Interview mit MACHINE HEAD - 20 Jahre und kein Ende in Sicht


Die US-Thrash-Heroes MACHINE HEAD kamen im Rahmen ihrer aktuellen Tour auch in Wien vorbei, um im Gasometer einzuheizen. Vor Ihrem Gig wurde im Rahmen eines Presse-Round-Tables Adam Duce und Robb Flynn auf den Zahn gefühlt.


Ihr seit ja ziemlich viel auf Tour, auch jetzt, um das neue Album zu prmoten, habt Ihr wieder ein volles Programm? Gibt es irgendwelche Pläne es ruhiger angehen zu lassen?


Jetzt, wo gerade alles so gut läuft sollen wir es ruhiger angehen lassen? Keine Chance. Wir lieben es, auf Tour zu sein. Wir lieben es, live zu spielen. Heute Abend wieder vor ausverkauftem Haus zu spielen ist einfach großartig.




Während der Aufnahmen und auch auf der Tour zu "The Blackening" hattet ihr ja keine leichte Zeit, aufgrund diverser Spannung und privater Probleme verschiedenster Art. Hat sich das jetzt gebessert?


Wir sind jetzt sicher an einem besseren Platz als wir damals während der Blackening-Phase waren. Es scheint so, als ob jetzt jeder, der Teil des Albums und der aktuellen Tour ist, jetzt einfach wieder mit mehr Spass an der Sache dran ist. Es gab viele schwierige aber auch viele wunderbare Momente während "The Blackening". Die wunderbaren haben auf jeden Fall überwogen. Dadurch, dass wir ein öffentliches Leben leben, bekommt die Öffentlichkeit natürlich auch mit, wenn wir schwierige Phasen durchleben und möchte unsere Statements dazu haben. Fakt ist einfach, dass in den letzten 3 Jahren viel passiert ist, wir alles überwunden haben und das Leben nach wie vor großartig ist.


Euch beide (Adam & Rob) hier gemeinsam beim Interview sitzen zu sehen ist auch spannend. Ihr hattet in der Vergangenheit ja durchaus auch eure Probleme. Ist bei euch beiden alles wieder im Lot?


Wir sind seit 20 Jahren in einer Band. Das ist eine lange Beziehung. Im Grunde ist es eine Ehe ohne Sex. Aber eigentlich sind wir Brüder. Wir kennen uns unser halbes Leben lang. Brüder streiten, Brüder spielen, Brüder vertragen sich wieder und manchmal auch nicht. Wir haben gemeinsam viel durchgemacht. Wir wissen mittlerweile, wofür es wert ist zu streiten und wofür nicht.




Es wird aber keine DVD wie "Some Kind Of Monster" von METALLICA geben, wo Ihr eure Probleme vor einem großen Publikum ausbreitet.


Nein. Wir haben zwar einiges gefilmt aber eine solche DVD wird es definitiv nicht geben.


Zurück zum aktuellen Album. Habt ihr mit dieser Welle an positiven Berichten und Kritiken gerechnet, als "Unto The Locust" released wurde?


Naja, man weiss ja nie, ob das, was man macht, von den Leuten auch angenommen wird oder nicht. Wir hatten nur persönlich das Gefühl, etwas Spezielles geschaffen zu haben. Etwas, das anders ist als das, was wir in der Vergangenheit geschaffen haben und was man derzeit da draussen findet. Bei der Veröffentlichung von "The Blackening" waren wir etwas unsicher, ob unser Publikum uns folgen kann. Songs die 10 Minuten dauern usw. Da waren wir etwas nervös. Aber man muss einfach auf sein Bauchgefühl hören, um zu wissen, dass es passt. Wir hatten auch bei "Unto The Locust" unsere Phasen, wo wir dachten, wir müssten die Songs kürzen, um sie zugänglicher zu machen. Das haben wir versucht, aber es war einfach nicht mehr das selbe. Die Songs waren einfach nicht mehr diese Achterbahnfahrt, die sie sein sollten. Also wurden die Tracks einfach so lang, wie sie sein mussten, damit sie sich gut anfühlten.


Also gibt es keinen Master Plan für die Entstehung neuer Album-Tracks?


Das kann man zwar versuchen, aber am Ende des Tages muss man sich einfach von der Musik leiten lassen, um zu wissen, wohin die Reise geht.


Was hat es eigentlich mit dem Cover und mit der Heuschrecke auf sich?


Phil hatte die Idee mit der Metapher eines Heuschreckenschwarms. Bezogen auf Personen, die in dein Leben treten, alles ruinieren und wieder weiter ziehen. Uns hat die Idee gefallen und daraus entwickelte sich dann das Artwork und das Farbschema sowie das ganze drumherum.




Am 12. Oktober habt ihr ja euer 20-jähriges Bandjubiläum gefeiert. Wie glaubt ihr werden die nächsten 20?


Wenn wir uns vorstellen auch in 20 Jahren noch Musik auf diesem Level oder einem Höheren zu machen, wäre das großartig. Wenn man sich MOTÖRHEAD, IRON MAIDEN und andere Legenden ansieht und sieht, dass sie immer noch tolle Sachen machen und deren Musik immer noch gehört wird und relevant ist, können wir uns das für uns selbst nur wünschen. Wir wollen auf jeden Fall nicht zu einer Art Musicbox verkommen, wo wir nur noch alte Hits runterleiern. Das wird nie passieren.


OK Jungs, vielen Dank für das Gespräch.

www.machinehead1.com

Autor: typeOneg

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Beitrag vom 23.11.2011
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