Interview mit EQUILIBRIUM - Uns ist die Natur sehr wichtig


Die Deutsche Folk/Viking Metal Band EQUILIBRIUM veröffentlicht am 6.6.2014 ihr neues Album mit dem Titel „Erdentempel“ und aus diesem Anlass hatte ich die Möglichkeit mit dem Bandgründer René Berthiaume über die Veränderungen in der Band, die Erwartungen an die neue CD usw. zu sprechen und er hat mir geduldig und freundlich alle meine Fragen beantwortet.

Hallo! Ich hab euch schon ein paar Mal live gesehen und kenne euch schon eine Weile, aber kannst du mir und den Lesern trotzdem kurz etwas über eure Band erzählen?


Also EQUILIBRIUM gibt es schon seit ca. 13 Jahren. Damals entstanden wir aus einer spontanen Laune heraus und wir haben für ein Konzert Coversongs gespielt von IRON MAIDEN usw., aber dann haben wir gesehen, dass es gut funktioniert hat miteinander zu spielen und es kam auch bei den Leuten recht gut an. Da haben wir begonnen eigene Songs zu schreiben und dann kam eins zum anderen – Plattenvertrag, Festivalauftritte usw. Es gab dann im Verlauf der Jahre auch viele Musikerwechsel und auch jetzt sind wieder zwei Leute aus der Band ausgestiegen.




Wie ist es dazu gekommen?


Wie halt das Leben so spielt. Wir hatten nicht damit gerechnet, weil Sandra und Andi von Anfang an dabei waren, aber sie haben sich dann relativ kurzfristig entschieden andere Wege im Leben zu gehen. Einerseits sind wir natürlich traurig deswegen, weil wir ja doch vieles gemeinsam erlebt haben und sie viel zur Band beigetragen haben, aber wir verstehen es natürlich. Manchmal muss man halt die Prioritäten im Leben anders legen und so war es auch bei ihnen. Ich verstehe es, dass sie das jetzt gemacht haben, weil ja das neue Album kommt und damit auch Konzerte und Touren, aber sie wollen andere Projekte verfolgen. Wir sind aber nicht böse auf die beiden und es gibt kein böses Blut – sie haben entschieden und das akzeptieren wir.


Ihr bewegt euch fast ausschließlich in der Metalszene, aber ich war bei eurem Auftritt am M´era Luna 2011 dabei. Was hat euch dazu bewogen, auf einem Gothic-Festival zu spielen und wie war dieser Auftritt für euch und wie seid ihr dazu gekommen?


Es war so, dass wir eine Anfrage vom M´era Luna bekommen haben und wir sind ja offen für alles. Wir haben schon auf vielen Events gespielt, die auch ziemlich durchgemischt waren. Beim M´era Luna ist es so, dass das Publikum ziemlich gemischt ist. Es sind auch einige Metal-Fans dort und die kamen dann bei unserem Auftritt hervorgekrochen. Wir nehmen ja immer gerne neue Herausforderungen an und da waren dann erstaunlich viele Metal-Fans bei unserem Auftritt und es hat uns sehr viel Spaß gemacht. Es war auch schön mit den anderen Künstlern auf diesem Festival in Kontakt zu kommen. Zwei Jahre später waren wir dann privat auf diesem Festival weil es uns so gut gefallen hatte.


Ihr wart bei einigen Heidenfest- und Paganfest-Touren dabei. Wie anstrengend waren diese Touren für euch?


Generell sind diese Touren immer sehr anstrengend, weil man ja ein Konzert nach dem anderen spielt. Es gibt ja kaum freie Tage dazwischen. Am Anfang ist es spannend und man ist neugierig, dann gewöhnt man sich daran, und gegen Ende hin kommt auch ein bisschen Wehmut dazu, weil man ja weiß, dass man sich bald von den anderen Bands verabschieden muss, die ja doch meist aus anderen Ländern sind. Man gewöhnt sich in dieser Zeit doch aneinander. Aber generell war es schon sehr gut für uns. Es ging 2008 los und wir wurden dadurch auch viel bekannter als wir es vorher waren. Wir haben aber auch einmal bei einer Death Metal-Tour mitgespielt mit KATAKLYSM, das war auch eine interessante Erfahrung, weil es doch wieder ein ganz anderes Publikum war. Aber wir lieben es vor unterschiedlichem Publikum zu spielen.


Ich hab in euren Tourkalender für die nächste Zeit geschaut, darin steht auch das 70.000 Tons of Metal. Wie seid ihr da dazu gekommen und welche Erwartungen habt ihr?


Wir haben eine Anfrage bekommen und als Band schlägt man so ein Angebot natürlich nicht aus. Das ist ja etwas nicht ganz Alltägliches – auf einem Schiff zu spielen und durch die Karibik zu tuckern, das ist schon sehr verlockend. Man hat ja mittlerweile schon einiges darüber erfahren, im Fernsehen oder auch von befreundeten Bands. Man spielt ja da auch zwei Shows und ich denke, es wird eine ziemlich interessante Erfahrung werden. Wir werden wahrscheinlich auch noch ein paar Tage anhängen und uns was von Florida anschauen.




