Interview mit SOILWORK - A tribute to those we´ve lost


[ENGLISH VERSION BELOW]

"The Ride Majestic" ist das wohl intensiveste und persönlichste Album der schwedischen Melodic Death Metal Urgesteine SOILWORK. Fronter Björn Speed Strid und seine Mannen verabschieden sich zudem mit diesem Werk von geliebten Verwandten und liefern mal eben das beste Werk seit über einer Dekade. Genug Gründe um mit dem charismatischen Frontmann ein paar Worte zu wechseln.


Hey Speed, für mich ist euer neues Album „The Ride Majestic“ das beste seit langer Zeit, wie geht’s dir nun so kurz vor dem Release?


Mir geht’s wirklich großartig! Es war viel Arbeit alles zusammen zu bekommen, vieles schwieriger als unser Doppelalbum, ob du es glaubst oder nicht… Ich finde, es präsentiert die dunkle Seite von SOILWORK und beinhaltet eine Vielzahl von zeitlosen melancholischen Melodien. Auch viele Überraschungen, Drehungen und Wendungen sind enthalten. Mir geht’s wirklich sehr gut damit und ich bin so stolz, dass wir nach so vielen Jahren immer noch so energiereich klingen können.




Was ist „The Ride Majestic“?


“The Ride Majestic” bezieht sich auf unsere Zeit auf der Erde und danach. In jedem Sinn ist dein Leben „der majestätische Ritt“ und wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, dann sollte es besser auch majestätisch sein. Also könnte man genauso sagen, dass es ein Tribut an alle ist die wir verloren haben und bei denen wir uns wünschen, dass sich ihr Weg fortsetzt und sie uns auffangen, wenn wir einmal gehen.


In einem Making of-Video hat du über das Verlieren von Freunden und Familienmitgliedern gesprochen, wie viel Einfluss haben diese tragischen Erfahrungen auf „The Ride Majestic? Das Album ist einfach so intensiv, emotional und in einer ganz eigenen Art und Weise sehr speziell.


Ich finde, dass es einen großen Einfluss hat, wie wir die aktuellen Aufnahmen angegangen sind und dabei agierten. Ich glaube, dass das Album so oder so sehr dunkel geworden wäre, aber es hat uns definitiv eine engere Beziehung zum Tod gegeben und was er bedeutet emotional und spirituell. Man könnte auch sagen, dass ich jetzt eine finstere Sicht auf das Ganze habe. Der Tod ist nichts, das man einfach ignorieren kann und schon gar nicht, wenn es in deinem engeren Umfeld passiert. Wir musste einfach die Dunkelheit hereinlassen und die Musik auf diesem Album wurde der beste Ausgleich für uns.


Du hast auch vieles über apokalyptische Themen geschrieben wie „Father And Son Watching The World Go Down“ und andere Voraussagen in verschiedenen Songs, ist das eine Art Kritik an der Menschheit?


Nicht wirklich. Die Lyrics basieren auf einem Albtraum den ich vor ein paar Monaten hatte. Ich träumte, dass ich und mein Vater im Wohnzimmer stehen und uns wird klar, dass das das Ende der Welt ist und die ganzen Tumulte dadurch. Nicht wie ein Erdbeben sondern es war anders. Die Angst in den Augen des anderen zu sehen war ein Horror und wir haben uns aneinander festgehalten, während die Welt um uns herum einfach zusammenbrach. Der Traum war so real, dass ich mir fast vorstellen konnte, wie es wohl sein muss, wenn das Ende der Welt da ist.




Das Artwork ist dieses Mal auch ganz anders, was kannst du mir darüber erzählen?`


Das Cover wurde von Robert Borbas von Grindesign entworfen. Ich stand mit ihm in ständigen Kontakt als er das Cover aus einem Entwurf heraus entstehen ließ und es war eine großartige Erfahrung. Ich habe mir ein fast biblisches Cover vorgestellt mit verlorenen Seelen in einem wirbelartigen Strudel am Himmel und er hat es einfach super hingekriegt und ein perfektes Setting für die Musik auf dem Album geschaffen – sehr dramatisch und düster. Ich glaube es ist unser erstes handgezeichnetes Cover seit „Natural Born Chaos“.


