Interview mit Kaltenbach Open Air - Prost und man sieht sich!


Das Kaltenbach Open Air geht von 18.-20.8.2016 in die nächste Runde und nach dem gelungenen Jubiläums-Festival 2015 haben die Veranstalter auch für die 11. Auflage viele großartige Bands an Land ziehen können, die an diesen drei Sommertagen die Stille aus dem Kaltenbachtal vertreiben werden. Thomas Spiwak und Ronny Frohner vom Veranstalterteam waren bereit und haben für uns und alle, die auch ein Stückchen ihres Herzens ans KOA verloren haben, Fragen rund ums Festival beantwortet.


Servus! Nun steht das Billing für das Kaltenbach Open Air fest und ich freue mich, euch ein paar Fragen rund um das Festival stellen zu können.


Spiwak: Servus Elisabeth, vielen Dank, dass Du dir wieder Zeit für uns nimmst.

Frohner: Auch von meiner Seite ein herzliches Dankeschön!




Aber erst einmal zum KOA 2015: Wie ist euer Fazit?


Spiwak: Unser Fazit ist durchwegs positiv, und ich denke, dass auch unsere Besucher größtenteils ihren Spaß und Freude auf dem KOA 2015 hatten. Einige Dinge wollen wir für 2016 noch etwas nachjustieren, aber grundsätzlich sind wir mit der letztjährigen Jubiläumsausgabe doch zufrieden gewesen.

Frohner: Spiwi hat hierzu eigentlich schon alles gesagt, an der einen oder anderen kleineren Baustelle arbeiten wir mit Hochdruck.


Wie kam es zu der Idee mit dem Feuerwerk?


Spiwak: Nun ja, es kommt nicht allzu oft vor, dass ein österreichisches Metal Open Air ein zehnjähriges Jubiläum feiern darf. Von daher wollten wir auch etwas Besonderes machen, und nach reichlicher Überlegung und Abstimmungsarbeit mit den Behörden sollte es eben ein Feuerwerk werden. Am Ende war es sicher eine gute Entscheidung, denn der Gänsehauteffekt war definitiv vorhanden.




Was war euer persönliches Highlight auf dem KOA 2015?


Spiwak: Eigentlich war die Durchführung der ganzen Veranstaltung schon ein Highlight für sich. Nach dem angedachten Ende 2010 war es einfach großartig, dieses Jubiläum doch noch feiern zu dürfen. Vielen Dank dafür. Hoffentlich war dies nicht das letzte Jubiläum, dass das KOA feiern durfte.

Frohner: Es hat in meinen Augen einfach alles zusammengespielt beim Jubiläum. Angefangen von den Bands, über das Wetter, welches diesmal sehr gnädig mit uns war, bis hin zum finalen Abschluss mit dem Feuerwerk. Besser geht’s eigentlich nicht.


Gab es im Verlauf des KOA 2015 einen Moment, wo euch alles zu viel geworden ist, oder hat die Freude überwogen?


Spiwak: Die letzten beiden Jahre hat auf jeden Fall die Freude überwogen. Sicher gibt es immer wieder Stressmomente, aber nach all den Jahren hat man sich schon daran gewöhnt und weiß damit umzugehen. Eben speziell 2015 war alles sehr entspannt. Die Bands waren bis auf ein paar Kleinigkeiten recht umgänglich und auch von den Besuchern her lief fast alles in ruhigen Bahnen ab. Die derzeitige Größe der Veranstaltung passt einfach, und man merkt, dass größtenteils richtige Fans auf das Festival kommen. Leute die einfach Spaß haben wollen, sich die Bands reinziehen und natürlich auch das eine oder andere gemütliche Bierchen. So soll es sein, und dafür steht das KOA auch.

Frohner: Wie Spiwi schon gesagt hat, waren die letzten beiden Jahre wirklich top und hat unsere Entscheidung, das KOA weiterzuführen, definitiv bestätigt. Klar ist es ab und an ein wenig stressig, aber im Großen und Ganzen sind wir hier sehr gut aufgestellt und jeder weiß, was er zu tun hat. Nur so funktioniert das Ganze auch.


Was mir wieder einmal aufgefallen ist, war das wirklich gute Essensangebot und die total freundlichen Leute die es zubereitet haben. Wie habt ihr die ausgewählt?


Spiwak: Der Essenstand wird von einem lokalen Fleischerbetrieb abgewickelt und aufgrund der langjährigen Geschäftsbeziehung passt es einfach. Die Leute wissen wie alles abläuft und was gerne auf einem Festival gegessen wird. Zusammen haben wir einfach ein meiner Meinung nach gutes Konzept entwickelt, und der Besucher merkt wahrscheinlich, dass sich hier auch Gedanken über das Angebot und das Service gemacht wurden.

