Interview mit GLORYHAMMER - Wir mussten das Universum anzünden!


GLORYHAMMER ziehen erneut in die Schlacht. 1000 Jahre nach den Geschehnissen von "Tales Of The Kingdom Of Fife" sieht Angus McFife XIII eine neue Bedrohung und muss mit seinen Verbündeten die Chaos Wizards aufhalten. Wie Chris Bowes (ALESTORM) auf diese irrwitzige Idee gekommen ist und daraus ein fantastisches Power Metal-Album erschaffen konnte, erklärte uns am Summer Breeze ein gut gelaunter Fronter Thomas Winkler aka Angus McFife XIII im Interview.




Hey Thomas, wie man sieht, bist du gerade richtig gut drauf...


Ein bisschen kaputt, muss ich zugeben. Es hat sich ja alles um eine Stunde verzögert, was ein bisschen stressig für uns war. Wir mussten uns ja kurz vor dem Auftritt anziehen und fertig machen und dann hieß es, dass es nun doch nicht geht. Dann haben wir das Zeug nochmal ausgezogen und gewartet und plötzlich hieß es, dass wir in einer viertel Stunde spielen müssen.


Musstet ihr auch bangen, dass der Auftritt gar nicht stattfinden kann?


Ein bisschen, ja. Aber ich bin froh, dass es dann geklappt hat, vor allem, dass die Leute auch wieder gekommen sind nach der Zelträumung.


Vielleicht ist es ja genau deshalb umso intensiver ausgefallen.


Ja genau, dank dem Sturm. Ich hätte ja gehofft, dass der Sturm erst zu „The Epic Rage Of Furios Thunder“ einsetzt, da hätte es wirklich gepasst, wenn das Zelt dazu einfach zusammengebrochen wäre und alles, aber naja war so auch toll.


Wie ist GLORYHAMMER eigentlich entstanden?


Das ist eigentlich vor meiner Zeit passiert. Ich bin 2012 dazu gekommen, die Band jedoch zumindest als Idee seit 2010. Die Idee kam vom Chris (Bowes – ALESTORM) und bis dahin hatte sie halt keinen Sänger. Er kannte ein paar Leute von seinen Tourneen und so weiter und hat es mit diesen besprochen und eigentlich eher eine Art Witz. „The Unicorn Invasion Of Dundee“ war das erste Lied, bzw. die erste Idee, einfach wegen dem blöden Songtitel. Daraus hat sich dann das ganze Konzept entwickelt Zwei Jahre später haben sie mich über Youtube gefunden. Ich hab da eine Video für die DRAGONFORCE-Audition gemacht. Stattdessen hat sich dann unter anderem Christopher Bowes von ALESTORM gemeldet.




In Kürze kommt mit „Space 1992: Rise Of The Chaos Wizards“ euer zweites Album. Ich konnte es schon hören und bin begeistert. Ihr seid euch stilistisch treu geblieben, aber nach außen hin gibt es dann doch ein überarbeitetes Konzept...


Das Konzept ist schon zu den Arbeiten des ersten Albums entstanden, denn wir planen eigentlich 21 Alben, das ist kein Witz, wir meinen das ernst. Das zweite spielt halt 1000 Jahre nach den Geschehnissen des ersten Albums. Im Weltraum, dementsprechend muss das ganze Konzept auch stimmen. Das Logo wurde angepasst, die Texte, das Booklet und die Kostüme. Auch die Musik ein bisschen, aber wir wollen die Fans nicht vergraulen. Das heißt wir haben noch immer denselben Vibe, außer vielleicht bei „Universe On Fire“. Ansonsten sind wir uns aber treu geblieben.


Das angesprochene Outfit von Angus McFife gab es leider heute noch nicht auf der Bühne. Warum?


Das neue Outfit kann ich leider nicht transportieren. Ich habe es in einem Video-Clip gemacht, aber es braucht effektiv zwei Personen, die das tragen. Es ist sehr groß und sperrig. Deshalb habe ich dann ein neues gekauft und habe zusätzlich so LEDs eingebaut, damits etwas space´ig aussieht. Ich arbeite auch noch mit einer Sonnenbrillenfirma zusammen, die mir bald passende Brillen schicken.




Heute hattest du ja Glück, aber was ich mir bei solchen Outfits immer denke, das muss ja scheiß heiß da drin sein.


Ja. Das ist es. Ich schwitze immer wie nach einem 100 km Lauf. Mit der Zeit wird das dann wirklich hässlich. Wir sind dann sechs Wochen mit STRATOVARIUS auf Tour und da muss ich schon sehen, dass wir das Zeugs irgendwo aufhängen können. Sonst wird es für mich und die anderen ungemütlich.


Zum Konzept des neuen Albums. Warum habt ihr das Jahr 1992 erwählt?


Das ist eine Frage, die Chris am besten beantworten könnte, weil er ist ein großer Fan von einer Band, wobei ich jetzt vergessen habe wie die heißt (lacht) – die haben ihr erstes Album 1992 veröffentlicht. Das hat er wahrscheinlich zum Anlass genommen das Album dort anzusiedeln. Was noch dazu kommt ist, dass 1992 bekannt ist für ausgefallene Outfits, für schlechte Musik und da dachten wir uns, genau das ist es, das brauchen wir.


Es brachte mir halt einen Schmunzler, wenn das Album mit den Worten „In a distant future 1992...“ anfängt...


Ja es stimmt im Prinzip aus der Sicht des ersten Albums, denn das spielt ja 1000 Jahre vorher, was von da gesehen das Jahr 1992 natürlich in ferner Zukunft liegt.


