Interview mit TAROT - ein langer, steiniger Weg


Die finnischen Heavy Metal Pioniere rund um Marco Hietala (NIGHTWISH, NORTHERN KINGS) haben mit "The Spell Of Iron MMXI" ihr bereits 25 Jahre altes Debüt nochmal neu aufgenommen. Dass die Herren aber nicht einfach nur das Material neu eingespielt haben, sondern sogar noch fetter arrangiert haben, spricht für die Qualität, die TARTO an den Tag legen. Bandchef und Sänger Marco erzählte uns einiges zu dieser Veröffentlichung.


Hi, hier spricht Marco Hietala aus Finnland, wie geht es dir?



Mir geht´s ganz gut und dir?


Ja, mir geht’s auch gut, danke



Der Grund unseres Gesprächs ist natürlich euer neues, altes Album „The Spell Of Iron“. Wie kam die Idee diesen Klassiker neu aufzunehmen, und nicht einfach zu remastern oder so?


Eigentlich ist die ganze Idee letztes Jahr erst entstanden, als wir darüber nachdachten, dass wir ja bald ein vierteljahrhundert aktiv sind, bzw. unser Debüt schon so alt ist. Wir überlegten, dafür wieder mehr der Songs in unser Live-Set zu nehmen und da sprachen wir darüber, die Songs neu zu arrangieren und irgendwie machten wir das dann gleich mit dem ganzen Album.

Es war ja so, dass dieses Album als eine Art Pionier des Heavy Metal in Finnland angesehen wurde. Eines dieser Werke, die eine ganze Szene gründen kann, und daran erinnern wir uns und sind immer noch stolz darauf und darum wollten wir die wesentlichen Elemente, also die Melodien, die Riffs und so weiter beibehalten, aber wir wollten dennoch etwas Anderes schaffen, damit es moderner und frischer klingt.




Wie war es für euch an dem alten Material wieder zu arbeiten, sie neu zu arrangieren und die Keyboards hinzuzufügen und so weiter?


Es war überraschend und sehr relaxt. Das meiste der Arbeiten haben der Keyboarder Janne, Pekku, der Schlagzeuger und ich gemacht. Das war interessant, denn beim Original hatten wir ja keine Keyboards. Es hat sehr viel Spaß gemacht, denn wir konnten sehr viel versuchen und experimentieren.



Wie lange habt ihr mit den Arbeiten daran und den Aufnahmen gebraucht?


Das rearrangement lief sehr schmerzlos über die Bühne. Es lief so gut und schnell, dass wir die Drums fast sofort aufgenommen haben. Wir haben manches in verschiedenen Studios aufgenommen, wie zum Beispiel Janne, der seine Sachen zu Hause im Studio aufgenommen hat. Es hat alles in allem also drei bis vier Wochen gedauert.



Ihr habt auch ein neues Cover-Artwork kreiert. Wer hat dieses gemacht und was war die Idee hintern Veränderungen im Gegensatz zum Original?


Wir wollten ein paar Sachen verändern. Im Original war da eine Tarot Karte und jetzt haben wir eine Kreditkarte. Die Idee dahinter ist: Wir machen unser Ding jetzt schon seit über 25 Jahren und nach so langer Zeit sollten wir vielleicht einen Haufen Geld auf der Bank liegen haben, was aber nicht der Fall ist, also haben wir einen schwarze American Express in eine knöcherne Hand gelegt.


Die Songs in neuem Soundgewand passen jetzt natürlich viel besser in euer Live-Set und zu den aktuellen Alben. Wie siehst du die Evolution von TAROT, wenn man euer Debüt mit dem letzten Album vergleicht?


Mit dem technischen Stand, den wir heute haben und auch der Professionalität, die wir uns über die Jahre angeeignet haben, ist es nicht verwunderlich, dass man anders klingt. Ich startete vor ein paar Jahren auch eine Karriere als Studio-Techniker und so weiß ich natürlich auch mehr über die Technologie des Aufnehmens bescheid. Die neue Version von „The Spell Of Iron“ ist jetzt vom Sound her viel näher an den letzten Studio-Alben und auch das Arrangement ist professioneller.



Als ihr damals angefangen habt mit TAROT, hättest du jemals geglaubt, dass es euch 25 Jahre oder länger geben wird?


Über so etwas habe ich damals eigentlich nie nachgedacht. Natürlich willst es schaffen für so eine lange Zeit das zu machen und auch interessant zu sein. Und jetzt: Shit – here we are! Und es ist immer noch interessant. Bei uns gab es auch fast keine Besetzungswechsel, also sind hatte ich immer dieselben Jungs um mich und das ist cool, denn anscheinend passt die Chemie einfach bei uns.



Euer zweites Album „Follow Me Into Madness“ war auch sehr erfolgreich, habt ihr mit diesem Werk auch noch Pläne?


Nein, nicht wirklich. Das war jetzt eine einzigartige Sache. Es war einfach unser allererstes Album, was ein wichtiger Punkt in unserem Leben ist. Das war der Moment, wo wir zu einer Art professionellen Band wurden. Das war also etwas Einmaliges.



Was passiert in der Band zurzeit noch? Arbeitet ihr bereits an neuem Material?


Eigentlich haben wir es bisher nur geschafft, ein paar Riffs zu schreiben. Wir haben bei den Aufnahmen nebenbei ein paar Riffs basteln können, aber erst werden wir ein paar Live-Shows spielen und dann werde ich mit NIGHTWISH wieder aktiv sein, also werden wir nicht so bald ein neues Album mit TAROT aufnehmen. Aber sobald die Zeit dazu reif ist, werden wir uns wieder zusammentun und ein neues Album machen.



Wie sieht es mit den Tourplänen aus?


Wir haben ein paar Festivals im Sommer gebucht, aber vieles in Finnland, aber auch in den UK. Dieser Tage spielen wir auch ein paar Shows hier in Finnland. Aber ich habe noch keine Ahnung, was im Herbst passieren wird. Wir sprachen über eine Tour in Mitteleuropa oder auch etwas in den USA, aber es ist noch nichts konkret.



Was kannst du mir schon über das neue Album von NIGHTWISH erzählen?


Meiner Ansicht nach, ist es ein Killer von einem Album. Bei „Dark Passion Play“ war ich noch etwas unsicher als wir es veröffentlichten, aber dieses Mal fühlte ich nach den Aufnahmen und den Proben, dass es richtig gut geworden ist. Ich hoffe einfach, dass einige andere Leute meine Ansicht teilen.



Dann sind wir soweit auch schon fertig. Hast du noch ein paar Worte für eure Fans?


Wie ich bereits erwähnte, war es mit TAROT eine lange Reise und eine verdammt steinige Reise. Ich bin stolz auf unsere Fans, denn egal wohin ich komme, der Support unserer Freunde und Fans ist immer vorhanden. Ich möchte also meinen Respekt an all diese Leute aussprechen, denn ich mache Musik und es ist schön das zu machen, aber wenn du Leute berühren und erfreuen kannst, dann weiß man erst, dass man das Richtige macht und das ist das Größte. Danke und Respekt an die Fans.



www.wingsofdarkness.net

Autor: maxomer

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Beitrag vom 19.05.2011
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