Interview mit DIGNITY - das Gleichgewicht von Gut und Böse


Power- und Melodic Metal sind nach wie vor in Österreich eher eine Rarität, mit SERENITY, ECLIPTICA oder EDENBRDIGE gibt es aber zum Glück immer noch starke Vertreter. Auch DIGNITY aus Wien, die kürzlich nach 5-Jähriger Pause ihr zweites Werk "Balance Of Power" endlich in die Läden brachten, bringen ebenso frischen Wind in das Genre. Keyboarder Frank Pitters erzählt uns im Interview wie das Album entstanden ist und warum man auf dänische Stimmgewalt setzt.


Hi Frank, was bedeutet der Titel "Balace Of Power" bzw. wie hängt er mit der Musik und den Texten zusammen?

Bei „Balance Of Power“ geht es um das Gleichgewicht von Gut und Böse bzw. wie das Böse teilweise das Gute dominiert. Dieses Thema in Kombination mit allem, was man erlebt in den Medien sieht und liest spiegelt sich in den Texten wider.




Seit eurer letzten Veröffentlichung „Poject Destiny“ sind ja gut fünf Jahre vergangen, lag das an den Umbesetzungen am Mikro (dazu kommen wir noch), oder gab es weitere Gründe?


Als wir die Zusammenarbeit mit Jake E beendet haben, ist wahrlich schon eine Weile her. Aber das alleine ist nicht der Grund dafür, dass wir VIEL zu lange für das zweite Album gebraucht haben. Die Suche war leider länger als gedacht aber schliesslich fanden wir in Nico den passenden Mann. Martin hat die Band verlassen, weil er sich auf die Akustik Gitarre konzentrieren wollte und die E-Gitarre an den Nagel gehängt hat. Phil kannten wir bereits und da die zusammenarbeit sofort geklappt hat, ging das sehr flott.
In der Zwischenzeit war Roland ja mit ATROCITY und LEAVES EYES sehr viel unterwegs und ich war im Studio viel beschäftigt. Die fünf Jahre seit "Project Destiny" sind SEHR schneller ins Land gezogen.



Auch wenn mit euer Debüt schon sehr gut gefallen hat, so fühlt sich „Balance Of Power“ technisch und musikalisch gesehen so an, als ob ihr mindestens ein Album übersprungen hättet – ihr wart wohl nicht untätig in der Zwischenzeit?


Nein, untätig waren wir nicht. Obwohl wir eben sehr beschäftigt waren, ist die Band nicht still gestanden. Dennoch ging alles zu langsam. Wir haben lange an den Songs gefeilt und die Songs wurden über einen längeren Zeitraum geschrieben. Dass "Balance Of Power" anders klingt, liegt vermutlich auch daran, dass sich jeder für sich weiterentwickelt hat und wir eben aus verschiedensten musikalischen Richtungen kommen.


Wie und wann sind die Songs entstanden?


Die Songs sind bei "Balance Of Power" auf Grund der Umstände über einen längeren Zeitraum entstanden. Sie wurden geschrieben, verworfen, geändert und so weiter. Diesmal haben wir die Songs aber nicht zu 100% ausgearbeitet wie bei "Project Destiny" sondern haben im Studio bei den Aufnahmen mehr experimentiert. Dadurch haben wir zwar mehr Zeit benötigt, aber man kann kreativer sein und wie du hörst, hat es sich ja voll ausgezahlt.




Mit Søren Adamsen habt ihr einen mehr als fähigen neuen Sänger gefunden, wie seid ihr auf ihn gekommen? – Vor allem interessant, weil er ja aus Dänemark stammt und von ARTILLERY, als aus dem Thrash Metal Sektor kommt.


Nico kennen wir schon länger. Er ist ein Hammer Sänger. Es stimmt natürlich, dass er mit ARTILLERY aus der Thrash Ecke kommt, aber es ist musikalisch auch sehr breit gefächert und ist ein grosser Fan von Sängern wie zum Beispiel Ronnie James Dio oder Klaus Meine. Wir haben ihn nach Wien eingeladen um Probeaufnahmen fürs neue Album zu machen und das Ergebnis war überwältigend.