Wo wird dann das dritte Album zeitlich angesiedelt sein?


Das dritte Album wird in einer anderen Dimension spielen, was man am Ende des zweiten herausfinden wird, denn am Ende explodiert die ganze Erde und es öffnet sich ein Wurmloch in der Galaxie durch das ich gehe. Das heißt, das dritte Album wird zeitlich irgendwo anders passieren, was wir aber jetzt noch gar nicht wissen.


Du bist ja jetzt Angus McFife XIII – da sind ja noch elf dazwischen, die doch auch das eine oder andere erlebt haben.


Das ist eine gute Frage, aber wahrscheinlich werde ich nicht mehr in dieser Form existieren, da ich mich in einer anderen Dimension befinde. Ich hab schon ein paar Sachen von Chris gehört, ich weiß nicht ob ich das überhaupt schon sagen darf, aber er hat von so Sachen wie Dinosaurier mit Lasern gesprochen.




Ok, da bin ich schon sehr gespannt. Wie sieht es mit seinen Prioritäten zwischen ALESTORM und GLORYHAMMER aus?


GLORYHAMMER ist sicher seine Passion, sein Hobby im Prinzip, mit ALESTORM verdient er sein Geld und mit GLORYHAMMER machts ihm dafür mehr Spaß.


Wer weiß, vielleicht holt ja GLORYHAMMER vom Erfolg irgendwann auf.


Wer weiß, aber das ist natürlich ein bisschen schwieriger, weil bei uns auch fast alle berufstätig sind, aber ich könnts mir schon vorstellen. Rein vom Inhalt her hat es ein größeres Potential als ALESTORM, da diese mit dem Piratenthema sich ja etwas einschränken.


Du bist auch in einer zweiten Band aktiv...


Nicht mehr.


Ok, aber wie kam es, dass ein Schweizer ein Album für Chinesen (BARQUE OF DANTE) einsingt?


Ich bin nie wirklich in der Band gewesen. Ich habe nur ein Album zu Hause aufgenommen und hab die Leute nie gesehen. Sie wollten dann, dass ich auf eine Tour komme, aber das wäre vom Aufwand einfach zu unverhältnismäßig gewesen, gerade weil es mit GLORYHAMMER ziemlich gut läuft. Dann kommt noch dazu, dass ich vertraglich an Napalm gebunden bin, auch wenn das wahrscheinlich niemand durchsetzen würde, aber eigentlich dürfte ich bei anderen Bands gar nicht mitsingen.


Kommen wir zurück zu „Universe On Fire“. Das ist ja mal ein ganz anderer Song und ich bekomm das Ding einfach nicht mehr aus dem Kopf. Was ist da passiert?


Ja, sehr gut! Das ist ein gute Frage, wie ist das passiert? Der Song ist zur Hälfte von Chris und die andere Hälfte von mir. Die Idee war nicht unbedingt einen Pop-Song zu machen, aber es hat sich dann so entwickelt. Wir haben ihn jetzt extra als erstes raus gebracht, weil wir die Fans etwas necken wollten und natürlich erhofft, dass da eine große neue Zielgruppe anzusprechen. Aber ich kann die Fans beruhigen, denn der Rest des Albums wird eher konservativer sein.


Ich denke, dass etwas provozieren nie verkehrt ist.


Ja, es geht einfach um Leute die etwas engstirnig sind, was Musik anbelangt. Das finde ich auch ok, aber ich persönlich bin da sehr offen und finde, dass man auch was ausprobieren muss oder ein Ohr riskieren zumindest.




Warum sollte man das Universum niederbrennen wollen?


Haha! Das ist Teil der Geschichte. Das Universum wird bedroht von Zargothrax, der ein Portal öffnet, aus der dann ein Dämon aus alter Zeit herauskommt. Und wenn das Universum nicht zerstört wird, wird eben dieser kommen und alles vernichten und eben auch Dundee. Darum müssen wir das Universum vernichten, wodurch sich eben am Ende dieses Wurmloch öffnet.


Wie vorhin angesprochen habt ihr eine Tour mit STRATOVARIUS geplant. Was erwartet ihr euch davon?


Sechs Wochen volle Power mit 33 Shows. Das größte was wir bisher gemacht haben. Große Sache, denn ich habe STRATOVARIUS schon in jungen Jahren gehört und hoffe natürlich, dass Leute dort sind, die uns noch nicht kennen, damit wir den Fankreis erweitern können. Und das Ziel ist Spaß zu haben. Aber da mache ich mir keine Sorgen.


Gibt es bei GLORYHAMMER bewusste Einflüsse? Der Opener am neuen Album erinnert mich - und das ist positiv gemeint - sehr an die Solo-Alben von Luca Turilli (RHAPSODY).


Joah, Chris ist großer RHAPSODY OF FIRE Fan, also kann es sogar sein, dass das beabsichtigt ist. Wir hatten auch schon das Vergnügen die Jungs zu treffen. Für mich persönlich ist es auch eine Ehre auf eine Stufe mit ihnen gestellt zu werden. Somit hat Chris sicher etwas richtig gemacht. GLORYHAMMER ist ja auch ich würde sagen keine Verarsche dieser Musik sondern eher Tribut oder eine komödiantische Hommage.




Ihr lasst ja auch kein Klischee aus.


Das ist ja auch die Hauptzutat.


Dann sind wir durch mit den Fragen, möchtest du noch etwas sagen?


An die Österreicher: Ich mag euren Akzent und ich freue mich auf Österreich, da kommen wir auch vorbei. Also kommt und habt Spaß!



www.gloryhammer.com

Autor: maxomer

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Beitrag vom 19.09.2015
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