Interview mit RED MACHETE - Zusammenhalten und reinbeißen, dann wird´s was


Der Rock-Sektor ist in Österreich nicht gerade mit vielen Highlights gesegnet, doch immer wieder kommt doch eine Truppe dahergeschossen um das Feld von hinten aufzuräumen. RED MACHETE sind vor allem in Linz und Oberösterreich keine Unbekannten mehr und schafften es jetzt nach zahlreichen Shows in den letzten Jahren, auch ein Debüt auf die Beine zu stellen. Das nahmen wir gern zum Anlass um mit den beiden Bandgründern Marco und Klaus zu quatschen.


Hey Jungs, Gratulation zu eurem neuen Album, wie geht´s euch jetzt nachdem euer Debüt endlich veröffentlicht ist?



Klaus: Auweh!

Marco: Ja begeistert mit dem Resultat natürlich! Eineinhalb Jahre volle Energie stecken in dieser Platte und mit dem Release geht’s ungebremst weiter, da wir jetzt auf Tour unterwegs sind.




Ihr seid ja live schon seit geraumer Zeit in Österreich unterwegs, wieso hat es so lange gedauert um ein richtiges Album fertig zu bekommen?


Klaus: Weil wir schon live seit geraumer Zeit in Österreich unterwegs sind ;). Wir haben alles sorgfältig geplant, da ein Album eine ziemliche Challenge ist, wenn man von Konzept bis nach dem Release alles selber in die Hand nimmt.

Marco: Gut Ding braucht Weile und wir haben uns genügend Zeit genommen damit am Ende auch die Qualität stimmt. Natürlich wollten wir den großen Spaß bei den Aufnahmen nicht zu kurz kommen lassen!


Ihr habt euch zur ersten EP/Demo ja in ziemlich allen Belangen gesteigert. Ich nehme an, ihr habt Blut, Schweiß und Tränen in das Album investiert. Wie und wann ist „Bright Lights“ entstanden?


K: Der Entschluss zum Album fiel im Dezember 2014, wo bei der Hälfte der Songs noch der Feinschliff fehlte. Danach musste wir die Fühler ausstrecken und sich über den ganzen Prozess informieren.

M: Wir haben alle Eckpunkte fürs Album grob überlegt, einen Zeitplan erstellt und zusammengerechnet kommt man da schnell auf eineinhalb Jahre.

K: Unsere Wahl fiel aufs Studio Nord in Bremen, da wir ein gutes Bauchgefühl und Vertrauen in die Bude hatten. In einer Woche spielten wir dort alle Tracks instrumental ein. Volle Energie bei jedem Take war gefragt und die Recording Woche war hart aber hat sich bezahlt gemacht, da wir uns über das Resultat richtig freuen!

M: Die Vocals wurden anschließend in Hagenberg aufgenommen, wo uns zwischendurch ein paar Gigs bei der Stange hielten! Gemischt wurde die ganze Sache dann in Wolfsburg bei Sascha Paeth und Miro Rodenberg hat das Ding dann gemasterd. (Das sind die Jungs die jetzt mit AVANTASIA auf allen Rock&Metal-Titelblättern waren ;) )

K: Zusammenfassend kann man sagen: Zusammenhalten und über ein Jahr reinbeißen, dann wird’s was!


Was bedeutet der Titel „Bright Lights“?


K: Haha, das war nur das Resultat einer 14-stündigen Autofahrt zurück vom Studio. Bühnenlichter, Scheinwerfer bei Nacht, der Griff nach den Sternen, da gibt’s viele Dinge, die unser Attitude repräsentieren.


Ihr macht in eurem Sound kaum ein Geheimnis um eure Einflüsse, also wer sind eure wichtigsten Idole?


M: Da müsst ihr in die Thankslist im Albumbooklet reinsehen ;) Dort sind alle nach Strich und Faden gelistet, haha.




Nachdem ihr in den letzten Jahren immer in Linz den Musikpavillon im Sommer gerockt habt, habt ihr euch für die Release-Party etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Was habt ihr den Fans da geboten?


K: Alles, was das Rockerherz schneller schlagen lässt: eiskaltes Bier, frische Grillverköstigung und zwei Shows von uns! Da wir etwas besonderes machen wollten, haben wir das Releasefest gemütlich und lässig gestaltet, damit unsere Fans eine gute Zeit haben und nicht wie sonst üblich nach dem Konzert gleich nach Hause laufen müssen.


Ihr hattet vor einiger Zeit einen Wechsel am Bass. Was ist da damals passiert und wie habt ihr euren neuen Mann dafür gefunden?


M: Ja die Interessen haben sich einfach verschoben. Wir mussten uns dann kurz neu organisieren und am nächsten Tag war die Welt wieder in Ordnung.

K: Chris hat uns bereits als Roadie unterstützt und somit den klassischen Weg in eine Rockband geschafft, haha.


Mit drei Personen, bzw. rein Gitarre, Bass und Schlagzeug habt ihr ein recht schmales LineUp, gab es mal die Idee eines zweiten Gitarristen, da Marco ja auch gleichzeitig singt?


M: Nein. Wir haben hin und wieder mal Gastmusiker mit dabei, da kann ich mich dann ein wenig entspannen. Es ist in vielen Dingen sogar praktischer nur zu dritt zu sein und solang wir zu dritt Spaß haben, wird da auch dann nichts daran verändert. ;)


Wie geht es euch außerhalb von Österreich? Ihr habt ja aktuell einige Gigs in Deutschland und Tschechien.


