Interview mit THE VISION BLEAK - Im Banne der Hexen


Nach langer Zeit haben wieder einmal THE VISION BLEAK im Zuge ihrer „Witching Hours over Europe-Tour“ den Weg nach Wien gefunden. THE VISION BLEAK stammt aus Bayern, wurde im Jahre 2000 gegründet und haben in den letzten Jahren vier Alben auf den Markt gebracht. Ich habe sie durch „Set Sail To Mystery“ entdeckt und bin seither ein großer Fan dieser Band.
Ihre musikalische Einordnung ist gar nicht so einfach. Manche reihen sie in die Kategorie Gothic, andere wieder unter Darkmetal oder auch unter Horrormetal – auf jeden Fall ist ihre Musik wunderbar düster und sehr schön anzuhören. Die Band besteht im Prinzip aus zwei Mitgliedern, die sich die Künstlernamen Konstanz und Schwadorf gegeben haben. Bei Liveauftritten werden sie noch zusätzlich von drei Musikern unterstützt.

Nun haben Sie wieder ein Album auf den Markt gebracht, das den Titel „Witching Hour“ trägt und natürlich auch eine Tour nachsich zog. Bei dieser Gelegenheit konnte ich ein Gespräch mit einem der beiden „Köpfe“ dieser Band – „Schwadorf“ – führen. Es war ein sehr nettes Gespräch im Backstagebereich des Escape.



Es ist schön, dass ihr endlich wieder einmal in Wien auftretet. Wie gefällt dir das Escape?


Mir gefallen solche kleinen Clubs sehr gut, weil einfach mehr Nähe zum Publikum besteht und man die Reaktionen besser mitbekommt. Am Vortag haben wir im Backstage in München gespielt und da waren ca. 100 Leute, die sich in der großen Halle verlaufen haben.
Da ist die Stimmung in so einer kleinen Location meist viel besser.




Ihr habt ja sehr auffällige Künstlernamen – es sind ja zwei Städte in Deutschland. Habt ihr da einen besonderen Bezug dazu?


Nein, wir haben keinen besonderen Bezug dazu. Es sind weder unsere Geburtsstädte noch verbinden wir irgendwelche besonderen Erinnerungen damit. Ich habe den Namen „Schwadorf“ schon seit meiner Zeit bei EMPYRIUM und mag ihn gerne.
Außerdem wollten wir uns mit unseren Künstlernamen von der breiten Masse der üblichen –Black Metal-Namen abheben, die finde ich zum Teil schon sehr übertrieben.
Künstlernamen finde ich schon wichtig, weil sie den offiziellen Teil meines Lebens vom privaten trennen.





Euer neues Album dreht sich ausschließlich um das Thema „Hexen“ – wie seid ihr auf diese Idee gekommen?


Uns hat die Welt der Märchen- und Sagenwelt schon immer fasziniert und auch die darin vorkommenden Figuren. Die Hexen sind ja sehr vielschichtige Wesen. Sie treten als Inbegriff des Bösen , aber auch gelegentlich als die Guten, in der Form von Heilerinnen oder Kräutergelehrten. Gerade letztere wurden ja auch verfolgt und getötet, weil sie Wissen hatten, das vielen Angst gemacht hat. Wir haben uns schon längere Zeit mit diesem Thema befasst und so ist nach und nach die Idee zu diesem Album entstanden.



Zum Titel „The Wood Hag“ habt ihr ja auch ein Video gemacht, das wirklich etwas Besonderes ist. Wie ist diese Idee „Hänsel und Gretel“ dafür zu verwenden entstanden?


Wir sind schon lange mit Fursy Teyssier von der Band „Les Discrets“ befreundet. Er ist auch künstlerisch tätig und hatte die Idee, das Video auf diese Art – in schwarzweiß und in Stopmotion-Technik zu machen. Wir finden auch, dass dieses Video sehr gut gelungen ist und es passt wunderbar zu dem Song.




Nun zur Bedeutung einiger Songtitel auf eurem neuen Album. Handelt „Pesta Approaches“ von der Pest?


Ja, wir haben uns bei diesem Titel viel mit dem norwegischen Märchenbild und da im Speziellen mit dem von Theodor Kittelsen beschäftigt. Er hat das Werk „Svartedauen“ geschaffen, wo es um den „Schwarzen Tod“ geht und für uns war das die Inspiration zu diesem Song.



Die Blocksberg-Geschichte kennt ja jeder, aber sie war für ein Album über Hexen unverzichtbar. Aber was hat es mit „The Call of the Banshee“ auf sich?


Die „Banshee“ stammt aus der irischen Mythologie und die besagt, dass das Erscheinen der in weiß gekleideten Frau, den baldigen Tod eines Familienmitgliedes ankündigt. Also eine faszinierende Gestalt, die auf diesem Album ihren Platz finden musste.



Es kommt auch eine „Cannibal Witch“ auf diesem Album vor – welche Bewandtnis hat es mit der?


Dabei handelt es sich um eine Figur aus der russischen Mythologie und zwar um die „Baba Jaga“. Sie ist der Inbegriff der bösen Hexe und hat die Menschen in Angst und Schrecken versetzt und es haben wohl auch einige die Begegnung mit ihr mit dem Leben bezahlt.




Was liegt dem letzten Titel auf dem Album, nämlich „The Valkyrje“ zugrunde?


Die Walküren stammen aus der nordischen Mythologie und haben die gefallenen Helden auf ihrem Weg nach Walhalla begleitet. Sie vereinen in sich das Gute und das Schlechte der Hexen und sind vielleicht deshalb so etwas Besonderes.



Wie ist das bisherige Feedback auf eure neue CD?


Die Reaktionen sind großteils sehr positiv, was uns sehr freut.



Ihr spielt an und für sich nicht sehr oft live. Ist nach der aktuellen Tour noch etwas geplant?


Wir haben nur zwischendurch kleine Gigs in Clubs gespielt, aber für nächstes Jahr planen wir eine Tour unter dem Namen „Ten Years of The Deathship“ anlässlich des zehnjährigen Jubiläums unseres ersten Albums „The Deathship Has a New Captain“. Wo genau uns diese Tour hinführen wird, ist noch nicht sicher.





Noch ein paar letzte Worte an eure Fans?


Tja, die berühmte letzte Frage! Genießt einfach den Metal, die Energie die daraus hervorströmt und die Atmosphäre die die Musik vermittelt.



Ich bedanke mich sehr herzlich für dieses Gespräch und wünsche weiterhin viel Erfolg!


www.the-vision-bleak.de

Autor: Metalmama

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Beitrag vom 08.10.2013
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