Interview mit LEGION OF THE DAMNED - mehr Möglichkeiten für die Zukunft


Das Thrash/Death Geschwader LEGION OF THE DAMNED hat in den letzten Jahren mächtig für Aufsehen gesorgt. Die brachialen Alben der Niederländer kamen mehr als gut an und die regelmäßigen Live-Auftritte waren stets eine Wucht. In letzter Zeit wurde es etwas ruhiger um die Herren, doch nun sind sie mit gleich zwei neuen Gitarristen und einem starken neuen Werk wieder da und gaben auch auf der Tour mit SEPULTURA Vollgas. Wir trafen uns mit Bassist Harold Gielen zum sympathischen Gespräch.


Wie geht es euch und wie gefällt euch die Tour bisher?


Sehr gut, die Tour läuft toll. Wir sind froh dabei sein zu dürfen, denn die Leute sind super. Mit MOTILLERY verstehen wir uns sehr gut und auch FLOTSAM AND JETSAM sind nette Leute, die sehr ruhig sind. Es gibt Partys im Bus, aber nicht jeden Tag. Es ist alles sehr relaxt.




Wie ist dieses sehr abwechslungsreiche Tourpackage denn zustande gekommen?


SEPUTLURA suchten nach einem Supporter und wir sind beide bei dem Booker Rock The Nation und die haben uns dann einfach gefragt, ob wir mit wollen. Das war für uns eine gute Möglichkeit unsere neue Platte zu präsentieren. Das Album ist ja gerade herausgekommen, somit hat das perfekt gepasst.


Wie kommt ihr bei den SEPULTURA Fans an?


Ich denke gut und ich denke auch, dass wir neue Leute mit unserer Musik erreichen können. Das kommt in letzter Zeit nicht oft vor, da wir viel als Headliner unterwegs waren und da kommen die Leute ja genau wegen uns und sehen uns da sicher schon das zweite oder dritte Mal. Wir konnten auch schon mit Leuten reden, die uns zum ersten Mal gesehen hatten oder noch gar nicht kannten und die waren sehr enthusiastisch.


Das Album ist endlich veröffentlicht worden. Es hat ja auch lange gedauert, denn es ist in den letzten Jahren viel passiert – kannst du dazu kurz was erzählen?


Ja, es ist sehr viel passiert. Unser Freund und Ex-Bassist Twan ist gestorben. Außerdem hat uns unser Gitarrist verlassen, er hatte keinen Bock mehr. Da mussten wir natürlich einen neuen Gitarristen anlernen. Zum Glück fanden wir sehr schnell einen neuen mit Twan van Geel, der schon ein Freund von uns war. Erst haben wir einige Festivals mit ihm gespielt und dann am neuen Album gearbeitet. Das war nicht so leicht, denn wir wollten Legion... bleiben, aber auch seinen neuen Input. Das war auch der Grund, warum wir letztes Jahr einen zweiten Gitarristen dazu genommen haben.




Ihr habt ja zuvor immer nur mit einem Gitarristen gearbeitet...


Ja, wir hatten nie zwei, aber schon oft darüber nachgedacht, da du ja schon mehr Möglichkeiten hast, darum haben wir das letztes Jahr gemacht. Unser alter Gitarrist wollte das aber niemals. Twan ist da offener und fand dass das eine gute Idee ist, weil es alles viel komplexer macht und er mehr Möglichkeiten für Soli usw. hat.


Wie war es mit Twan zu arbeiten? Ich nehme an, dass es nicht so einfach war, nachdem ihr vorher nur einen hattet und nun keiner da war, der ihm den Stil von LEGION OF THE DAMNED richtig auf der Gitarre zeigen konnte?


Wir kennen Twan ja schon seit zehn Jahren und hatten von Anfang an ein gutes Gefühl, denn er hatte den Stil schon schnell verstanden und super Arbeit geleistet und sich sehr viel eingebracht. Bereits seine zweite Show war das Graspop vor 50.000 Zuschauern und das war gar kein Problem für ihn.


Wo siehst du denn bei „Ravenous Plague“ die Unterschiede zum Vorgänger?


Durch die zwei Gitarren konnten wir natürlich viel mehr machen. Somit sind viel mehr Soli und mehr Dynamik zu hören. Außerdem ist es düsterer ausgefallen, wie ich finde.





Live wirkt das Ganze dann natürlich auch gleich ganz anders...


Ja, wir haben nicht mehr so viel Platz auf der Bühne (lacht), aber es hat auf jeden Fall mehr Vorteile und kling viel fetter.


Ihr habt immer mit Andy Classen als Produzenten gearbeitet, nur beim letzten Album mit Peter Tägtren, nun seit ihr aber zu Andy zurück, obwohl uns Maurice einst erzählte, er würde gerne wieder mit Peter arbeiten, warum habt ihr euch so entschieden?


Die Arbeit mit Peter war eine neue Erfahrung um mal durchgehend drei Wochen im Studio zu sitzen und intensiv an der Platte zu arbeiten, aber es gibt Unterschiede. Peter nimmt super auf und macht einen tollen Sound, aber Andy hat uns viel mehr gepusht. Er kennt uns nun schon so lange, dass er weiß, dass wir manches besser können und dann motiviert er uns und lässt es uns immer und immer wieder machen, bis es perfekt ist. Es war uns wichtig unser Level zu erhalten, darum gingen wir wieder zu Andy.


Ihr habt erneut die Texte einem Freund der Band überlassen...


Ja, das ist Tony Monero, ein guter Freund von Maurice und er hat schon seit „Feel The Blade“ die Texte für uns geschrieben. Maurice fehlt auch die Zeit dazu. Wir liefern ihm immer die bei den Proben aufgenommenen Songs. Er schreibt dann die Texte sehr genau zu den Songstrukturen, das passt einfach immer perfekt.




Gebt ihr ihm irgendwelche Themen oder hat er komplett freie Hand?


Ja, er macht das komplett alleine, die Songs haben alle ihre eigenen Themen, die er festlegt und er weiß ja auch was zu uns passt. Komplette Konzepte für ein Album macht er aber nicht. Es geht meistens um Krieg und Serienmörder usw.


Wie seit ihr auf den Titel „Ravenous Plague“ gekommen?


Das ist eine gute Frage... wir hatten ein paar Ideen, wie auch „Ravenous Abomination“, weil uns der Text auch sehr gut gefiel. Irgendwie wurde aber dann „Plague“ daraus geworden und das gefiel uns sofort.


Ihr seid ja wieder in den Charts eingestiegen, hättet ihr das erwartet und wie zufrieden seit ihr mit dem Ergebnis?


Wir sind sehr zufrieden und wir hoffen immer in die Charts gekommen, in Österreich war es ja #64 und in Deutschland irgendwas mit 20. Wir freuen uns sehr darüber.


Was steht nach dieser Tour an?


Nach dieser Tour machen wir mal zwei Wochen nichts (grinst). Dann kommen einige Festivals dran wie das Summer Breeze und Graspop. Es sind aber noch weitere Tourneen geplant


Wie lange wird es wohl dauern bis wir ein neues Album bekommen – werden wir wieder so lange warten müssen?




Ich weiß noch nicht, ich glaube wir müssen auch mal etwas vom Gas runter gehen, damit die Leute sich nicht alle zwei Jahren denken: „Schon wieder ein neues Album von LOTD“. Wir fangen aber sobald wir bereit sind neue Songs zu schreiben, an daran zu arbeiten.


Danke für das Interview und viel Spaß nachher auf der Bühne!


www.legionofthedamned.net

Autor: maxomer

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Beitrag vom 07.03.2014
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