Interview mit CLUTCH - einfach Rock N Roll


Die Herren von CLUTCH spielen sich schon seit über 20 Jahren den Arsch ab und die Arbeit lohnt sich, denn in den Staaten sind die Rocker, trotz weniger Massenkompatibilität, richtig erfolgreich. Um in Europa Fuß zu fassen, muss aber noch einiges getan werden. Auf Tour mit VOLBEAT soll der nächste Schritt folgen. Der überaus nette Drummer Jean Paul Gaster unterhielt sich vor dem Konzert mit Earshot über die Tour, das kommende Album und Musik im Generellen.


Wie läuft die Tour bisher?


So weit, so gut. Es sind sehr große Crowds, was sehr gut ist, denn es ist hier wichtig, dass wir vor so vielen Leuten wie möglich spielen. Und VOLBEAT ist eine großartige Band mit der wir das auch machen können.



Vor ein paar Tagen habt ihr bereits in Wien gespielt, wie war es für euch?


Eine große Show, sicherlich eine der größten Shows, die wir in Europa jemals gespielt haben. Es war ein großartiger Abend, wir lieben Wien.



Was kann der Besucher, der noch nie auf einer Show von CLUTCH war, auf dieser Tour erwarten?


Wir ändern jeden Abend die Setlist, um die Sache so frisch wie möglich zu halten. Wir nehmen Songs von verschiedenen Alben und heute Abend werden wir mindestens einen neuen Song präsentieren. Wir sind nämlich gerade dabei, Songs für ein neues Album zusammen zu stellen. Es ist für uns jetzt wichtig diese Songs schon live zu spielen, um zu sehen, wie diese funktionieren.



Wie viel Spielzeit habt ihr?


Ungefähr 45 Minuten.



Also euer aktuelles Album, ist ja jetzt schon über zwei Jahre alt, wann können wir das angesprochene neue Werk erwarten?


Wir hoffen, dass wir das Album Anfang nächsten Jahres aufnehmen können, damit wir es vielleicht im Sommer veröffentlichen können – oder spätestens im Herbst.



Kannst du uns noch ein paar Details dazu nennen oder bereits sagen, in welche Richtung es gehen wird?


Zurzeit ist das schwer zu sagen. Wir haben wirklich viele Songs und viele die in verschiedenste Richtungen gehen. Es ist wirklich noch viel zu früh, um zu sagen, wie sich das Album dann schlussendlich anhören wird. Man muss aber auch dazu sagen, dass wir nie wirklich ein Bandtreffen haben, in dem wir darüber sprechen, in welche Richtung ein Album oder Song gehen soll, wir treffen uns einfach und spielen.



Viele Leute bezeichnen euch als Stoner Rock Band, aber wie ich hörte, stimmt ihr dem nicht wirklich zu. Wie würdest du euren Sound beschreiben?


Für mich ist es Rock N Roll. Für mich ist Rock N Roll einfach eine Kombination aus allen Musikrichtungen mit denen ich aufgewachsen bin. Wir sprechen hier von Jazz, Blues, frühen Rock, also ist es einfach ein Mix aus all diesen Sachen.



Welche Bands oder Musiker würdest du als Einfluss bezeichnen?


Ich persönlich höre sehr viel altes Zeug. Gestern Nacht haben wir uns die JIMI HENDRIX „Live At The Isle Of Wight“ angesehen. Einfach einzigartig und genial. Es ist interessant sich diese DVD anzusehen und darüber nachzudenken, wo er in seiner Karriere an diesem Zeitpunkt stand und kurz darauf verstarb. Es ist also ein interessanter Eindruck. Wir hören viele solche Sachen wie LED ZEPPELIN, CREAM, BAD BRAINS. Ich höre viel Dub und Jazz, ich liebe Elvin Jones, er ist einer meiner Lieblingsdrummer. Wir hören eine ganze Bandbreite an Musik und das meiste davon ist keine neue Musik und das meiste davon ist nicht heavy.



Warum denkst du, dass CLUTCH in Europa nicht so erfolgreich ist, wie in den USA?


