Interview mit REBELLION - die Chancen nutzen
Hi Leute, REBELLION sind zurück und ihr habt nichts eurer Energie eingebüßt. Letztes Jahr hat es für die Band ja nicht so rosig ausgesehen. Wie habt ihr zwei verbleibenden Mitglieder die Situation gemeistert? Wir hatten sehr viel Zuspruch von Fans aus er ganzen Welt. Das war schon abgefahren wenn du Mails von Leuten aus der ganzen Welt, aus Ländern wie Südamerika, Australien, Israel der Türkei und sogar Südkorea bekommst. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir klar, was Rebellion eigentlich ist. Da haben Micha und ich uns entschieden, dass wir weiter machen. Danach war es eigentlich relativ einfach, ich persönlich mag eh keine Schwierigkeiten, ich sehe lieber die Chancen, die in solchen Situationen liegen. Ich konnte z.B. die Band komplett neu strukturieren, so wie ich das wollte. Mit war z.B. wichtig, dass wir regelmäßig proben können, also suchte ich neue Musiker aus meiner Region. Wann und wie habt ihr von dem Abgang der ehemaligen Musiker erfahren? Uwe hat es mir einige Wochen vor seinem tatsächlichen Ausstieg persönlich gesagt. Hierbei sagte er mir auch, dass Gerd und Simone wohl auch gehen werden. Und wie habt ihr die neuen Leute gefunden und kannst du uns diese kurz vorstellen? Olli kenne ich seit üer 20 Jahren, ich spiele mit ihm schon seit Jahren in der Band THE MAGIC OF THE RADIO zusammen. Olli war mein erster Ansprechpartner, ich schätze ihn als Musiker, Produzent und Freund. Matthias hatten wir nach verschiedenen Auditions aus den Bewerbern für die Drums herausgepickt. Stephan ist (wie Olli) ein alter Freund von mir (Olli kenne ich länger aber Stephan ist älter - lach). Stephan kommt eigentlich aus dem Blues und ist eher ein Sessionmusiker. Er hat einen Teil dieses besonderen Umgangs mit Musik mit in die Band gebracht. Normalerweise probst du, um dein Programm geil spielen zu können. Ich hatte eigentlich fast schon vergessen, dass man auch mal jammen kann, nur um der Musik willen. Ich denke, die Kombination machts und die passt bei uns ziemlich gut. Ihr habt euch wieder sehr ins Zeug gelegt, um ein schönes Konzept für das Album zu basteln. Worum geht es und wie habt ihr euch dafür inspirieren lassen? Wie es Titel des Albums ja schon andeutet, geht es um Arminius, der im Jahre neun nach Christus im Teutoburger Wald den Römern unter Varus gehörig den Hintern verhauen hat. Natürlich ist die Story historisch sauber recherchiert und im recht umfangreichen Booklet auch sehr breit dokumentiert. Könntet ihr euch ein Album ohne ein solches Konzept für REBELLION heute noch vorstellen? Mich inspiriert es halt, wenn es eine Geschichte zu erzählen gibt. Wenn ich mich in ein Thema einlese entsteht Schritt für Schritt ein Bild in meinem Kopf, wie es wohl werden könnte. Ich mache das gerne und ich denke, dass es recht viele Fans von Rebellion gibt, die genau das haben wollen, warum sollten wir also nicht auch in Zukunft so arbeiten. Nachdem ihr nun die Viking-Trilogie abgeschlossen habt, widmet ihr euch mit "Arminius Furor Teutonicus" ganz einem anderen Thema. Wie der Wandel und wird es auch hierzu weitere Teile geben oder können wir auf dem nächsten Album wieder ein anderes Thema erwarten? Mich fasziniert die Kultur der Germanen, schließlich sind auch die Wikinger Germanen gewesen, da ist der Sprung eigentlich nur ein sehr kleiner. Arminius selber war schon eine faszinierende Persönlichkeit, halb Römer halb Germane, wahrscheinlich zwischen beiden Welten stehend und sicherlich immer auch auf der Suche nach seinem ganz persönlichen Vorteil. Mit Hermann dem Cherusker hat die historische Vorgabe wenig zu tun, sicherlich war er kein Vater der Nation, es gab ja auch damals keine Nation, und kein Gefühl von Zusammenhalt, das ist alles son nationalromantischer Käse. Immerhin aber hat Arminius es geschafft, mit