Interview mit AYREON - Reise in ein neues Universum
[ENGLISH VERSION BELOW] Das Progressive Metal Genie Arjen Anthony Lucassen ist endlich mit seinem heiß geliebten AYREON-Projekt zurück. Ganze fünf Jahre sind seit dem gefeierten "01" Album, das eine über zwei Jahrezente andauernde Geschichte zu Ende führte, vergangen. Mit "The Theory Of Everything" wagt sich der Niederländer an eine komplett neue Geschichte mit neuen Sängern (von KAMELOT, ANCIENT BARDS, NIGHTWISH, ASIA, TOEHIDER, LACUNA COIL und GRAND MAGUS), neuen Gastmusikern und einer neuen Arbeitsweise. Dennoch klingt das Album zu 100% nach Arjen und AYREON. Wie der Meister das vollbracht hat, wie die Arbeiten liefen, was ihn inspirierte und was ihn am menschlichen Gehirn so interessiert, verriet er im ausführlichen und sehr interessanten Interview: Hallo Arjen, heute erscheint „The Theory Of Everything“. Wie fühlst du dich jetzt? Ich nehme an es ist eine wirklich aufregende Zeit jetzt für dich. Die Reviews sind ja bisher nur positiv und auch die Fans mögen die bisher veröffentlichten Parts. Ja, die ersten Reaktionen sind großartig. Aber ich bin immer noch sehr nervös. Es ist immer gleich, wenn ich so ein Album fertig habe, dann denke ich, es ist großartig und ich bin ein Genie und so weiter. Dann muss ich drei Monate auf den Release warten und werde immer unsicherer. Wenn dann die ersten Reaktionen kommen und viele positiv sind und vielleicht eine dabei ist, die negativ ausfällt, dann ist das die, an die ich mich erinnere. Denkst du die Nervosität wird jemals aufhören, bzw. wann ist der Punkt nach einem Release, wenn du erleichtert aufatmen kannst?Ich würde gerne sagen, dass ich mich daran gewöhne, aber je mehr Alben ich mache, umso nervöser werde ich. Ich meine, das ist jetzt mein achtes AYREON Album und ich frage mich, ob die Leute mich und meine Musik immer noch mögen und wie lange, kann ich noch weiter machen. Ich habe schon so viel gemacht – ich werde jedes Mal ängstlicher.
Bei diesem Album wird die Nervosität wahrscheinlich in ein paar Wochen von mir abfallen. Wenn ich höre, dass es in verschiedenen Ländern in den Charts landet, das würde sich gut anfühlen. Und wenn ich die Verkaufszahlen vom Label bekomme – das hilft natürlich auch sehr. Nicht finanziell, sondern es zeigt, dass die Leute es mögen.Mit „Timeline“ hast du ein großes Kapitel geschlossen und das ganze AYREON-Universum neu gestartet. Was waren da die Gründe dafür?Ich denke, es wurde bereits etwas kompliziert. Außerdem war es schwer die neueren Alben komplett zu verstehen, wenn man die alten nicht kennt. Ich wollte nicht so arrogant sein anzunehmen, dass jeder das letzte Album „01011001“ komplett verstehen soll. Ich hatte das Gefühl, dass die Story abgeschlossen ist und sollte ich ein neues AYREON Album machen, dass ich vieles anders machen möchte. Ich konnte mit einer neuen Story kommen und war an nichts gebunden und konnte somit komplett andere Arbeitsmethoden anwenden. Es könnte also sein, dass kommende AYREON Alben Verbindungen zu dem aktuellen haben werden?Das ist sehr gut möglich, aber ich plane nie so weit voraus. Ich weiß nie, was als nächstes kommen wird. Auch als ich damals mit AYREON begann, wusste ich nicht, dass die Alben eine durchgehende Story haben werden. Somit werde ich auch dieses Mal einfach abwarten, welche Inspiration ich bekomme. Es gibt sehr viele Optionen