Ich habe das Gefühl, dass du auch einen großen Sprung nach vorne gemacht hast, was deine Vocals betrifft. Was war dieses Mal anders für dich?


Nicht wirklich, ich glaube, ich werde einfach besser als Sänger. Es war ein langer Weg, aber ich bin jetzt sicherer als je zuvor. Mein Ziel von Anfang an war, meine Stimme zu meinem besten Freund werden zu lassen und ich habe es fast geschafft, dass meine Stimme wie ein Gummiband ist, was heißt ich kann singen was ich immer will und auf das Gefühl und die Performance konzentrieren. Ich habe neue Wege gefunden mich stimmlich auszudrücken. Und das ist einfach total aufregend!


Ihr hattet dieses Mal auch Gastsänger mit an Board. Wie kam es dazu?


Es war alles sehr spontan. Auf dem Song „The Phantom“ ist einer meiner ältesten Freunde, Pascal, zu hören. Ich war noch vor SOILWORK mit ihm in verschiedenen Bands und ich dachte mir, dass es doch eine großartige Weise wäre, wieder anzuknüpfen. Nathan von SONIC SYNDICATE hat auch einen Gastauftritt bei „Father And Son“. Er ist auch ein wirklich guter Freund von mir und ein sehr talentierter Sänger, den ich vor zehn Jahren getroffen hatte, als er bei mir anfragte, mit ihm Vocalcoaching in Manchester zu machen.




In der Vergangenheit hattet ihr einige LineUp Wechsel, speziell die zwei Austritte und Comebacks von Peter waren sehr verwirrend. Was ist dann passiert und wie ist die Chemie jetzt untereinander bei dem aktuellen LineUp?


Ich denke Peter hatte eine harte Zeit als er nicht mehr bei SOILWORK war, weil es einfach ein so großer Teil seines Lebens war. Er wollte dann einfach nochmal einen Versuch starten und für ein Album zurückkommen. I glaube, dass es der einzige Weg für ihn und auch für uns war, um herauszufinden, ob es klappt oder nicht. Er hat dann relativ schnell herausgefunden, dass das ganze Touren und die finanzielle Instabilität die Freude an der Musik überschattet und hat sich dann einfach entschieden, wieder einen Schritt zurück zu machen. Jetzt wissen wir es. Wir verstehen uns untereinander wirklich großartig und ich glaube das merkt man, wenn man das neue Album anhört. So düster wie es auch ist, es steckt einfach viel Energie darin und jedes einzelne Bandmitglied spielt als wäre es der letzte Tag auf Erden.


Wenn du die Zeit als INFERIOR BREED mit einschließt, dann existiert die Band jetzt seit bereits 20 Jahren, gibt’s Pläne das speziell zu feiern oder wartet ihr bis 2017?


Das werden wir noch sehen. Bisher gibt’s noch keine Pläne, aber etwas Spezielles wäre schon angebracht. Es ist ja eine ziemliche Herausforderung, eine Band für 20 Jahre am Leben zu erhalten.
´



Ihr werdet mit HATESPHERE im Herbst nach Europa kommen, was können wir uns von dieser Tour erwarten?


Ich hoffe, dass es großartig wird, wir kennen die HATESPHERE-Jungs ja schon und sie sind sicher eine tolle Liveband! Ich bin einfach nur total aufgeregt, die neuen Songs live zu spielen und mein Adrenalin mit dem Publikum zu teilen. Ich habe einfach das Gefühl, dass unsere Liveshows sehr intensiv werden, mehr als je zuvor! Wir haben dieses Mal auch viele Konzerte in Frankreich, das wird sicher interessant. Wir haben bisher noch nicht so oft in Frankreich gespielt.

Dann danke ich dir für deine Zeit, gibt’s noch was zu sagen?


Checkt unser neues Album, es stecken viel Blut, Schweiß und Tränen dahinter und wird euch auf eine ganz spezielle Reise bringen.
Thanx & Cheers!





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[ENGLISH VERSION]


Hey Speed, for me your new record „The Ride Majestic“ is for me the best record since a long time, how do you feel now so short before the release?


I´m feeling absolutely great! It was quite a hard task putting it together, actually way harder than our double album, believe it or not.. I think it showcases the darker side of SOILWORK and holds a lot of timeless melancholic melodies. It also holds a lot of surprises, twists and turns. I´m really pleased with it and I´m also very proud that we can sound this energetic after so many years!


