Interview mit IN FLAMES - vom Spielplatz auf die Bühne


Hey Peter, wie geht’s es dir und wie läuft die Tour bisher?


Mir geht es gut und die Tour läuft wirklich gut.



Zu allererst, Gratulation zu eurem Metal Hammer Award „Best Life Act“ – Wie hast du reagiert, als du von dem Preis hörtest?



Es ist natürlich großartig, denn solche Awards sind wirklich schwer zu bekommen. Manchmal entscheidet eine Jury und manchmal die Fans und ich denke, alleine schon nominiert zu sein, ist ein großer Gewinn und dann noch zu gewinnen, das ist fantastisch und unglaublich.



Was können wir heute Abend erwarten?


Eine fantastische Show (lacht). Wir werden rausgehen und Spaß haben, so wie wir es immer machen. Wir haben eine coole Bühnenshow und liefern Songs aus unserer kompletten Karriere, aber mit dem Fokus auf die neueren Alben. Aber im Grunde versuchen wir einfach Spaß zu haben.



Ihr seit demnächst mit TRIVIUM, GHOST, INSENSE usw. unterwegs, hier spielt ihr aber nur mit NOCTIFERIA – Warum?


Weil es eigentlich zwei verschiedene Tourneen sind. Einige Gigs spielen wir jetzt eben nur mit NOCTIFERIA und dann im Anschluss startet die Tour ab 14. November in Oslo mit TRIVIUM und den anderen Bands.



Wird es hier durch das kleiner LineUp dann ein längeres Set geben?


Nein, es wird ziemlich die gleiche Setlist sein. Wir ja sowieso schon 18 Songs oder so, somit wird es schon ein recht langer Abend.



Euer neues Album “Sounds Of A Playground Fading” ist sehr erfolgreich. Wie zufrieden bist du mit der Platte, den Verkäufen und den Reaktionen?


Darum kümmere ich mich eigentlich nicht so sehr, aber ich bin wirklich zufrieden mit dem Album. Ich bin auch zufrieden mit den Aufnahmen und der Produktion, denn wir hatten eine großartige Zeit dabei. Über die Verkäufe oder Kritiken habe ich mir eigentlich keine Gedanken gemacht, wobei es natürlich großartig ist, wenn man hört, dass die Leute mögen, was man macht.



Kannst du mir bitte etwas über den Albumtitel erzählen?


Der Titel kommt von Anders und er wollte damit so etwas sagen wie: Wenn die Welt enden würde, wie würdest du deine letzten Tage und Stunden verbringen? Beziehungsweise, würdest du dein Leben ändern oder, wenn du die Chance hättest dein Leben nochmal zu leben, ob du alles wieder genauso machen würdest. Das ist für ihn die Bedeutung des Titels, aber die Leute haben natürlich ihre eigenen Ansichten. Für mich ist es das Erwachsenwerden – “Sounds Of A Playground Fading” – wir sind erwachsen geworden und gereift. Wir haben zwar noch viel Spaß, aber der Spielplatz ist gegangen und weit weg von uns. Wir haben jetzt alle Familien und unsere eigenen Kinder und so weiter. Aber auch wenn wir viel Spaß haben, müssen wir immer daran denken, dass das Leben eine ernste Sache ist und wie dieses auch so nehmen müssen.



Die Texte kommen ja alle von Anders und sind meistens sehr kryptisch. Sprecht ihr über die Texte, oder lasst ihr ihm da freie Hand und damit alleine?


Ja, manchmal. Er schreibt sie und wir lesen sie natürlich und machen uns Gedanken darüber, aber wir lassen ihn das machen, denn er ist ja auch der, der die Texte schlussendlich singen muss. Er muss ja dafür gerade stehen, was er singt. Oft erzählt er uns dann schon, woran er dabei gedacht hat.



Wo siehst du die größten Unterschiede zu eurem letzten Album “A Sense Of Purpose”?


Ja, der größte Unterschied ist natürlich, dass Jesper (Strömblad) nicht mehr dabei war. Aber musikalisch sehe ich es einfach als Weiterentwicklung unseres Sounds. Wir versuchten einfach weiter zu kommen. Wir wollten den Sound nicht ändern, aber wir hatten die Intention, dem Sound mehr hinzuzufügen, um ihn facettenreicher zu machen. Wenn wir uns hinsetzen und Songs schreiben, dann reden wir nicht darüber, wie jetzt einer klingen soll, sondern wir arbeiten einfach drauf los und was immer dabei raus kommt, kommt dabei raus... und daraus bauen wir dann einen Song.



Wie war es für euch ohne Jesper an Songs zu arbeiten?


