Interview mit IN LEGEND - Hand-Hammer Piano Craft


Als Metalband noch als Unikat zu gelten ist wirklich nicht leicht. IN LEGEND, gegründet von VAN CANTO Drummer Bastian Emig, der bei seiner neuen Band nicht nur in die Pianotasten haut, sondern auch singt, haben es geschafft einen ganz neuen Sound zu kreieren. Über die erste EP "Pandemonium" durfte ich mit Bastian sprechen. Jetzt ist endlich auch eine Full-Length Scheibe da und dazu konnt ich Bassist Daniel Wicke ausquetschen.


Hi Daniel, euer Debüt „Ballads ´N´Bullets“ ist vor einiger Zeit erschienen, wie fühlt ihr euch jetzt?


Erst mal sind wir einfach froh, dass es endlich soweit ist. Wir haben auf den beiden Tourneen mit Van Canto sehr viele Fans gewonnen, die sehnsüchtig auf das Debüt gewartet haben. Und da sich die Veröffentlichung vor allem durch Geschäftliches immer wieder verzögert hat, überwiegt im Moment die Erleichterung. Die Aufregung stellt sich dann langsam ein, wenn die ersten Reaktionen auf das Album kommen werden.



Die „Pandemonium“ EP ist ja äußerst gut angekommen, war es für euch von vornherein klar, dass die Tracks auch auf dem Album landen?


Ja. Die EP war zunächst nur für die Tour gedacht, damit die Leute, denen es gefallen hat, auch etwas „in der Hand haben“ und mit nach Hause nehmen können. Die Songs waren aber von Anfang an für das erste Album gedacht. Als es dann so gut lief (schließlich war es nur eine kleine Auflage!), haben wir die Songs als kostenlosen Download auf der Homepage angeboten. Also eine schick aufgemachte und jetzt rare EP zum kleinen Preis für die Konzertbesucher und die Downloads für die, die uns erst nach den Tourneen entdeckt haben.



Wie würdest du eigentlich euren Stil bezeichnen?


Wenn uns jemand gar nicht kennt, ist es sicher mit "Piano Metal" am einfachsten, um sich erst mal eine grobe Vorstellung zu machen. Aber wir bezeichnen das Ganze als Hand-hammered Piano Craft, da diese Bezeichnung, genau wie die Musik, einfach vielschichtiger ist.



Neben dem Piano gibt es ja „nur“ den Bass und die Drums zu hören. Sind andere Instrumente, wie eben die typische Gitarre komplett tabu, oder könnten in Zukunft verschiedene weitere Elemente in den Sound finden?


Wie Basti schon sagte, sind wir nicht auf einer Mission, die Gitarre zu verbannen. Das Konzept ist ganz klar auf das Piano ausgelegt, was sich aber ein Stück weit durch Bastis Kompositionen einfach so ergeben hat. Wir können uns in Zukunft sehr gut vereinzelt Features mit Gitarre, aber auch mit anderen genrefremden Instrumenten vorstellen.



Basti ist ja sozusagen Initiator der Band, aber wie sieht die Hierarchie bei euch aus?


Wir sehen uns ganz klar als Band, da es auch nie als Soloprojekt geplant war. Der Bandgründer hat naturgemäß gewisse Privilegien, was Entscheidungen angeht, und gibt natürlich auch die Richtung an – aber niemand spielt Chef oder so etwas. Das meiste wird zusammen diskutiert und beschlossen. Jeder ist zu Eigeninitiative aufgerufen. Außerdem machen wir schon seit zehn Jahren zusammen Musik in verschiedenen Bands. Da lernt man sich kennen und die Chef-Frage stellt sich nicht wirklich.



Und wie teilt ihr das Songwriting auf und wer schreibt die Texte?


Die Songs stammen ausnahmslos von Basti. Vieles hatte er schon vor langer Zeit geschrieben. Wenn außerdem jemand gerade, pathetisch ausgedrückt, ein neues Genre kreiert, sollte man da auch nicht reinpfuschen.



Wovon handeln die Texte im Groben?


Viele der Texte hat er während seiner Zeit in China geschrieben. Die meisten Texte handeln davon, sein eigenes Ding zu machen; sich vor allem nicht selbst im Weg zu stehen, nur weil man Konventionen und Erwartungen gerecht werden will. Das ist jetzt allerdings wirklich nur grob umrissen. Es gibt auch viele interessante Bilder in den Texten. Manche Leute sehen da gar ein Konzeptalbum. Möglich. Eigentlich eine sehr positive Platte – wenn auch erst auf den zweiten Blick!



Wie kam eigentlich der Bandname zustande?


Erst mal sieht er geschrieben gut aus und klingt geil! Da sind schon mal zwei wichtige Kriterien erfüllt. Wenn man dann, wie gesagt, wirklich ein neues Genre kreiert und sich das vielleicht sogar etabliert, wäre das schon ziemlich "legendär". Also sozusagen ein vorausschauender Bandname. Aber bis wir IN LEGEND hatten, gab es auch Vorschläge jenseits von Gut und Böse...



Warum ist eigentlich aus den angekündigten Mädels in der Band nichts geworden?


Das hätte der Basti wohl gerne gehabt... Da mussten Dennis und ich aber rebellieren. Außerdem hat er gemerkt, dass es wohl besser ist, wenn Bandmitglieder Instrumente spielen können... Aber im Ernst: Wenngleich auch ein ziemlich offensichtlicher Aprilscherz – das war eine coole Idee und nebenbei ein nettes Foto!



Wie sind die weiteren Pläne für dieses Jahr?


Spielen. Und zwar live. Daran arbeiten wir gerade. Außerdem soll es noch ein bis zwei neue Videos geben, die nächste Platte wird vorbereitet... Es gibt genug zu tun!


www.inlegend.de

Autor: maxomer

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Beitrag vom 30.08.2011
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