Interview mit TERROR - Es ist wichtig Menschen zu helfen!


Kurz vor dem Wien-Gig in der Szene, nahm sich der Schlagzeuger der Band, Nick Jett Zeit für ein kurzes Interview, bei dem er zwar freundlich aber eher einsilbig zu antworten pflegte, abgesehen davon wenn es den Zustand und die Zukunft der Hardcore-Szene geht.


Zum Einstieg die klassische Einstiegsfrage, wie läuft die Europatour soweit?


Im Anbetracht der Umstände, läuft es ganz gut.




Das führt mich gleich zur nächsten Frage. Scott Vogel musst die Tour aufgrund seiner Rückenverletzung absagen. Euer Bassist Dave übernahm seinen Part und ihr spielt die Tour jetzt als Quartett.


Ja David singt und unser Gitarisst Martin spielt nun Bass. Das funktioniert gut.


Und wie geht es Scott mit der ganzen Situation?


Er wollte, dass wir die Tour unbedingt machen, aber es macht ihn fertig, dass er nicht dabei sein kann. TERROR spielt jeden Tag und er muss daheim bleiben und warten dass sein Rücken besser wird. Er ist aber am Weg der Besserung und macht viel Physiotherapie. Eine Operation ist aber nicht notwendig, die Heilung nimmt aber viel Zeit in Anspruch.


Kannst du uns etwas über das neue Album „The 25th Hour“ erzählen, das in Europa am 7. August erscheinen wird.


Es ist immer schwierig herauszufinden, was man mit einem neuen Album anfangen soll. Wir sind jetzt schon sehr lange eine Band und haben viele Alben aufgenommen. Mit „The 25th Hour“ wollten wir die Energie der Liveshows und eines Hardcore-Sets einfangen. Denn wenn wir auf einer kleinen Bühne in einem Club einen Gig spielen, herrscht eine ganz besondere Energie auf der Bühne. Im Studio ist dies immer etwas anderes. Wir haben also versucht eine Liveshow in ein Studioalbum zu übersetzen. Wir haben versucht Songs zu schreiben, die schneller zur Sache kommen, die schneller und kürzer sind als sonst. Im Studio haben wir als gesamte Band gleichzeitig aufgenommen, als ich das Schlagzeug eingespielt habe, haben wir auch gleich den Bass und die Gitarre aufgenommen. Und alle sind im gleichen Raum und spielen gemeinsam. Ich denke diese Idee haben wir musikalisch gut umgesetzt und auch die Lyrics folgen der selben Idee, alles schnell auf den Punkt zu bringen und klar auszusprechen, und gehen quasi Hand in Hand mit dem Albumtitel „The 25th Hour“. Das ist die sogenannte letzte Stunde (sprich es ist 5 vor 12). Denn die Hardcore-Szene ist im Moment an einem Punkt, wo etwas getan werden muss, denn es gibt da gerade viel „Bullshit“. Bands die die Hardcore-Szene missbrauchen oder sich einfach als Hardcore bezeichnen ohne es zu sein. Alle diese Dinge haben die einen negativen Einfluss auf den Hardcore.


Somit hast du meine nächste Frage schon vorweggenommen. Ich wollte nämlich nach der Bedeutung des Albumtitels fragen. Bis dato hab ich nur „The Solution“ daraus gehört und dies hat mich sehr an eure älteren Sachen wie auf „One With The Underdogs“. Also schneller und härter, ist dies der Hauptunterschied zum letzten Album „Live By The Code“?


Dies sollte nicht heißen dass wir uns zurückentwickeln oder das wiederholen was wir schon gemacht haben. Sondern zum jetzigen Zeitpunkt ist es genau das was wir als Band und auch die Hardcore-Szene benötigen. Einfach straight auf den Punkt und „No Bullshit“.




Ist es was besonders für euch Konzerte in Europa zu spielen und gibt es hier Unterschiede zwischen den USA und Europa?


Die Staaten sind ein wenig eigenartig, die Crowd ist sehr jung, viele Kinder. Es ist sehr kurzweilig die Kids bleiben einem nicht so leicht treu, es ist schwierig auf dem Radar zu bleiben. Du musst laufend Alben veröffentlichen und auf Tour sein um nicht in der Versenkung zu verschwinden. In Europa aber auch in anderen Teilen der Welt ist dem nicht so. Da bleiben einem die Leute eher bei der Stange und das Publikum ist gemischter und auch älter. Man erkennt Leute wieder, die schon jahrelang auf unsere Shows kommen. Ich glaube, dass außerhalb der USA Musik einfach etwas mehr geschätzt wird.


