Interview mit PRIMAL FEAR - komme was wolle


PRIMAL FEAR sind seit mittlerweile 15 Jahren erfolgreich unterwegs und gehören zur Elite des deutschen Power Metals, was an fulminanten Live-Shows und regelmäßigen verdamt starken Veröffentlichungen liegen mag. Die neueste Kreation nennt sich "Unbreakable" und schließt den Kreis zwischen aktuellen Werken und den Anfängen der Band und das auf höchstem Niveau. Frontmann Ralf Scheepers hat mit uns beim Wien-Gig über die wichtigsten Themen gesprochen.


Hallo Ralf, wie geht es dir?


Auf Tour geht es mir eigentlich immer gut, nur habe ich gerade privat etwas die Kacke am Dampfen, aber im Endeffekt ist alles gut.



Wie läuft die Tour bisher?


Richtig gut. In Tschechien lief es schon mal super, denn die Buden waren richitg voll und die Leute hatten Spaß. Es ist wichtig, dass wir gleich zu Anfang gutes Feedback bekommen, dann läuft der Rest eh wie von selbst.



Euer letzter Besuch in Österreich liegt schon einige Jahr zurück, ich glaub das dürfte zur „Seven Seals“ Tour mit HELLOWEEN gewesen sein. Verbindest du Österreich mit bestimmten Erinnerungen?


Stimmt nicht ganz, wir waren ja auf der letzten Tour in Wörgl, aber Wien schon länger nicht. Da hat uns der Veranstalter erklärt, dass die Leute hier nicht so gerne auf Power Metal Konzerte gehen, sehr viel Sparen und ihre Kohle lieber für Bier ausgeben. Die Szene ist hier anscheinend nicht so toll in Sachen Power Metal.



Aber ihr wart ja doch schon ein paar Mal hier, was verbindet ihr mit Österreich, wie gefällt es euch?


Eine super Zeit und privat natürlich auch Urlaub... Skifahren. Also nur positive Sachen.



„Unbreakable“ ist schon seit einiger Zeit erhältlich. Wie zufrieden seit ihr mit dem Ergebnis und den Reaktionen?


Wir sind absolut überwältigt. Wenn man in diversen Ländern auch in die Charts einsteigt, wie in Deutschland auf Platz 31, dann sind wir natürlich sehr zufrieden. Natürlich waren wir vor der Veröffentlichung mit dem Ergebnis schon zufrieden und das ist natürlich ganz wichtig. Es hätt nicht besser laufen können. Wir sind happy, dass die Fans das Album wirklich mögen und darum spielen wir auch heute sechs Songs live.



Dann nehme ich mal an, die Songs kommen live gut an?


Ja, sehr gut. Die Leute stehen drauf.



Was kannst du mir denn zu eurem neuen Video zu „Bad Guys Wear Black“ erzählen. Wie kam die Idee und wo habt ihr das Teil gedreht?


Wir wollten einen ziemlich Live-lastigen Song haben und der Song ist ein ziemlicher Headbanger, was ja schon der Titel sagt und die Zeile „bang your head“ kommt öfter vor, und darum wollten wir das Video auch so live wie möglich abdrehen, sprich viele Live-Szenen. Wir waren da im Eisenbahnmuseum in Nürnberg. Die Idee dazu kam vom Video-Team. Da war eine sehr gute Flucht nach hinten, bei der man sich sehr viel mit Nebel und Licht spielen konnte.



Habt ihr auf dieser Tour was die Bühnenshow betrifft, irgendwelche speziellen Überraschungen?


Ja, wir haben etwas Neues dabei, wobei es manchmal etwas schwierig ist, wenn die Clubs kleiner sind. Heute haben wir die Hälfte ungefähr aufgebaut. Wir haben sehr viel Stahl mit drinnen. Ich glaub, ich kann es ja sagen, es ist aus Alu (lacht), aber es ist auf jeden Fall eine Metal-Bühne, passend zu uns. Natürlich gibt es auch eine schöne Licht- und Nebelshow. Wir müssen aber auch in unserem Rahmen bleiben vom Budget her und so weiter.



Wie seid ihr eigentlich auf den Titel „Unbreakable“ gekommen?


Das war deswegen, weil wir in letzter Zeit sehr viel mitgemacht haben, intern, aber auch extern, denn das Business ist nicht mehr ganz so gesund, wie es schon einmal war. Trotzdem gehen wir raus und haben unseren Spaß. Wir haben das Glück, dass wir unsere Musik immer noch weltweit spielen können und die Leute zu den Konzerten kommen. Wir haben eine gute Zeit mit der Band und es kann kommen was will, wir machen auf jeden Fall immer weiter mit PRIMAL FEAR.



Was kannst du mir zum Artwork erzählen?


Das Artwork hat der Mat mit einem Künstler, der mir gerade entfallen ist, ausgearbeitet, was mir ganz peinlich ist. Auf jeden Fall sollte es wieder unser Adler sein, denn das ist unser Maskottchen, damit jeder weiß, dass da nicht nur PRIMAL FEAR drauf steht, sondern auch PRIMAL FEAR drinnen ist.



Wäre da nicht schon ein Name für das Maskottchen fällig?