Ich denke, der Hauptgrund ist einfach, dass wir hier noch nicht viel auf Tour waren. Das Wachstum zu Hause war auch sehr, sehr langsam, aber wir hatten dort die Möglichkeit ca. 200 Shows im Jahr zu spielen. Das Wachstum der Band war eigentlich sehr natürlich und wir haben mit vielen bekannten Bands gespielt und einfach getourt, getourt und getourt. Für das, was wir bisher in Europa geleistet haben, bin ich eigentlich sehr zufrieden mit dem Status, den die Band hier genießt. Und ich denke auch, dass es nach dieser Tour noch besser wird.



Mit VOLBEAT habt ihr natürlich dazu auch eine gute Startposition, aber gibt es noch weiter Tourpläne für Europa?


Ja, wir werden bald eine UK-Tour mit THIN LIZZY machen. Das wird sicher großartig. Die Tour wird dann im Jänner stattfinden. Wenn wir danach wieder nach Hause kommen, werden wir uns einen Plan für die Aufnahmen und das Mixing des Albums zurechtlegen und mit diesem dann zurückkehren.



Wie ist die Tour mit VOLBEAT zustande gekommen?


Sie fragten uns, ob wir mit ihnen auf diese Tour gehen möchten. Ich denke, sie hörten sich unsere Alben an und es gefiel ihnen. Ich wusste zuvor nicht viel von VOLBEAT, aber sie sind nette Leute und waren freundlich genug, uns zu fragen, mit ihnen auf Tour zu gehen.



Also denkst du auch, dass ihr recht gut zusammenpasst?


Auf jeden Fall. Es ist eigentlich so, dass die meisten Bands mit denen wir bisher unterwegs waren, überhaupt nicht wie CLUTCH klingen. Wir sind mit SEPULTURA, MONSTER MAGNET, PRONG und COHEED & CAMBRIA auf Tour gewesen. Dieses Jahr haben wir auch schon mit MOTÖRHEAD in den Staaten gespielt. Wir spielten also immer schon mit ganz unterschiedlichen Bands und haben so ein großes Spektrum an verschiedenen Fans erreicht. Wir haben da diese alten Rocker und auch ganz jungen Kids getroffen, die gerade ihr erstes Konzert erleben, was sehr aufregend ist.



Wenn wir Keyboarder Mick außen vor lassen, dann habt ihr in über 20 Jahren eigentlich keinen Wechsel im LineUp gehabt, was im Rockbusiness fast einzigartig ist. Wie erklärst du dir das und wie ist die Chemie in der Band?


Ich denke, dass es vor allem damit zu tu hat, dass wir als wir zum ersten Mal als Band zusammen kamen, nicht die Absicht hatten, eine Karriere dieser Art zu machen. Es war nicht der Plan eine Million Dollar zu verdienen… ähm, wir haben nach wie vor keine Million Dollar gemacht (lacht). Die Idee war einfach, zusammen Musik zu machen, Shows zu spielen und Alben aufzunehmen, das war alles, was wir machen wollten. Und wir konnten das auch machen und haben das Glück das heute zu machen, um davon zu leben. Ich bin wirklich stolz darauf, sagen zu können, dass ich vom Schlagzeugspielen leben kann. Ich bin auch sehr stolz darauf, dass ich mit diesen Jungs spielen kann, denn das sind die großartigsten Leute und Musiker, die ich jemals kennen gelernt habe. Wir haben immer noch verdammt viel Spaß zusammen und das ist wichtig.



Neil schreibt alle Texte, wie ich hörte, was sind eigentlich so seine Einflüsse für die Texte? Ich habe auch gelesen, dass ihr euch oft selber keinen Reim daraus machen könnt, worum es in seinen Texten geht…


Er liest viel und lässt sich davon inspirieren, aber er hört auch der Musik zu und komplettiert diese mit Texten und Gesangslinien, die sich für ihn gut und richtig anhören. Ich denke nicht, dass er sehr tiefgreifende Stories schreibt oder irgendwelche versteckten Hintergründe einbaut. Es ist einfach als würde er ein Riff schreiben.



Das waren auch schon alle meine Fragen. Möchtest du den Fans noch etwas sagen?


Nur, das ich mich bedanke für euren Besuch auf unseren Shows und hoffe wir treffen uns bald wieder, denn wir lieben es hier zu spielen und Linz ist auch fantastisch. Ich habe nämlich vorhin einen langen Spaziergang hier auf dem Berg gemacht und es war wunderschön. Danke!




www.pro-rock.com

Autor: maxomer

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Beitrag vom 13.11.2011
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