einem Haufen schlecht ausgebildeter und wohl zumeist auch schlecht bewaffneter Germanen den Römern eine derart vernichtende Niederlage beizubringen und deren Reaktion darauf stand zu halten, dass das Weltreich seine Germanien Politik grundlegend änderte. Nach der Niederlage des Varus und den Vergeltungszügen des Germanicus hat es eigentlich keine territoriale Ausweitung des römischen Imperiums mehr gegeben. Die verlustreichen Kämpfe in Germanien haben an diesem Politikwechsel sicherlich einen hohen Anteil gehabt. Boa und frag mich nicht nach der nächsten Platte, lass doch diese hier erstmal live spielen. Wie lief das Songwriting ab bzw. inwieweit waren die neuen Musiker bereits darin involviert? Ich gebe Stephan und Olli Vorgaben gemäß dem Script, welches ich für die Story angefertigt habe. Dies beinhaltet stichpunktartig das Thema des Songs sowie, wie er sich anfühlen sollte (heavy oder groovy, schnell oder langsam) und so weiter. Die beiden erarbeiten dann Riffs, Fragmente oder auch schon relativ fertiges Songs und die werden dann im Proberaum mit der kompletten Band erarbeitet. Das geht natürlich nur, wenn du regelmäßig proben kannst, aber ich denke man hört es den Songs eben auch an. Wo seht ihr die Unterschiede zum Vorgänger? Für mich wirkt das Album eine Spur kompakter und direkter. Außerdem klingt der Sound wieder erdiger, kommt mir vor, nicht mehr ganz so modern. Es freut mich sehr, dass du das hörst. Ich denke, der Prozess des Songwritings spielt hierbei eine wichtige Rolle. Weiterhin hatte Uwe bei der "Arise" ganz bewusst versucht, die Band modernen klingen zu lassen. Mir persönlich gefällt der Sound von "Arminius" besser. Olli hat so altmodische Sachen gemacht wie die Raummikrophone laut zu drehen (so dass man die Drums wirklich klappern und scheppern hört), dafür hat er so wunderbare moderne Erfindungen wir Triggermikros und "Replacment Sounds" (der original Sound z.B. der Bass Drum wird durch den Sound einer anderen Bass Drum ersetzt). Sprich man hört ziemlich genau, was da wirklich gespielt wird. Das ist natürlich aufwändiger, weil du die Sounds auch bekommen musst, normalerweise hängst du ja nur nen Trigger dran und steuerst damit Sounds aus der Dose an. ...hm, leider muss man es heute schon als Besonderheit erwähnen, dass die Drums überhaupt eingespielt wurden. Fast alle modernen Metal Produktionen sind doch mittlerweile programmiert, eine sehr bedenkliche Entwicklung wie ich finde. Ihr habt ja im November schon drei Konzerte absolviert. Waren das die ersten im neuen LineUp und wie liefen diese? Wir hatten mit diesem Line up bereits vor bzw. während der Produktion zu Arminius schon jeweils einen Auftritt gespielt, kleine Festivals. Der erste war bei unseren Kumpels vom Metal Club Air Axes. Das war für die Entwicklung des neuen Line-Ups ziemlich wichtig, erstens zwang dieser Termin die neuen REBELLION, die Songs der Setliste nicht nur spielen sondern geil spielen zu können. Hierdurch haben Olli und Stephan den Stil von REBELLION gelernt. Als es dann daran ging eigene Songs zu schreiben, musste ich eigentlich gar nicht eingreifen und nur sehr wenig lenken. Natürlich war es auch sehr wichtig zu testen, wie das bei den Fans ankommt, ich denke, dass erst danach Olli und Stephan wirklich begriffen haben, was Rebellion ist. Ein paar weitere Termine für Nov./Dez. habt ihr noch bestätigt. Gibt es schon Pläne für nächstes Jahr?Wir werden im Sommer das eine oder andere Festival spielen und wollen sehen ob wir davor nicht noch einige Shows im Süden hinbekommen. Danke für das Interview. Gibt es noch etwas zu sagen? Besonderen Dank an unsere Fans, ohne sie würde es die Band heute nicht mehr geben. www.rebellion.st
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maxomer Weitere Beiträge von maxomer
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