Interview mit XANDRIA - Wir haben die Musik gemacht, die wir machen wollten!


XANDRIA haben eine neue CD veröffentlicht und deshalb haben sie sich auf Release-Tour begeben.
Anlässlich ihres Konzertes in Graz hatte ich die Gelegenheit mit dem Bandleader Marco Heubaum zu sprechen und ihm einige Fragen zu stellen, die er mir ausführlich beantwortet hat.

Hallo! Mein Name ist Elisabeth und ich arbeite für das Österreichische Online-Magazin earshot.at.
Freut mich, dich hier zu treffen und dir ein paar Fragen stellen zu können.
Seid ihr das erste Mal in Graz?



Ja, wir sind das erste Mal in Graz. Leider haben wir nichts von der Stadt gesehen, weil uns der Weg nicht durch die Stadt geführt hat.
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Wie war der Tourstart?


Bis jetzt ist es sehr gut gelaufen. Wir haben in Aalen begonnen und es war schon sehr spannend, das erste Mal die neuen Songs zu spielen. Wir spielen ja bei dieser Tour ca. die Hälfte vom neuen Album und ich glaube, wir haben es ganz gut über die Bühne gebracht. Es muss sich halt alles erst ein bisschen einspielen aber so ist das immer.


Die Band-Zusammenstellung des heutigen Abends ist ja wirklich perfekt. Wie sehr könnt ihr Einfluss darauf nehmen, wer mit euch zusammen auftritt?


Theoretisch könnten wir schon darauf Einfluss nehmen, aber hier ist alles von der Booking-Agentur zusammengestellt worden. Aber das soll jetzt nicht heißen, dass wir uns diese Bands nicht ausgesucht hätten. Zum Beispiel mit SERENITY sind wir schon oft unterwegs gewesen, wir kennen uns und kommen gut miteinander aus. Mit VISIONS OF ATLANTIS sind wir 2006 getourt, also insofern hätte das eh gepasst, aber die Booking-Agentur kam halt mit dieser Idee und da haben wir gesagt, dass es für uns gut so ist.


Begleiten euch diese Bands weiterhin oder sind sie nur in Österreich dabei?


Nur in Österreich. SERENITIY ist glaube ich später noch einmal dabei. Aber ich habe den Tourplan nicht im Kopf, weil wir sehr viele wechselnde Besetzungen haben bei dieser Tour.




Ihr seid ja bei Napalm Records, also einem Österreichischen Label. Wie seid ihr dazu gekommen?


Als wir damals wieder mit neuer Besetzung bereit waren, nachdem wir eine lange Pause gemacht hatten, war es an der Zeit sich ein neues Label zu suchen. Wir hatten Demos und ein neues Album. Unser Manager hat damals den Kontakt mit mehreren Labels aufgenommen und Napalm Records hat uns das beste Angebot gemacht. Die haben ein ganz gutes Händchen fürs Geschäft und die Bands.


Ich werde ja am 2.6. wieder bei einer Napalm Records-Band im Explosiv sein – bei ARKONA. Kennst du die?


Ja, die kenne ich. Mit denen haben wir damals in Weißrussland gespielt. Ist eine sehr nette Band.


Gibt es irgendwelche besonderen Beziehungen zu Österreich?


Wir haben hier mehrere Male gespielt, auch Support-Touren wie mit KAMELOT. Da waren wir in Wien in der Szene, wo wir ja morgen spielen. Und ich bin privat einmal hier gewesen Ende der 90er-Jahre. Damals hab ich mir Wien angeschaut.


Ich hab mir euren Tourkalender angeschaut und gesehen, dass ihr auch eine Tour durch die USA und Kanada geplant habt. Ist das das erste Mal dass ihr dort hinkommt?


Eine richtige Tour haben wir dort noch nie gemacht aber wir haben letztes Jahr auf dem Prog Power Festival in Atlanta gespielt, das war unser erstes Mal in den USA, und wir waren ja im Januar beim 70.000 Tons Of Metal dabei auf dem Schiff. Das war eine phantastische Erfahrung. Zum einen ist es wie wenn man auf Urlaub ist, zum anderen ist man mit so vielen Bands zusammen und auch für die Fans gibt es keine Barrieren wie das sonst der Fall ist. Es war alles offen. Alle konnten sich miteinander treffen und reden. Dieses Konzept war sehr interessant für uns und es war vor allem ein sehr großes Vergnügen. Ist ja eine tolle Sache, mit dem Schiff durch die Karibik zu schippern und es haben da auch ein paar Bands gespielt, die ich auch als Fan besucht hätte und wo ich dann auch vor der Bühne stand. Interessant waren natürlich auch unsere eigenen Konzerte dort. Beim zweiten Auftritt kam ein Sturm daher, da mussten dann plötzlich alle Konzerte unter Deck stattfinden, weil es auf Deck zu stürmisch war. Das war dann sehr spannend mit der schwankenden Bühne. Man sieht ja nicht, dass man auf einem Schiff ist, es sieht ja aus wie ein normaler Club-Saal, und wir mussten höllisch aufpassen, um nicht von der Bühne zu stürzen.


