Interview mit DEZPERADOZ - just like the Cowboyzz do


Was wären die guten alten Italo-Western ohne die grandiose Musik von Meistern wie Ennio Morricone. Wie man diesen musikalischen Spirit in den Metal einbringt weiß seit einigen Jahren Alex Kraft, denn mit den DEZPERADOZ verbindet er souverän die Musik des wilden Westens und unseren heißgeliebten Heavy Metal. Sänger, Gitarrist und Teilzeitcowboy Alex sprach mit uns über das neue Werk "Dead Man´s Hand" und das harte Leben in der Prärie.


Howdy Alex, was tut sich gerade bei euch, ich nehme an ihr seid im Promo-Stress zum neuen Album?


Thanxx, howdy back,
Ja es geht zum Glück gerade richtig rund ;-)





Euer neues Album erscheint in Kürze und ist das erste seit gut vier Jahren. Warum hat es so verdammt lange gedauert? Ich befürchtete schon, die DEZPERADOZ wären in die ewigen Jagdgründe eingegangen.


Noch nicht :)
Ich hatte die meisten Songs schon etwas über einem Jahr nach VÖ der „An Eye For An Eye“ fertig geschrieben. Leider hatte ich nicht mehr das Gefühl von der damaligen Plattenfirma verstanden zu sein und bemühte mich um ein anderes Label, was DEZPERADOZ „versteht“.

In dieser Zeit war ich viel am Spielen mit ONKEL TOM, DIRTY DEEDS und natürlich den Cowboyzz und machte das Onkel Tom Album. Ich muss sagen, ich bion froh, dass ich mir Zeit genommen habe, weil ich immer die Zeit für Qualität will.
Es sind bestimmt 6-7 Song im Müll gelandet, welche bestimmt supertoll sein könnten, mir aber nicht die für mich nötige Gänsehaut brachten, die ich bei jeder Pre-Produktion und bei jedem Song abverlange.




Gibt es wieder eine durchgehende Handlung wie beim Vorgänger oder erzählen die Songs unabhängige Geschichten?


Ja, es erzählt „Wild Bill Hickok's“ Geschichte vom letzten Abschnitt seines Lebens (die Zeit in Deadwood, wo er auch erschossen wurde), wo er einerseits zurück blickt auf seine Zeit als Revolverheld, andererseits bemerkt, dass es nicht mehr so geht wie zu jenen Zeiten. Er hatte den grauen Star, was er natürlich geheim hielt und Niemand wusste. Fast Jeder hätte ihn sonst über den Haufen geschossen, nur um sich damit zu brüsten Wild Bill erschossen zu haben.
In dieser Zeit wollte er es nochmal wissen. Er investierte in Goldmienen und verdiente in Deadwood durch das und das Spielen im Saloon No10 viel Geld. Er kleidete sich schick und edel und war eine lebende Legende.

Er wurde bei einem Pokerspiel in jenem Saloon in den Hinterkopf geschossen. Er war nicht, wie sonst üblich mit dem Rücken zur Wand gesessen. Jack McCall, ein Mann der Hab und Gut Jahre vorher gegen ihn verloren hatte, erschoss ihn hinterrücks, angeblich mit Wild Bills altem Navycolt, mit dem er so viele Showdowns überstand. Wild Bill fiel überkopf auf den Saloontisch. In der Hand zwei Paaren Achten und Assen, jeweils von Pik und Kreuz. Angeblich war die verdeckte Karte ein Jocker. So gewann er als toter Mann die Pokerrunde und das Blatt in seinen toten Händen wird seither in Pokerkreisen „Dead Mans Hand“ genannt.




Somit wird auch das Artwork logisch...


Das Cover zeigt eben jenes „Blatt“ welches Wild Bill Hickok in seinen toten Händen hielt und mit dem er als toter Mann seine letzte Pokerrunde gewann.




Ich persönlich finde das neue Album etwas zahmer, dafür aber reifer und abwechslungsreicher als den Vorgänger. Wo siehst du die größten Unterschiede?


Thats right man!
DEZPERADOZ klingt zwar immer auch schon nach drei Sekunden nach DEZPERADOZ, aber die "An Eye For An Eye" war schon von der Story sehr düster und traurig.
Ich vertiefe mich immer in die Geschichte meiner Alben und schreibe die Songs ähnlich wie man einen Film macht. D.h. Ich mache ein Storyboard, schreibe die „Chapters“ und Überschriften, was meist auch schon die Titel der Songs sind. Für mich hat jedes Kapitel und jeder Songinhalt automatisch dann einen Flair, einen Charakter. So entsteht der Song, das Kapitel und die Platte.
Diese Story handelt größtenteils um Frauen, Spielen, Alkohol und jede Menge Ärger.