Ihr habt einen Hang zu ausländischen Sängern – erst Jake E, dann ein spanischer Tourfronter, dessen Name mir leider entfallen ist, und nun ein Däne. Gab es in Österreich niemand adäquaten zu finden?


Das stimmt. Aber wir haben in Österreich nicht den Sänger gefunden, den wir suchten. Das heisst jetzt nicht, dass es hier keine guten gibt. Aber sie müssen halt auch menschlich passen und auch Zeit haben. Der Spanische Sänger ist ein Freund von uns. Er heisst Sergio Tallo Torres wohnt in Wien und lässt sich zum Tenor ausbilden.


Und was gab es für Probleme mit den vorhergehenden Sängern?


Genau genommen hatten wir ja nur einen Sänger vor Nico. Sergio hat uns live ausgeholfen, war aber so gesehen nie Bandmitglied. Und hier fängt halt das Problem mit Jake E halt auch an. Er hat nicht gesagt, was Sache war. War plötzlich krank, konnte sich an vereinbarte Shows nicht erinnern. Und so weiter... Es ist für uns nicht möglich mit jemanden so zu arbeiten.




Wie ist die Arbeit im Studio verlaufen und wie habt ihr die Distanzschwierigkeiten nach Dänemark überwunden?


Bei "Balance Of Power" war es so, dass die Songs ja schon geschrieben waren, als Nico zu uns gestossen ist. Wir haben ihm Mixes der Songs gegeben und er hat sich dazu Gedanken gemacht. Er kam nach Wien und wir haben dann in einer Woche stressfrei die Vocals aufgenommen. Auf Grund der Distanz ist es natürlich so, dass man schon ein bisschen planen muss. Bei uns ist es nicht möglich, dass man sich anruft uns sagt „Lass uns in einer Stunde im Proberaum treffen“. Diese Planung auf Grund der Distanz hat den Vorteil, dass man die Zeit die man zur Verfügung hat viel intensiver nutzt.


Wo seht ihr selbst die größten Unterschiede zum Vorgänger?


Nico hat eine Wahnsinns Power in der Stimme. Da er auch ein bißchen rauer klingt ändert das auch ein bißchen den Sound der Band. Aber das ist ja kein Nachteil wie wir finden.


Wen oder was seht ihr als eure größten Einflüsse?


Textlich ist das Leben und die Medienwelt ein grosser Einfluss. Alles, was man erlebt, was passiert und die Auswirkungen. Musikalisch haben wir keinen „roten Faden“ den wir verfolgen. Wir arbeiten einfach an Ideen, die unseren Gehirnwindungen entspringen. Manche schaffen es auf das Album und viele landen im Archiv.


Gibt es bei den Texten Zusammenhänge - bzw. kannst du einige Texte kurz näher erklären?


Text Konzepte haben wir zumindest bisher nicht gehabt. Wie es für das nächste Album aussieht, kann ich dir jetzt noch nicht sagen.
Die Texte auf "Balance Of Power" handeln von „Freiheit, Rebellion, dass man sich nicht unterkriegen lässt, das man das Leben genießen soll“ und so weiter.





Wie leider allgemein bekannt ist, ist es in der österreichischen Szene als Melodic- oder Power Metal Band gute Erfolge zu zielen, nicht sehr einfach. Wie geht es euch dabei und wie sieht es bisher im Ausland mit dem Erfolg aus?


Bisher waren die Resonanzen aus dem Ausland sehr gut. Natürlich kann man es NIE jedem recht machen. Das wollen wir aber auch gar nicht versuchen. Aber sowohl Medien als auch Fans nehmen das Album sehr gut an.
Auch das vor einigen Wochen veröffentlichte Video zu "Rebel Empire" kommt sehr gut an.



Gibt es bereits Tourdaten für 2014?


Noch nicht offiziell. Wir arbeiten an Shows Mitte/Ende Februar bis Anfang März. Ich hoffe, dass es da bald News zu verkünden gibt.


Ich danke dir/euch für die Antworten und überlasse euch die letzten Worte.


Danke für das Interview und ich hoffe, dass wir bei unseren Shows dann viele Leser treffen werden. Bis dahin checkt unser Album und das Video.
Danke und keep on rocking!



www.facebook.com/dignityband

Autor: maxomer

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Beitrag vom 02.12.2013
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