Interview mit DRESCHER - Den Stempel draufdrücken
Die aus Österreich stammende Sensation DRESCHER, die mit ihrem Mix aus Thrash Metal und Volksmusik schnell eine große Fangemeinde gewinnen konnten, haben mit "Steinfeld" kürzlich ihr zweites Album auf den Markt gebracht. Wir sprachen mit Gitarrist Gernot Engel über die Arbeit zur neuen Dresch-Metal Granate. Hi Jungs, Gratulation zu eurem neuen Album „Steinfeld“. Der Sprung vom schon starken Debüt „Erntezeit“ ist enorm, wie geht es euch jetzt mit dem Album und den Kritiken sowie Reaktionen darauf?
Gernot: Es freut uns natürlich, dass nach der „harten, steinigen“ Arbeit nun die Früchte geerntet werden können.
Was hat sich bei euch seit dem Debüt eigentlich getan?
Gernot: Nach Erscheinen des Debüts kam ja ziemlich bald die erste Deutschland Tour mit SUBWAY. Nach den Sommerfestivals 2015 gings dann schon ans Schreiben des zweiten Albums.
Die „Erntezeit“ ist vorbei und übrig ist das „Steinfeld“ – zu viel geerntet? Oder verbirgt sich ein anderer Sinn hinter dem Titel?
Gernot: Steinfeld, so heißt die Gegend, von wo wir her sind. Wir sehen uns hier durchwegs in der Tradition von Slipknots „Iowa“ oder von Judas Priest´s „British Steel“.
Haben wir bei unseren früheren Projekten unsere Herkunft geradezu verleugnet, ist es uns bei DRESCHER wichtig, gerade das rauszuarbeiten. Wir singen wie wir reden, und wir haben den Metal auf „österreichisch“ umgewandelt – eben Dreschmetal.
Was hat es mit der Vogelscheuche bzw. generell mit dem Artwork auf sich?Gernot: Das ist von einem guten Freund von uns, der hier in der Umgebung viele Bandfotos und Coverartwort macht. Thomas Gobauer ( www.thomasgobauer.com ), heißt er und er war schon für das Tischfoto bei „Erntezeit“ verantwortlich und hat diesmal auch das Cover-Foto beigesteuert.
Vor der Coversession hat er auch schon das Schi-Cover von „Adrenalin“ gemacht. Jedenfalls hat er das „Steinfeld“ in all seiner düsteren, steinigen Weite hervorragend eingefangen.Während das Debüt noch als richtiges Thrash Metal-Album mit Experimenten durchging, scheint euer zweites Werk die Thrash-Anteile grob zurückgeschraubt zu haben um anderen Elementen mehr Raum zu bieten. DRESCHER haben ihrem Sound quasi eine weitere Dimension gegeben – seht ihr das auch so und war die Erweiterung des Sounds eine bewusste Entscheidung?Gernot: Der Unterschied zur „Erntezeit“ war einfach, dass diesmal die „Quetschn“ beim Produktionsprozess völlig integriert war und nicht wie bei „Erntezeit“ im Nachhinein dazukam. Das hört man einfach. Es wurde aber auch bewusst auf eingängige Refrains geachtet und da das Album innerhalb von ein paar Monaten entstanden ist, ist es eher aus einem „Guß“.Wie und wann sind die Songs entstanden? Seit dem Debüt sind nicht mal zwei Jahre vergangen und ihr wart ja auch live nicht gerade inaktiv.Gernot: Die Preproduction entstand im November 2011. Danach wurde bis Ende Juli aufgenommen und gleichzeitig gemischt.Vor allem „Regen“ sticht mit den Chören heraus und kann schon mal für Gänsehaut sorgen. Wie ist der Song entstanden und wen habt ihr für den mehrstimmigen Backgroundgesang engagiert?Gernot: Wir haben da einen Kinderchor aus der örtlichen Schule des Bundesgmynasiums Zehnergasse in Wiener Neustadt organisiert. Den Kontakt hat uns mein Freund, der Direktor vom Musikkonervatorium, gecheckt.Apropos „Regen“ – wie mir scheint ist es euch wichtig, die Texte tiefgründig und stets mit einer Art Message zu versehen. Was inspiriert euch zu den Texten?Gernot: Uns inspiriert das Leben! Mitte 40 hat man einiges erlebt und einiges zu sagen. Vor allem in der eigenen Muttersprache. Das unterscheidet uns eben von anderen Metalbands. Ich lade die Leser gerne mal ein, die Texte ihrer amerikanischen „Lieblingsbands“ zu übersetzen... oftmals wird man da draufkommen, über welchen „Müll“ die da so singen. Insofern ist uns der Text und die Message wichtig. Ist ja auch wesentlicher Teil einer Nummer.Mit „Es Reignt Bluat“ gibt es bereits das dritte Cover von DRESCHER – wird das eine Art Running Gag?Gernot: Insgesamt sind es schon fünf!!! Vier auf dem „Erntezeit“ ReRelease und SLAYER auf der neuen CD. Hat man eine neue Musikrichtung erfunden, ist es notwendig auch zu zeigen, wie denn die alten „Klassiker“ so klingen.Es ist ja immer interessant zu hören wie ihr gewisse Songs auf die „Quetschn“ umschreibt und somit den DRESCHER-Stempel aufdrückt, ohne das Original dabei zu vergessen. Ist diese Umsetzung schwerer oder auch mehr Arbeit als ein eigener Song bzw. wie geht ihr das an?Gernot: Mittlerweile drücken wir ja nur den „Stempel“ drauf. Ist daher für uns Erfinder des „Dreschmetals“ nicht so schwer, aber natürlich immer wieder eine Herausforderung. Vielleicht sollten wir ja mal auch eine reines Dreschmetal Cover Album machen...Gibt es eigentlich auch schon Resonanzen abseits des deutschsprachigen Raumes – funktioniert DRESCHER auch bei den Fans im Ausland?Gernot: Gerade mit Napalm Records haben wir nun einen international agierenden Partner, der uns über die Deutschen Grenzen hinaus promotet. Es gibt schon positive Resonanz, schauen wir mal.Im Frühjahr geht´s auf Headliner-Tour. Ihr hattet ja schon einige Support-Slots und Festival-Auftritte. Was war ausschlaggebend für die Entscheidung es jetzt als Headliner durch zu ziehen?Gernot: Es ist mit dem zweiten Album an der Zeit, auch mal als Headliner zumindest durch Österreich zu touren. Die ersten Termine stehen schon. Schauen wir mal was sich da noch ergibt.Was erwartet uns auf dieser Tour?Gernot: Natürlich einige Songs vom neuen Album, und wer uns kennt – Dreschmetal vom Feinsten.Danke für das Interview. Liegt euch noch etwas am Herzen?Gernot: Danke für den Support! www.diedrescher.com
Autor:
maxomer Weitere Beiträge von maxomer
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