Interview mit FOZZY - mehr Rocker denn Wrestler


Chris Jericho wurde in den letzten beiden Dekaden als großartige Wrestler bekannt. Abseits seiner WWE Karriere ist der Mann aus Kanada aber auch Vollblutrocker und ist mit den schmerzlich unterbewerteten Jungs von FOZZY mit Rich Ward (STUCK MOJO) fleißig am Touren und Aufnehmen. Der Muskelprotz lud uns in den Tourbus zu einem wirklich sympathsichen Gespräch, in dem wir erfuhren, dass er seiner musikalischen Karriere absolut den Vorzug gibt, was FOZZY für große Pläne haben und warum es sich lohnt einen Gig der Männer zu besuchen.


Wie meistens zu Erst die Frage: Wie läuft die Tour Chris?


Heute ist die letzte Show auf der Tour und ich kann es gar nicht glauben, dass sie schon wieder vorbei ist. Es ist der 16te oder 17te Gig und wir sind aufgeregt, denn wir haben vor knapp vier Monat zum aller ersten Mal in Wien gespielt. Wir haben es sehr genossen und wollten wieder kommen; und zum Glück sind wir eingeladen worden, wieder hier zu spielen, also denke ich, dass dieser Abend noch besser wird als der erste.



Gutes Stichwort, wie war es mit SOIL hier in der ((Szene))?


Wir hatten leider einen schlechten Busfahrer, der Typ war nicht ganz klug. So sind wir erst knapp ein bis zwei Stunden bevor die Arbeit losging angekommen und es wurde bereits dunkel. Wir waren so aufgeregt, weil wir über Wien schon so viel gehört haben und wollten darum natürlich auch etwas davon sehen. Gerade zur Weihnachtszeit soll es wirklich schön sein. Heute hatten wir aber zum Glück mehr Zeit und haben diese auch genutzt um uns die Umgebung anzusehen.




Schön. Was können wir heute von der FOZZY Show erwarten?


Unsere Shows sind auf eine gewisse Weiße immer gleich, egal ob wir in Wacken, dem Download Festival oder einem winzigen Club spielen. Für uns ist jede Show eine große Show. Wir hatten eine großartige Tour, die Band ist super in Form und es ist auf jeden Fall noch genug Energie vorhanden um eine großartige Show zu liefern. Die Crowd in Wien war bei der letzten Show grandios, also können wir auch heute das Gleiche erwarten.



Wie kommt ihr mit den Jungs von DROWNING POOL aus?


Sehr gut, es ist dasselbe Konzept wie mit SOIL. Eine Doubleheadliner Show und es ist immer gut zwei Bands mit je einer guten Fanbase zu haben. Es gibt genug FOZZY Fans, die DROWNING POOL nicht kennen und die Chance haben diese zu sehen und kennen zu lernen und natürlich auch umgekehrt. Wir sind alle happy damit, denn der Beweis dafür, dass es funktioniert ist, dass fast alle Shows fast oder komplett ausverkauft waren. Man merkt auch, dass die Zuschauer mit beiden Bands viel Spaß haben. Man muss einfach schauen, dass man eine gute Kombination findet. Es würde nicht viel Sinn machen wenn FOZZY mit DIMMU BORGIR auf Tour geht.



Letztes Jahr habt ihr mit „Sin & Bones“ ein neues Album veröffentlicht. Ich war sofort begeistert, aber wie zufrieden bist du jetzt im Nachhinein mit dem Ergebnis und den Kritiken und so weiter?


Danke, freut mich, dass es dir gefällt. Wir sind sehr zufrieden. Wie du weißt, sagt eine Band immer in dem Moment, wenn sie ein neues Album veröffentlicht, dass dieses das Beste, das sie jemals gemacht hat, ist. Du weißt aber natürlich nie, ob die Fans auch so denken. Aber die Kritiken waren super und es sieht auch so aus als würden unsere Fans darauf abfahren. Wir haben schon sieben Songs davon gespielt, das ist schon fast das komplette Album. Die Leute gefällt das aber, man sieht, dass sie dazu abgehen, mitsingen und so weiter.

Wir haben uns bei dem Album auf das konzentriert, was wir am besten können. Es ein wirklich heavy´es Album mit melodischen Riffs. Wenn METALLICA und JOURNEY ein Bastad-Kind hätte, könnte das FOZZY sein.






Wie seid ihr auf den Titel „Sin & Bones“ gekommen und was bedeutet dieser?


Eigentlich ist es ganz lustig. Viele geniale Ideen passieren durch Zufälle. Rich („The Duke“ Ward) schrieb einem Kumpel eine SMS und der hungerte sich runter bis er nur noch Haut und Knochen war, also schrieb er „Skin & Bones“, doch die Autokorrektur änderte dies zu „Sin & Bones“. Er zeigte mir das und ich fand es großartig und schlug vor das Album zu nennen. Und es funktioniert.



Was sind so deine Einflüsse für die Texte?


Ich baue die Texte rund um eine Phrase auf, die ich irgendwo höre oder lese. Wie „Spider In My Mouth“. Ich habe das in einer Stephen King Geschichte gelesen. Ich schreibe so etwas dann auf meine Lyrics-Titel Liste, auf der ich alles aufschreibe, bei dem ich mir denke, dass es cool wäre mal einen Song darüber zu schreiben. Bei „Storm The Beaches“, „Blood Happens“ oder „Dark Passenger“ lief es auch so ab.





