Nach der Abspaltung von SABATON zeigten die ehemaligen Mitglieder der Metal-Soldaten mit ihrer neuen Band CIVIL WAR, dass sie durchaus das Potential haben aus deren Schatten zu springen. Das zweite Werk "Gods & Generals" untermauert diese Tatsache wunderbar. Grund genug um Mit Keyboarder Daniel Mÿhr über dies und jenes zu sprechen.




Hi Daniel, euer neues Album „Gods & Generals“ ist erschienen. Wie fühlt ihr euch jetzt damit?


Wir fühlen uns großartig! Das Album ist schon seit fast einem Jahr fertig und wir waren sehr bemüht das Album endlich raus zu bringen. So ist es jetzt eine große Erleichterung dass es jetzt veröffentlicht ist und die Reaktionen so gut sind.


Der Titel zeigt schon, dass ihr den Fokus wieder beim Krieg gelassen habt. Wie kam diese Entscheidung?


Das war nicht wirklich eine Entscheidung, die wir trafen. Mir gefällt das einfach. Als wir mit der Band starteten, sagten wir, dass die Texte von allem handeln können. Aber seitdem Patrick die Texte schreibt, und er ein großer Fan der Geschichte ist, war es etwas Natürliches für ihn. Da es ein gutes Thema dafür ist, haben wir uns auch nie beschwert. Es ist aber auch nicht in Stein geschrieben, dass die Texte immer davon handeln werden.


Auf dem ersten Album habe ich noch einige Vergleiche mit SABATON anstellen können. Dieses Mal klingen CIVIL WAR defintiv nach einer komplett eigenständigen Band. Wie ihr damals angefangen habt, habt ihr da über die Richtung in die ihr gehen wollt gesprochen, oder war es eine natürlich Sache, wie was passiert – passiert?


Wir haben eignetlich überhaupt nicht darüber gesprochen in Welche Richtung es gehen soll. Wir sagten einfach, dass wir Metal spielen wollen. Dann sind die Dinge einfach passiert wie sie passiert sind. „The Killer Angels“ war ziemlich schnell geschrieben und haben nicht sehr viel Mühe in Arrangements und so weiter gesteckt. Aber für „GaG“ haben wir uns die Zeit genommen um uns hinzusetzen und darüber nach zu denken. Wir haben verschiedene Ideen getestet und so weiter. Dann haben wir Petrus in die Band involviert und er kam tiefer in die Arbeit und fügte Ideen hinzu. Ich danke das ist der Hauptgrund, warum unser Sound sich weiter von SABATON weg bewegt hat.




Ihr habt einige sehr interessante Stories auf dem Album erzählt. Ich meine, nachdem ich mir das Album zum ersten Mal anhörte, musste ich die Geschichten hinter den Leuten und Stories zu Songs wie „Bay Of Pigs“, „USS Monitor“ oder „The Mad Piper“ einfach genauer ansehen. Wie seit ihr auf diese Texte gekommen und wie wichtig ist es euch, dass die Leute tiefer in eure Texte eintauchen?


Bücher, Filme, Dokumentationen... such es dir aus. Ich denke, es ist hauptsächlich wegen Patricks natürlich Interesse an dem Thema. Ich kann dir nicht genau sagen, wie er aussucht, worüber er schreibt. Ich denke er verbindet gewisse Melodien mit gewissen Themen und geht dann tiefer in die Materie um dann von da aus zu entscheiden.


Nach eurem Abgang von SABATON, war es da klar, dass ihr weiterhin zusammen Musik machen werdet?


Wir wussten alle, dass wir weiterhin spielen wollen. Aber nicht in welcher Form. Wir sprachen über eine Coverband einfach um des Willens, aber die Dinge entwickelten sich anders, wie die Leute möglicherweise bereits bemerkt haben.


Und wie habt ihr Nils Patrick für CIVIL WAR als Sänger entdeckt?


Er hörte über einen gemeinsamen Freund, dass wir SABATON verlassen haben und fühlte, dass er etwas Neues probieren möchte. Er hatte Kontakt mit Mullback und sie unterhielten sich darüber. Wir trafen uns alle gemeinsam und danach war alles geritzt.


Mittlerweile haben Oskar und euer Bassist Stefan die Band verlassen. Was ist da passiert und wie habt ihr Petrus Ganar als neuen Gitarristen gefunden?


