Interview mit THE INNER ME - Fan und Musiker zugleich


Mit THE INNER ME geht ein neuer Stern am österreichischen Heavy Metal Himmel auf. Mit Neulingen haben wir es dennoch nicht zu tun, sind die Mitglieder bereits seit Jahren in Bands wie FIRESTORM oder DYERS EVE aktiv. Wir sprachen mit Mastermind Reinhard und Sänger David über das Debüt "A New Horizon".



Hey Leute, wie ist THE INNER ME damals entstanden, bzw. wie habt ihr euch kennen gelernt?


Reinhard: Ich begann schon 2013 die Songs zu komponieren und als Rohversionen in meinem Studio instrumental aufzunehmen. Kurze Zeit später nahm ich dann Kontakt mit David und Daniel auf. Die beiden kannte ich ja schon ewig da sie so wie ich auch aus Laa kommen. Außerdem wusste ich auch sehr gut über deren musikalische Fähigkeiten Bescheid, sodass wir beschlossen ein Studioprojekt zu betreiben. Damals noch unter dem Namen „CHAPTERVI“ den ich jedoch wegen ev. Copyright-Troubles kurz vor der CD-Veröffentlichung dann in THE INNER ME änderte.




Ich würde euch grundsätzlich in Richtung Heavy Metal einordnen, das wäre aber nicht die ganze Wahrheit, wie beschreibt ihr selbst euren Sound?


Reinhard: Grundsätzlich ist Heavy Metal natürlich okay, doch da wir auch auf sehr viele anderen Sachen stehen, sind sicherlich auch ein paar genrefremde Elemente zu finden. Als alter Rock Musik Fan hab ich im Lauf der Zeit so viele Bands gehört und lieben gelernt und diese Begeisterung für die harten Klänge spiegelt sich dann auf dieser Scheibe wider. Man kann, wird und soll auch die eine oder andere Band entdecken. Beeinflusst haben mich sicher einige: ACCEPT, JUDAS PRIEST, METAL CHURCH, MEGADETH um nur einige zu nennen. Ich hab versucht ein Album zu schaffen, das ich mir als eingefleischter Metal Fan auch gerne kaufen würde. Als Gitarrist ist vielleicht der eine oder andere Michael Schenker Einschlag zu hören, denn der hat mein Gitarrenspiel sicher am meisten beeinflusst.


Was soll euer Bandname ausdrücken, bzw. wo kam die Idee dazu her?


Reinhard: Wie schon gesagt entstand der Bandname dann relativ kurzfristig. THE INNER ME soll meine Begeisterung für Rockmusik sowohl als Musiker als auch als Fan ausdrücken und die vielleicht entdeckten Einflüsse sollen ein Tribute an die „alten Helden“ darstellen. Als Covermotiv hab ich dann eine CT Aufnahme meines Kopfes verwendet. "The inner me…"


Euer Debüt „A New Horizon“ klingt schon sehr ausgereift. Wann und wie sind die einzelnen Songs dazu entstanden?


David: Ich bekam von Reinhard eine Demo mit ausgearbeiteten Song-Entwürfen und der Bitte, mich um den textlichen Rahmen des Projekts und die Gesangslinien zu kümmern. Gesagt – getan … naja, so war es eigentlich nicht, denn das Verfassen der Texte ist für mich immer der anstrengenste Teil beim Songwriting. Es hat dann schon eine Weile gedauert, bis ich die Lyrics beisammen hatte … zum Glück ist Reinhard ein sehr geduldiger Band-Kollege.


Auch wenn ich euer Album in Sachen Songwriting und Sound sehr professionell finde, fand ich es schade, dass ihr auf einen Drumcomputer zurückgegriffen habt. Warum kein echter Drummer?


Reinhard: Bei den Demoaufnahmen wurde bereits ein Drumcomputer verwendet, denn in unserer Gegend findet man leider keinen sehr guten Heavy Metal Drummer mit dem man ständig hätte arbeiten können. Da bei den Demos die Drums dann immer ausgefeilter programmiert wurden, wollten wir auch keinen anderen Drummer mehr in einem anderen Studio aufnehmen. Ich kann aber diesen Kritikpunkt sehr gut verstehen…


Wie konntet ihr Glen Drover zu dem Gastsolo bwegen?


Reinhard: Als die CD fertig gemischt war haben wir jemand für’s Mastering gesucht. Da mir der Sound seines „Discordia“ Projekts gefallen hat, hab ich Glen einen Song gemailt und nachgefragt ob er unser Album mastern würde. Zu meiner großen Überraschung hat er sofort zugesagt und im Zuge des Masterings hab ich ihn einfach gefragt, wenn ihm das Zeug gefällt, ob er nicht auch ein Solo übernehmen würde. Klar macht der gute Mann das nicht gratis aber er ist uns da finanziell sehr entgegengekommen. Ein sehr netter und unkomplizierter Typ.




