Interview mit TURBOBIER - Wir san zwar oft fett, owa ned deppad!


Die Wiener Punker TURBOBIER sind dank dem HELENE FISCHER-Cover "Arbeitslos Durch Den Tag" sowie harter "Arbeit" fast über Nacht zur Sensation geworden. Eine fulminante Show am Nova Rock, 90 Minuten Autogrammstunde mit unzähligen Fans sowie ein unterhaltsames und ebenso informatives Interview zeigten mir schnell, dass das nicht unverdient ist. Wir trafen uns mit den Wiener Dranglern zum Gespräch, dass aus Authentizitätsgründen im Oringal Wortlaut niedergeschrieben wurde.




Für die frühe Uhrzeit war wahnsinnig vü los und i hob a gehört, ihr hobts 90 Minuten Autogramme geben. Hobts mit dem Andrang gerechnet und wie wars für eich?


Marco Pogo: Es woa da greßte Tog in da Geschichte dieser Band. Uns gibts nu ned laung; erst anadhoib Joahr eigentlich, sofern die Bierzeitrechnung stimmt und gfrein uns natürlich an Haxn aus, dass ma die Menschmasse kaum überblicken konnte und dass ma a bis zur Sehnenscheidenentzündung die Finger wund geschrieben hom nochher. Der Andrang war groß, aber i sog ned ohne Stolz, gerechtfertigt.


Wie du gerade gsogt host, euch gibts nu ned wirklich laung. Das Debüt kommt dieser Tage raus, Youtube-Klicks ohne Ende, Haufen Konzerte mit am riesen Aundraung. Zufall, Glück oder doch von langer Hand geplant?


Marco: Sehr vü Bierkonsum, gepaart mit ana ordentlichen Portion, ich traus mich nicht laut sagen – Oaweit – owa des empfinden wir mitunter nicht ois Oaweit, sondern das lassen wir unseren täglichen Dranglplan einfließen, dass ma uns treffen und proben. Und da Rest hat sich Schlag auf Schlag ergebn.




Wir is zu eicham Naumen TURBOBIER kuma?


Marco: Najo jeder der scho moi a Turbobier trunken hod, wird wissen, dass des geil is.

Baz Promüü: Und der mochts a wieder! Immer wieder, is a Wiederholungstäter und a wir san Wiederholungstäter und hom uns docht, nochdem ma seit unsam 16ten Lebensjoah nix aundas dan ois Turbobier trinken, passt des a.


Ihr hobts a eigene Biermarken mitbrocht. Leider schon aus, hob i gehört.


Marco: Na, wir hom wieder nochgfüht! Wir achten da auf stetige Zufuhr, dass sie do ordentlich wos duat. Im Moment kooperiern wir mit ana lokalen Brauerei im Weinviertel – Hubertus Bräu, die mochn wirklich hervorragendes Bier. Wir homs a scho reichlich selbst getestet und kenan sogn: mit Verlaub, is a guade Hüsn.

Doci Doppler: Schmeckt sogor woam guad!

Baz: Wir kennans in-und-auswendig.


Ihr trinkts grod Ottakringer – oiso nimm i au, heid is´s aus...


Marco: Heid is´s aus. Wir hom heid leida scho ois ausbiaschtlt, oiso scho am Vormittog.


Wauns wer kosten wü, wo griagtas her?


Marco: Im Turboshop, do kau ma ois kaufen wos mit da Band zum duan hod. Des geht von de Bierdeckeln über de Leiberl und die Hauben.. is im Sommer eher ned zu empfehlen. Owa es kumt boid is Reparatur-Seidl, das TURBOBIER-Brettspiel...
Oiso wir lossen uns do immer wos eifoin und unser Alltag gibt uns die Inspiration dass ma do aus unserm ganz breiten Fundus an Bierkonsum schöpfen können.


Baz: Auf www.turbobier.at - do findet ma den Turboshop. Nur zur Erklärung, fois des ana ned waß.

Fredi Füzpappn: Fois ana des World Wide Web ned so beherrscht.

Marco: Wenns an PC daham hobts...

Doci: I woa sowieso da Meinung, dass sie des Internet ned durchsetzen wird.




Wie ma unschwer erkennen kau, gehts in eichre Texte in erster Linie ums Saufen. Ihr habt aber a gewisse politische und sozialkritische Hintergründe darin. Wie wichtig is eich des?