um diese Story fortzusetzen. Ich habe da viele Ideen in meinem Kopf, also ist es sehr gut möglich.Wie du sagtest, sind alle AYREON Alben im selben Universum angesiedelt und haben direkte Verbindungen, jedoch ist es wirklich nicht so einfach diese zu finden, da muss man sich schon sehr damit beschäftigen. Am schwersten tat ich mich auf jeden Fall mit „The Human Equation“. Kannst du da die Verbindungen nochmal etwas erörtern?Ja klar, „The Human Equation“ war eine Art Schritt zur Seite. Im Grunde schaute ich in den Kopf eines Menschen anstatt in den Weltraum. Wie auch immer, am Ende gibt es eine Verbindung zur kompletten Storyline, nämlich dass die komplette „The Human Equation“ sich als Computer Programm herausstellte. Und wir finden heraus, dass dieses von den Alien namens Forever verwendet wurde, um endlich wieder Emotionen zu erleben. Also ist die Story schon eine ganz eigenständige, aber ich habe am Ende eine Verbindung geschaffen. Dann reden wir mal über die neue Story, aber ich denke, dass wir uns das ganze Wochenende darüber unterhalten können, darum bitte ich dich einfach mal ganz kurz die Idee dahinter zu erörtern, bzw. wie du auf die Idee gekommen bist nun intensiv mit dem menschlichen Verstand zu befassen Ja (lacht). Ich habe da eine wissenschaftliche Dokumentation gesehen in der Stephen Hawkins über die „Theorie von allem“ redete. Ich liebte diesen Titel „The Theory Of Everything“ – er klingt so episch und einfach nach einem AYREON Titel. Ich fand dann heraus, was diese Theorie ist. Einfach gesagt, versucht sie alle physikalischen Phänomene zu vereinheitlichen – die Gravitation zu erklären. Wissenschaftler versuchen diese Theorie zu ergründen, aber es ist eben nur eine Theorie, es ist nicht möglich das wirklich zu bestimmen. Die Geschichte handelt von einem Wissenschaftler, der nach dieser Theorie sucht und er ist sehr nahe dran, aber er kann die Antwort einfach nicht finden. Dann findet er heraus, dass sein autistischer Sohn eigentlich ein Genie ist, der ihm vielleicht helfen könnte die Theorie zu lösen. Aber um das zu ermöglichen gibt er ihm heimlich eine Droge, die aber gefährlich ist. Sie hat Nebeneffekte. Das ist so die Basis der Geschichte.Ich hörte, dass du dich von Filmen wie „Rain Man“ oder „A Beautiful Mind“ inspirieren lassen hast, aber es erinnert mich wegen der Droge auch sehr an den Film „Ohne Limit“.Ja, ich liebe diesen Film, ein großartiger FilmHast du dann Nachforschungen angestellt was echte Genies und Fälle mit ähnlichen Erkrankungen wie Autismus betrifft?Ja absolut. Wenn ich mich mit einem Thema beschäftige, dann forsche ich da sehr viel. Ich habe mir sehr viele Filme mit diesem Thema angesehen. Eben die Filme, die du nanntest, aber auch „Good Will Hunting“ und „Das Wunderkind Tate“. Insgesamt waren es 20 oder so. Das habe ich gemacht um mich inspirieren zu lassen, aber auch um von den alten Themen besser weg zu kommen. Es gab in diesem Geschichten sehr viele Autismus-Themen, wie eben in „Rain Man“. Ich selbst habe einen ganz milden Fall von Asperger. Es ist nicht so, dass es mich großartig stört, aber das Thema interessiert mich schon immer.Ich war wieder wirklich begeistert, als ich mich in die Story vertiefen konnte. Vielleicht solltest du ja mal eine Karriere als Drehbuchautor anstreben...