Er war eigentlich schon seit Jahren komplett aus der Motivation und hat alles nur noch aus Routine gemacht. Als wir begannen die Songs für die Sommertour zu proben, bemerkte er, dass er so nicht weitermachen möchte und hat die Band verlassen. Er hatte ein kleines Motivationshoch als wir mit CW starteten, aber es reichte nicht. Aber er ist jederzeit bei uns willkommen, wenn er entscheidet das zu machen.

Mit Stefan war es etwas anders. Es waren viele kleine Dinge die ein großes Problem verursachten, so entschieden wir, ihn gehen zu lassen, bevor es außer Kontrolle gerät. Wir wollten es nicht explodieren lassen, also haben wir rechtzeitig gehandelt. Es scheint alles gut zu sein im Moment, auch wenn es damals nicht ganz sauber aussah.

Und Petrus – er hat bereits bei „TKA“ etwas mit uns gearbeitet und spielte bereits ein paar Gigs am Bass als Stefan Vater wurde. Also fühlte es sich richtig an in die Band zu nehmen. So wurde er zuerst der dritte Gitarrist, aber als Oskar uns verließ, wurde er der zweite Gitarrist... oder der erste. Ich bin mir nicht ganz sicher über die Hierarchie dort.




Was kannst du mir zur Idee zum Titel und Artwork von „Gods & Generals“ erzählen?


Es ist Teil einer Trilogie, geschrieben von Michael und Jeff Shaara. Wenn du darüber nachdenkst, könntest du den Titel des dritten Albums bereits herausfinden.

Das Artwork stammt von Peter Sallai, der auch die Covers für SABATON macht. Die Idee war einfach das Thema des amerikanischen Bürgerkriegs drauf zu haben und ließen ihm dann freie Hand. Und es ist wirklich großartig geworden, wie ich finde. Es gibt keinen tieferen Gedanken dahinter, es sieht einfach verdammt cool aus. Außerdem sieht mir der Soldat am Cover irgendwie ähnlich (lacht).


Wo siehst du denn die Unterschiede zum Debüt „The Killer Angels“?


Ich denke dass die Songs etwas erwachsener sind auf eine Weise. Wir haben uns mehr Gedanken gemacht und uns mehr um die Songs gekümmert als vorher. Ich denke das ist, weil wir unter weniger Druck arbeiten konnten und Experimente wagten. Dann haben wir die Produktion die dreckiger und sauberer zugleich ist. Ich fühle, dass es hier mehr von allem gibt, auch wenn es keine Unterschiede beim Aufnehmen gab.




Ihr werdet auf den Schwedischen und Deutschen SABATON Festivals Rockstad: Falun und Noch Ein Bier Fest spielen. Was erwartet ihr euch von den Shows und denkst du es gibt die Chance, dass euch mit Joakim und Pär gemeinsam für irgendein Special auf der Bühne sehen werden?


Wir freuen uns sehr auf die Gigs. Es wird großartig werden dort und vor unserer „alten Crowd“ spielen zu dürfen macht Spaß. Was die Special-Dinge betrifft, kann ich bisher nichts bestätigen, aber wer weiß...


Habt ihr denn sonst noch Tourpläne für 2015?


Ja natürlich. Nach den Festivals machen wir eine kleine Tour mit POWERWOLF und ORDEN OGAN im Herbst. Außerdem kommen noch ein paar mehr Gigs. Weiters planen wir schon für das frühe 2016, aber da ist noch nichts bestätigt.


Danke die vielmals für deine Zeit. Magst du noch etwas sagen?


Ich habe keinen Plan! Ich bin scheiße bei diesem Part eines Interviews. Aber ich hoffe da draußen einen scheiß großen Haufen bekannter und unbekannter Gesichter zu sehen!





-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
[ENGLISH VERSION]


Hi, your new record „Gods & Generals“ is out now. How do you feel now with this great album?


Well, we do feel great! The album has been done for almost a year now and we´ve been very anxious to get it out. So now it´s a big relief to have it there and that the response to it is really good.



Already title makes it obvious that your main-focus for the lyrics is still war. How came this decision?


It wasn´t really a decision that we made. It just turned into that. When we started the band we said that the lyrics could be about anything really. But since Patrik is the one that is writing the lyrics, and one of his big interests is history it came naturally to him. And since it´s a good theme we didn´t really argue with that. But it´s not written in stone that all songs will be about that.


