Interview mit IN EXTREMO - Stillstand bedeutet Tod


IN EXTREMO muss man wohl keinem mehr besonders vorstellen. Die Deutsche Folk Metal Band hat im Verlauf ihres langjährigen Bestehens bereits viele Alben herausgebracht und auch immer wieder umjubelte Liveauftritte gespielt.
Zuletzt haben sie Ende 2013 eine Tour zu ihrem neuen Album „Kunstraub“ gemacht und konnten wie immer ihr Publikum begeistern.

Nun hatte ich die Gelegenheit, dem Sänger Micha einige Fragen zu stellen. Die Gesprächsatmosphäre war sehr angenehm und er hat mir geduldig auf alles geantwortet.


Hallo Micha! Danke dir vielmals, dass ich dir ein paar Fragen stellen darf! Ich hab dich natürlich einige Male auf der Bühne gesehen, aber ich hätte mir nie gedacht, dass ich jemals mit dir sprechen würde.


Micha: Ach Gott! Wir kochen alle nur mit Wasser, glaub mir das!




Ihr habt ja gerade eure „Kunstraub-Tour“ hinter euch gebracht. Wie hat sie euch gefallen und wie waren die Reaktionen des Publikums auf die neuen Titel aus eurem aktuellen Album?


Micha: Es war der Hammer! Es fing in Köln an und es war durchgehend nur der Hammer. Unser Konzert in Wien wurde zum Konzert des Jahres in Wien gewählt. Wir hatten das auch auf unsere Homepage geschrieben. Es war eine sehr schöne Erfahrung für uns.


Wie lange habt ihr am neuen Album gearbeitet?


Micha: Ein neues Album dauert immer fast ein ganzes Jahr. Es fängt an mit dem Finden von Ideen, dann versucht man einmal, ein paar Sachen zusammen zu machen. Das meiste davon landet dann allerdings wieder im Papierkorb. Dann macht man Vorproduktionen, das läuft dann wie an einer Kette, und dann macht man das einfach fertig. Dann kommt noch eine Promo-Tour dazu und so weiter und so fort. Das ist alles nicht so einfach wie man denkt. Wir brauchen meistens ein dreiviertel bis ein Jahr.


Sind am Entstehen eines neuen Albums alle Bandmitglieder beteiligt oder nur ein Teil für euch?


Micha: Wir machen das alle zusammen. Der Basti, unser Gitarrist der macht meist schon viel vorher. Wie die Gitarristen halt so sind, der probiert viel mit Riffs und die schickt er dann mal rum aber im Prinzip schreiben wir alles gemeinsam. Das ist auch ein Plus bei IN EXTREMO.


Wie waren generell die Reaktionen der Medien auf „Kunstraub“? Ich hab weitestgehend nur positive Stimmen gelesen, aber gab es auch negative Reaktionen?


Micha: Das ist bei jedem Album so. Die meisten Reaktionen waren aber total gut. Aber man hat natürlich auch Kritiker die sagen „Früher war alles besser“ Aber das gehört einfach dazu und das ist auch eine Kritik, aber man denkt dann auch darüber nach, aber wir haben unsere Erfahrung, und wir wollen auch mal was Neues ausprobieren. Stillstand ist einfach Tod.


Stimmt! Wie sehr mögt ihr es, auf Tour zu gehen? Ich hab euch schon ein paar Mal live gesehen und ihr habt immer eine so gewaltige Spielfreude gezeigt – habt ihr wirklich so viel Spaß auf der Bühne?


Micha: Ich kann es in drei Worten sagen: Ich liebe das! Und da kann ich auch für die ganze Band sprechen, denen geht es nicht anders. Wir spielen ja bald wieder in Österreich – in Graz, bei den See Rock-Festtagen.


Das ist schön! Ich hoffe doch, euch noch öfter sehen zu können und ich hoffe noch mehr, ihr löst euch nicht auf.


Micha: (lacht) Da ist bis jetzt noch kein Gedanke drauf verschwendet worden.




Ihr spielt auch immer wieder auf Festivals! Wie gefällt es euch, mit so vielen anderen Bands zusammen zu spielen?


Micha: Das ist total schön. Man kennt sich ja teilweise schon seit Jahren, ob das nordamerikanische oder europäische sind, oder was weiß ich wo her. Man kennt sich und man akzeptiert sich und man hat teilweise auch schöne Freundschaften geschlossen. Uns gefällt einfach die Abwechslung. Manchmal hat man Club-Shows, dann in großen Hallen und dann spielt man wieder auf Festivals vor Tausenden von Menschen – es ist einfach verrückt, es ist einfach nur ein Geschenk.