(Lacht). Danke Max. Ich denke, es gibt Millionen von Drehbuchautoren in der Welt und dass es eine wirklich schwere Welt ist um dort rein zu kommen. Es gibt sicher hunderttausende Leute, die das besser können als ich, ich glaube nicht, dass ich da eine Chance hätte. (lacht) Leider...Würdest du denn trotzdem deine Geschichte gerne in einem anderen Medium sehen und erleben?Natürlich. Da würde ein Traum wahr werden. Ich kann es aber selber nicht, denn ich weiß nichts von dieser Welt, also wäre das Ganze sich viel zu teuer. (Marco Hietala (NIGHTWISH, TAROT) / Tommy Karevik (KAMELOT))
Lass uns etwas über die Entstehung des Albums und die Sänger sprechen. Ich frage mich immer wieder, was passiert bei dir wann. Ich meine, hast du bereits passende Sänger, Texte oder eine Story im Kopf wenn du gewisse Parts, Riffs oder Melodien schreibst, oder ist es umgekehrt, oder ganz anders?Ja, es ist umgekehrt. Ich starte immer mit der Musik. Ich habe schon eine kleine Idee und gehe dann in mein Studio. Ich arbeitete an dieser Idee und nahm einiges auf. Nachdem ich ungefähr 45 Minuten Musik hatte, hörte ich es mir an und ließ mich von der Musik zur Geschichte inspirieren, schaute welche Bilder in meinem Kopf entstehen, wenn ich mir die Musik anhöre. Dann kreiere ich die Story und dann erst suche ich die Sänger, denn diese müssen natürlich zu dieser Story passen. Und natürlich auch zur Musik. Wenn ich dann die Musik, die Geschichte und die Sänger habe, dann ist der letzte Schritt, die Texte zu schreiben. Dieses Mal hast du das LineUp im Gegensatz zu „01..“ sehr klein gehalten, aber natürlich sind die Namen noch immer sehr beeindruckend. War das von Anfang an dein Ziel eine etwas überschaubarere Liste an Sänger und Musiker zu haben?Absolut! Ich denke, die 17 Sänger bei „01..“ waren doch etwas zu viel. Das hat mehrere Gründe. Ich konnte die Charaktere nicht genug erforschen und man kann sich auch nur schwer mit ihnen identifizieren, weil viele nur wirklich kurze Parts hatten. So konnte ich nicht das komplette Talent der Sänger erforschen und hatte auch zu wenig Platz für instrumentale Parts, denn ich musste diese vielen Sänger ja auch irgendwie unterbringen. Das war eines der ersten Dinge über die ich nachdachte: wenn ich wieder ein AYREON Album mache, dann will ich auf jeden Fall weniger Sänger. (John Wetton (ASIA / KING CRIMSON))
Wie hast du nach den Sängern gesucht bzw. sie gefunden?Es ist bei jedem der Fälle anders. Aber ich lese viele Musikmagazine und schreibe mir die Bands, die mich interessieren auf. Dann checke ich die Musik an, aber 99% davon gefallen mir nicht. Ich bin da sehr wählerisch, also schwer zu begeistern (lacht). Aber das eine Prozent der Bands mag ich wirklich. Und wenn ich dann solche Bands bzw. Sänger wie Michael Mills von TOEHIDER oder Sara Squadrani von ANCIENT BARDS finde, dann schicke ich ihnen eine Nachricht über Facebook, Youtube oder E-mail. Ich sage ihnen eigentlich nur, dass ich ihre Musik mag. In diesem Fall kannten sie mich zum Glück und antworteten sofort und waren absolut begeistert mit mir zu arbeiten. Da AYREON immer bekannter wird in der Welt, ist es natürlich einfach die Sänger zu bekommen. Auch was die bekannt Musiker betrifft.Waren die Sänger alle deine erste Wahl?Grundsätzlich ja. Aber es gibt eine „First list“ mit den wirklich berühmten Sängern. Wie David Bowie oder Paul McCartney, Robert Plant oder David Gilmoure. Ich versuche so etwas immer wieder, denn wer