Im Bezug auf deine musikalischen Vorlieben, hörst du Musik die Fans von TERROR überraschen würde oder gibt’s bei dir Hardcore 24/7?


Nein nicht nur, wir alle in der Band hören sehr unterschiedliche Sachen. Natürlich hören wir viel Hardcore, alte wie neue Bands, aber eben nicht nur. Ich zum Beispiel höre viel Rap. Aber auch Sachen wie TURBONEGRO (die Turbojugendtasche hochhaltend).


Magst die auch die neueren Sachen, ich bin zwar Gründungsmitglied einer Turbojugend in Österreich, hab mir aber das letzte Album mit dem neuen Sänger nicht zugelegt. Ich kann dir aber gar nicht sagen warum...


Ja ich mag ihn und die neuen Sachen sehr.
Hast du sie mit ihm schon mal live gesehen?



Nein leider nicht, die haben seither keine Clubshows in Österreich gespielt und die großen Festivals versuch ich zu vermeiden, da bevorzuge ich doch den kleineren Rahmen.


Ich war auch nicht ganz überzeugt vom neuen Sänger bis ich sie live gesehen habe. Er war richtig gut live und er ist auch ein Hardcore-Typ.


Stimmt er hatte ja auch eine Hardcore-Band in England. Kannst du unseren Lesern die eine Hardcore-Band empfehlen die Sie unbedingt hören müssen.


Ich empfehle dann immer gerne meine Freunde von TAKE OFFENSE aus Kalifornien, weil ich finde, dass Sie bei weitem nicht die Aufmerksamkeit bekommen die sie eigentlich verdienen. Die verkörpern alles für was Hardcore steht, auch wenn es nicht unbedingt deinen Musikgeschmack trifft. Aber die Jungs an sich und deren Attitüde und Support für die Hardcore-Szene sind vorbildlich.


Sind eigentlich noch Mitglieder von TERROR Straight Edge? Du glaub ich, oder? Und führt das manchmal zu Problemen innerhalb der Band?


Ja ich und David. Die Band ist da sehr open minded und so sollte es sein, dass jeder so sein kann wie er will und gerade das ist das Coole am Hardcore, so verschieden man ist , man wird akzeptiert wie man ist und hat einen gemeinsamen Nenner.


Wenn ihr auf Tour seid, nehmt Ihr Euch da Zeit für Sightseeing in den Ländern die ihr besucht?


Gerade wenn wir nach Europa kommen nützen wir die Chance, auch weil wir selten die Gelegenheit haben im Tourbus unterwegs zu sein, weil dies hier auch billiger ist als in den Staaten. Wir fahren also in der Nacht und am Morgen sind wir dann schon in der Stadt in der wir spielen, es ist zwar nur ein Tag, aber den können wir fast zur Gänze nützen um uns die Stadt anzusehen. Und heute war ich Laufen und bin von hier (Anmerkung: Hauffgasse, Wien) bis ins Zentrum gerannt, was sehr cool war. Ich sah das Belvedere und den Park dort.


Eure Liveshows sind ja sehr intensiv, gibt es da manchmal einen Punkt an dem ihr das Publikum doch bremsen müsst?


Ich weiß gar nicht ob es für uns einen Punkt gibt, wo es zu wild sein kann. Wir schreiten nur wirklich dann ein wenn jemand verletzt wird oder das Verletzungspotential zu hoch wirkt. Aber so lange es ein großes Miteinander ist versuchen wir den Energielevel schon auch zu pushen.


Zum Schluss – was bevorzugt ihr Clubshows oder Festivalgigs?


Clubshows definitiv, die sind immer viel intensiver und man kann den Leuten direkt in ins Gesicht schauen und man fühlt die Energie und ich finde es ist auch die einzig wahre Art und Weise eine Hardcore-Band live zu erleben, in einem kleinen, vollen Club, in dem alle Leute ihren Spaß haben.


Was sind die anstehenden Pläne nach dem Release des neuen Albums?


Wir kommen im Januar 2016 zurück nach Europa für eine ausgiebige Tour.




Hast du noch irgendeine Message zum Abschluss für unsere LeserInnen!


Checkt das neue Album aus! Es gehen bald neue Songs und Videos online, so stay tuned!


Hast du von der Hardcore Help Foundation gehört?


Yeah, jeder sollte seinen Beitrag leisten nicht nur für die Hardcore-Szene, sondern auch seinen Nächsten helfen. Es ist wichtig Menschen zu helfen!


Das sind die perfekten Schlussworte, vielen Dank für deine Zeit!


www.terrorlahc.com

Autor: tsunemoto

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Beitrag vom 07.08.2015
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