Was ist eigentlich dein Lieblingssong von euch? Meiner ist „Vollmond“ und als ihr den am Metalcamp in Slowenien im Schein des Vollmondes gesungen habt, war ich hin und weg!


Micha: Das kann ich so gar nicht sagen. Ich habe mehrere Titel. Aber definitiv dazu gehört „Mein Rasend Herz“ Vom neuen Album finde ich „Gaukler“ sehr gelungen. Aber ein spezielles Lieblingsstück selber, das ist natürlich schwer zu sagen. Ich könnte jetzt einige sagen, dich ich sehr, sehr mag, aber ansonsten ist das alles, auch die Dinger die wir live spielen, es einfach wert.


Ich habe gelesen, dass ihr heuer das erste Mal in Russland und der Ukraine spielen werdet. Das ist ja doch eine ganz neue Herausforderung für euch. Was erwartet ihr euch davon und wie ist diese Tour überhaupt zustande gekommen?


Micha: Also das ist nicht das erste Mal. Wir waren schon ein paar Mal da. Es ist der Hammer wenn wir da spielen. Wir haben schon in Russland gespielt. Da sind 1500-2000 Leute und die gehen voll ab. Ist jedes Mal ein Erlebnis.


Ach so! Das wusste ich nicht. Bei euch sind es ja nicht nur die Texte, die natürlich wichtig sind, die euch ausmachen, sondern auch die mitreißende Musik. Wie ist es da für euch, im fremdsprachigen Bereich aufzutreten?


Micha: Wir spielen ja total viel im Ausland. Wir sind ja auch oft im Amerika, wo wir herumtouren. Die Leute beschäftigen sich dann auch mit den Texten. Es gibt ja Übersetzer und die kennen die Texte dann auch. Es ist Wahnsinn.


Wie sehr beeinflusst deine Heimat Thüringen eure Musik? Gerade Thüringen ist ja was Folk Metal Bands betrifft eine wahre Schatzkammer! Magst du Thüringen?


Micha: Also absolut! Wir spielen im Sommer da in Rudolstadt auf einer Burg, dort ist das größte Folkfestival. Thüringen ist etwas Besonderes aber jeder Ort ist was Besonderes. Ich bin in Thüringen geboren und da hat man eben diese Heimatgefühle aber ansonsten spielen wir auch genauso gern irgendwo anders.


Ihr seid die erfolgreichste Folk Metal Band! Worauf führst du diesen großen Erfolg zurück?


Micha: Das kann ich dir nicht beantworten – weil wir geile Arschlöcher sind!
Nein, ich kann es nicht sagen – wir sind wie wir sind. Warum? Weshalb? Ich kann es nicht sagen. Wir freuen uns einfach dass den Leuten unsere Musik gefällt.





Ihr habt für 2014 eine Burgentour geplant. Ich finde das eine tolle Idee, aber warum findet kein einziges Konzert auf einer Österreichischen Burg statt? Da gäbe es ja auch ein paar sehr schöne Burgen!


Micha: Das ist derzeit noch nicht in Planung, aber das kann natürlich noch werden. Es gibt natürlich auch in Österreich ganz viele Burgen. Wir haben auch schon mal in Salzburg auf einer Burg gespielt, das ist aber schon eine Weile her. Aber erst mal machen wir in Deutschland unsere Burgentour und vielleicht kommt ja von Österreich noch was rein. Die Planung ist ja noch nicht abgeschlossen.


Seit vielen Jahren spielt ihr immer euer traditionelles Konzert auf der Creuzburg in Thüringen! Was verbindet euch im Speziellen mit diesem Ort?


Micha: Das hat sich so einbürgert bei uns. Die Creuzburg ist eine ganz, ganz kleine Burg aber das ist einfach so – ich kanns dir nicht beantworten.


Gibt es etwas, das du euren Fans mitteilen möchtest?


Micha: Eigentlich nur „bleibt gesund“ und man sieht sich 2014!


Das hoffe ich doch sehr!
Ich bedanke mich sehr herzlich für die Beantwortung meiner Fragen und hoffe sehr, euch bald wieder einmal live auf der Bühne zu erleben!





www.inextremo.de

Autor: Metalmama

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Beitrag vom 20.01.2014
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