INTERVIEW MIT KONTRUST



KONTRUST, ein junge, aufstrebende Band hat in den letzten Tagen ihr neues Album rausgebracht (das ist übrigens für faire 10 Euro erhältlich über ihre Homepage). Aber nicht nur deshalb, sondern auch weil live bei den Jungs ordentlich was abgeht, habe ich Roman ein paar Fragen gestellt , um ein wenig mehr über die Oberösterreicher zu erfahren.


Lugi: Wieso der Namenswechsel von SUICIDE MISSION auf KONTRUST? Was bedeutet KONTRUST?

Roman: Der Namenswechsel war eigentlich nur der letzte Schritt der totalen Umstrukturierung der Band. Mit KONTRUST haben wir einen neuen Stil, neues Programm und neue Leute auf die Bühne gebracht. KONTRUST sollte eine Weiterentwicklung und Verbesserung der SUICIDE MISSION sein. Mit einem Namenswechsel kann man diese Dinge am deutlichsten klar machen. Außerdem haben wir uns mit dem Namen nicht wirklich identifizieren können...

Lugi: Und was bedeutet KONTRUST?

Roman: Wörtlich gesehen ist es mal eine Spielerei, die einerseits "mit - Vertrauen" und andererseits den totalen "Kontrast" bedeutet. Der tiefere Sinn sollte aber sein, der Band einen NAMEN zu geben und nicht nur einen Bedeutungsbegriff.

Lugi: Aha! Wie würdet ihr selber eure Musik beschreiben?

Roman: Sie drückt genau das aus, was wir fühlen, wenn wir gemeinsam im "Bunker" (Bandraum) unsere Zeit verbringen... Da können wir dann nicht anders... Es kommen dann genau diese Songs raus... Deshalb würd´ ich den Stil am ehesten mit TRIBECORE vergleichen, weil er unsere ehrlichen Gefühle ausdrückt.
Das ist so, wie wenn du mit deinen besten Freunden vorm Lagerfeuer sitzt, nichts sagst, nur ins Feuer blickst und jeder fühlt das gleiche... irgendwo geht dann ein gemeinsamer Stern auf!


Lugi: Wie wird euer neues Album ausschauen? Sind Änderungen zu erwarten oder ist es so wie Du gesagt hast, dass aus dem Bunker nur der "typische" KONTRUST-Sound rauskommen kann?

Roman: Es wird immer nur ein typische KONTRUST - Sound rauskommen, was aber nicht heisst, dass der immer gleich bleibt. Er ändert sich so, wie wir uns verändern. Im neuen Album "Make me blind" gehen wir aber viel tiefer auf die Wurzeln der Musik ein... Es ist ein absolutes "Paket aus melodischen Ohrwürmern, verpackt in beinharte Gitarren- und Drumgrooves".

Lugi: Wieviele Songs sind drauf? Was sind die Inhalte eurer Texte?

Roman: Auf der Platte sind 5 Tracks - also ein Short-player - die reichen aber, um uns zu verstehen...
Die Texte sind keine Weltverbesserungssudelei, kein wasmaninderPolitknichtallesbessermachenkönnte-Geschwafel und auch kein ach-ich-hab-dich-ja-so-lieb-Gesülze, sondern einfach nur unsere ehrliche Meinung!


Lugi: Da stellt sich mir gleich die Frage: Was haltet ihr von Politik?

Roman: Die Politik spiegelt ja immer irgendwie den Alltag und die Leute in dem Land in dem wir leben wieder. Und dass hierzulande und auch über unsere "Grenzen" hinaus so manches verdammt schief läuft, ist ja wohl jedem vernünftigem Menschen klar. Dass das ein Grund ist, sich ernsthaft Gedanken und Sorgen zu machen, ist auch klar. Das geht natürlich auch nicht an unseren Texten vorbei. Das wirkliche Problem ist aber nicht unsere neofasch... äh populistische Politik - das sind ja nur die Auswirkungen viel tiefer liegender Fehler: das Denken in Grenzen, die Intoleranz und der fehlende Respekt der Menschen vor Anderem.

Lugi: Wird diese Platte euer Durchbruch und wenn ja, wieso?

Roman: Der Durchbruch wohin? In den Kommerz? In die Herzen der Teenies? In die große weite Welt? auf MTV? - NEIN!
Wenn wir Musik machen, dann nicht um der Masse zu gefallen, sondern um etwas zu bewegen (und wenn´s nur der Kopf ist) ... schon alleine für eine Sekunde der Veränderung lohnt sich der ganze Aufwand.


Lugi: Na ja, aber letztes Jahr beim YBC seid ihr ja sehr weit gekommen. Hättet ihr euch das gedacht?

Roman: Ich glaub´ "damals" war weniger unser musikalisches Können ausschlaggebend, als vielmehr der "teamspirit" und die gute Bühnenpräsenz, die den Funken auf die Fans überspringen ließ. Wenn wir nicht so begeisterte und fanatische Fans hätten, wären wir sicher nicht soweit gekommen. Die haben uns mit ihrer Euphorie und ihrer Begeisterung bis ins Finale getragen!

Lugi: Wie schaut die Szene in OÖ aus? Viele Nu-Metal-Bands sind da ja im Vormarsch!

Roman: Eine Szene, wie sie in Ried besteht, wo eine Band die andere puscht, wo die Veranstalter den jungen Bands sehr gute Chancen geben und wo die Fans so begeisterungsfähig sind, wird man in ganz Österreich nicht finden. Dadurch sind die Bands so motiviert und geben nicht auf!

Lugi: Welche Bands sind eure Vorbilder? (international, national)

Roman: Solange man immer nur Vorbilder sucht und nur an diese glaubt, und nicht an sich selbst, kann man sie weder erreichen, noch überbieten. So bleibt man ewig ein Schatten seiner Vorbilder!
Es gibt aber natürlich eine Menge Bands, die wir zu tiefst respektieren und ehren. In Vertretung für alle anderen Bands, die ihr Leben der Musik opfern: Sin after Sin, Cay-os, Boon, Naca7, Infernal, Schneiderberg, Soulfly...
YOU HAVE DA JOKER !!!


Lugi: Danke für das Gespräch!


www.kontrust.info

Autor: Lugi

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Beitrag vom 26.02.2002
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