Interview mit OH I TASTE THE QUEEN - Und plötzlich waren alle an Bord


Seit nunmehr vier Jahren bespielt das österreichische Alternative-Viergespann OH I TASTE THE QUEEN die Bühnen, nachdem sie gleich bei einer ihrer ersten Shows den Wettbewerb „America Is Waiting“ gewannen.
Nach einer EP-Veröffentlichung folgte nun Ende Oktober der erste Longplayer "Tessellation" und wir waren natürlich neugierig, was uns die Truppe über die Band und das neue Album zu erzählen hat und baten sie darum zum Gespräch.


Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt und earshot.at ein paar Fragen beantwortet!
Gratulation zum Debütalbum „Tessellation“! Wie liefen die Aufnahmen?



Michael: Danke! Die Aufnahmen verliefen sehr gut. Das Album hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen, deshalb freuen wir uns umso mehr, dass unser Baby jetzt das Licht der Welt erblickt. Schönes Gefühl!

Gregor: Viele Menschen sehen bei einer CD ja nur das Produkt und nicht die harte Arbeit die dahinter steckt.




Stellt bitte die Band und die einzelnen Mitglieder kurz vor.


Michael: Gregor Huber ist der bezaubernde Keyboarder der Band. Er besticht nicht nur durch seine musikalischen Kompetenzen, sondern auch durch sein gepflegtes Äußeres und sein Wissen über die “Nackte Kanone” Filmreihe.

Gregor: Michael unser Gitarrist der auch abseits der Trendrichtung wie ein Hipster aussieht, ist für seine hervorragende Technik bekannt. Sein Songwriting trägt wesentlich zu unserem Repertoire bei.

Saskia: Die Leute sind regelmäßig überrascht, dass bei uns eine Frau die Sticks schwingt. Ich liebe die Reaktionen wenn ganz schnell klar wird, dass Michaela sämtliche männliche Drummer ohne mit der Wimper zu zucken “in die Pfanne haut”! Sie bringt außerdem viel Erfahrung, Songgespür und erstklassigen Backing-Gesang an den Tisch.

Michaela: Saskia schenkt unseren rockigen Beats, den fetzigen Gitarrenriffs und den feurigen Synths das gewisse Etwas. Durch die Kombination von ihren tollen Textideen mit der stark wiedererkennbaren Stimme schafft sie es das Publikum regelrecht zu verzaubern.


Wie ist es dazu gekommen, dass ihr diese Band gegründet habt, woher kennt ihr euch?


Gregor: Diese Band ist aus einem Zerfall einer anderen Band entstanden. Michael und meine Wenigkeit haben zuvor schon gemeinsam musiziert aber da sich diese Formation dann aufgelöst hat und wir trotzdem weiter arbeiten wollten entstand somit OH I TASTE THE QUEEN.

Saskia: Ich kam quasi zu einem “Sängerinnen-Casting”. Ich hab damals lang überlegt, überhaupt hinzugehen - der Stil der alten Band war nicht so meines, aber es hat zwischen uns menschlich und musikalisch im Proberaum sofort gepasst. Es war schnell klar, dass es in dieser Kombi eine ganz neue, andere Band wird - und plötzlich waren alle an Bord :)

Michaela: Und das Besondere an unserer Band war und ist, dass wir uns von Anfang an super verstanden haben. Das ist ganz viel wert, denn um Musik machen zu können braucht man ein funktionierendes Miteinander.


Wie würdet ihr selbst eure Musik für jemanden, der euch noch nie gehört hat, beschreiben?


Michael: Ich würde sagen, dass unsere Musik nicht unbedingt in eine gewisse Schublade passt. In unseren Songs sind Elemente von Alternative Rock, Pop, Noise und elektronischer Musik vorhanden. Wir haben schon Vergleiche mit Bands und Künstlern gehört, die wir selbst gar nicht kennen... Am besten man besucht eines unserer Konzerte oder hört sich das aktuelle Album an und macht sich selbst ein Bild von uns und unserer Musik.




Worum drehen sich eure Lyrics hauptsächlich, was sind eure Inspirationen?