weiß, vielleicht sagt doch einmal einer ja – man weiß nie (lacht). Aber so waren alle meine erste Wahl. Ich finde, dass alle Sänger super in ihre Rolle passen. Nur bei Michael war ich anfangs etwas skeptisch, da er sehr jung für die Rolle des Vaters klingt...Michael ist eigentlich selbst Vater, er hat Kinder. Somit passt das schon. (lacht) Das einzige „Problem“ ist, dass Cristina keine Kinder hat, so war es etwas seltsam für sie eine Mutter zu spielen. Aber ich stimme dir doch zu, da Michael nicht wirklich viel älter als Tommy ist. (lacht) (Michael Mills (TOEHIDER / Sara Squadrani (ANCIENT BARDS)
Wie war es mit den Sängern zu arbeiten? Man sieht, dass es dir wichtig ist, diese in dein eigenes Studio zu bekommen um die Parts aufzunehmen. Ich meine, es ist immer großartig zu hören, was du aus den Sängern noch herausholen kannst. Man hört sie so wie man sie bisher noch nie gehört hat. Für mich hat hier nämlich gerade Cristina die Performance ihres Lebens abgegeben.Ja es ist sehr wichtig, sie in meinem Studio zu haben. Ich fühle mich da immer als Regisseur, der seine Schauspieler führt. Ich erzähle ihnen immer viel über deren Charaktere, die Motivation dieser. Ich sage dann immer: mehr Emotionen, mehr Emotionen! Es kommen dann auch tolle Sachen dabei raus. Sänger haben oft eigene gute Ideen, dann ändern wir Melodien komplett oder fügen etwas hinzu. Das ist das Coole, denn alles ist da möglich. Es ist fast so als komponiert man gemeinsam im Studio.Auf diesem Album hast du zum ersten Mal nur vier Songs, diese aber in über 40 Parts aufgeteilt. Dadurch könnte ich auch gar nicht einen Song als besser als den anderen bezeichnen, weil es wie ein Puzzle aus sehr vielen Songs wirkt. Wie kam es dazu, dass es sich in diese Richtung entwickelte? Es ist ja natürlich auch eine mutige Entscheidung.Ich hatte bis zum Schluss eigentlich wirklich nur vier komplette Songs. Ich habe diese Leuten, die ich sehr gut kenne, vorgespielt, so wie meinem Bruder, meiner Mutter, meiner Ex-Frau und gute Freunde. Manche sagten, dass es sehr viel ist und wie einen Berg zu erklimmen ist. Vier Songs mit über 20 Minuten sind schwer zu erfassen. Manche kamen dann mit der Idee, es wäre vielleicht sinnvoll diese in kleinere Parts aufzuteilen. Es würde ja auch den Vorteil bringen, dass Leute zu ihren Lieblingsparts vorspringen können. Das tat ich dann auch und als ich kurz vor 40 Parts war, dachte ich, es wäre cool wenn ich genau 42 Tracks habe. Das weist natürlich auf „die Antwort“ – also die Antwort auf das Leben, das Universum und so weiter hin. Das fand ich sehr cool. (JB Christofferson (GRAND MAGUS / Cristina Scabbia (LACUNA COIL)
Hast du denn schon Ideen für zukünftige Projekte?Bei AYREON ist es so, dass ich danach komplett leer bin. Es verlangt mir kreativ und emotional so viel ab. Ich arbeitete seit eineinhalb Jahren Tag und Nacht daran und tat nicht viel anderes. Ich spiele ja nicht live und ich habe keinen regulären Job und keine Familie, so hab ich auch Zeit dafür. Und danach ist da einfach nichts mehr, wenn ich fertig bin (lacht). Früher hat mich das beängstigt, denn ich dachte dann, das war es, es wird mir nie wieder etwas Neues einfallen. Aber jetzt weiß ich, dass an einem bestimmten Punkt wieder langsam neue Ideen kommen. Dann ändere ich aber immer meine Meinung, was es denn werden soll. Ich könnte ja den Sänger nehmen, oder das Projekt draus machen, oder vielleicht mache ich das hier doch selber, und so weiter. Also, ich habe absolut keine Idee, was als nächstes kommen soll.Wann hast du dieses Mal gewusst, dass es ein AYREON Album werden soll?Sehr schnell. Ich denke, dass meine Solo-Album „Lost In The New Real“ hat meine Batterie sehr gut wieder aufgefüllt. Es war eine sehr große Inspiration. Dieses Mal war anfangs diese Hammond-Melodie, als das Grundthema des Albums. Mehr hatte ich nicht, aber es klang sofort nach AYREON. Es war so offensichtlich. Also von Anfang an wusste ich, dass es AYREON wird.Ja, ich finde auch, dass man wenn man einen Part hört, sofort weiß, dass es von AYREON oder viel mehr von dir kommt, auch wenn es ein anderes Projekt ist, und das liebe ich auch immer so an deiner Musik. Ist dir dieser Wiedererkennungswert wichtig oder passiert das natürlich?Ja, ich habe vor allem mit AYREON einen ganz speziellen Sound kreiert. Das liegt natürlich an der Hammond, den analogen Synthesizern und den vielen Sängern und deren Dialog-Gesängen. Das sind die Dinge, die ich wohl nie ändern werde. Ich ändere andere Dinge wie Sänger oder Stories. Der Sound wird immer da sein. Wenn ich etwas anderes mache, dann gebe ich dem einen anderen Namen wie GUILT MACHINE oder STAR ONE. Du spielst so viele verschiedene Instrumente, aber gibt es noch welche die du gerne ausprobieren oder erforschen möchtest?Tja, es sieht immer so aus, als wäre ich dieser große Virtuose und Multi-Instrumentalist, aber um ehrlich zu sein bin ich ziemlich scheiße bei den meisten Instrumenten. Ich bin wirklich gut mit der Gitarre, das ist mein eigentliches Instrument und ich mag es auch sehr gerne den Bass zu spielen. Aber bei den Keyboards, ich kann es Note nach Note spielen und ich weiß wo welche Akkorde sind, aber ich könnte nie ein Solo oder so spielen. Auf anderen Instrumenten bin ich sehr schlecht, was wohl daran liegt, dass ich da wirklich faul bin. Ich hasse es zu üben. Wenn du ein neues Instrument spielen willst, musst du es lernen. Aber heute will ich, wenn ich ein Instrument in Händen halte, sofort spielen und komponieren. Du hast dein Solo-Album bereits angesprochen. Bist du nach wie vor mit allem zufrieden und wie siehst du nun darauf zurück und können vielleicht irgendwann ein weiteres erwarten? (Hoshi)
Ich bin immer noch so glücklich mit dem Album. Es ist das Album auf das ich am meisten stolz bin. Vor allem der Titeltrack ist vielleicht der beste, den ich je gemacht habe. Der war außerdem irgendwie die Blaupause für dieses AYREON Album. Ich mochte daran, dass es keine Pläne, keinen Chorus, kein Thema oder etwas gab. Es war einfach ein Song, der einfach so entstand. So etwas habe ich nie zuvor getan. Ich würde gerne irgendwann wieder eines machen, aber ich denke nicht, dass es als nächstes passieren wird, weil ich mich noch nicht danach fühle, aber das möchte ich wirklich machen. Nicht nur, weil es sehr schön war daran zu arbeiten, sondern es verkaufte sich auch überraschend gut. Das hatte eigentlich keiner erwartet. Also ich mit dem Solo-Album kam, sagte das Label mir, ja wir veröffentlichen es, aber du musst wissen, dass es sehr anders als alles was du vorher gemacht hast ist und sich Solo-Alben selten sehr gut verkaufen. Aber es tat es. Das war natürlich überraschend, da sich GUILT MACHINE und das neue STAR ONE Album nicht so gut verkauften.
