Interview mit A FOREST OF STARS - Ein nicht ganz exklusiver Gentlemens Club
Die britschen Gentlemen-Black Metaller von A FOREST OF STARS haben gerade ihre beiden Alben „The Corpse Of Rebirth“ und „Opportunistic Thieves Of Spring“ über Lupus Lounge/Prophecy Productions wiederveröffentlicht. Wir unterhielten uns mit Sänger Mister Curse und Keyboarder The Gentleman. Hallo! Wie geht es euch? Was machen A FOREST OF STARS gerade? Curse: Derzeit sind wir dabei, Vorbereitungen für die nächsten Albumaufnahmen zu treffen. The Gentleman: …und versuchen daran nicht kläglich zu scheitern. Das übliche halt. Könnt ihr mir zuallererst ein wenig über die Bandgeschichte berichten? Curse: Ich glaube, wir haben das Thema in anderen Interviews schon zur Genüge behandelt. Deshalb fürchte ich, dass ich nun zum wiederholten Mal das gleiche erzähle. Es fing im Grunde damit an, dass The Gentleman und ich in volltrunkenem Zustand ein paar halbherzige Pläne für die Gründung einer Band fassten. Danach dauerte es eine Zeitlang, bis wir die richtigen Leute gefunden hatten, um unsere Pläne in die Tat umzusetzen. Als wir das einmal geschafft hatten, haben wir eben in der einen oder anderen Form bis zum jetzigen Zeitpunkt weitergemacht. The Gentleman: Genau gesagt hatten wir weniger Wechsel im Line Up als vielmehr Hinzunahmen.Wir haben zu viert angefangen und aus diversen Gründen sind wir nun zu siebt. Und man kann schließlich zu viert kein Gentlemen’s Club sein, oder? Ich vermute es hängt davon ab, wie exklusiv man es haben will… Und wer will schon exklusiv sein? Inklusiv ist schließlich viel lustiger. Euer neues Album „Opportunistic Thieves Of Spring“ wurde kürzlich Europa via Lupus Lounge/Prophecy veröffentlicht, während es in Nordamerika schon ein paar Monate vorher erschien. Wie waren die Reaktionen des europäischen Publikums verglichen mit denen der Nordamerikanischen Hörerschaft? Curse: Der Fairness halber muss man sagen, dass die Alben über Mailorder weltweit erhältlich waren. Ich kann jetzt nicht viel über Reaktionen speziell der nordamerikanischen Hörerschaft sagen, weil wir großteils positives Feedback von überall bekommen haben. The Gentleman: Ich weiß nicht einmal, wo die ganzen Reviews herkommen, also kann ich da keine Unterschiede feststellen. Und ehrlich gesagt, habe ich auch keine erwartet, da in der heutigen Zeit geographische Unterschiede eigentlich schon der Geschichte angehören. Es finden sich einige “typisch britisch” klingende Elemente auf „Opportunistic Thieves Of Spring“. Üben britische Bands wie CRADELE OF FILTH oder MY DYING BRIDE einen Einfluss auf eure Musik aus? Curse: Nachdem Großbritannien der Geburtsort des Heavy Metal ist, hoffe ich doch, dass wir ein wenig von diesem Einfluss vorweisen können. Bezüglich der erwähnten Bands, die frühen Veröffentlichungen CRADLE OF FILTH und MY DYING BRIDE hörte ich zur gleichen Zeit wie die Frühwerke der Bands der zweiten Black Metal Welle sehr häufig. Also ja, die beiden Bands hatten sicherlich einen Einfluss auf uns.Ihr scheint ziemlich fasziniert von der viktorianischen Zeit zu sein. Woher kommt dieses Interesse? The Gentleman: Dafür wäre dann wohl ich verantwortlich, und ich habe keine Ahnung, wo das herkommt. Ich war schon als kleiner Bengel von dieser Zeit fasziniert. Zufällig habe ich meinen Willen durchgesetzt, und niemand hatte etwas dagegen. Ob es nun ein Segen oder Fluch ist, wird man wohl erst im Lauf der Zeit sagen können. Sollte das Ganze jedoch in die Hose gehen, werde ich mich natürlich sehr anstrengen müssen, die Schuld dafür irgendjemand anderem in die Schuhe zu schieben. Ich hätte mir das wohl früher überlegen sollen! Black