Saskia: Die Songs auf „Tessellation“ drehen sich um das Fertigwerden mit intensiven Situationen - sowohl positiv als auch negativ. Es geht ums Loslassen und auch um das “sich selbst auf die Beine stellen” - sich von nichts und niemandem unterkriegen lassen :) Generell sind die Emotionen am Album aber sehr breit gefächert - wir haben sogar eine richtige Liebes-Ballade, was für uns eher untypisch ist! ;)
Inspirationen für Songtexte finde ich eigentlich überall. Meistens starte ich mit realen Erlebnissen - von mir selbst, meinen Freunden, Familienmitgliedern oder Geschehnisse, die ich einfach so im Alltag beobachte. Dann kommt eine Prise Fantasie dazu, die berühmte “künstlerische Freiheit” ;) Manchmal kombiniere ich auch reale Erlebnisse bzw. Personen mit Figuren aus Büchern oder Filmen. All das bündle ich, dann geht es an den Feinschliff. Letzten Endes sind mir zwei Dinge besonders wichtig: Einerseits die Authentizität (ich singe die Texte, ich muss dahinter stehen und mich damit identifizieren können) und andererseits die Interpretations-Freiheit. Wir mögen es, wenn derselbe Text von verschiedenen Personen anders aufgenommen wird, das ist besonders spannend. Wir lassen die Dinge also gerne etwas vage - so gibt es für jede Hörerin und jeden Hörer eine eigene Message von ein- und demselben Song! :)



Ihr habt 2011 den nationalen Wettbewerb „America Is Waiting“ gewonnen. Habt ihr damals damit gerechnet und wie hat euch das weiter gebracht?


Gregor: Das war damals eines der ersten Konzerte mit der Band und ich glaube das keiner damit gerechnet hat, dass wir sofort den Contest gewinnen. Natürlich hat uns dieser Wettbewerb weitergebracht und hat unsere erste EP ermöglicht und finanziert. Es war sozusagen eine gute Starthilfe.

Saskia: Ganz ehrlich, Gregor untertreibt da noch ein bisschen! Ich erinnere mich gut und muss sagen wir waren wirklich “geflasht”. Gleich beim Start der Band so ins kalte Wasser zu springen und dann so eine Bestätigung zu bekommen - der Wahnsinn. Die Erfahrung hat uns auch richtig zusammengeschweißt.


Wie geht es euch vor einem Live-Auftritt? Was passiert bei euch die letzten 10 Minuten hinter der Bühne?


Gregor: Vor Auftritten bereitet sich jeder individuell vor. Ich persönlich versuche mir meistens die Finger aufzuwärmen. Dann wenn das Intro beginnt machen wir einen Kreis und feuern uns gegenseitig für den Auftritt an. Dies passiert mit unserem Schlachtruf YALA, auf den ich aber nicht eingehen möchte. ;)

Saskia: Ich versuche eigentlich nur, irgendwie Ruhe in mir selbst herzustellen. Unser Schlachtruf hat Tradition - wir geben uns gegenseitig Power und erinnern uns daran, dass es in erster Linie Spaß machen soll, auf der Bühne zu stehen.

Michaela: ...und egal wie lange man schon Musik macht - ein bisschen Nervosität steckt doch in jedem. ;) Doch dieses Bisschen wird beim ersten Schlag oder dem ersten Ton davonkatapultiert, da wir alle wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können und somit ja nichts passieren kann. ;) Ich kann nur Saskias Worte wiederholen: Der Spaß und die Freude müssen an erster Stelle stehen!


Für welche Band würdet ihr gerne Support sein bzw. was würdet ihr dann anstellen?


Michael: Ein Slot vor den RED HOT CHILI PEPPERS, FOO FIGHTERS oder INCUBUS wäre natürlich der Wahnsinn!

Gregor: Dem schließe ich mich an.

Saskia: Ich werfe noch PARAMORE und die österreichischen Heroes BILDERBUCH in den Topf!

Michaela: Yeah, ich schließe mich meinen Bandkollegen an.
Und ein Selfie mit Taylor Hawkins wäre noch ein zusätzliches Zuckerl :)



Wo seht ihr die Band in zehn Jahren?


Michael: Mit Schnaps und Gin-Tonic bewaffnet, am Tisch tanzend beim 10-jährigen Jubiläum unseres ersten Album-Releases.

Gregor: Ich hoffe, dass wir uns in zehn Jahren genauso gut verstehen wie heute und dass unsere Freundschaft als auch das Musikalische stets wächst.




Zu guter Letzt: Gibt’s noch was zu sagen?


Michael: Danke für’s Lesen! Besucht uns auch im Internet auf ohitastethequeen.com oder in Real-life auf Konzerten! Wir freuen uns auf neue Gesichter.


Vielen Dank!






ohitastethequeen.com

Autor: Catrine

Weitere Beiträge von Catrine


Zurück

Beitrag vom 11.11.2015
War dieses Interview
interessant?

3 Stimme(n)
Durchschnitt: 6.67

Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: