Interview mit DELAIN - Schwer beschäftigt aber glücklich


[ENGLISH VERSION BELOW]

Die Niederländer DELAIN sind unermüdlich, veröffentlichen sie doch in kürzesten Abständen einen Release nach dem anderen und werden auch des Tourens nicht müde. Doch die Mühe scheint sich zu lohnen, denn die Truppe um die charmante Fronterin Charlotte Wessels ist aktuell gefragt wie nie. Woher sie diese endlose Kreativität und Energie nehmen, verriet uns die Dame im Interview am diesjährigen Summer Breeze.


Hi! Wie gehts dir?




Super… Ich bin sehr zufrieden mit der heutigen Show und sehr froh, dass es fünf Minuten vorher noch zu regnen aufgehört hat und ich genieße generell die Atmosphäre am Summer Breeze sehr.


Lass uns ein bisschen über das neue Album plaudern. Was kannst du mir zum Titel erzählen?


Sicher. „The Human Contradiction“ – der Titel wurde von einem meiner Lieblingsbücher inspiriert. Die Reihe heißt „Lilith`sBrood“ von Octavia E. Butler. Es ist ein postapokalyptisches Science Fiction Buch. Ich mochte Science Fiction Bücher vorher nicht, bevor ich dann dieses gelesen habe. Darin hat eine Welt ihr Ende erreicht, durch den menschlichen Widerspruch, der so erklärt wird, dass die Menschen eigentlich die Fähigkeit haben, intelligente Wesen zu sein und andererseits hierarchische Strukturen aufbauen müssen. Und genau das ist das Negative daran. Weil wir unsere Intelligenz dazu benutzen hierarchische Strukturen zu erschaffen. Und diese werden dann so ausgelegt, dass gewisse Fähigkeiten von Menschen sie auf der sozialen Leiter höher oder niedriger stellen. Ich mag es sehr gern, wie das Konzept in diesem Roman dargestellt ist, aber auch, wie nahe eigentlich es zum wirklichen Leben ist.




Also basieren die kompletten Lyrics auch auf diesem Thema?


Das Album befasst sich mit textlichen Inhalten die wir auf dem Vorgängeralbum „We Are The Others“ schon hatten. Aber da ging es doch mehr um die Andersartigkeit der menschlichen Spezies. „The Human Contradiction“ beschäftigt sich mit ähnlichen Themen über Spezies, also bringt es die Andersartigkeit zu einem nicht-menschlichen Level.


Du warst in den letzten paar Jahren sehr kreativ, jedes Jahr ein neues Album. Arbeitest du gerade an einem neuen?


Yeah (lacht). Yeah, wir haben schon zu schreiben begonnen und überlegen gerade aktuell über verschiedene Konzepte, aber wir denken über eine Schreibwoche nach, wo wir alle Leute einladen, mit denen wir sonst zusammenarbeiten um etwas Material zu kreieren und ein paar Ideen auszuprobieren.




Und wo siehst du die Unterschiede im Vergleich zum letzten Werk?


Ich glaube, es ist der Zugang den wir wählten, um das Album zu machen. Bei unserem Vorgängeralbum sind wir unfreiwilliger Weise zu Warner verfrachtet worden. Wir waren wirklich sehr glücklich mit Roadrunner Records und die wurden ja an Warner verkauft und darum sind wir dann dort gelandet. Wir haben uns das nicht wirklich ausgesucht und sie auch nicht. Und es ist nicht so, dass wir jetzt so unangenehme Leute sind, aber es waren einfach andere Umstände, als wenn man sich ein Label aussucht. Also hatten wir eben beim letzten Album ziemlich viel Einbindung von dieser Company. Und mussten mit drei externen Produzenten arbeiten. Also eigentlich waren eine Menge Menschen bei „We Are The Others“ involviert. Manche waren wirklich toll, so wie der Schwedische Produzent, von dem haben wir eine Menge gelernt. Das war unglaublich. Andere Dinge waren dann rein politische Sachen, die sehr vom kreativen Prozess abgelenkt haben. Nun sind wir bei Napalm Records, was eine wirklich neue und total nette Situation ist. Wir haben das Label ausgewählt und sie haben sich für uns entschieden. Das ist einfach um vieles angenehmer und sie haben uns sehr viel Vertrauen geschenkt, was den Prozess und alles betraf. Wir können jetzt machen was wir wollen ohne dass zu viele Leute mitreden. Wir hatten das Album jetzt viel schneller fertig mit viel weniger Menschen, die involviert waren, weil wir einen schrecklichen Zeitdruck hatten, denn wir hatten ja die Möglichkeit mit WITHIN TEMPTATION auf Tour zu gehen. Und das sind eben die größten Unterschiede.


Wie läuft es üblicherweise bei euch ab, wenn ihr die Songs kreiert?


Wir haben ein Kernteam, das die Songs schreibt, aber jeder kann mit eigenen Ideen kommen. Wenn es dann soweit ist, suchen wir uns eine Struktur und machen mal die Basisarrangements und dann werkt auch die komplette Band daran und wir arbeiten an den Lyrics usw. Manchmal laden wir auch andere Leute ein, mitzuarbeiten.




Wo du über das Einlagen anderer sprichst, ihr habt Marco Hietalla von NIGHTWISH bei dem Album mit von der Partie – wie kam es dazu?


Wir haben mit ihm bei unserem zweiten Album zusammengearbeitet – es ist sehr angenehm mit ihm zu arbeiten. Und das Gute an seiner Stimme ist, dass sie einen sehr großen Umfang hat. Also kann er einfach meine Vocallines adaptieren. Also singe ich einfach einen Dummy ein und schicke es ihm dann. Auf diese Art könnte er es machen, aber meistens sagen wir ihm einfach, er soll das machen, was ihm für richtig vorkommt. Er greift dann üblicherweise die Idee auf und verändert die Lines ein bisschen. Er bringt seine eigene Elegie hinein und wir sind eigentlich immer glücklich mit dem Ergebnis.


Wer machte die Growls auf dem Album?


Verschiedene Leute. Vor allem Aliza White-Gluz (ARCH ENEMY). Wir sind echt sehr froh darüber, dass wir sie getroffen haben, als wir uns der KAMELOT-Tour in den US angeschlossen haben. Wir waren wirklich beeindruckt. Und die Songs passen einfach perfekt zu ihr, textlich sowie musikalisch. Wir waren echt sehr glücklich damit. Und wir haben wieder George Oosthoek (ORPHANAGE) eingeladen, ein Sänger aus den Niederlanden, mit dem wir schon bei unserem ersten Album zusammen gearbeitet haben.




Nächstes Jahr seid ihr auf Tour mit SABATON. Was erwartet ihr euch von dieser Tour und was erwartet uns?


Wir überlegen uns gerade eine coole Setlist und Lightshow usw. Wir waren noch nie mit SABATON auf Tour, aber haben schon ein paar Festivals mit ihnen gespielt und kennen die Jungs dadurch. Sie sind wirklich cool und wir freuen uns echt schon gewaltig darauf. Wir haben auch BATTLE BEAST schon letzte Woche in Spanien getroffen, die auch dabei sein werden. Also kennen wir schon jeden und es wird eine wirklich coole Tournee werden. Das hoffe ich für das Publikum, denn ihr könnt eine große Party erwarten. Wir sind Bands mit verschiedenen Stilen, aber SABATON bringen die Hallen zum Kochen.


Dann glaube ich, dass wir uns sicher in Wien wieder sehen werden. Hast du noch letzte Worte an die Fans?




Danke für den Support! Ich würde mich total freuen, wenn ihr zu unseren Shows kommt und unsere Musik anhört. Danke!




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ENGLISH VERSION

How are you doing at the moment?


Very nice.. very sadisfied about the show today, very happy that it stopped raining five minutes before our show and generally i´m really enjoying the atmosphere at Summer Breeze.



Let´s talk a little bit about the new album. What can you tell me about the title?


Sure. “The Human Contradiction” – the title is inspired by one of my favourite books. The series is called “Lilith´s Brood” by Octavia E. Butler. It´s a postapocalyptic-scienc-ficiton book. I never liked Science-Ficiton books before i read this one. In it the world reached his end because of the human contradiction, which is explained that the fact of human beings have the qualities of being intelligent at the one hand and hierarchic at the other hand. The last one is actually the negative one. Because we use our intelligents in order to form hierarchic ideas. These are used to pick qualities in other beings to put these higher or lower in the social constructed ladder. I really like how this concept was worked out in fiction, but i also like how it applies to actual life.


So the whole lyrics ar based on this theme?


This album actually continues on this lyrical topic which we already had on the previous record “We Are The Others”. But this was more on otherness within human species. “The Human Contradiction” also deals with equalizing topics about species, so it takes otherness to a nonhuman level.


You´ve been very creative in the last couple of years. So you had a new album every year. Are you already working on the next one?


Yeah (laughs). Yeah, we started writing and we have a couple of concepts at the moment, but we actually thinking of creating this writing-week to invite all people we are normally writing with to create some material and try some ideas out.


Where do you see the differences in comparison to your former work?


I think it´s most in the approach we chosen to make an album. Ob our previous record we were kind of involunteery shipped to Warner Records. We were really happy with Roadunner Records and they were sold to Warner and we ended up there. We didn´t really choose to be with them and they didn´t really choose to be with us and it´s not that they were nasty people but it was a really different circumstance than you choose to be on a label. So with the last record we had a lot of involvement from this company. So we had to work with three external producers. Basically we had a lot of people involved in making “We Are The Others”. Some were really good, like our Swedish producer, we learned a lot from. That was awesome. Other things was just politics which really distracted from the creative process. Now we are with Napalm records, which is a really new and a really nice situation. We chose to work with them and they chose to work with us. This is so much nicer and they showed us a lot of confidence in the process and everything. We can do what we want to do without being too much people involved. We made it in a lot less time with lot less people, because we had a killing time-pressure, because we had the opportunity to be on tour with WITHIN TEMPTATION. That was the biggest difference.


How is normally the procedure of creating the songs in the band?


We have a core-team to write songs, but everyone can contribute ideas we can try out. When the time has come we search for a structure and make a basic arrangement and open it up for the whole band and then we can work on the lyrics and so on. Sometimes we invite other people for creative things.


While you talked about inviting people, you had Marco Hietalla from NIGHTWISH on this record. How was it to work with him and how did this all come together?


We have worked with him on our first and second record – it is very natural working with him. The good thing on his voice is, that he have a very big range. So he can basically adept to my vocallines. So I can sing a dummy and send it to him. This is a kind he can do it, but then we say, do whatever you want. Usually he kind of sticks to the idea and adds some of his ideas and changes the line a little bit. He brings his own elegy to it and we are always very happy with the result.


Who did the growls on the album?


Several people. First is Aliza White-Gluz (ARCH ENEMY). We were very happy to meet her, when we joined KAMELOT on tour in the US. We were really impressed. And the song fits her perfect, lyrically as well as musically. We are very happ with it. And we invited again George Oosthoek (ORPHANAGE) a singer from the Netherlands which we worked with on our first album.


You will be on tour with SABATON next year. What do you expect from this tour and what can we expect?


We are currently thinking about the coolest setlist and lightshow and so on. We have never toured with SABATON before, but we played on festivals with them and we know the guys. They are really cool and we are looking really forward to it. We also met BATTLE BEAST, which will also join, last week in Spain. So we already know everybody, so it will be a really cool tour. I hope for the audience, they can expect basically a big party. We are bands with different stylies but SABATON can really bring the party up.


So i think we will meet again in Vienna. Do you have some last words for the fanst?


Thank you all for your support. I really appreciate when you come to our shows and listen to our music. Thank you very much!




www.delain.nl

Autor: maxomer

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Beitrag vom 02.12.2014
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