Wie sehr mögt ihr es generell live zu spielen?


Sehr gerne! Das ist ja die halbe Miete bei EQUILIBRIUM. Zum einen haben wir ja die Studioalben und das Schreiben von Songs und Kreieren von Songs ist eine große Leidenschaft, aber das würde alles nichts bringen, wenn wir nicht immer mal auf die Bühne gehen würden. Und es ist ja eine schöne Erfahrung immer wieder an neuen Orten zu spielen. Bei den einen Konzerten pfeifen sie mit, bei anderen wird mitgesungen, bei wieder anderen mitgegrölt und dann kommt man wieder wo hin, wo die meisten still dastehen, wie das am M´era Luna teilweise der Fall war. Aber es macht immer großen Spaß und ist einfach etwas, wo wir viel Wert darauf legen.


Am 6.6. erscheint eure neue CD mit dem Titel „Erdentempel“. Wie lange habt ihr daran gearbeitet und wie ist der Titel entstanden?


Eigentlich haben wir schon vor einigen Jahren damit angefangen. Wir hatten ja nicht sehr viel Zeit, weil ja einiges an Konzerten und Touren zu bewältigen war. Aber im letzten Jahr haben wir dann schon konsequent daran gearbeitet. Es haben sich zwar über die Jahre hinweg viele Ideen angesammelt, aber im letzten Jahr haben wir dann in Ruhe alles fertiggestellt. Man hört schon, dass die Songs aus vielen verschiedenen Ideen bestehen, aber durch das konsequente Durcharbeiten ist ein roter Faden entstanden und ich denke, das macht es noch einmal interessanter. Und zum Titel „Erdentempel“ – wir haben uns ja schon bei der Vorgänger-EP „Waldschrein“ mit dem Thema Natur befasst und das wollten wir einfach weiter verfolgen. Uns ist die Natur sehr wichtig, aber wir leben in einer Zeit in der so viele andere Dinge zählen, und wenn man dann wieder einmal in den Wald geht oder auf einen Berg steigt, dann verändern sich doch so manche Blickwinkel. Wir kommen alle aus der Natur und sollen uns trotz all der Technologien den Blick für die Schönheit der Natur bewahren.


Bist in erster Linie du für das Songwriting verantwortlich oder machen da alle mit?


Es ist so, dass ich am Anfang erst einmal die ganzen Songs schreibe. Ich kann mir auch nicht vorstellen wie das ist, wenn die ganze Gruppe einen Song schreibt. Es kommt natürlich auch auf die Musik an. Viele Bands machen es so, dass sie jammen und daraus die Musik entsteht. Aber ich mach das immer erst einmal alleine, zeige das dann den anderen und da kommen dann meist gute Ideen, die man noch in die Songs einbringen könnte. So funktioniert das bei uns am besten.


Der Titel „Wirtshaus Gaudi“ wird in Zukunft wohl immer live gespielt werden, nehme ich an – ich hab mir da beim Anhören schon bildlich den Moshpit dazu vorgestellt. Wie seid ihr darauf gekommen?


Das war eine der spontanen Ideen. Wir bringen auf unseren CDs auch immer wieder einmal Einflüsse aus der Irischen, Skandinavischen Musik oder der von anderen Ländern unter und da war es halt einfach an der Zeit, auch einmal etwas aus dem Bayrischen zu bringen. Wir wohnen nun einmal in Bayern und da ist man halt dieser Musik gelegentlich ausgesetzt und irgendwann ist dann die Idee zu diesem Song entstanden. Wir sind schon sehr gespannt, wie die Leute darauf reagieren.




Wird es eine spezielle Tour zur neuen CD geben? Wenn ja, wird euch diese auch nach Österreich führen?


Ja, es wird eine Tour geben und geplant ist sogar unsere erste Headliner-Tour, bisher waren wir ja immer im Package unterwegs, wo wir ja relativ wenig Spielzeit hatten. Aber diese Headliner-Tour wird auf jeden Fall auch Österreich beinhalten, aber es ist alles noch in Planung, aber in den nächsten Tagen werden wohl die Termine bekannt gegeben.


Was habt ihr sonst für Pläne für die Zukunft?


Nach der CD-Veröffentlichung stehen dann erst einmal die ganzen Festival-Shows an und im Herbst dann die Tour. Aber erst einmal müssen wir die Band wieder vervollständigen. Wir haben schon massig Anfragen bekommen, aber wir wollen eben sorgfältig aussuchen. Wir möchten ja schon, dass wir bald wieder live-fähig sind, aber wir wollen keine Set-Musiker sondern wieder eine richtige Band werden.


Willst du euren Fans noch etwas mitteilen?


Wir möchten uns auf jeden Fall für den tollen Support bedanken. Es ist für uns auch immer schön nach Österreich zu kommen und deshalb ist es auch wieder Bestandteil der kommenden Tour. Also nochmals danke für die Unterstützung und ich hoffe, dass euch die neue CD gefällt.


Ich bedanke mich für das Gespräch und hoffe sehr, euch bald wieder einmal irgendwo live erleben zu können!


www.equilibrium-metal.net/de

Autor: Metalmama

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Beitrag vom 02.06.2014
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