Ich hatte schon Angst, dass ich bald weg vom Fenster bin und die Leute denken, okay, Lucassen ist ein alter Bastard, vergesst den (lacht). Ein Relikt der Vergangenheit. Aber es kam dann doch anders.Klingt gut, ich habe auch heute noch sehr viel Spaß mit dem Album. Es ist einfach schön, weil man sich für dieses nicht so viel Zeit nehmen muss wie für AYREON beispielsweise.Ja klar. Es ist eingängig und man kann schon nach einem Mal hören sagen, das ist cool. Bei AYREON brauchst du halt Zeit.Ich habe gesehen, dass du auf deiner Homepage und Facebook so ziemlich alle Fragen und Kommentare beantwortest. Ich nehme an, diese Verbundenheit zu den Fans ist dir wirklich wichtig?Ja, extrem wichtig. Das liegt natürlich auch daran, dass ich nicht mehr live spiele und die Fans so nicht mehr treffe und sehe. Aber ich liebe es zu hören, was die Leute denken und will auf dem neuesten Stand bleiben, was die Fans an meiner Musik mögen und was nicht. Ich nutze jeden Tag ein paar Stunden um das zu machen. Es ist cool dass man das heute machen und so gut in Kontakt bleiben kann. Dann bin ich mit meinen Fragen durch. Ich danke dir vielmals für deine ZeitSehr gern geschehen!Es bin schon gespannt, was als nächstes von dir kommen wird. Gibt es noch etwas was du den Fans sagen möchtest?Ja da bin ich auch schon gespannt (lacht). Und ich kann euch noch erzählen, dass ich eine Freizeitwohnung in Vorarlberg habe. In einer kleinen Stadt in der Nähe von Bludenz. Ich liebe es dort, ich fahre dort seit zehn Jahren hin. Es ist wunderschön und so habe ich eine spezielle Verbundenheit zu Österreich. Ich bekomme auch so viele liebe Nachrichten von dort und hoffe euch gefällt das neue Album. Gebt ihm eine Chance, denn es ist nicht einfach, aber es lohnt sich.---------------- [ENGLISH VERSION] Hi Arjen, today is the Release of „The Theory Of Everything“. How do you feel? I guess it is a really exciting time for you. Most of the reviews are positive and the fans seem to like the released parts.Yes, the first reactions are great! But I’m still very nervous. It’s always the same, if the record is ready I think it is great and that I am a genius. Then I have to wait three month for the release and I am getting more and more insecure. And when the first reactions come and most of them are positive and maybe there is one which is negative, than this is the first to remember.Do you think excitement will ever stop, when is the point after release when you relax?I would really love to say that I get rid of it, but the more records I make, the more nervous I get. This is my 8th AYREON Album and I wonder myself if people still like me and my music and how long I can do this. I’ve done such a lot – I’m getting more and more nervous. With this album it will ease in a few weeks. When I hear that it gets into charts in a few countries, it would feel good. And when I get the sales-figures from my label – that helps a lot. Not only financial, it shows that people like it.With “Timeline” you’ve closed a big chapter and started a whole new AYREON-universe. What were the reasons?I think it was getting too complicated. It was also not easy to understand the newer records if you are not into the older ones. I didn’t want to be this arrogant to expect that everyone understands the last Album “01011001” completely. I had this feeling that the story is closed and if I would make another AYREON record I wanted to make it different. I could come up with a new story and I wasn’t bound on anything and therefor I could use different working methods. Is it possible that following AYREON records are connected to the current one?That’s quite possible, but I’m not planning for such a long time. I never know what comes next. When I started with AYREON I didn’t plan to make a continuous story. And this time I will make it the same way and wait for an inspiration. There are a lot of options to continue the story. I got a lot of ideas in my head, which means that it is quiet possible.As you said, all AYREON records are settled in the same universe and have direct connections, but it isn’t easy to find them, you have to deal with it a lot. The most difficulties I had with “The Human Equation”. Can you tell me the Connections?Sure, “The Human Equation” was a step aside. Basically I was looking into a humans mind instead of outta space. However, at the end there’s a combination to the whole storyline, that was that the complete “The Human Equation” turns out into a computer program. And we are finding out, that this program was used by the aliens named Forever to experience emotions again. And so the story is completely independent, but in the end I created a link.So let’s talk about the new story, but I think we can talk about it the whole weekend, so I just beg you to tell the short idea behind and maybe how you came up with this idea to deal intense with the human mind.Yeah, that´s true (laughs). I saw a scientific documentary in which Stephen Hawkins talks about “The Theory Of Everything”. I really loved this title “The Theory Of Everything” – it sounds very epic and like an AYREON title. Then I found out what the theory is about. Quite simply, it tries to unitize all physical phenomena – explains the gravitation. Scientists try to feel out this theory, but this is only a theory, it’s not possible to figure it out. And the story is about a scientist, who looks for this theory and he is very close to it but he can’t find the answer. Then he finds out, that his autistic son is a genius who could help him to solve the problem with the theory. And to make this possible he secretly gives him a drug, which is very dangerous. The medication has secondary effects. And that’s the base of the story.I heard you got inspired by movies like “Rain Man” or “A Beautiful Mind”, but because of the drug it reminds me more of the movie “Limitless”.Oh yeah, I love this Film, it’s a great film.So did you do investigations concerning real genius and cases of related diseases like autism?Absolutely. If I deal with something, I make a lot of research. I watched a lot of movies that handle this subject. The movies you mentioned, but also “Good Will Hunting” and “Little Man Tate”. Maybe about 20 movies or so. I did this to inspire me and to get away from old subjects. And there were a lot of autistic subjects in these films, like “Rain Man”. I got a very mild sort of the Asperger-syndrome. It’s not that it bothers me a lot, but I’m very into this subject.I was really enthusiastic when I could get into the story. Maybe you should make your career as a screenwriter…(laughs) Thank you Max! I think there are millions of screenwriters in this world and it is very hard to get into this world. There are for sure hundred thousands of people which can do this better than me. I don’t think I would stand a chance. (laughs) Unfortunately…But would you like to see your story in another media?For sure! A dream would came true. But I can’t do it by myself, I do not know anything about this whole world and so the whole thing would be too expensive.So let’s talk about the envelopment of the record and the singers. I always ask myself, what happens when. I mean, do you have fitting singers, lyrics and the story in your mind when you write some parts, riffs or melodies or is it otherwise or completely different?Yes, it’s converse. I always start with the music. I have a few ideas and then I go into my studio. I was working on this idea and recorded a lot. The moment I had about 45 minutes of music I listened to it and let me inspire from the music. Then I created the story and first I was looking for the singer, because they have to fit to the story and the music. And when I have the music, the story and the singer, the last step is to write the lyrics.This time your line up comparing to “01…” was really short, but the names are still awesome. Was it planned from the beginning to have a manageable list of singers and musicians?Absolutely! I think 17 singers on “01…” were too much. But there were different reasons. I couldn’t figure out the characters enough and you can’t identify yourself with them because they all had very small parts. So I couldn’t figure out the whole abilities of the singers and had less space for instrumental parts, because I needed space for everyone of this many singers. And this was one of the first things I thought of: if I am doing another AYREON album I definitely want fewer singers.How did you search the singers or rather how did you find them?In every special case it’s different. But I read a lot of music magazines and write down the bands I am interested in. Then I check the music but I don’t like 99 % of it. I am very choosey, very hard to pkease (laughs). But this one percent of bands that remains I really like. And when I find such bands, respectively singers like Michael Mills from TOEHIDER or Sara Squadrani from ANCIENT BARDS, I message them with Facebook, Youtube or E-mail. And I simply tell them that I like their music. In this case they fortunately knew me and messaged instantly and told me they are excited to work with me. And because of AYREON is getting more and more famous in the world it is getting easier to get the singers. Where all singers your first choice?Basically yes. But there’s a “first list” with the really famous singers on it like David Bowie or Paul McCartney, Robert Plant or David Gilmoure. I try it again and again, who knows, maybe some of them say yes – you never know (laughs). But all of them where my first choice.I think all your singers fit perfectly in the role. Only concerning Michael I was a bit skeptical because he sounds very young for the fathers role.Michael is a father himself, he’s got kids. And so it fits (laughs). The only problem is, that Cristina has got no children and that’s why it was a bit weird that she plays the mother. But I do agree, Michael isn’t much older than Tommy (laughs).How was it to work with the singers? Is it important for you to get them into your own studio and record the different parts there? I mean, it is always great what you can get out of the singers. You hear them as you never heard them before. For me Cristina gave the performance of her live.Yes, it is really important for me to have them all in my own studio. I always feel like the director who guides his actors. I always tell them lots about their character, the motivation of them. And I always say: More Emotion, more Emotion! And we get a lot of great things out of it. The Singer sometimes have their own ideas and we change the melodies completely or we add something. That’s the cool thing, because everything is possible. It’s nearly like we are composing together in the studio.On this album you got for the first time only four songs, this songs are split in 40 minutes parts. Therefor I couldn’t say that one song is better than the other, because they all seem like a puzzle of a lot of songs. How comes? Because I think this is a very interesting