Interview mit KAMELOT - ein würdiger Nachfolger


Als Gesangswunder Roy Khan seinen Ausstieg bei KAMELOT bekannt gab, war das natürlich ein Schock für die Fans, doch Mastermind Thomas Youngblood und seine Männer nutzten diesen Verlust als Chance und brachten mit Tommy Karevik einen würdigen Nachfolger auf den Plan. Mit diversen Auftritten und der neuen Platte "Silverthorn" konnte er sein Können schon mehrfach beweisen. Wie es der Band nun geht und welche Pläne diese hat, verriet uns Youngblood, der nette Gitarrist bei seinem ersten Besuch in Wien.


Hi Thomas, wie geht es dir und wie gefällt dir denn die aktuelle Tour bisher?


Mir geht es bestens und die Tour ein Wahnsinn. Wir waren gestern in einer ausverkauften Halle in Köln und die Stimmung war gut, sowie auch der Sound und alles Drumherum.




Natürlich wollen die Fans alle etwas über euren neuen Sänger Tommy Karvik wissen, darum fangen wir auch gleich damit an. Wie seid ihr auf ihn aufmerksam geworden und warum hat gerade er den Posten bekommen?


Ich habe ihn bei einer suche über Youtube gefunden eigentlich. Wir sollten am Prog-Power Festival in Atlanta spielen und da habe ich mir mal angesehen, welche Bands dort noch so spielen, denn die haben immer ein wirklich tolles LineUp. Ich habe dann einige Bands angecheckt, darunter auch SEVENTH WONDER. Ich habe da die ersten Songs mit Tommy gehört und war wirklich beeindruckt. Ich habe ihn dann für eine Tour als Backup-Sänger eingeladen. So haben wir ihn kennengelernt. Zur gleichen Zeit haben wir aber weitere Sänger getestet, damit wir auch jedem eine gleiche Chance geben.



Wie war es, mit ihm die ersten Shows zu spielen? Wie ging es euch und ihm dabei? Auf den Festivals hatte er meines Erachtens sowohl die alten Songs als auch das Publikum fest im Griff.


Ja, wirklich. Wenn ich ehrlich bin, war ich selber sehr überrascht. Bei den Proben war er schon sehr gut, aber zwischen dem Proberaum und einer Stage mit dreißigtausend Leuten, ist ein großer Unterschied. Wie du sagtest, er hatte alles sofort unter Kontrolle, war nicht nervös, sang toll und interagierte auch mit der Crowd perfekt. Es wirkt, als hätte als wäre er schon immer dabei gewesen. Als er damals noch als Backup-Sänger dabei war, wirkte er noch etwas unsicher, aber als er erfuhr, dass er jetzt der neue Sänger von uns ist, hatte er sofort alles unter Kontrolle.





Was kannst du mir über das neue Album „Silverthorn“ erzählen?


Der Titel hat mit dem Konzept etwas zu tun. Wir wollten, dass die Leute, die das Album kaufen auch tief in diese Story eintauchen. In musikalischer Richtung wollten wir etwas mehr Melodien wieder rein bringen. Wir haben mit Miro zusammen gearbeitet für die Produktion und haben darauf geachtet, dass wir wieder Leute, die wir kennen und mit denen wir schon gearbeitet haben, im Team haben. Bei den Texten gibt es sehr viel zu entdecken, aber ich möchte, dass die Fans sich da ihr ganz eigenes Bild machen.



Inwieweit konnte sich Tommy bereits in das neue Album einbringen?


Schon ziemlich viel. Er hat alle Texte und Gesangsmelodien geschrieben. Er hat mit Sascha an einigen musikalischen Parts gearbeitet. Das war für uns ein wichtiger Faktor, dass wir jemanden finden, der auch Musik schreiben kann.




Du sagtest, dass er alle Texte geschrieben hat, war das Konzept also auch seine Idee?


Es war eine Kombination aus seinen Ideen, meinen, aber auch von Oliver und Sascha. Wir haben gemeinsam über die Story und die einzelnen Teile davon geredet und gemeinsam ausgearbeitet.



Wie seid ihr auf die Idee zu dieser Story gekommen?


Eigentlich haben wir mit etwas ganz anderem angefangen, aber wir haben Idee gehabt, wieder verworfen und dann wieder aufgegriffen. Als dann die Zwillinge, die Teil der Story sind aufgekommen sind, haben wir dann doch eine Linie gefunden. Jeder hat einfach seine Ideen eingebracht und so ist es ganz natürlich entstanden.



Wo siehst du denn die Unterschiede im Vergleich zum Vorgänger „Poetry For The Poisoned“?


Es gibt auf „Silverthorn“ definitiv mehr Melodien, wie damals auf der „Black Halo“ oder „Epica“. Es gibt natürlich einige Gemeinsamheit. Ich meine, „Poetry...“ war natürlich ein KAMELOT-Album, aber es war mehr melancholisch und monoton. Hier haben wir mehr Melodien mit hineingemixt, aber es gibt halt auch diese melancholischen Parts. Zum Beispiel „Prodigal Son“ ist ein fröhlicher Song, hat aber am Ende doch eine düstere Stimmung.



Was können wir heute bzw. auf der Tour erwarten. Habt ihr irgendeine spezielle Show geplant?


Wir spielen ja zum ersten Mal in Wien. Die Show ist ausverkauft, was sehr aufregend ist, somit wollen wir wieder hierher kommen und auf einer größeren Bühne spielen, denn die ((szene)) ist doch sehr klein. Wir haben einen ganzen Truck voller Lichter, Pyros und so zeug, welche wir nicht verwenden können bei dieser Show. Wir sind eine gute perfomende Band, die mit der Crowd interagiert und eine spezielle Atmosphäre hervorruft. Es wird sicher ein Spaß für uns alle heute Abend.




Wird es irgendwelche Überraschungen in der Setlist geben?


Nicht wirklich. Wir haben ein grundsolide Tracklist. Wir könnten verschiedene Songs tauschen, aber wir möchten die Show homogen halten und wir haben einen Guitar-Tech verloren, der krank wurde, somit möchten wir nichts riskieren. Es wird ein paar kurze Soli und Ansagen geben, die für Spannung sorgen, ansonsten werden wir einfach mit unseren Songs Arschtreten.
Aber das Set ist wirklich stark, ich mag es sehr. Wir werden auch vier Songs des neuen Albums spielen.




Wie funktionieren diese bzw. fügen sich in das Set ein?


Perfekt.



Ihr habt ein Video zu „Sacrimony“ aufgenommen. Warum habt ihr diesen Song als eure erste Single gewählt?


Wir haben einfach gefühlt, dass der Song ein perfektes Beispiel dafür ist, wofür KAMELOT eigentlich steht. Mit den Gästen Alyze und Alissa hat es auch gut gepasst und vieles ist hier einfach so typisch für uns, dass es eine leichte Entscheidung war.




Worum geht es denn im Video?


Natürlich um das Konzept der Brüder und deren Schwester. Ihr Mutter stirbt an einem Herzinfarkt, aber mehr will ich auch gar noch nicht verraten. Es wird auch ein zweites Video geben, wobei ich den Song noch nicht verraten kann. Dieses wird im Jänner kommen und ein wirklicher Killer werden.



Das Video ist wirklich gelungen. Sieht wie eine richtig große Produktion aus. Wo habt ihr dieses aufgenommen?


Das Meiste wurde in Belgrad von den I-Code Leuten, die mit uns schon „Love You To Death“ und „Rule The World“, gemacht haben, aufgenommen. Den Rest haben wir in Motreal gemacht?



Wie schwer ist es eigentlich für euch heutzutage eine Setlist zusammenstellen, nachdem ihr ja schon so viele Hits und Klassiker habt?


(lacht). Ja, das ist gar nicht so einfach. Wir können ja nicht einfach „Center Of The Universe“ oder „Karma“ rausnehmen. Außerdem musst du sehen, dass du nicht nur schnelle Songs in dem Set hast, man muss das schon spannend und abwechslungsreich halten. Wir haben dieses Mal wieder eine wirklich gute Balance gefunden, wobei es dieses Mal insgesamt etwas schneller zugeht. Es ist die erste Tour mit Tommy, somit wollten wir den Fans viel Bekanntes liefern. Danach können wir für die nächste Runde schon sehen, ob wir nicht andere alte Songs wie „Kingdom Come“ oder „Farewell“ ausgraben.




Ich danke dir für das Interview und überlasse dir die letzten Worte:


Danke für den Support. Es fühlt sich gut an hier in Wien zu sein, bei einer ausverkauften Show und freuen uns schon auf den Abend.




www.kamelot.com

Autor: maxomer

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Beitrag vom 19.11.2012
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