Interview mit WOLF - diary of a mad band


Die schwedischen Old-School Heavy Metaller WOLF wussten es im Vorprogramm von FIREWIND mühelos, die Wiener Fangemeinde zu begeistern, was aber auch nicht verwunderlich ist, haben die Wölfe auch schon so manch Hit im Gepäck. Auch das neueste Werk "Legions Of Bastards" hat Highlights zu bieten. Sänger Niklas und der neue Gitarrist Simon luden mich bei frühherbstlichem Sonnenschein im Gastgarten der ((Szene)) zum Gespräch ein.


Hi Jungs, wie geht es euch und wie läuft die Tour bisher?


Niklas: Die Tour läuft wirklich, wirklich gut. Wir haben in UK gestartet, was immer ein guter Platz für uns ist, Holland war dafür etwas schwächer, aber ab da waren die Gigs wirklich erfolgreich.



Ihr hattet gestern einen freien Tag, wie habt ihr diesen genutzt?


(Niklas lacht)
Simon: Den haben wir mit Busfahren verbracht.
Niclas: Ja, wir sind nur im Bus gesessen und haben fast das ganze Bier ausgetrunken. Wir haben einfach irgendwie versucht die Zeit tot zu schlagen und Spaß zu haben.




Wie kommt ihr mit den Jungs von FIREWIND zurecht?


Niklas: Wirklich gut, die sind alle wirklich nett.



Ich habe auf eurer Homepage gelesen, dass ihr noch vor dem Start der Tour einen Verkehrsunfall hattet, was war da los?


Simon: Wir waren auf dem Weg zum Flughafen in Stockholm und ich habe einen großen Chevy-Van in den wir unser ganzes Equipment einluden. Es war sehr viel Verkehr und plötzlich setzten die Bremsen aus. Wir haben es dann irgendwie geschafft auf einen Parkplatz zu kommen und haben ein Taxi bestellt, also ein richtig großes Taxi. Wir mussten dann natürlich das Zeug umladen und wir hatten nur noch so 90 Minuten bis das Flugzeug startete, aber dann war da noch ein Unfall mit einem großen Truck auf der Autobahn, dann sind wir natürlich wieder festgesessen. Der Taxifahrer machte aber sehr gute Arbeit und fuhr einfach seitlich an allen vorbei, weswegen er natürlich von allen angehupt wurde. Irgendwie haben wir es dann also geschafft ein paar Minuten bevor der Check-In vorbei war, am Flughafen zu sein.
Niclas: So haben wir fast den ersten Tag verpasst.




Gibt es noch weitere interessante oder lustige Geschichten von dieser Tour?


Niklas: Wenn du auf Tour gehst, verschwimmt nach ein paar Tagen alles, es ist als würde die Zeit stillstehen und du lebst einfach dieses merkwürdige Leben. (lacht) Hast du eine lustige Story?
Simon: Meine Geburtstagsparty war wirklich lustig. Sie kauften mir einen Single-Malt-Whiskey, denn ich liebe das Zeug. Zwischen zwei Songs sangen die Jungs für mich und schenkten mir die Flasche, damit wir sie auf der Bühne trinken konnten, aber sie hatten die Flasche noch nicht vorbereitet, also mussten wir noch den Verschluss runter bekommen.
Niclas: Ja, wir sangen alle: „Happy Birthday Simon...“ und dann sagten wir alle „Cheers“ und dann: „eh, eh, eh... die scheiß Flasche geht nicht auf.“ (lacht) – Das war so ein richtiger „Spinal-Tap Moment“.




Euer aktuelles Album heißt „Legions Of Bastards“ – was bedeutet er?


Ich schrieb die Texte für den Song „Nocturnal Rites“ und, wenn ich die Demo-Texte schreibe, dann kommen die einfach so aus meinem Kopf und die Texte waren in diesem Fall wirklich schmutzig und als ich den Satz „...legions of bastards“ schrieb, war der zwar irgendwie cool, aber ich dachte mir, das ändere ich noch in was Richtiges, wenn ich soweit bin. Aber der Drummer Richard Holmgren fragte mich bei Proben: „du singst legions of bastards in dem Song?“, und als ich ihm sagte, ich werde das noch ändern, sagte er, dass ich das nicht darf und er das genial fand und dann schlug er vor, dass wir das Album so nennen sollten.



Was sind normalerweise deine lyrischen Einflüsse?


Niklas: Das Leben, Nachrichten... – Bei „Ravenous“ ging es hauptsächlich um grauenhafte Leute, die ich bei meiner Arbeit immer wieder treffe. Dieses Album ist von vielen verschiedenen Geschichten aus den Nachrichten inspiriert. Es geht um sogenannte Bastarde, die dumme Dinge tun. Ich ließ mich auch wirklich durch die Kirche der Scientology inspirieren. Ich interessiere mich wirklich für Psychologie und den menschlichen Geist und warum sich Leute verschiedenen Kults anschließen und wie Anführer solcher Sekten es schaffen ihre Anhänger einzulullen.