What is the “The Ride Majestic”?


"The Ride Majestic" refers to your time on earth and beyond. In every sense, your life is "the ride majestic" and if there is an afterlife, it better be majestic too. You could also say that it´s also a tribute to those we´ve lost and us wishing that their ride continues and that they will catch us when we fall.


In a making-of video you talked about losing friends and family-members; what do you think, how much impact this tragic experiences on “The Ride Majestic” is? I mean it´s a very intense, emotional and in a kind of way very special record.


I think it had a big impact on how we approached the actual recording and our performances on this record. I think the album would´ve turned out pretty dark regardless but it definitely gave us a closer encounter with death and what it means, both mentally and spiritually. You could say that it put an even darker spin on the whole thing. Death is not something you can ignore, especially when it happens so close to you. We had to let the darkness in and meanwhile the music on this record became the biggest comfort.


You also wrote much about apocalyptic things like in “Father And Son Watching The World Go Down” and some other foretelling in different songs, is that some kind of critic on humanity?


Not really. Lyrics are based on a nightmare I had some months ago. I dreamt that me and my dad was standing in the living room, realizing the end of the world and the rumble that came with it. Not like a earthquake, it was different. Seeing the fear in each others eyes was horrifying and we held on to each other while everything around us just collapsed. The dream was so real, that I almost know what it would feel like, if the world ended.


The artwork is very different this time, what can you tell me about it?


Cover is made by Robert Borbas from Grindesign. I was in contact with him hourly, when he drew the cover from scratch, it was a great experience. I pictured almost a biblical cover with lost souls in a maelstrom-like swirl in the sky, I think he really nailed it and created the perfect setting for the music on the album - very dramatic and dark. I believe it´s our first han drawn cover since ”Natural Born Chaos”.


I have the feeling that you made again a step forward with your vocals. What was different this time?


Nothing really, I think I just keep developing as a singer. It´s been a long journey but I´m more confident than ever. The goal from the beginning for me, has been to make my voice into my best friend and almost turned it into a ”rubber-band” so I can sing whatever I want to and focus on the feeling and performance. I think I´m pretty close. That being said, I always want to push myself and for each new album I find new ways of expressing myself vocally. It´s still very exciting!


You had some guest singers this time. How came the idea?


It was all very spontaneous. On the song "The Phantom", one of my old friends Pascal, is doing a guest spot. I was in bands with him even before we started SOILWORK and it felt like a great way to reconnect. Nathan from SONIC SYNDICATE also did a guest spot on ”Father and Son”. He´s also a good friend of mine and a very talented singer, who I met ten years ago when he approached me about doing some vocal coaching with him in Manchester.


You had some line-up changes in the past, especially the two exits and the comeback of Peter was confusing. What happened back then and how is the chemistry now in the actual line-up?


I think Peter had a hard time staying away from SOILWORK since it had been such a big part of his life. He wanted to give it one more shot and came back for one album. I think that was the only way for him and us to find out if he could continue doing it or not. He found out pretty quickly that all the touring and financial instability overshadowed the joy for the music and decided to step down again. At least now we know, right? Chemistry right now is great and I think you can tell, listening to the new record. As dark as it is, it´s still packed with energy and each and every member are playing like it´s their last day alive.


If you include the time as INFERIOR BREED, the band now exists for 20 years, do you have plans to celebrate this in any way or do you wait until 2017?


We´ll have to see. No plans so far but something special would be in order. It´s quite a task keeping a band alive for 20 years.


You will hit the road in Europe with HATESPHERE in fall, what can we expect from this tour?


I hope it will be a real good one, we know the guys in Hatesphere already and they´re a great live band for sure! I´m just really excited to play the new songs live and share the adrenaline with the crowd. I have a feeling our live shows will be really intense, more than ever! A lot of dates in France this time as well, should be interesting. We haven´t played much in France lately.


Thank you for your time, is there anything left to say?


Check out our new album, there are a lot of blood, sweat, tears and emotion behind it. It will surely take you on a journey.

Thanx & Cheers!






www.soilwork.org

Autor: maxomer

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Beitrag vom 02.10.2015
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