Worum geht es bei euren Lyrics? „A New Horizon“ birgt ja auch ein Konzept...


David: Das stimmt. Bisher lief das Songwriting bei mir immer nach folgendem Schema ab: Song komponieren – Text dazu – fertig. Es stand jeweils jeder Song konzeptionell quasi für sich. Nun war die Situation jedoch folgende: jemand gibt dir einen Haufen fertiger Songs, die es zu betexten gilt. Da war die Verlockung natürlich groß, sich mal an einem durchgehenden Konzept zu versuchen. "A New Horizon" beschreibt die Geschichte eines ehemaligen Bestseller-Autors, der krampfhaft versucht, an seinen früheren Erfolg anzuschließen, jedoch an einer Schreibblockade leidet. Seinen aktuellen Roman siedelt er im Rotlicht-Milieu an. Bei seinen Recherchen in eben diesem gerät er in einen Sog aus Drogen, Sex und Gewalt, der ihn seine Familie, Unbescholtenheit und schlussendlich auch das Leben kostet. Der Clou: besagter Roman beinhaltet schlussendlich seine Erlebnisse und verschafft ihm doch noch einen Bestseller – seinen letzten …


Konntet ihr das Material bereits live präsentieren?


Reinhard: Nein, denn THE INNER ME war als Studioprojekt geplant.


In unserem Review wurden einige mögliche Einflüsse genannten, habt ihr denn bewusste Einflüsse, die ihr in euren Sound einfließen lasst?


Reinhard: Bewusste Einflüsse im Sinne von – wir versuchen jetzt so wie …zu klingen - gab’s nicht. Ich hab komponiert und gespielt was mir so als Heavy Metal Fan gefällt bzw. was ich mir auf einer Scheibe wünschen würde: ein feines Metal Brett mit Melodien.


Wie steht es eigentlich um FIRESTORM? Da ist es ja leider recht ruhig geworden in den letzten Jahren.


David: Nun ja, ruhig ist wohl etwas untertrieben – würde das eher als totenstill bezeichnen. 2007 ist unser Drummer ausgestiegen. Er hatte sich mit der Zeit zu einem Tattoo-Talent entwickelt und es war verständlicherweise für ihn lukrativer und sinnvoller, seine Zeit in diese Beschäftigung zu investieren. Wir haben dann versucht einen Nachfolger zu finden, jedoch war in einem erträglichen Umkreis kein geeigneter Nachfolger aufzutreiben – eine „Fernbeziehung“ stand für uns immer außer Frage, hatten wir in diese Richtung doch relativ schlechte Erfahrungen gesammelt. Mittlerweile bin ich mit unserer Gitarristin Beate verheiratet und wir haben drei gemeinsame Kinder … das erleichtert eine Reanimation der Truppe nicht gerade. Wann immer es meine Zeit erlaubt beschäftige ich mich mit Songwriting und dem Sammeln von Ideen auch außerhalb meines gewohnten musikalischen Bewegungsradiuses – da ist mittlerweile ein ganzer Haufen Material vorhanden und ich könnte aus dem Stand wohl sieben bis acht Alben füllen. Aber mal abwarten, was die Zukunft so bringt … die Wahrscheinlichkeit, dass es FIRESTORM in gewohnter Art wieder geben wird, ist jedoch verschwindend gering …


War es euch wichtig das Album im hauseigenen Studio selbst zu produzieren oder was dies mehr eine Wahl aus praktischen Gründen?


Reinhard: Da ich ein eigenes Studio besitze und dort problemlos Gitarren und Gesang aufnehmen kann, stellte sich die Frage nicht, in ein anderes Studio zu gehen. Das wäre auch finanziell nicht möglich gewesen, denn wir haben leider keinen Company bzw. keinen Vertrieb im Rücken und mussten für alle Ausgaben selber aufkommen. Die Produktionszeit ist daurch zwar länger, aber dafür kann man die Songs ordentlich ohne Zeitdruck ausarbeiten bzw. einige Sache ausprobieren.




Gibt es denn zukünftige Pläne das Album live zu präsentieren?


Reinhard: Nein, bis jetzt nicht.


Danke für die Zeit. Die letzten Worte gehören natürlich euch.


David: Danke Max für das nette Review und das Interview. Grüße an das gesamte EARSHOT Team - macht weiter so!

Reinhard: Kann mich da nur anschließen.





www.facebook.com/theinnermemusic

Autor: maxomer

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Beitrag vom 22.10.2015
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