Ich stehe wirklich auf eure Old-School Artworks. Was war die Idee bei dem neuen?


Niklas: Ich habe Thomas Holm, der schon einige Artworks für uns gemacht hat angerufen, ob er wieder etwas machen möchte, aber der Titel kam sehr spät und er wusste nicht, ob er denn genug Zeit dafür hätte, aber er wollte es wirklich gerne schaffen. Ich gab ihm dann den Titel und die Texte und habe mit ihm darüber gesprochen, worum es in den Texten geht. Er fand das dann wirklich interessant und wollte unbedingt etwas dazu machen. Er hat uns dann einfach eine Zeichnung zu dem Artwork geschickt und ich fand es ziemlich cool und dann hat er es einfach gemalt.




Wie zufrieden bist du mit den Verkäufen und Kritiken zu dem Album?


Niklas: Was die Verkäufe betrifft, habe ich keine Ahnung, aber womit ich nicht zufrieden bin, ist, dass man das Album in Nord-Amerika nur digital bekommen kann, was ziemlich scheiße ist. Das ist nicht fair für die Fans, denn wir haben auch dort einige Fans, auch wenn wir nicht oft dort spielen. Wenn sie eine CD oder LP wollen, müssen sie diese aus Europa importieren. Über die Verkaufszahlen habe ich wie gesagt keine Ahnung, denn wir verdienen mit der Band sowieso nicht so viel Geld, dass man davon leben könnte und die Verkaufszahlen gehen heutzutage bei jedem runter, darum habe ich aufgehört danach zu fragen. Was aber die Kritiken und Fanreaktionen betrifft, da sind wir wirklich zufrieden.




Ich fand „Ravenous“ schon wirklich gut, aber „Legions Of Bastards“ ist auf einem noch höheren Niveau, habt ihr beim Songwriting oder den Aufnahmen etwas anders gemacht, als beim letzten Mal?


Niklas: Beim „Ravenous“ Album war es das erste Mal, dass wir einen Produzenten involviert hatten, der auch wirklich etwas über die Songs zu sagen hatte. Roy Z (BRUCE DICKINSON) war wirklich eingebunden in die Songs und wir machten das alles dann wirklich gemeinsam. Bei „Legions Of Bastards“ wollten wir nun mehr aus dem Sound herausholen. Wir wussten genau, was wir wollten und der Produzent verstand es sehr gut, was wir von ihm wollten. Was die Produktion betrifft, finde ich, dass es das beste Album ist, das wir jemals gemacht haben. Wir wollten nicht diesen typischen deutschen überladenen Metal mit getriggerten Drums, Sounds aus dem Computer und Gitarren mit Effekten. Das ist schon so uninteressant geworden. Wir wollten ein Metal Album das wirklich rockt. Alles ist analog auf dem Album und es gibt nur einen künstlichen Sound und das ist der Hammer in „Skullcrusher“.



Was sind so deine musikalischen Einflüsse und welche Bands hörst du selbst zurzeit?


Niklas: Die ersten Einflüsse von WOLF waren definitiv IRON MAIDEN, aber auch JUDAS PRIEST und MERCYFUL FATE. Diese begleiten uns seit unserer Gründung, auch wenn wir unseren eigenen Sound kreiert haben. Aber wenn du dir unsere älteren Alben anhörst, dann ist es ziemlich offensichtlich, denn wir haben nie versucht es zu verheimlichen. Eigentlich lasse ich mich heute nicht mehr viel von anderen Bands inspirieren, abgesehen eben von denen, die ich schon in meiner Kindheit gehört habe. Ich mag eigentlich alles von Black Metal bis Jazz, solange es gute Musik ist. Ich könnte auch gar nicht nur eine Richtung hören, so wie es manche Leute tun und dann sagen: „Yeah, ich mag das Album, denn es ist ein Old-School-Heavy-Metal-Album – denn es steht auf dem Cover drauf!!!“



Was sind die weiteren Pläne nach dieser Tour?


Niklas: Noch mehr Tourneen.
Simon: Ja, weitere Auftritte. Wir haben noch ein paar in Schweden und wir hoffen, dass wir noch einiges mehr buchen können für nächstes Jahr.




Letzte Frage: Was können wir heute Abend erwarten?


Niklas: Einfach eine fette Show und ich hoffe, dass die Zuschauer mitgehen und Teil der Show werden, denn ich binde die Fans gerne mit ein, damit es eine große Show für uns alle wird.



Habt ihr noch ein paar Worte für die Fans?


Niklas: Wir sind wirklich zufrieden mit dem Album und hoffen, dass ihr es mal ancheckt, denn ich denke, es ist es wirklich wert dem Album ein paar Durchläufe zu geben.


www.wolf.nu

Autor: maxomer

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Beitrag vom 14.10.2011
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