Marco: Total essentiell, weil wir san jo kane Trotteln, wir san zwar oft fett, owa ned deppad. Hom zwa Augen und zwar Ohren und die funktionieren nu gaunz guad. Wir nehman Dinge, die passiern auf und veroaweitns auf unsere eigene Oat und Weise und sei es auch politischer oder sozialkritischer Herkunft, und des kummt hoid dabei aussa. Hod hoid leider daun imma mit Bier zum duan, owa des liegt am Alkholkonsum.

Baz: Des kumt jo a ois vom Punkrock und do is des hoid sozialkritisch. Ma kau ned mehr sogn, weil wir san ois Punkrocker und deswegen is des so.


Ihr hobts die österreichische Hymne in abgeänderter Form ois Intro, aber trotzdem darauf geachtet, dass a die „Tschecherantinnen“ ned vergessen werden. Hobts a Gabalier-Affaire vermeiden woin?


Fredi: Na, des is, wennst übern Nova Rock Camping Plotz gehst, is jede dritte regnungslose Person a Frau, oiso find i soit ma de Frauen gor ned ausgrenzen.

Doci: Nana, des san a guade Drangla...rinnen.

Baz: Außerdem samma ned ans mitn Gablier.

Marco: Außerdem häd i eigentlich eh immer glaubt dass des scho die Hymne is.

Baz: Kennst du a aundere?

Marco: Da Didi Kühbauer hods a ned kena und aus dem is a wos wordn.


Gibt´s Einflüsse in eurer Musik die ihr nennen würdets?


Marco: Najo unser Bürgermeister Michi Häupl inspiriert uns oft zu irgendwelchen lyrischen Ergüssen. Den würd ich jetzt auf nicht politischer, aber auf dranglertechnischer Ebene als Inspiration ansehen. Ansonsten sind wir im Punkrock zu Hause. Vom guaden oiden 77er Punk bis zu moderneren Varianten des Deutschpunks grenzen wir nichts aus.

Baz: Wir san a stoiz, dass ma heid DIE TOTEN HOSEN ausogn hom derfn.

Doci: Auf des miass ma echt amoi austoßen.

Allgemein: Prost!

Baz: Des san nämlich a a Haufen Drangler.




Ihr hobts a einige Termine in Deutschland austeh. Wie gehts eich do mit den Dialekt-Texten?


Marco: I bin da Meinung, dass Musik a Emotion übermittelt. Emotion muss ma ned immer erklären können. Emotion gspiaht ma. Darum muss i a Gegenfrage stellen: Warum kuman zu am RAMMSTEIN Konzert in Moskau 50.000 Menschen?

Baz: CANNIBAL CORPSE versteht a kana.


Wie isses zum Helene Fischer-Cover „Arbeitslos Durch Den Tag“ kuma?


Marco: Wir san scho lang große Fans von da Helene, besser gsogt von ihrem Gatten. Nochdem si daun de zwa Kiwara ins Auto gsetzt hom und doch a veritable Zahl an Views griagt hom, homma uns docht, jetz sitz ma sowieso scho im Auto und saufen Bier, jetz is a scho wurscht. Jetz leng ma hoid is Handy hi, damit uns daun Bild, ZDF, SAT1 und PRO7 damit zagt. Wenn ma des vorher gwusst hädn, hätt ma uns vielleicht mehr Mühe geben, owa wir woan hoid scho betrunken und von dem her samma z´frieden.

Baz: Wir woitn zagn, wos de Kiwara kenan, kenan wir scho laung.

Doci: Und des ausm Stehgreif.




Lieg i richtig dass es mal ESC-Pläne gab?


Marco: Na, wir woan imma vü zu fett, ois dass ma uns irgendwo augmödt hätten. Des woa nie in unsam Fokus.

Doci: Owa es gibt a Facebook-Gruppen, de woin uns unbedingt am Song-Contest segn.

Baz: Die Conchita hod scho gsogt: TURBOBIER san die Nexten.

Marco: Nochdem ma a Vogerl zwitschert hod, dass der jedes Joahr stott findet, schaun ma moi wos im 16er Joahr passiert.


Zum Schluss nu: Wos kaun ma vom Album erwarten?


Marco: Das Album is a Hitfeuerwerk für jeden geneigten Bierliebhaber und jeden der anderen alkoholischen Getränken zugeneigt ist. Es birgt viele Lebensweisheiten in sich und wir erzählen eine Geschichte die es sich lohnt anzuhören.




Daun entloss i uns aus der Sauna und frog noch letzten Worten...


Marco: Jo, gehts in die Läden und hoids eich die Scheiben. Des is wichtig, um unsere Dichtheit langfristig zu sichern! Danke.






de-de.facebook.com/turbobier

Autor: maxomer

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Beitrag vom 30.06.2015
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