On the first record, I found a few similarities to your former band SABATON. This time CIVIL WAR sounds definitely more like completely new band. When you started CIVIL WAR a few years ago, did you talk about the direction of the sound and the lyrics-theme, or was it just a natural thing, like what comes around – comes around?



We didn´t actually discuss anything in which direction to go. We just said that we wanna play metal. Then things just went the way they did. TKA was written quite fast and we didn´t really put too much effort into arrangements or such things. But for GaG we actually took time to sit down and think a bit. We tested different ideas on the songs and so on. Then we also involved Petrus in the band, and he got more into the works and added his ideas. I think that is one of the main reasons that our sound got further away from SABATON also.


You have some very interesting stories to tell on “Gods & Generals”. I mean, after i listened to it for the first time, i had to discover the people and stories behind songs like “Bay Of Pigs”, “USS Monitor” or “The Mad Piper” by myself. How did you find these stories and is it important to you that the people go deeper into them?


Books, movies, documentaries.....you name it. I guess it´s mostly becaue of Patriks genuine interest in the topics. I can´t really tell how he choose what to write about. I think he just relates certain topics to certain melodies and then goes deeper into the topic and choose from there.



After your departure from SABATON, was it clear for all of you to stay together and form a new band?


We all knew that we still wanted to play. But not in which form to do it. We did talk about starting a coverband just for the sake of it. But things didn´t turn out that way as people probably noticed by now.



And how did you get Nils Patrick to sing in CIVIL WAR?


He had just heard from a common friend of ours that we had left SABATON, and he felt like trying something new. So he got in contact with Mullback and they had a chat. Then we had a meeting with all of us there, and after that it was all set.


Meanwhile Oskar and also your Bass-Player Stefan left the band. What happened and how did you find your new guitar-player Petrus Ganar?


Oskar had been totally out of motivation for a quite many years actually, and had been doing things on routine for quite a long time. So when it was time to start with practising the new songs for the summer he just felt that he couldn´t go on and decided to leave the band. He had a bit of un upswing with the motivation when we started CW, but it wasn´t enough. But he is always welcome back to us if he decides that he wanna do it.

With Stefan it was a bit different. There were a lot of small things that ended up to a bigger issue, so we decided to let him go before it got out of hand. We didn´t want it to explode so I think we got it on time. All seems fine there now, even though it was a bit messy a the time.

And as for Petrus. He had been working a bit with us one TKA already with some of the songs there, and he did play bass with us on a few gigs when Stefan was becoming a dad. So it felt just right to take him into the band. He was the 3rd guitarist at first, but when Oskar left he became the second guitarist... or first. I´m not totally sure about the hierachy there.



What can you tell me about the idea of the title and the artwork of “Gods & Generals”?


It´s a part of a trilogy actually written by Michael and Jeff Shaara. So if you give it a thought, you might be able to figure out the title of the next album.

The artwork is made by Peter Sallai, that also makes covers for Sabaton. The idea was just to stick to the American civil war theme there, and we gave him free hands. And it turned out really great I think. It doesn´t have deeper thought behind it, it´s just damn cool. And the soldieer on the cover looks a bit like me (Myhr). :p



Where do you see the differences in comparison to “The Killer Angels”?


I think the songs are more “mature” in a way. They have definetly gotten a bit more thought and care than the songs on TKA. I guess it´s because we worked under less pressure and dared to experiment a little. Then we have the production that is more dirty and clean at the same time. It feels like there´s more of everything, even though there´s not too much difference in the recording process.


You will play on the Swedish and German SABATON-Festivals Rockstad: Falun and Noch ein Bier Festival – what do you expect from these shows and do you think there is a possibility to see you guys with Joakim and Pär together on the stage for any kind of special?
>

We´re looking forward to those gigs a lot. It´s gonna be great just to be out there, and getting to perform in front of our “old crowd” is fun. About special things there´s nothing I can confirm at the moment, but you never know.



Are there other tour plans for 2015?


Yeah there is. After the festivals we´ll go on a small tour with Powerwolf and Orden Ogan in the autumn. And then there are a few more gigs coming up. Also plans for early 2016 is in the making, but nothing confirmed yet.



Thank you very much for your time. Is there anything left to say?


I have no clue! I suck at this part in interviews. But I hope to see shitloads of familiar and unfamiliar faces out there!