. Schöne Momente zu setzen, die diese Härte ergänzen.


Wie siehst du eigentlich auf „66Sick!“, das ja stilistisch etwas in eine andere Richtung als üblich ging, zurück?


Eigentlich nur positiv! Gerade die Zusammenarbeit mit Tue Madsen (Antfarm Studios) war eine interessante Sache. "Sick" und "Rewind It All" waren sehr erfolgreiche Videos und Bestandteil unserer Setlists. Die erste Begegnung mit einem Produzenten, der einen moderneren Sound fährt. Ich denke mit "The Symbol Of Death" haben wir soundtechnisch da weitergemacht, wo wir mit "66Sick!" aufgehört haben.


Erste Deutschland-Dates gibt es ja schon. Wie sieht es mit weiteren Terminen und der Festival-Saison aus?


Wir werden Release Shows spielen, danach werden wir mehrere kleine, auswerwählte Festivals spielen. Danach steht eine Tour mit WARPATH, NOISE FOREST im September an. Dann hoffe ich, dass wir einen guten Slot als direkten Support für eine starke andere Band für eine ausgedehnte Europa Tournee bekommen. Gewisse Gespräche sind da gerade am Laufen.


Wie bist du eigentlich zu MORGOTH gekommen und wie läuft es mit den Jungs?


Dort fühle ich mich sehr wohl und habe auch schon viele schöne Dinge, die ich nicht mehr missen möchte, mit MORGOTH erlebt. Zu MORGOTH kam ich durch einen Anruf deren Managers, bzgl. deren Aufnahmen zu "Ungod", die durch den Split mit deren Sänger Marc Grewe, ins Stocken geraten waren. Daraufhin habe ich die Band im Studio besucht, wir haben gejammt und uns erstmal beschnuppert. Das hat sehr gut gepasst und somit war die Zusammenarbeit mit MORGOTH geebnet.


„Ungod“ ist ja schon wieder zwei Jahre alt, ist schon etwas Neues in Planung?


Zeitgleich zum Mastering von "The Symbol Of Death" kam auch der erste Songansatz für das nächste MORGOTH-Album, was auch wiederum eine sehr spannende Sache für mich wird, Death Metal at it´s best!




Danke für deine Zeit, alles Gute mit dem neuen Album und möchtest du noch etwas los werden?


Danke für dieses Interview, haltet Ausschau nach unserem ersten Video Clip zum Titeltrack "The Symbol Of Death" Hoffe, viele Fans auf unseren kommenden Shows begrüßen zu dürfen, support Disbelief of Hell!



de-de.facebook.com/disbeliefhell

Autor: maxomer

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Beitrag vom 08.05.2017
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