Das ist so viel Rock'n Roll, dass mir die Songs recht leicht von der Feder gingen. In sofern ist es bestimmt komplett unterschiedlich zum Vorgänger, weil ich eine ganz andere Geschichte erzähle, die vielleicht etwas mehr „Yippieyeah“ ist.




Die Gründung der Band liegt zwar schon wieder über zehn Jahre zurück, doch interessiert mich, wie ihr auf die Idee gekommen seid eure Musik und die Texte dem Wilden Westen zu widmen.


Ich habe die Band 1998 gegründet. Die Idee kam mir in den Staaten auf dem Weg zwischen LA und LV. (eine geniale Strecke für Ideen!!) Hier kann man sogar noch an echten alten Silbermienen pissen gehen, hahaha. Ne, ohne Quatsch, hier hatte ich eigentlich die Grundidee.



Damals wurde die Band ja als DESPERADOS gegründet... gab es damit rechtliche Schwierigkeiten?


Nein, ich hatte schon 1998 das Patent im Bereich Unterhaltung.
Ich habe nur kein Bock total besoffen zu sein, bevor ich Desperados finde, wenn ich meine Band google :) Der Name DeZperadoZ ist absolut authentisch vom mexikanischen her und da ist der Begriff entstanden. Ursprünglich Männer, welche über die mexikanische Grenze flüchteten, weil sie zum Tode verurteilt waren, nannte man so. (Halunken, Schurken, Rumtreiber, Fremde etc).





Wie und wo holst du dir Inspirationen zum Schreiben der Musik und Texte. Laufen beim Songwriting die Streifen von Sergio Leone und Co. rauf und runter oder setzt du dich irgendwo in die Wüste, denn wenn man das neue Album hört, so fühlt man sich in dieses Szenario sofort reinversetzt?


Thanxx, ja so könnte man es wohl beschreiben.



Was ist dein Lieblingswestern und warum?


Leichen pflastern seinen weg (Il grande silenzio)
Er hat mehr Dreck, mehr Schnee, ist härter als alle anderen Spaghettiwestern und hat KINSKI! Einfach gandios von Stimmung und Ausführung. Für mich das Paradebeispiel eines Italowesterns jener Zeit.




Für „Showdown“ konntet ihr Tom Angelripper für einen Gastauftritt gewinnen. Wie war es wieder mit ihm bei den DEZPERADOZ zu arbeiten und wie kam das Ganze überhaupt zustande?


Tom ist einer meiner besten Freunde und wir machen ja zusammen ohnehin Onkel Tom. Er war nie aus unserem „Wild Bunch“ raus. War auch so, oder so immer auf allen Dezperadozproduktionen vertreten. Er hätte mich wohl aus ONKEL TOM geworfen, hätte er nicht mitmachen dürfen, hahahaa! Nein, er ist ja selbst glühender Fan von sowas. Ist auch im nächsten Video, welches in kürze erscheint vertreten. Der Clip wird übrigens auch ein Spaghettiitalowesternkurzfilm.



Für die Authentizität habt ihr auch einige für das Genre passende Instrumente verwendet, bzw. viele Sounds und Samples verwendet. Was ist da alles dabei und wer bedient diese Instrumente?


Außer Bass und Drums, Klarinetten, Posaunen und Trompeten kommt alles von mir. Was hab ich alles außer den Gitarren gespielt? Banjo, Dobro, Steelguitar (Pedalsteel Uli Rohde), Harp, Maultrommel, Waschbrett, Orgel, Klavier. Außerdem die kompletten Orchesterarrangements geschrieben. Hab bestimmt noch was vergessen.



Was eure bestätigten Tourdates betrifft, sieht es derzeit leider noch etwas mager aus, kommt da heuer noch was?


Hahaha, ich hoffe doch. Neeee, wir sind genau da gerade dran. Wir müssen uns den Arsch abspielen. Für das haben wir ne neue Bookingagentur mit Dragon Productions.




Ich danke dir für das Interview und bitte dich noch um ein paar Worte zum Abschluss.


Erst mal Danke für das Interview und die Interesse an DEZPERADOZ!!!
Ich hoffe, dass wir mit dem Album ordentlich Furore machen und vielleicht vermitteln können ein paar Dinge cooler zu sehen, mit Lebensfreude und weniger Rumgehäule.



Just the way the Cowboyzz do ;-)
Kommt ein Cowboy ausm Friseurladen.......... Pony weg HAHAHAHHHAHA!

www.myspace.com/dezperadoz

Autor: maxomer

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Beitrag vom 13.04.2012
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