Euer neues Album ist gerade veröffentlicht worden. Welche Erwartungen habt ihr? Und wie lange habt ihr daran gearbeitet?


Unsere Erwartungen sind ja schon erfüllt – wir haben die Musik gemacht die wir machen wollten! (lacht) Alles andere ergibt sich dann, das liegt nicht in unserer Hand. Man kann nur die Musik machen die einem am Herzen liegt, aber es ist schön wenn man das machen kann, weil man ja nie weiß, ob es Erfolg hat oder nicht. Und wenn es nicht so erfolgreich wird, dann kann man wenigstens sagen: „Ich hab das gemacht was mein Traum war!“ Wenn man nicht mal das gemacht hat, dann hat man gar nichts. Deshalb ist es immer wichtig, dass man immer genau das macht was man selber möchte, und dann ist es auch relativ egal was hinterher passiert. Wir sind schon sehr stolz auf unser neues Album. Es steckt so viel Arbeit dahinter. Gerade das letzte Jahr war ja wieder sehr abenteuerlich bei uns mit dem Sängerinnen-Wechsel, dadurch haben sich einige Verzögerungen ergeben und das war teilweise sehr nervenaufreibend und ich bin sehr froh, dass wir das alles geschafft haben.


Ist das Schreiben von neuen Songs Teamwork, oder gibt es da einen, der das in die Hand nimmt?


im Prinzip mache das ich. Ich hab da immer wieder Ideen, auch bei langen Fahrten durch weite Landschaften, so wie bei dieser Tour. Die nehme ich mir dann mit meinem I-Phone auf und wenn wir dann zu Hause sind, dann höre ich mir das wieder an. Es ist wie Musik, die in meinem Kopf läuft und dann versuche ich das in die Realität umzusetzen, und dann setze ich mich hin, wenn ich das in meiner eigenen Komponisten-Welt hab hin- und herlaufen lassen nehme ich es auf, und spiele es den anderen vor und dann arbeiten wir alle daran. Es kommt aber auch vor, dass jemand anderer von der Band einen Song schreibt, und dann arbeiten wir gemeinsam da dran.




Ist es schwer, sich innerhalb der Symphonic Meta-Szene zu behaupten?


Ich möchte dazu sagen, man hat es ja im Grunde nicht in der Hand. Es geht nur darum, dass man das was man macht gerne macht. Es hätte ja auch sein können, dass heute gar keine Besucher hier wären, weil unsere Musik nur uns interessiert. Das kann man nicht planen. Woran es liegt ob man erfolgreich ist oder nicht, kann ich nicht sagen. Ich bin da selbst eher ratlos und versuche das auch nicht so sehr an mich ranzulassen – diese Vergleiche mit den anderen Bands. Es ist schön mit den anderen Bands auf Tour zu sein und sich mit ihnen zu unterhalten. Und da geht es gar nicht um Konkurrenz – das ist ein Gedanke, der uns relativ fremd ist. Wir genießen die Zeit so wie sie ist.


Welche Pläne habt ihr für die Zukunft – also nach dieser Tour?


Wir machen ja mit SONATA ARCTICA und DELAIN diese Support-Tour durch Nordamerika. Es unsere erste Tour dort und da kann man nicht einfach hingehen und sagen: „Wir spielen hier als Headliner!“ – das geht nicht. Da muss man also zuerst einmal supporten, und es wird ein hartes Brot für uns werden, aber bestimmt auch sehr aufregend. Wir freuen uns auch schon sehr die ganzen Fans zu treffen, die uns immer schon mal per Mail oder auf Facebook geschrieben haben. Es gibt viele Leute aus den USA oder Kanada, die sich freuen, dass wir einmal da hinkommen.
Darüber hinaus gibt es derzeit nicht wirklich konkrete Planungen. Wir möchten natürlich auch gerne einmal eine Live-DVD machen, aber das ist noch nicht konkret geplant. Aber ich beginne schön langsam wieder kreativ zu arbeiten. Das hört bei mir auch nie wirklich auf, und wenn etwas wie das neue Album abgeschlossen ist, dann beginne ich nach einer gewissen Auszeit, in der ich sehr leer und ausgepowert bin, wieder neue Ideen zu entwickeln. Das Album ist ja schon seit Januar fertig und jetzt merke ich schön langsam, dass neue Ideen kommen, nachdem ich ein paar Monate gar nichts gemacht hatte. Also es wird auf jeden Fall wieder ein neues Album geben. Was sonst so passiert in den nächsten zwei Jahren kann ich noch nicht sagen.





Möchtest du euren Fans noch etwas mitteilen?


Speziell den Fans in Österreich: Wir freuen uns sehr, dass wir das erste Mal als Headliner hier sind und wir für euch länger spielen können als wir das früher konnten als Support. Es hat uns früher schon immer großen Spaß gemacht und ich hoffe, dass es uns jetzt noch mehr Spaß macht, wenn wir für euch ein schönes, langes Konzert spielen können.

Dann sag ich Dankeschön für das Gespräch und ich freu mich schon sehr darauf, euch heute Abend auf der Bühne erleben zu dürfen.

www.xandria.de

Autor: Metalmama

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Beitrag vom 22.05.2014
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