Metal und das Gentleman/Dandy Image, wie passt das zusammen? The Gentleman: Kürzlich war ich auf einem Konzert backstage und beobachtete unsere guten Freunde (Name Dropping Alarm!) NAER MATARON, als sie sich gerade für die Show fertig machten. Als sie Corpsepaint auftrugen und ihre Patronengurte und Umhänge anlegten, fiel mir plötzlich auf, dass das was wir vor einem Konzert machen, eigentlich ganz das gleiche ist. Die Anzüge und Kostüme verwandeln uns in A FOREST OF STARS und bringen uns in die richtige Stimmung. Natürlich sind es nicht nur die Kleider, die A FOREST OF STARS ausmachen, aber sie sind ein schwer zu beschreibender Anteil davon. Kurz gesagt, sind sie unsere Version von Corpsepaint, obwohl das eigentlich nie unsere Intention war. Im Laufe der Zeit ist es eben dazu geworden. Das, und dass wir es einfach mögen, uns zu verkleiden, es macht einfach Spaß! Curse: Ich kann da nicht viel dazu sagen, ich bin nicht von so vornehmer Abstammung wie die anderen Herrschaften. Euer Debütalbum „The Corpse Of Rebirth“ wurde ebenfalls von Lupus Lounge wiederveröffentlicht. Wo seht ihr die Unterschiede zwischen dem Debüt und dem aktuellen Album? Curse: Das aktuelle Album ist die logische Fortführung des Debüts. Wir haben nicht wirklich etwas verändert, einfach das erweitert, was wir bisher verbrochen haben. The Gentleman: Wir wollten nichts anderes machen, als das was wir bisher gemacht haben zu verbessern und daraus zu lernen. Schlussendlich ergibt sich das Songwriting einfach, es macht keinen Sinn zu versuchen, es in eine gewisse Richtung zu lenken. Wir lassen es sich einfach entwickeln, und schauen welcher Müll dabei rauskommt. Sind Liveauftritte geplant? Curse: Wir hatten einige Liveauftritte in diesem Jahr, ein paar in Großbritannien und ein paar in Europa. Unser Plan ist es nun die neuen Aufnahmen fertig zu stellen und dann einfach weiter zu sehen. Da wir gerade von Livekonzerten sprechen, was kann man als Zuhörer bei einem A FOREST OF STARS Gig erwarten? Kostüme, Spezialeffekte…? Curse: Wir versuchen die Sinne auf so viele Arten wie möglich zu beleidigen (inklusive dem Fehlen von persönlicher Körperhygiene), das heißt man kann Lichter, Rauch, passende viktorianische Kleidung und natürlich dilettantischen Lärm sowie schiefen Gesang erwarten. The Gentleman: Wir mögen es auch, die Songs manchmal etwas zu verändern, ab und zu ergeben sich per Zufall neue Möglichkeiten, einen Teil zu arrangieren. Einzelne Passagen werden weggelassen, andere hinzugefügt, manchmal ändern wir sogar die Reihenfolge der Teile. Manche Passagen könnten wir ohne noch mehr Musiker live unmöglich spielen, und wir bringen die jetzigen schon schwer auf der Bühne unter. Welche Pläne für die Zukunft gibt es mit der Band? Curse: Im Idealfall wollen wir nüchtern genug bleiben, um das neue Album fertig stellen zu können, mit etwas Glück können wir danach auch ein paar Konzerte spielen. Ich versuche mich gerade von einer Rückenverletzung zu erholen, das ist derzeit eine meiner Hauptprioritäten. The Gentleman: Derzeit schreiben wir nur an neuen Liedern, was eine meiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen ist. Das meiste Material steht schon und muss nur noch in die richtige Form gebracht werden. Danach geht es ins Studio, was ich zufällig auch sehr gerne mag. Es ist eine schöne Zeit im Moment. Die letzten Worte an die Leser gehören euch! Curse: Danke für das Interesse! The Gentleman: Ja, danke dass ihr euch die Zeit genommen habt, unser nichtssagendes, schwülstiges Geschwafel durchzulesen! www.aforestofstars.co.uk
Autor:
Mike Weitere Beiträge von Mike
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