Interview mit NACHTBLUT - Deshalb sage ich nichts!


NACHTBLUT ist eine Deutsche Dark Metal Band und sie sind bekannt für ihre düsteren Shows. Von dem her haben sie sehr gut zum Wave Gotik Treffen gepasst, und anlässlich ihres Auftrittes im Kohlrabizirkus hatte ich die Gelegenheit, mit den vier Meistern der Düsternis, die die klingenden Namen Askeroth, Skoll, Greif und Trym tragen, ein Interview zu führen. Es fand im Backstagebereich des Kohlrabizirkus statt und es herrschte ein sehr angenehmes Gesprächsklima.

Wie gefällt es euch in Leipzig und am Wave Gotik Treffen?


Askeroth: Wir waren vor zwei Jahren schon einmal hier und waren überrascht! Ich hatte gedacht, dass hier nur Gothics sind, aber dass die eine eigene Metal-Halle haben, das hat mir schon sehr gut gefallen. Was sonst hier für Bands spielen ist auch nicht unbedingt meine Schiene, also Electro, EBM, Gothic, Darkwave und was es so alles gibt.




Trym: Ich finde es auch cool, dass hier alles über die ganze Stadt verteilt ist – alles schwarz. Das gibt es woanders nicht.


Es gibt ja auch das Heidnische Dorf, wo viele Mittelalterbands spielen.


Askeroth: Hier wird alles bedient, aber die anderen Geschichten interessieren mich nicht.


Wie seid ihr zu diesem Gig gekommen?


Askeroth: Die haben uns gefragt so wie vorletztes Jahr. Ja, es ist schon so weit, dass die Veranstalter vom Wave Gotik Treffen uns fragen – denke ich jedenfalls!


Ich denke, ihr passt auch ganz gut hierher?


Askeroth: Wir hatten uns damals was anderes erwartet, weil wir nicht wussten, dass es so etwas wie den Kohlrabizirkus hier gibt. Wir hatten befürchtet, hier würden nur so Bands spielen wie UNHEILIG oder ASP und diese ganzen Geschichten, aber es gibt ja diesen Ort, wo die ganzen Metaller hingezogen werden – ein Rückzugsort!

Ihr wart ja in letzter Zeit viel mit VARG unterwegs! Was verbindet euch mit dieser Band?


Askeroth: VARG? Kennen wir nicht! Mit denen haben wir nichts zu tun! (grinst). Ach so, du meinst die Typen die da neben uns den Backstageraum haben!
Nein, wir sind 2008 in einem Jugendzentrum in Osnabrück zusammengeraten. Damals waren weder VARG noch wir besonders bekannt. Sie waren Headliner und wir haben uns im Backstage zufälligerweise kennengelernt, wir haben uns gut verstanden und hatten Spaß und haben auch nach dem Konzert noch eine Kneipentour gemacht. Dann war dieses Metal Fest, das früher Legacy Fest hieß und da haben wir beide gespielt und auf dem Zeltplatz getroffen. Danach haben wir uns in Leipzig wiedergetroffen und seither sind wir sehr gut miteinander befreundet. Sie machen zwar ganz andere Musik als wir, aber das macht nichts. Es gab da noch einige Geschichten und dann sind wir gemeinsam auf Tour gegangen. Wir verstehen uns sehr gut miteinander und es funktioniert sehr gut. Deswegen planen wir dieses Jahr eine Europatour mit ihnen. Wird bestimmt lustig mit den Jungs!





Ihr seid beim Österreichischen Label Napalm Records. Wie seid ihr dazu gekommen?


Askeroth: Darauf bin ich ganz besonders stolz! Ich habe nämlich gesagt, dass wir uns nie bei einer Plattenfirma bewerben möchten. Wir wollten, dass die Plattenfirma zu uns kommt. Und so ist es dann auch passiert. Napalm Records hat uns angeschrieben, ob wir Bock haben auf einen Plattenvertrag, da haben wir uns das angeguckt und haben gesagt: „Ja, machen wir!“ und so sind wir an unsere Platten gekommen. Es ist nur ganz selten, dass eine Band bei einem so großen Label unter Vertrag kommt ohne ein Werbevideo zu haben. Es gibt ja sehr viele Bands, die wie eine Hure mit dem Hintern wackelnd versuchen, bei einer Plattenfirma unter Vertrag zu kommen, und wir haben ihn so gekriegt. Und Napalm Records ist ein aufstrebendes und erfolgreiches Label, die haben es immerhin mit POWERWOLF in den Charts auf Platz 1 geschafft. Ich habe schon von Plattenfirmen gehört, die total die „Über-den-Tisch-Zieher“ sind. Das kennen wir nicht!


Wann wird es ein neues Album geben?


Askeroth: Geplant ist es heuer noch. Ich werde nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, aber geplant ist es dieses Jahr!


Wie seid ihr mit dem bisherigen Verlauf eurer Karriere zufrieden?


Askeroth: Genauso wie man es eigentlich immer hört von anderen Musikern. Man kann auf jeden Fall zufrieden sein mit dem was wir erreicht haben und nicht nur was wir erreicht haben, sondern wie wir es erreicht haben. Ich lege großen Wert darauf, dass wir nichts wie „Justin Biebermann“ erreichen, sondern mit Ehrlichkeit! Und da können wir in dieser Musikrichtung sowieso extrem stolz darauf sein. Ich glaube, es können nicht viele Bands aus diesem Bereich behaupten so weit gekommen zu sein, ohne zu schummeln oder sich irgendwo einzukaufen und ihre Seele verkauft zu haben!


Wie läuft das bei euch mit dem Songwriting ab? Macht das einer oder alle zusammen?


Askeroth: Hier steht die Person! Also, das erste und zweite Album hab ich alleine geschrieben, das dritte auch, aber dann ist unser Produzent noch einmal drübergegangen und hat noch einiges verändert, aber der Hauptteil ist von mir. Beim nächsten Album ist aber geplant, dass da zwei Songs drauf kommen von unserem Gitarristen und unserem Schlagzeuger, damit sie auch einmal zeigen können, was sie können! Ich bin gespannt, wie das ankommen wird. Ich bin echt gespannt, wie die Leute darauf reagieren werden.


Wann werdet ihr wieder einmal nach Österreich kommen?


Askeroth: Oh, bald einmal! Wir werden am 11.7.2014 beim Metal Outbreak Festival in Heidenreichstein im Norden Österreichs spielen, und dann kommen wir bei unserer Tour mit VARG sicher auch noch da hin.


Wie sehr mögt ihr es live zu spielen?


Trym: Dafür macht man Musik! Auf jeden Fall finde ich das total gut!




Askeroth: Als wir noch auf der Suche nach Bandmitgliedern waren, da haben wir eine Keyboarderin gefragt, ob sie mitmachen möchte. Sie hat gesagt: Ja, Proben und Aufnahmen mache ich gerne mit, aber Konzerte will ich nicht machen! Dabei macht man es doch dafür – darum geht´s! Also ich stehe definitiv auf Live-Konzerte. Wir würden auch viel lieber noch mehr Konzerte geben, aber… Tja, warum machen wir das nicht? Sollten wir!


Trym: Wichtig ist auch, dass man ein echtes Feedback von den Fans kriegt und nicht nur schriftlich oder so.


Askeroth: Und überhaupt! Es macht doch Spaß! Egal was für böse Musik man macht – es macht doch unglaublichen Spaß! Okay, wenn nur ganz wenige Leute da sind ist das nicht so gut, aber so wie hier am Wave Gotik Treffen, da freu ich mich drauf, auf die Bühne zu gehen!


Warum habt ihr eigentlich von DEN PRINZEN „Alles Nur Geklaut“ gecovert? Es passt ja eigentlich überhaupt nicht zu eurer Schiene!


Askeroth: Was? Das ist einer unserer ältesten Songs! Deswegen spielen wir ihn auch immer zuletzt, weil es uns egal war, wenn der Veranstalter dann die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und das Konzert abbricht! (lacht) Es ist ja nicht so, dass wir komplett blind sind und nicht mitkriegen, auf welche Songs unsere Fans stehen! Das spielen wir heute natürlich auch!


Welche Pläne habt ihr sonst noch für die Zukunft?


Askeroth: Also, wir haben doch bis jetzt alles richtig gemacht. Wieso sollten wir etwas ändern? Wieso sollten wir etwas anders machen? Wir machen alles so wie es uns gefällt. Wir bleiben beim NACHTBLUT-Konzept, bringen uns da selbst mit ein und planen unsere geilen Live-Shows!


Möchtet ihr euren Fans noch etwas mitteilen?


Askeroth: Ich könnte ja sagen: „Kauft unser nächstes Album, wir sind bald wieder auf Tour!“ – das würde ich normalerweise sagen! Also irgend so eine Scheiße die alle Bands sagen! Das ist wirklich schwierig, wenn du eine falsche Aussage machst, dann wird die auf die Goldwaage gelegt, obwohl du eigentlich einen Roman zu sagen hättest, und deshalb sage ich nichts! (allgemeines Einverständnis der anderen Bandmitglieder)




Dann sage ich Dankeschön, dass ihr euch für mich Zeit genommen habt und wünsche euch weiterhin viel Erfolg!




www.nachtblut.com/

Autor: Metalmama

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Beitrag vom 03.07.2014
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