Ja, da haben wir auch schon ein kleines Ausschreiben gemacht. Ich weiß nicht mehr, was dabei rausgekommen ist, aber intern hat er mal Paule geheißen (lacht).
Aber er hat doch keinen offiziellen Namen. Interessant beim Artwork ist auch das Booklet, denn zu den Songtexten ist überall ein Thema gemalt worden, was ich persönlich sehr gut finde. Das ist ein kleiner Bonus für die Leute, die rausgehen und sich die Scheibe auch wirklich noch holen. Besser als die Downloads ohne irgendwas Optisches und ohne Texte.




Wie würdet ihr das neue Album in eure Diskografie einordnen? Für mich wirkt es etwas wie ein Best-Of eurer Karriere mit ein paar Neuerungen, denn ich finde auf dem Album sowohl alte Heavy Metal Kracher, wie zu euren Anfangstagen, als auch Hymnen á la „Seven Seal“...


Ja, es geht so ein bisschen in Richtung „back to the roots“. Wir schließen den Kreis. Wir haben wieder so Riffs von den ersten Alben wir „Primal Fear“ und „Jaws Of Death“ dabei. Wir wollten wieder ein bisschen heftiger zu werden, aber ohne die bombastischen Sachen von „Where Angels Die“ und „Born Again“ ganz weg zu verzichten. Wir haben da eine gute Kombination daraus gemacht. Das hast du schon richtig erkannt, dass es eine Art Mischung aus „Seven Seals“ und den ersten Alben sein soll.



Wie ich hört ist euer Gitarrist Magnus für die Tour ausgefallen, ist er heute bereits wieder dabei?


Nein, es spielt der Konstantinos „Constantine“ Kotzamanis von MYSTIC PROPHECY mit. Der hat uns netterweise ausgeholfen, weil der Magnus familiäre Angelegenheiten zu regeln hat. Aber er ist auf jeden Fall noch in der Band, wir schreiben auch schon zusammen neue Songs, alles gut. Vielleicht schafft es dann auf den Festivals wieder dabei zu sein.



Wie schlägt sich Constantine bei euch in der Band und wie seid ihr auf ihn gekommen?


Wir haben eine Liste gehabt und da war er dabei und haben ihn einfach ausprobiert. Wir hatten natürlich auch nicht viel Zeit und logistische Probleme die Leute einzufliegen. Aber er hat das Material gleich super gespielt und da dachten wir uns, warum sollten wir noch mehr Leute ausprobieren. Er hat auch sehr viel Energie mitgebracht, ist ein super Gitarrist und ein echt netter Typ, also war das eine leichte Entscheidung.



Wie siehst du auf dein Solo-Album zurück, hast du damit alle gesetzten Ziele erreicht?


Positiv. Klar, könnte man die eine oder andere Scheibe mehr verkaufen, aber es ist heutzutage gar nicht mehr so einfach und mit einem Solo-Album schon gar nicht. Ich bin schon sehr zufrieden, denn den Fans hat´s gefallen.



Gibt es eine Option auf einen Nachfolger?


Never say never, aber momentan hat PRIMAL FEAR höchste Priorität. Jetzt stehen noch einige Tourneen und dann schauen wir mal was passiert.



Wie sieht es da mit Live-Auftritten aus, oder könnte vl. sogar mal ein Song ins PRIMAL FEAR Set finden?


Eher nicht, da wir mit PRIMAL FEAR die neuen Studio-Alben haben, die gespielt werden wollen. Es gab mal die Idee im letzten Jahr das in Süd-Amerika zu machen, aber das wäre logistisch ein ziemliches Problem gewesen, da wir dafür Leute zum Proben einfliegen hätten müssen, somit haben wir das gelassen, denn der Aufwand wäre für einen Songs, also „Remission Of Sin“ einfach zu groß gewesen.


Du warst auch schon ein paar Mal auf der Rock Meets Classic Tour, die ja Mat immer veranstaltet mit. Was war das für eine Erfahrung für dich mit Legenden wie Ian Gillen (DEEP PURPLE), Dan McCafferty (NAZARETH) oder Lou Gramm (FOREIGNER) auf der Bühne zu stehen?



Absolut geil. Steve Lukather (TOTO) war zum Beispiel ein Wahnsinn und Ian Gillen sowieso. Und ich habe dieses Mal die Ehre gehabt „Rosanna“ mit Steve zu singen. Die Erfahrung mit den Leuten und den Chören zu singen, war schon richtig genial. Letztens haben wir eine DVD davon gesehen, die es für interne Zwecke gibt, aber nie veröffentlicht wird, gesehen. Da hat man dann schon gehört, dass das ganz gut war, was wir da gemacht haben. Ich find das gut und es macht jedes Mal Spaß.




Das wars auch schon wieder mit meinen Fragen. Möchtest du noch etwas loswerden?


Ja, schaut mal zu, dass ihr euren Arsch vom Sofa runter bekommt und nicht so viel Geld für Bier ausgebt und zu unseren Konzerten kommt... und dort euer Bier trinkt (lacht). Ich möchte hier nicht meine eigene Werbetrommel rühren, sondern ganz allgemein für alle Power Metal Bands wieder mehr geht hier in Österreich. Wenn ihr auf so was steht, dann zieht es euch auch live rein, denn das ist dann nochmal eine richtig geile Erfahrung.


www.primalfear.de

Autor: maxomer

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Beitrag vom 12.04.2012
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