Die aufstrebenden 70s Rocker MOTHER´S CAKE haben mit "Love The Filth" ihr zweites Album am Start. Warum die Österreicher eine Liebe zum Dreck entwickelten, weshalb Godzilla ein armer missverstandener und überproportionierter Tollpatsch ist und was es mit dem verrückten Wissenschaflter auf sich hat, erklärte uns die Band im Interview.


Hey Jungs, Gratulation zu eurem starken neuen Werk „Love The Filth“! Wie geht es euch jetzt kurz vor Release mit dem Material?


Es juckt schon wieder in den Fingern. „Love The Filth“ hat uns im Studio sehr viel offenbart und die Motivation gen Undeutlichkeit geschürt, mit neuem Material einige neu errungene „Studioweisheiten“ auszuprobieren. Für uns war D-Day Anfang Mai als wir zum ersten Mal die fertige Platte in den Händen halten durften und der Härtetest im Van mit crapy onboard Sound durchgeführt wurde. So gesehen sind wir schon erleichtert - was in den Läden passiert, steht in den Sternen.




Könnt ihr euch kurz vorstellen und etwas zur Entstehung der Band sagen, für die Leute, die euch bisher noch nicht kennen?


Wir sind ein Trio. Wir machen Rock. Wir können nichts dafür!
Wir trafen uns spontan und haben uns versehentlich in einer Rockband wieder gefunden. Wer würde heutzutage noch freiwillig Rock machen wollen, wo doch die Kohle bei Äpfeln und Equalizer Performance steckt.


Was hat der Titel „Love The Filth“ zu bedeuten?


Sei schmutzig! Genieße die dreckigen Momente deines Lebens - sie gehören dazu. Ob du dich dann vor dir selbst graust oder dich wie ein Schwein darin suhlst - was macht wohl mehr Spaß?


Eure Promo-Fotos sind ja sehr abgefahren. Wie wichtig ist es eurer Meinung nach heutzutage für Musiker auch abseits der eigentlichen Musik aufzufallen und bleibende Eindrücke zu hinterlassen?


Promofotos sind doch eigentlich nur die Möglichkeit endlich mal wie ein Rockstar aussehen zu dürfen, ohne dass einem dafür gleich ein Shitstorm ins Hause steht. Salonfähige Prahlerei sozusagen.
Wichtig sind sie, extrem und leider auch nachhaltig. Überlegt euch also gut ob ihr wirklich bei eurem ersten Bild in Freizeitklamotten auf drei Kloschüsseln hocken möchtet. Es könnte euch auf längere Zeit verfolgen. (bitte das Bild trotzdem nicht verwenden!! ;) )
In unserem neuesten Werk stehen wir als betitelte „Alpen Rocker“ in flacher Einöde. Getarnt als Ami’s sozusagen. Vielleicht lesen wir dann das ein oder andere „obwohl sie aus Österreich kommen“ weniger in den Reviews. ;)




Ich sage mal, man hört einige eurer Einflüsse deutlich aus eurem Sound heraus, auch wenn ihr diese zu einem wirklich eigenständigen eigenen Sound bastelt. Dennoch, was sind eure bewussten Einflüsse, wenn ihr Musik schreibt?


Jetzt wäre spannend gewesen, was für dich die deutlichen Einflüsse sind. Es stimmt schon, dass wir sofort Assoziationen in den Köpfen hervorrufen. Allerdings haben wir uns schon oft gewundert, wie unterschiedlich diese sein können.
Von JACKSON bis HAWKWIND, über ZEPPELIN bis RHCP alles dabei. Das Bewusste versuchen wir ein bisschen zu vermeiden. Aber wer kann schon leugnen, dass man Musik, auf die man momentan selbst hineingekippt ist, nicht auch irgendwie in der eigenen verarbeitet.


Wer schreibt die Texte und worum geht es in diesen?


Für „Love the Filth“ gibt es mit Yves, Austin Settle und mir (Jan) drei Texter. Thematisch kreisen wir schon um den Dreck. Im Titeltrack „Love The Filth“ ganz offensiv. In "Gojira" mehr in Metpahern. Äußeren und vor allem inneren Dreck findet man überall – das ist der Kern unserer Überlegungen gewesen.


Was könnt ihr mir über den Song „Gojira“ und das dazugehörige Video erzählen? Was verbindet euch mit dem grünen Filmmonster aus Japan?


Wir fanden einfach, es war Zeit Stellung für „Gojira“ zu beziehen. Das Monster steht für die Konsequenzen, die ein atomares Wettrüsten nach sich ziehen kann. Sprich: Er/Sie kann ja nix dafür proportional etwas zu groß geraten zu sein!
Höchst unfair, dass wir ihm/ihr seine/ihre Tollpatschigkeit nicht verzeihen können und ihn/sie mit Bombenteppichen abstrafen.


Was wolltet ihr mit dem Artwork ausdrücken?


Das Artwork wurde von Martin und Thomas Poschauko entwickelt. Sie hatten die Idee die Notizen eines verrückten Wissenschaftlers darzustellen, der sich bis zum Wahnsinn mit dem Thema „Filth“ beschäftigt hat.
Die Musik begleitet diesen Wahnsinn.




Zwar kenne ich euer Debüt „Creations Finest“ nur teilweise, doch wo seht ihr die Unterschiede oder Fortschritte am neuen Album zum genannten Werk?


Fortschritt klingt nach „besser werden“. Ich denke darum geht es nicht. Entwicklung trifft es irgendwie genauer. Wir hatten eine konkretere Vorstellung, wie wir aufnehmen möchten und wie es zu klingen hat. Auch das kann nicht in besser und schlechter kategorisiert werden.
Hier geht es nur um sich ändernden Geschmack - auch die Musik betreffend. Es scheint etwas härter geworden zu sein. Die funky Vibes bleiben größtenteils aus - Schmutz war für uns musikalisch eben kein „funky“ Thema.


Ihr konntet ja die Bühne bereits mit einigen Großen der Branche teilen, was sind dahingehend und auch generell die größten Highlights eurer Karriere?


IGGY POP, IGGY POP, IGGY POP und ja - & THE STOOGES. Natürlich auch persönliche Heroes wie Omar Rodriguez. Für uns selber war erst kürzlich der Ausverkauf der Szene Wien ein Megaerfolg! Schon ein geiles Gefühl so viele Menschen aus ihren Höhlen gelockt zu haben.


Ihr seid ja kürzlich quasi im Vorprogramm auf der Red Bull Brandwagen Stage beim AC/DC Event aufgetreten. Wie seid ihr zu dieser Chance gekommen und wie war es für euch?


Da haben uns die liebsten Dudes und Dudesses von Red Bull eingeladen. Vielen Dank für diesen wunderschönen Tag and dieser Stelle! Wie es war? AC/DC eben - massiv! Und ganz im Gegensatz zu den scheiß Kritiken, die sie einstecken mussten, wirklich ein geiler Abend.
Aber nix für Ungut liebste Kritiker. Entweder ihr müsst Genialität anpreisen, oder in der Luft zerreißen - Mittelmaß interessiert ja kein Schwein!




Was steht noch am Plan im Jahr 2015?


Ein wunderschöner Festivalsommer mit Highlights wie dem Void, Nova Rock und vielen mehr!!! Check our Page: www.motherscake.com


Danke für eure Zeit – die letzten Worte gehören euch!


FILTHY ist das neue HOT!!