Gut, dass du den Song erwähnst. Das Thema erinnert mich an die Serie „Dexter“.


Ja genau, da habe ich die Idee her, aber es geht nicht um Dexter per se. Ich finde aber das Konzept, dass er diesen „Düsteren Begleiter“, der ihn diese bösen Dinge tun und denken lässt, hat. Das habe ich einfach aufgegriffen und mir meine eigenen Gedanken dazu gemacht.

Andere Texte sind etwas persönlicher. Erfahrungen und so weiter. Manche Songs ändern sich während des Schreibens. Wie zum Beispiel der Songtitel „Survival Of The Sickest“, der nachher zum Titeltrack „Sin & Bones“ wurde. Es war ein cooler Text, aber ich wollte einen Titeltrack haben und so ändern sich manchmal Texte komplett, wenn man dieser 3-4 Mal überarbeitet.




Viele Leute kennen dich natürlich als berühmten Wrestler. Was war eigentlich deine erste Leidenschaft – das Wrestling oder die Musik?


Es ist schwer zu sagen, denn solange ich zurückdenke, kann ich mich erinnern, dass ich immer ein Wrestler werden wollte, aber genauso in einer Rock Band spielen. Aber die Musik kam wahrscheinlich etwas früher, denn ich habe schon in Bands gespielt, seitdem ich zwölf war und mit acht war ich schon sehr musikbegeistert. Aber ich habe mein ganzen Leben für beides gelebt, denn die Idee mit dem Wrestling kam nur wenig später.



Du hast ja im Jänner im Royal Rumble dein letztes Match gehabt, wie sieht es mit einem weiteren Comeback aus?


Ich weiß es nicht. Ich habe überhaupt keine Pläne, denn mein Fokus liegt absolut auf FOZZY. Ich werde nur hier und da in der WWE mitmachen, denn ich glaube nicht, dass nicht nochmal ein Vollzeit-Wrestler werde. Sag niemals nie, aber wir sind mit FOZZY so viel auf Tour und arbeiten hart. Es war schon seitdem ich klein war immer ein Traum von mir dieses Leben zu haben und wir haben aktuelle so viele Möglichkeiten, die wir einfach nutzen müssen.





Wie ist das mit Rich, ist auch für ihn FOZZY im Fokus? Ich meine, er hat ja auch noch STUCK MOJO.


Ja, wir alle sind auf FOZZY fixiert, das eigentlich schon seit fast drei Jahren, seit dem „Chasing The Grail“ Release. Man spürt das auch, denn die Band wächst und entwickelt sich weiter. Wir hatten immer eine große Fanbase in UK und arbeiten hart an den USA und auch dem Rest von Europa und es funktioniert. Man muss einfach immer weiter touren. Wir arbeiten schon lange an Deutschland und dieses Jahr sind wir zum ersten Mal nach Wacken eingeladen worden, es trägt also Früchte. Du musst einfach weiter anklopfen und hämmern bis die Tür offen ist.



Arbeitet ihr bereits an neuem Material?


Wir arbeiten eigentlich schon an neuem Zeug seitdem „Sin & Bones“ veröffentlicht wurde. Jetzt hängt es davon ab, wie es in den nächsten Monaten weitergeht. Wenn wir weitere Tourangebote bekommen, dann machen wir das natürlich, wenn nicht, arbeiten wir am nächsten Album. Wir waren so viel auf Tour seit der Veröffentlichung. Wir haben fast 100 Shows seit letzten August, das ist schon einiges, aber wir wollen weiter machen soweit es geht.




Du bist also gern auf Tour, oder hast du manchmal Heimweh?


Es ist einfach ein Teil von dem was ich tue. Es ist etwas was ich mein Leben lang schon mache, egal ob mit FOZZY oder Wrestling. Aber wenn ich zu Hause bin, bin ich einfach dort und konzentriere mich darauf und genieße es, bis ich wieder unterwegs bin.



Welche Bands und Sänger haben dich in deiner Karriere beeinflusst?


Meine Lieblingsband war immer THE BEATLES, aber ich liebe natürlich auch METALLICA, IRON MAIDEN, THE POLICE, HELLOWEEN, KISS und OZZY. Was die Sänge betrifft, so ist Bruce Dickinson mein absoluter Favorit aber auch James Hetfield, Ozzy und Paul Stanley. Es sind sicher all diese Sänger Teil meiner Stimme, aber ich kreiere auch meinen eigenen Stil.



Wie kam die Idee „Fairys Wear Boots“ von Ozzy bzw. BLACK SABBATH zu covern? Ich finde es ziemlich cool, da du wirklich ziemlich nach Ozzy klingst.


Ja, das habe ich schon öfter über alten FOZZY Songs von Leuten gehört. Leute sagen bei diesen Songs immer wieder, dass ich nach ihm klinge, und das obwohl ich es nicht mal versucht habe. Darum fad ich es spannend einmal wirklich zu versuchen wie er zu singen. Wir alle lieben das „Speak Of The Devil“ Album, darum ist das eher ein Cover von OZZY OSBOURNE von diesem Album mit Ozzy, Brad Gillis, Rudy Sarzo und Tommy Aldridge aus dem Jahr 1982.





Ich danke dir für deine kostbare Zeit. Möchtest du noch etwas sagen?


Nur, dass wir wirklich froh sind wieder hier zu sein und wir freuen uns auf jeden Fall, wenn wir bald wieder hierher zurück kommen können.


www.fozzy.com

Autor: maxomer

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Beitrag vom 14.05.2013
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