Es war lief eigentlich ziemlich gut. Wir waren natürlich alle etwas beunruhigt, da wir nicht wussten, wie es laufen würde, aber zu viert zu arbeiten, war sehr befriedigend, denn wir haben sehr gut zusammengearbeitet und viel darüber gesprochen. Zu wissen, dass er zu Hause ist und sich um sich kümmert und alles auf die Reihe bekommt, war für uns sehr wichtig, so konnten wir beruhigt arbeiten. Es geht ihm jetzt schon viel besser, was uns sehr beruhigt.




Hast du Lieblingssongs auf dem Album?


Noch nicht. Ich mag sie alle. Wir spielen einige Songs live und andere Proben wir noch, es ist schwer das jetzt schon zu sagen. Manche Songs sind schwer zu spielen, was ich aber cool finde, so bleibt man immer am Ball.



Björn (Gelotte) und du habt kürzlich eine Bar eröffnet. Wie seit ihr auf die Idee gekommen und wer kümmert sich darum, während ihr auf Tour seit?



Die anderen Jungs, also die weiteren Besitzer, denn wir haben das Lokal zu viert eröffnet. Diese Jungs kümmern sich darum und wir haben natürlich auch Mitarbeiter. Es ist eine Bar und ein Restaurant. Wir haben das gemacht, denn wir wollten unseren perfekten Platz mit all den Vorteilen, die wir auf der Welt entdeckten haben. Wir haben alles selber gemacht und aufgebaut. Wir wussten was wir wollten und so haben wir es gestaltet. Eigentlich ist es einfach der perfekte Platz um rumzuhänge. Es gibt großartiges Essen und alle Vorteile, die ein Restaurant haben kann. Es gibt luxuriöses Essen, aber nicht zu übertriebenen Preisen, viele verschiedene Biersorten.



Ich hasse es auch, wenn du in eine Bar gehst und die Musik so laut ist, dass du schreien musst, um dich zu unterhalten. Wir haben darum sehr viele Boxen in der Bar, so dass die Musik zwar leise, aber allgegenwärtig ist.




Was war die Idee des Namens „2112“?


(Zeigt auf sein T-Shirt) – RUSH.



Klar, aber warum?


Es ist einfach ein großartiger und simpler Name. Es ist egal ob die du Band kennst oder nicht. Wenn du RUSH kennst, dann findest du einige Bilder von ihnen. Wir wollten einen einfachen und unabhängigen Namen, denn es nicht wirklich eine Rock Bar, es ist einfach ein nettes Lokal. Wen wir sie „In Flames Bar“ genannt hätten, würden die Leute denken, es ist eine Metal Bar.





Niclas Engelin ist zu euch in die Band zurückgekehrt, wie ist es mit ihm zu arbeiten?


Sehr gut. Er ist mit einer großen Menge Energie gekommen. Er ist zwar der älteste Typ in der Band, aber gleichzeitig wirkt es so, als wäre er der Jüngste. Er hat so viel Energie und so viel Spaß und Freude an dem was er macht, was der Band einen wirklichen Schub gibt.



Warum hat er bei dem neuen Album noch nicht mitgearbeitet?


Weil wir dieses Album zu viert machen wollten und er außerdem nicht 100%ig für uns da sein konnte. Er war zu der Zeit noch mit ENGEL sehr beschäftigt und wollte sich auf deren neues Album konzentrieren. Wir sagten ihm, dass es OK ist, da wir dieses Album selbst machen wollten und wenn er will, kann er bei dem nächsten mitwirken.



Ist es für ihn ein Problem für beide Bands da zu sein, da ihr ja so viel auf Tour seid?


Nein, es ist nicht wirklich ein Problem, denn er versucht so viel wie möglich mit ENGEL zu spielen und wenn er einmal nicht kann ist es auch nicht das große Problem, da die Band auch zu viert auftreten kann, also mit nur einer Gitarre.



Euer letzter Auftritt in Österreich war etwas unglücklich, also der Auftritt auf dem Nova Rock – wie siehst du da darauf zurück?


Ach, das war der Auftritt ohne Sound? Naja, wenn so etwas passiert, dann darfst du nicht zu viel darüber nachdenken, sondern darüber lachen, denn du kannst nicht auf die Crew sauer sein, denn „Shit happens“. Aber es hat auch seine guten Seiten, denn es kreiert eine einzigartige Atmosphäre wenn so etwas passiert und die Fans machten einiges Wett. Und wir sehen zu, dass wir heute das wiedergut machen.




Dann sind wir auch schon durch, hast du noch etwas zu sagen?


Ja, ich danke allen Fans für die Unterstützung in den letzten Jahren. Es ist uns immer wieder eine Freude hierher zu kommen, denn wir mögen Österreich sehr.


www.inflames.com

Autor: maxomer

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Beitrag vom 17.10.2011
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