Frohner: Man muss hier vielleicht noch die Frische der Produkte erwähnen, welche ausschließlich selbst produziert werden. Ich denke, dass macht die tolle Qualität ebenso aus wie den Geschmack.




Generell wird man am KOA sehr freundlich behandelt – auch von den Securities. Wie wählt ihr die Mitarbeiter aus?


Spiwak: Wir vertrauen hier einfach auf langjährige Partner, welche uns über die Ausgaben hinweg immer begleitet haben. Das KOA Team ist inzwischen einfach gut eingespielt, jeder kennt jeden, und man kann darauf vertrauen, dass jeder versucht gute Arbeit abzuliefern. Gerade bei wichtigen Infrastrukturthemen wie Sicherheit, Verpflegung, etc. muss es passen. Da darf nicht viel verrutschen. Wir sind selber alle Fans und wissen, wie es auf anderen Festivals zugeht. Dies wollen wir am KOA einfach nicht haben. Hier soll sich jeder Besucher wohl fühlen und in Ruhe das Festival genießen können.


Nun zur Neuauflage im August:
Ich habe von einigen gehört, dass sie nicht ganz glücklich mit dem Termin sind – am gleichen Wochenende ist ja auch das Summerbreeze. Habt ihr keine Angst, dass euch dieses Festival, das auch von vielen Österreichern besucht wird, Besucher wegnimmt?



Spiwak: Ja, diese Überschneidung tut natürlich weh, aber für uns war klar, dass wir unserem Termin, welcher sich eben am Wochenende rund um den 20. des Monats August eingependelt hat, treu bleiben. Normalerweise war das Summerbreeze aufgrund dieser Regelung immer eine Woche vor uns am Start. Diesmal haben deren Veranstalter, warum auch immer, den Termin nach hinten verschoben und somit kam es zu dieser Kollision. Sicher nicht ideal, aber grundsätzlich ist der Festivalkalender schon so überfüllt, dass man Überschneidungen kaum mehr vermeiden kann.

Frohner: Ich persönlich denke und hoffe natürlich auch nicht, dass uns das viele Leute kosten wird. Die eingefleischten Kaltenbach-Fans werden auch heuer wieder auf den Metal-Berg pilgern, um mit uns eine weitere tolle Party zu feiern! Ich denke das Line Up sollte für sich sprechen und zur Entscheidungshilfe beitragen. Klar ist, dass wir mit dem Summerbreeze rein geld- und bandtechnisch nicht mithalten können. Wollen wir auch nicht, wir wollen das KOA so, wie es die Jahre zuvor war.




Ihr habt viele tolle Bands an Land gezogen! Wie entscheidet ihr welche Bands gebucht werden?


Spiwak: Das Ganze ist natürlich beeinflusst von unseren persönlichen Musikgeschmäckern, der momentanen Marktsituation, verlässlichen Partnern und eben den vorliegenden Angeboten. Grundsätzlich muss eine Band in unser musikalisches Konzept passen und leistbar sein. Wir haben aus diversen Fehlern in der Vergangenheit gelernt, und schauen zuerst auf unser Budget und entscheiden in Ruhe was machbar ist, und was nicht. Nur so kann man heutzutage noch wirtschaftlich veranstalten. Klarerweise können wir uns so auch nur Bands bis zu einer gewissen Größenordnung leisten, aber für mehr ist unser Festival auch gar nicht konzipiert. Besser klein und familiär, als groß und unpersönlich.

Frohner: Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.


Auf welches Engagement seid ihr besonders stolz?


Spiwak: „Besonders stolz“ ist hier vielleicht nicht die richtige Formulierung. Ich denke, wir haben heuer wieder ein sehr kompaktes Billing am Start und haben versucht, wieder eine ausgewogene Mischung aus all den härteren Metal-Subgenren am Start zu haben. Besonders für die Thrash Metal Fans haben wir mit EXODUS und TANKARD zwei richtige Perlen an Bord holen können. UNLEASHED, DIABOLICAL und INTERNAL SUFFERING sind für die Deather sicher gute Argumente, und wer es gerne etwas melodischer mag, ist bei INSOMNIUM bestens bedient. Für die Black Fraktion haben wir heuer TAAKE, IMPALED NAZARENE und FORGOTTEN TOMB dabei, und auch der Rest des Billings kann sich mit Bands wie SKYFORGER, THULCANDRA, RECTAL SMEGMA, etc. sicher sehen lassen. Ich bin auf jeden Fall zufrieden mit dem heurigen Billing, und hoffe, dass die Fans es ähnlich sehen.

Frohner: In meinen Augen passt das Gesamtpaket. Letztes Jahr war das Festival ein wenig schwarz eingefärbt, heuer kommen die Thrash-Fans mit zwei Krachern auf ihre Kosten. Alles in allem eine perfekte Mischung aus den Genres.




