Interview mit CREMATORY - Metal meets Gothic


Ich hatte heute das Glück mit dem Gitarristen von CREMATORY, nämlich mit Matthias, plaudern zu dürfen. Die Ergebnisse der netten Plauderrunde könnt Ihr Euch nun zu Gemüte führen.


Bernadette Stiller: Fangen wir eimal an mit der Standardfrage. Wie würdest du die Musik der neuen Scheibe "Believe" beschreiben?


Matthias: Wir sind ja die Gothic-Metal Band Nr. 1 in Europa, das ist unser Stil. Die neue Scheibe ist aber etwas härter ausgefallen als die vorherigen. Außerdem haben wir viel mit IBM herumexperimentiert und haben einige cleane Vocals eingesetzt. Unsere neueste Scheibe ist wohl die abwechslungsreichste geworden und die mit den meisten Songs drauf. Wir haben ebenfalls ein Intro und ein Outro, das fast schon wieder ein gesamter Song geworden ist.


B.ST.: Und welche Unterschiede zu früheren Alben könnt ihr feststellen?


M.: Ja, wie gesagt, ist das Album härter ausgefallen, die Gitarren sind mehr in den Vordergrund getreten. Wir haben dieses Mal einige Tracks live eingespielt. Früher haben wir eher alles studio-mäßig aufgenommen, also angefangen mit den Drums, und dann weiter mit den anderen Instrumenten, aber diesmal haben wir Songs auch live aufgenommen. Dies führte dazu, dass der Sound grooviger wurde und eben mehr die Atmosphäre von Live-Auftritten beinhaltet. Wir haben das deshalb ausprobiert, weil uns viele Leute gesagt haben, dass wir eine sehr gute Live-Band sind.


B.ST.: Um was geht es bei den Texten der neuen Songs?


M.: Da darfst Du mich nicht fragen, weil ich die Texte nicht schreibe, sondern das ist die Aufgabe von Felix, unserem Sänger. Ich denke, er hat da seine Erfahrungen eingebracht. Er hat diesmal die Texte zuerst auf Deutsch geschrieben und sie dann ins Englische übersetzt, was, glaube ich dazu geführt hat, dass die Lyrics tiefsinniger geworden sind.


B.ST.: Strebt ihr mit "Believe" wieder einen Chart-Erfolg an?


M.: Na klar, ich glaube schon, dass wir wieder in die Charts einsteigen werden. Wir haben von der Plattenfirma ja auch eine sehr gute Promotion und wir haben einen Werbespot im Fernsehen geschaltet. Und wir werden wahrscheinlich wieder auf VIVA2 und MTV oder auch bei anderen Sendern laufen. Außerdem sind die bisherigen Presse-Kritiken sehr gut ausgefallen, was mich wundert, weil wir schon mal Probleme mit der Presse hatten


B.ST.: Um welche Art von Problemen handelt es sich da?


M.: Naja, ein Magazin macht uns Probleme.


B.ST.: Jetzt bin ich aber neugierig geworden. Um welches Magazin geht es?


M.: Genau gesagt, um das Rock Hard. Die haben uns bis jetzt meistens ignoriert. Die neue Plattenkritik ist zwar recht gut geworden, aber einen größeren Artikel haben die noch nie über uns gebracht. Es liegt vielleicht auch daran, dass die ja eher True-Metal im Heft haben.


B.ST.: Was habt ihr nach der NB-Tour zusammen mit HYPOCRISY, DESTRUCTION und KATAKLYSM noch vor?


M.: Wir werden dann im Jänner und Februar eine Tour zu unserem 10-jährigen Jubiläum starten. Da wird es dann in Stuttgart einen Live-Mitschnitt geben. Zusätzlich werden wir da ein Homevideo drehen, damit die Fans mal sehen, was hinter den Bühnen für schlimme Sachen passieren (Gelächter). Das dürfte die Fans ja interessieren. Wir werden auch auf einer Video-Compilation von Nuclear Blast oben sein und zwar von "Time for tears".


B.ST.: Was kannst du uns noch über die Gothic-Metal Szene sagen?


M.: Naja, da kann ich nicht so viel sagen. Ich bin nicht so in der Szene verankert, bis auf die Tatsache, dass wir unsere Konzerte natürlich vor Publikum der Gothic-Metal Szene spielen. Unsere Musik ist halt ein Mix von harten Gitarren, was eher die Metaller anspricht, und den Keyboards, was die Gothic-Leute mögen. Das macht dann unseren Erfolg aus, weil die Mischung verschiedenen Gruppen von Menschen gefällt. Ich bin eher nicht so in der Gothic-Metal Szene, weil ich eher nicht so eine Musik höre.


B.ST.: Was hörst du denn für eine Musik?


M.: Da ich ja Gitarrist bin, interessieren mich natürlich auch mehr solche Bands mit mehr Gitarren-Arbeit.


B.ST.: Was wären das für Bands, konkret?


M.: Zum Beispiel PANTERA, MACHINE HEAD, KORN, aber auch THERION mit den orchestralen Sounds. Die ganze Wave-Musik ist nicht so das Meine.


B.ST.: Gut, dann sage ich recht herzlichen Dank, dass du dir für unser kleines Magazin Zeit genommen hast. Wir sehen uns in Wien.




www.crematory.de

Autor: Berni


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Beitrag vom 22.10.2000
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