decision.Until the ending of the recordings I really had only four complete songs. I played it to some people I know very well, like my brother, my mother, my ex-wife and some good friends. Some said that it is a lot like climbing a mountain. Four songs with about 20 minutes aren’t easy to take. Some came up with an idea to split it in smaller parts, so people can switch to their favorite parts. And so I did that and then I was right before 40 parts I thought it would be cool if I can make 42 tracks. That points to “the answer” – the answer of live, the universe and so on. And I found that very cool.Do you have already plans for the future?After an AYREON project I am completely empty. It’s a lot of emotional and creative work for me. I worked on it for a year and a half, day and night and I didn’t do much other things. I don’t play live and I don’t have any regular job and no family, so I have the time for it. And after that there is nothing when it´s done (laughs). At an earlier time it scared me, because I always thought that I can never do this again. But now I know that after one point new ideas come slowly. And then I change my point of view again and again of what it has to become. I could take this singer, or make this project out of it or maybe I’ll do this by myself and so on. So I absolutely have no idea what comes next.When was the time you know that this time it should become an AYREON album?That was very fast. I think, my solo album “Lost In The New Real” refilled my batteries very well. It was a big inspiration. This time at the beginning was the Hammond-melody, the basic theme of the album. I didn’t have more, but it sounded like an AYREON album from the start. It was so clear. Right from the beginning I knew that it will be AYREON.Yeah, I think too that if you hear one part you know right away that it is an AYREON song or that it is from you, even if it is another project and that’s what I love on your music. Is the recognition value important for you?Yes, especially with AYREON I created a special sound. That’s up to the Hammond, the analog synthesizers and the many singers and their dialogue-singing. That are the things I will never change. I change other things like the stories or singers. The sound will always be the same. If I am doing something different, I will name it GUILT MACHINE or STAR ONE.You play so many different instruments, are there any you like to try or explore?It always seems that I am this great virtuoso and multi-instrumental, but to be honest I am not very good in playing most of the instruments. I play really good guitar, that’s my actual instrument and I really like to play the bass. But on the keyboards I can play note for note and I know which chords are where, but I could never play a solo or something. With other instruments I am really bad, and that’s because I am very lazy. I hate practicing. If you want to play a new instrument you have to learn it. But today I want a new instrument and play it right away and compose.You talked about your solo record before. Are you satisfied with it and how do you look back on it and can we expect another one?I am still happy with this record. It’s the album I am most proud of. Maybe the title track is the best I have ever made. That was maybe the blueprint for this AYREON album. I liked it because there were no plans, no chorus and no theme or something. It was just a song which arises. I never did something like this before. I really like to do a new one, but I don’t think, that this will my next project. I don’t feel like doing this now but I really want do make it again. Not only because I liked the work on it, it sells really good. No one expected that. When I came up with the solo album the label said, that we will release it but it is different to all the other things I’ve ever made and solo records usually don’t sell very well. But it did. That was so surprising, because the GUILT MACHINE and the new STAR ONE record didn’t sell so well. I was very afraid, that I would be a has-been and people think ok Lucassen is an old bastard, forget him (laughs). A relict of the past. But it became different.Sounds great, I already have a lot of fun with this album. You don’t have to take such a lot time like for an AYREON album for example.Yes sure. Its catchy and if you hear it one time you can say that it is cool. With AYREON you need more time.I saw that on facebook and your own homepage you answer every question and commend. Is it important for you to get the connection to your fans?For me it’s extremely important. And that’s because I don’t play live anymore and I don’t meet and see my fans this often. But I love to hear what people think and I want to keep up to date, what people like about the music and what they don’t like about it. It’s cool, that you can do this today and stay in contact.So I am ready, thank you for your time!You’re welcome!I am really excited what comes next! Is there something you want to say to your fans?Yes, I am excited too (laughs). And I can tell you something, I have a holiday flat in Vorarlberg. It’s in a little city near to Bludenz. I love it there, I travel there since ten years. It is beautiful and so I have a special bonding to Austria. I get such a lot lovely notes from there and I hope you like the new album. Give it a chance, it’s not easy, but it’s worth. www.arjenlucassen.com
Autor:
maxomer Weitere Beiträge von maxomer
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