K: Es ist immer wieder eine supercoole Erfahrung woanders hinzukommen, Deutschland hat unseren österreichischen Akzent mit offenen Armen empfangen. Die Rocker in Tschechien tun sich noch ein wenig schwer damit, aber das bekommen wir beim nächsten Mal auch hin, ahoj!


Live präsentiert ihr ja auch gerne Cover-Nummern, die euch offensichtlich eine Menge Spaß machen. Gab es die Überlegung auch ein Cover für das Album einzuspielen?


M: Nein eigentlich nicht, das Album definiert unseren Rock und unsere Musik. Covers sind sozusagen Goodies für Live Konzerte, da wir und die Leute Spaß dran finden und oft begeistert sind, wie cool manche vergessenen Songs noch klingen können!




Ihr habt kürzlich die Clam gemeinsam mit DEEP PURPLE gerockt. Wie war´s?


M: Wie im Paradies! Unser Auftritt hat Riesenspaß gemacht und es waren bereits am Nachmittag mehrere Tausend Zuschauer, die mitgerockt haben! Es war unglaublich alle Bands kennen zu lernen und mit ihnen zu sprechen.

K: Das Ganze ging so schnell, dass wir erst in den Tagen darauf realisiert haben, was da gerade passiert ist. Vom besten Platz in Clam (am Drumseat) war das Erlebnis bis jetzt einmalig.


Was sind eure persönlichen Hochs und Tiefs in eurer musikalischen Karriere?


K: Bisherige Highlights waren auf jeden Fall der knallvolle Alstadtplatz am Kronefest 2015 und eben Clam im Juli 2016. Die eigene Platte dann in den Stores und online zu sehen, neben anderen Größen (zwischen RAINBOW und REO SPEEDWAGON im CD Regal) ist auch ein einzigartiges Erlebnis. Naja, Tiefs kommen immer wieder, aber solange man Spaß an der Musik hat ist alles nicht so schlimm ;)

M: Die Freude in den Gesichtern der Fans überwiegt das Kopfweh nach den durchzechten Nächten.


Gute und bekannte Hard Rock Bands in Österreich kann man ja fast an einer Hand abzählen, warum denkt ihr, funktioniert das Ganze bei uns nicht so richtig, bzw. habt ihr Empfehlungen für unsere Leser?


M: Naja, wir haben in Österreich sehr gute MusikerInnen. Sich nur der Musik hinzugeben reicht leider nicht, um sich von den anderen abzuheben. Klar ist es wichtig, sein Herzblut in die Musik zu legen, aber um diese Musik dann auch zu vermarkten braucht man mindestens nochmal soviel Energie. Womit das Wort "Markt" ins spiel kommt. Solange man kein Management hat muss man sich selber um solche Dinge kümmern und man bekommt von keinem etwas geschenkt.

K: Gigs, Gigs, Gigs. Jede Location, jede „Windn“, ohne Ausnahmen, Erfahrung kommt nicht vom Himmel. Keine Allüren und Musik machen, die einem selbst einfährt. Klare Ziele setzen, darauf hinarbeiten und alleine geht’s sowieso nicht, das Vertrauen von Fans und Unterstützer ist unabdingbar.


Wenn ihr jeweils euer Instrument schnappen und mit einer Band nach Wunsch, egal wann, oder ob noch existent, die Bühne teilen dürftet, welche wäre das und warum?


M: THE DARKNESS, THE ANSWER, STEAMROLLER. Das wäre für mich die ultimative Erfüllung.

K: RAINBOW (Ende 70er, keine Feen-/ und Elfenschau wie jetzt), HELLACOPTERS, eine Live-Runde mit John Fogerty wäre auch sicher mal lustig. Weil die Bühnenenergie bereits auf Videos wirkt, das muss Live unglaublich sein.

C: LED ZEPPELIN 1973 oder 1975. Ich kenne keinen schlechten Bootleg von dieser Band, aber vor allem während dieser zwei Touren waren sie so unglaublich tight, da gab es keine (musikalischen) Grenzen und alles wirkt so locker. Crosby, Stills, Nash & Young im September 1969, alle vier stimmtechnisch in Höchstform und noch vor diversen Lebenskrisen, Selbstüberschätzungen und Substanzenmissbräuchen, aber doch schon sehr eingespielt und routiniert.




Wie sehen die weiteren Pläne von RED MACHETE aus?


K: Ja eh gut.

M: Album promoten, heuer noch die Gigs absolvieren und in Kürze begeben wir uns wieder in die Katakomben und schaun was passiert. Jedenfalls suchen wir den Spaß am Spielen, da sollte sich schon der eine oder andere neue Song entwickeln!


Danke für eure Zeit die letzten Worte gehören natürlich euch:


Danke Earshot fürs Interview!
An die LeserInnen folgt uns auf facebook.com/redmachete und redmachete.at für NEWS NEWS NEWS und besucht uns auf unseren Konzerten. Holt euch das neue Album und supportet Rock N Roll! Wir freun uns! See you!




www.redmachete.at

Autor: maxomer
Weitere Beiträge von maxomer


Zurück

Beitrag vom 26.08.2016
War dieses Interview
interessant?

4 Stimme(n)
Durchschnitt: 7

Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: