Interview mit AMORPHIS - Folkeinflüsse, die Kalevala und THE DOORS


Über 20 Jahre gibt es die Finnen AMORPHIS nun schon. Aus dem Death Metal kommend entwickelten sie im Laufe der Jahre ihren Stil stetig weiter, bevor man mit der der Verpflichtung von Tomi Joutsen als Sänger eine Brücke zwischen dem Death Metal der Anfangstage und dem etwas alternativer angehauchten Rock der Neuzeit zu schlagen begann, womit man von Album zu Album mehr zur Bestform auflief. Anlässlich der Veröffentlichung von „The Beginning Of Time“ sprachen wir mit den Finnen.

Hallo, wie gehts euch? Was macht ihr momentan gerade?


Alles läuft gut, heute abend haben wir eine Releaseparty, wo das neue Album den Fans präsentiert wird, kurz bevor es in die Läden kommt. Am Wochenende machen wir eine Metalfest-Tour in Deutschland, Österreich und der Schweiz, auf der wir die neuen Songs erstmalig live spielen, danach werden wir dann für den Rest des Jahres bis Anfang nächsten Jahres hauptsächlich auf Tour sein.


„The Beginning Of Time“ ist ein Konzeptalbum über Väinämöinen, den legendären Helden aus der finnischen Mythologie. Kannst du uns ein wenig über ihn erzählen?


Väinämöinen wurde aus dem Ei eines goldenen Auges geboren, welches dann alles andere erschuf. Er ist der stärkste und weiseste. Er hat auch Ähnlichkeiten zu anderen Geschichten, die von anderen Leuten erdacht wurden.


Das Album ist zwar noch nicht veröffentlicht, aber wie war bislang das Feedback von der Metal-Presse?


Die Rückmeldungen waren großteils sehr gut, ein paar schlechte waren auch dabei, aber damit können wir leben.


Kannst du uns ein wenig über die Arbeit an „The Beginning Of Time“ erzählen, wie entstanden die Stücke, wie erfolgten die Aufnahmen?


Nach dem letzten Sommer gab e seine Zeit, in der wir Songideen ausgearbeitet und diese geprobt haben. Dann haben wir das Ganze in drei Teile aufgeteilt. Letzten Oktober nahmen wir das Schlagzeug, Bass und Gitarre auf, Nach der Tour haben wir noch ein paar Sachen hinzugefügt und im Jänner hat Tomi Joutsen den Gesang aufgenommen. Dann gab es wieder eine kurze Pause und arbeiteten mit Mikko Karmila am Mix. Komprimiert waren es zwei Monate Arbeit, aber in Wirklichkeit dauerte es fast sechs Monate. Diesmal machten wir den Mix im Sonic Pump, wo wir bislang alles seit „Eclipse“ aufgenommen haben. Der Gesang wurde in Marco Hietalas Haus in Kuopio aufgenommen.


Wo siehst du die Hauptunterschiede zwischen „The Beginning Of Times“ und seinen Vorgängern?


Ich glaube wir entwickeln uns als Band immer weiter. Das Album ist viel detailreicher und ich glaube, dass wir auch beim Sound sehr viel verbessern konnten.


Einige Teil des Albums klingen ein wenig nach Pagan Metal. Was hälst du vom Pagan Metal Genre und bist du der Meinung, dass AMORPHIS einen Einfluss auf diese hatte, beispielsweise durch die Verwendung von Texten über die Kalevala?


Ich glaube AMORPHIS hatte ein wenig Einfluss auf das Genre, aber wir sehen uns nicht als Pagan Metal Band, obwohl unsere Texte von der Kalevala handeln. Bei AMORPHIS gibt es einige Folk-Einflüsse ebenso wie bei manchen Pagan Metal Bands, das ist ziemlich cool, wenn es gut gemacht wird.


Das Cover wurde wieder von Travis Smith gezeichnet. Was kannst du uns darüber erzählen?


Es ist das Ei des goldenen Auges auf dem Cover, auf dem die Geschichte aufbaut. Im Booklet sind viele Bilder, die damit im Zusammenhang stehen. Ich finde, Travis hat sehr gute Arbeit geleistet.


Glaubst du, dass seitdem Tomi Joutsen den Posten als Sänger übernommen hat, ihr einige alte Fans zurückgewinnen konntet, die Schwierigkeiten mit dem eher Alternativ Rock/Metal Sound von Alben wie „Tuonela“ oder „Am Universum“ hatten?


Möglicherweise zumindest einige. Ich denke Tomi ist auf jeden Fall der beste Sänger und Growler, den es in der Band jemals gegeben hat.


Auf eurer letzten Veröffentlichung „Magic and Mayhem“ hab ihr Songs eurer ersten drei Alben neu aufgenommen. Besteht nach wie vor eine starke Bindung zu diesen Songs? Was war der Grund, sie neu aufzunehmen?


Wir mögen es, die alten Songs live zu spielen, aber es sind zu viele, wir können live daher nicht immer alle spielen. Statt einfach zum zwanzigjährigen Bestehen eine Zusammenstellung alter Songs zu veröffentlichen hielten wir es für eine coole Idee, sie neu aufzunehmen, so wie wir sie heute spielen. Damit können sich auch Fans, die die alten Alben nicht kennen, mit den Songs bekannt machen.


Ich mochte das THE DOORS Cover „Light My Fire“ schon auf „Tales From A Thousand Lakes“ und natürlich auch auf „Magic and Mayhem“. Sind THE DOORS immer noch ein Einfluss für AMORPHIS?


Jeder hat seine Einflüsse, ich weiß nicht wer der größte THE DOORS Fan ist. Ich habe es in letzter Zeit nicht im Tourbus gehört.


Was ist für die Zukunft geplant? Werdet ihr im Sommer einige Festivals spielen?


Der Sommer ist voll mit Festivals und wir werden auch in Japan und Taiwan einige Festivals spielen. Wir werden im Sommer viel auf Tour sein, derzeit wissen wir noch nicht wie lange das dauern wird.


Damit sind wir schon am Ende des Interviews angekommen. Letzte Worte für die Earshot Leser?


Horns up!


www.amorphis.net

Autor: Mike

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Beitrag vom 29.05.2011
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