Was meint ihr, warum ist das KOA für viele Bands eine so besondere Sache?


Spiwak: Hm, gute Frage. Meiner Meinung nach, hat die Lage schon einiges damit zu tun. Es ist nicht für viele Bands alltäglich auf einer Bühne zu stehen, welche sich mehr oder weniger inmitten von Wäldern und Bergen befindet. Meistens sieht man nur eine weite Fläche, mehr oder weniger staubig oder schlammig, und das war’s auch schon. Hier ist das Panorama doch etwas anders, und die Umgebung ist einfach perfekt für ein Metal-Festival. Ebenso versuchen wir die Bands anständig zu behandeln, und jede Band, welche sich nicht unbedingt als Rockstars verstehen, werden freundlich und zuvorkommend bei uns willkommen geheißen. Niemand ist bis jetzt noch bei uns verdurstet oder verhungert, und auch unser Bühnenpersonal liefert professionelle Arbeit ab. Der Aufenthalt soll einfach so angenehm wie möglich für Fans und Bands sein.


Wie sieht es aus, ist die Location für die nächsten Jahre sicher und haben sich die Anrainer inzwischen mit dem Festival abgefunden?


Spiwak: „Abgefunden“ klingt für mich nun doch etwas zu negativ. Viele der Anrainer begrüßen die Veranstaltung und haben inzwischen selbst ihren Spaß damit. Andere mögen vielleicht weniger glücklich mit dem KOA sein, aber die Zahl ist am Sinken und man arrangiert sich miteinander immer besser. Die Gemeinde steht ebenfalls hinter der Veranstaltung, von daher sind wir dankbar so viel Unterstützung innerhalb der Gemeinde und Bevölkerung zu bekommen. Das KOA ist einfach ein gutes Beispiel, dass eine Veranstaltung dieser Art auch in ruralen Gebieten funktionieren kann.

Frohner: Es ist ja auch für die Gemeinde bzw. das Gebiet eine Win-Win-Situation. Die Unterkünfte sind alle ausgebucht, die Supermärkte werden leer gekauft und viele Fans freuen sich über ein gutes Frühstück oder Mittagessen in den umliegenden Gasthäusern. Es hat also jeder etwas davon.


Gibt es Bands die ihr gerne noch einmal für das KOA verpflichten möchtet?


Spiwak: Natürlich gibt es diese, aber die kann oder sollte ich jetzt hier nicht wirklich verraten. Das würde wahrscheinlich nur den Überraschungseffekt für künftige Billings verringern und es ist ja als Fan immer wieder schön, ein Billing langsam aber sicher wachsen zu sehen. Grundsätzlich möchte ich mich aber lieber auf die gegenwärtige Ausgabe konzentrieren, und erst danach werden wir entscheiden wie es mit dem KOA weitergeht.

Frohner: Wünsche gibt es viele, aber wie Spiwi schon gesagt hat, werden wir diese natürlich nicht verraten. Jetzt bringen wir mal 2016 gut über die Runden und danach sehen wir weiter.


Was macht für euch den besonderen Geist des KOA aus, den man dort verspüren kann?


Spiwak: Für uns ist es wichtig, dass das Festival überschaubar bleibt, und zu keiner dieser großen Massenabfertigungsveranstaltungen verkommt. Die Fans und Bands sollen einfach spüren, dass sie bei uns willkommen sind, und einfach mit Gleichgesinnten eine Party feiern können. Sicher muss alles in einem bestimmten Rahmen ablaufen, und wir können auch nicht zaubern, aber wir bemühen uns, diese drei Tage einfach ein gelungenes Open Air auf die Beine zu stellen. Die letzten beiden Jahre scheint dieses Konzept von den Besuchern und Bands gut aufgenommen worden zu sein, und solange wir diese Unterstützung haben, wird es das Kaltenbach Open Air in dieser einzigartigen Umgebung und in dieser Form auch weiterhin geben.




Möchtet ihr euren Besuchern noch etwas sagen?


Spiwak: Einmal mehr, möchten wir euch für die Unterstützung in den letzten Jahren danken, und wir hoffen, dass ihr uns auch weiterhin die Treue halten und uns auch 2016 auf dem Metal-Berg besuchen werdet. Vorverkaufskarten sind natürlich inzwischen über unseren Webshop erhältlich, und auch andere Vorverkaufsstellen wie Ö-Ticket und Ticketmaster wurden bereits bemustert. Prost und man sieht sich.


Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen im Kaltenbachtal!


Spiwak: Wir haben zu danken. Mach’s gut und bis bald.





www.kaltenbach-openair.at

Autor: Metalmama

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Beitrag vom 10.03.2016
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